Einsteiger fragt: wo trainieren & wie versichern?

  • Hallo zusammen,


    so - nachdem ich mich etwa ein Jahr mit dem Thema Rallye beschäftigt habe, ist es jetzt soweit und ich habe ein Rallyeauto gekauft. Nach vielen verschiedenen Überlegungen ist es ein 318is Neuaufbau geworden. Jetzt geht es Richtung Lizenzkurs, ich habe aber mal eine generelle Frage zum Thema "Training". Aus dem Kartsport weiß ich schon, egal wieviel Talent man hat, man wird nur gut wenn man viel fährt. Wie macht ihr das? Folgende Möglichkeiten fallen mir spontan ein:


    - Fahrer- und Drifttrainings wie zB. ADAC, Driftschule, etc.
    - Trackdays auf Rennstrecken
    - Befahrbare Gelände wie zum Beispiel alte Kiesgruben, die nicht zum öff. Straßenverkehr gehören
    - Veranstaltungen selbst
    Und, mit den offensichtlichen gesetzlichen Einschränkungen:
    - Öffentliche Straßen (auf denn man sich natürlich an die Regeln hält)


    Drei Faktoren sind aus meiner Sicht wichtig zum Trainieren: 1. Es muss sicher sein, also große Gelände auf denen man auch mal ans Limit gehen kann ohne das Auto zu zerstören. Hier fallen viele der obigen Optionen schon raus 2. Keine "Dritte" dürfen gefährdet werden, damit fallen öffentliche Straßen raus, sowie auch Trackdays 3. Viel Fahrtzeit - das ist zum Beispiel bei klassischen Fahrertrainings kaum gewährleistet, da man in der Regel in größeren Gruppen fährt und sich dauernd anstellen muss.


    Hinzu kommt, dass gerade die Trainings oftmals sehr teuer sind. Ideal wäre aus meiner Sicht eine große, abgesperrte Kiesgrube oder ein alter Flugplatz, auf dem man nach Gutdünken seine Runden drehen kann. Keine Ahnung, ob und wo es sowas gibt? Vielleicht im Rahmen von Motorsportclubs? Ich hab schon einiges gegoogelt, aber viele Clubs haben nur sehr rudimentäre oder nicht aktualisierte Seiten.


    Würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Tips geben könntet.


    Zudem habe ich eine Frage zum Thema Versicherung - wenn ich an offiziellen Veranstaltungen teilnehme, bin ich dann über das Nenngeld über den Veranstalter versichert, oder brauche ich eine zusätzliche "Rennfahrerversicherung", die zahlt wenn ich zB. ein anderes Auto abräume? Die normale Kasko des (zugelassenen) Rallyeautos deckt ja sicher keine solchen Schäden ab, da Motorsport.


    Danke für eure Hilfe!

  • RallyeCross Strecken zb wie die bei uns in Schlüchtern , glaube 2 mal die Woche ist es möglich zu Trainieren nach absprache . Glaube das war Samstag und Mittwoch.


    gruss Björn

  • Lizenzkurs? :rolleyes:


    Warum fährst du nicht einfach zu einer R35 Veranstaltung, orderst dort eine C-Lizenz und fährst die Rallye.
    Das ist immer noch das beste Training.
    Ein Fahrzeug dafür hast du doch schon...


    Wenn du dich einem Motorsportclub anschliesst hast du die Infos aus erster Hand.
    Leider hast du nicht geschrieben in welchem Bundesland du lebst; sonst könnte dir jemand dazu Tipps geben...

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  • gibts in deinem bekanntenkreis keine aktiven die dir dabei behilflich sind?
    ich würde dir als einstieg eine sprintveranstaltung empfehlen.

  • Danke für Eure Antworten, besonders den Hinweis bezüglich der Rallyecross-Strecke. Ich komme aus Hessen, also alles im Umkreis vom Rhein-Main-Gebiet wäre interessant.


    Habt ihr konkrete Tips für eine gute Einsteigerveranstaltung? Mir wurde eigentlich davon abgeraten, direkt mit einer Veranstaltung zu beginnen, bei der es um Höchstgeschwindigkeit geht - da zum Beispiel auch bei einer R35 dann schon Druck von hinten kommt und man sich nicht an den Ablauf gewöhnen kann.


    Gerade aus dem Grund hatte ich ja nach möglichen Test- und Trainingsmöglichkeiten gefragt, wo man ohne Wettbewerb das Auto kennen lernen kann.


    Bei uns um die Ecke gibt es im Mai die Ransel Classis - ist zwar ein GLP Bergrennen, aber vielleicht ein guter Einstieg um mal "Veranstaltungsluft" zu schnuppern?


    Ansonsten würde es mich mal interessieren, was es denn mit diesen Tageslizenzen auf sich hat. Wofür gibt es dann Lizenzkurse für viele 100 €?


    Danke für eure Hilfe!

  • Moin,


    wenn du die Möglichkeit hast, auf einer Rallyecross Strecke zu fahren (wie in Schlüchtern z.B., die ist oder war auch mal eine WP bei der Rallye Main - Kinzig), ist das auf jeden fall hilfreich um Fahrpraxis zu bekommen. Allerdings wirst du dann sicher dort auch nicht ganz alleine auf der Strecke sein.


    Ich würde dir empfehlen, im Rahmen einer nationalen Rallye (R35) bei den Historischen zu starten, mit deinem Auto ist das möglich, sofern es ein E30 318is ist. Wenns ein E36 ist bin ich nicht sicher, ob der dafür nicht zu jung ist. Die fahren auf Sollzeit, d.h. es geht um Gleichmässigkeit, man muss eine vorgegebene Zeit für die jeweilige WP möglichst genau treffen. Du hast da keinen Druck wegen Höchstgeschwindigkeit, aber du lernst die Strecken und den Ablauf einer Rallye genau kennen, kannst einen Aufschrieb erstellen usw. Das läuft fast genau wie im Feld der Bestzeitjäger. Auf der WP kann man so schnell fahren wie man will, man kann dann vor dem Ziel auch stehen bleiben und die Zeit abwarten, wenn man vor der Sollzeit ankommt. So kannst du auch mal ein wenig probieren, wie gut du mit dem Auto zurecht kommst - aber taste dich von unten ans Limit und auch nur da, wo du Platz und Auslauf hast und nicht viel kaputt machst im Falle eines Falles.


    Da kannst du dir auch Tips von anderen Fahrern holen.


    Was die Lizenzen angeht:
    Ich geh mal davon aus das du erstmal bei den R35 starten willst, wenn du dich dann mal entschliesst auf Bestzeitenjagd zu gehen. Dafür reicht die sogenannte C- Lizenz aus. Diese kostet dich 25 Euro pro Jahr, sofern du Mitglied in einem Automobilclub bist, oder eben 50 Euro, wenn nicht. Die kannst du einfach beantragen, ohne Nachweise von Ergebnissen, Lehrgängen etc. Die Lizenzlehrgänge brauchst du dann erst bei den "höheren" Lizenzen. Alle Infos dazu findest du hier:
    /http://www.dmsb.de/active/lizenznehmer/automobil-lizenzen/


    Die Ransel Classics ist eine nette Veranstaltung mit durchweg schönen Autos, aber hat mit Rallye nicht wirklich viel zu tun. Natürlich bekommst du auch da ein wenig Fahrpraxis, empfehlen würde ich dir aber eher wie gesagt eine R35 Histo.


    Gruß
    Andreas

  • Danke für die ausführliche Antwort. Ich wusste nicht, dass es bei den R35 auch Gruppen gibt, die GLPs fahren. Das schaue ich mir nochmal genauer an. Was ist eigentlich mit den Slowly Sideways, die machen doch auch so Showveranstaltungen. Oder darf man da nur starten, wenn man einen originalgetreuen Gruppe B Nachbau hat.


    Bezüglich Slalom... Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt Haue bekomme, aber ich kann mich damit leider nicht anfreunden. Das Hütchengekurve ist einfach nicht mein Ding, habe es auch schon ausprobiert.

  • Bei Slowly Sideways kannst du mit deinem Auto leider nicht fahren:


    Zitat:
    "- Zugelassen sind Rallyeautos die große internationale Geschichte geschrieben haben und vom Zuschauer als solche wiedererkannt werden können.
    - Zugelassen sind Nachbauten und Originale bis einschließlich 1986. Ab Baujahr 1987 (Gruppe A, Super1600, WRC, etc.) sind nur originale Werkswagen startberechtigt, Ausnahmen können in Einzelfällen gemacht werden."
    Übrigens sind das bei Weitem nicht nur Gruppe B Fahrzeuge, hier sind Fahrzeuge aus allen Gruppen vertreten.


    Den 318is gab es meines Wissens nicht als Werksauto.


    Infos zu den Histo - GLP - Veranstaltungen findest du hier:
    http://www.historic-rallye-cup.de/
    http://www.adac-owl.de/index.p…t_id=19919&sitegen_id=150
    http://retro-rallye-serie.de/i…&view=eventlist&Itemid=60

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  • Danke für die ausführliche Antwort. Ich wusste nicht, dass es bei den R35 auch Gruppen gibt, die GLPs fahren. Das schaue ich mir nochmal genauer an.


    Bezüglich Slalom... Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt Haue bekomme, aber ich kann mich damit leider nicht anfreunden. Das Hütchengekurve ist einfach nicht mein Ding, habe es auch schon ausprobiert.


    Hallo Marcello,


    finde den Vorschlag mit GLP für den Anfang sehr gut (war mein Plan nach Umstieg vom Motorrad), du musst allerdings beachten das nur wenige R35 Veranstaltungen GLP anbieten.


    Sehr wichtig ist der nebenan sitzt. Wir haben mit GLP auf Nordschleife angefangen und mussten leider feststellen das die Zeitnahme noch geht, aber mit schreiben und vorlesen keiner von uns während dem Fahren klar kam. Musste auch schon Veranstaltung mit anderem Beifahrer wegen Magenprobleme vorzeitig beenden.


    Gruss Manfred

  • Hallo Manfred,


    wenn man sich mal die Terminpläne für die drei Serien anschaut, sind es 25 verschiedene Veranstaltungen, die Histo - GLP ausschreiben, quer über das Land verteilt, denke da sollte Marcello die ein oder andere Rallye für sich finden, zumal er anscheinend aus der Mitte Deutschlands kommt und da von der Anreise ganz günstig liegt.


    Einen gesunden Magen sollte der Beifahrer schon haben, das ist richtig.


    Was den Rest angeht: es dient ja nur zu Übungszwecken, deswegen erstmal den Schwerpunkt auf das Kennenlernen des Ablaufs, Erstellen und Vorlesen des Aufschriebs legen würde ich empfehlen. Schreiben muss man auf der WP ja eigentlich nichts, natürlich ausgenommen während der Besichtigung, aber da fährt man ja eh langsam und kann auch mal stehen bleiben. Die Zeiten würde ich beim ersten mal gar nicht beachten.


    Gruß
    Andreas

  • Also die Ransel Classic werde ich auf jeden Fall mal fahren, im Modus 1 muss ich da ja kaum was vorbereiten und kann auf eigener Achse hin Die Histos liegen im Mai alle nicht so gut, da muss ich in der zweiten Jahreshälfte mal gucken. Was mir aber sehr gut passen würde ist die R35 Löwenrallye am 9. Mai. Das ist zwar keine GLP, aber zumindest viel Asphalt.


    Mir ist aber unklar was ich da noch alles brauche. Also feuerfeste Unterwäsche, Overall etc. ist klar, aber brauche ich zum Beispiel HANS? Zudem fehlt dem Auto noch Splitterfolie und ein Unterfahrschutz, zumindest ersteres ist glaube ich vorgeschrieben? Ansonsten Gurtmesser und Feuerlöscher, ist auch klar - hab ich sonst was vergessen?

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