Kommentar zum Unfall WP3 "Sachsen Rallye"

  • Am Ende des Tunnels...


    Die Probleme mit Zuschauern und Presseberichterstattern an „besonders spektakulären“ Punkten einer Wertungsprüfung existieren nun mal seit vielen Jahrzehnten.
    Trotz Presseakkreditierung sollten - und müssen - sich diese Damen und Herren immer mal wieder den Vorwurf gefallen lassen, dass sie durch „ihre Weste“ nicht zum „Siegfried“ und somit nahezu unverwundbar werden.
    Unfälle passieren immer wieder, doch meistens erfährt eine Situation erst eine gewisse Schwere, weil sich irgend jemand zu leichtsinnig verhalten hat.
    Und ich spreche da auch aus eigener Erfahrung, als ich selbst noch Videos am Rande von Wertungsprüfungen aufgenommen habe. Ich hatte allerdings nie Pech...


    Natürlich möchte jeder Journalist „das beste Foto“ oder „das beste Video“ einfangen, um am Ende viel Lob zu kassieren. Diese „Personen“ sollten sich aber auch der Tatsache bewusst sein, eine gewisse Vorbildfunktion auszuüben.


    Manchmal wird man für „zuviel Körpereinsatz“ aber auch bestraft.


    Es ist traurig für den Mitarbeiter von „Track 24“, doch viel schlimmer noch finde ich die Tatsache, dass die Behörden nicht unterscheiden können, in welchem Zusammenhang die verletzte Person zur Veranstaltung steht. Für sie steht fest, dass bei einem Unfall eine Person am Rande einer Wertungsprüfung zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten mit einem „außer Kontrolle geratenen Wettbewerbsfahrzeug“ verletzt wurde. Solche Aktionen sind das Wasser auf den Mühlen der Gegner von Motorsportveranstaltungen!


    Es wäre einfach, im Nachhinein dem Veranstalter und den Streckenposten Vorwürfe zu machen, doch letztlich trägt immer der die Verantwortung selbst, der sich in Gefahr begibt, eine Verletzung – welcher Art auch immer – zu erleiden.
    Veranstalter und Sicherungsposten können nicht für alles zur Verantwortung gezogen werden. Wäre das der Fall, würde es bald keine Motorsportveranstaltungen im öffentlichen Verkehrsraum mehr geben.


    Dass wir nicht die Verhältnisse bekommen, die zum Teil bei unseren Nachbarn in den Osteuropäischen Ländern herrschen, liegt nicht allein in der Hand derer, die bei den Veranstaltungen für die Sicherheit sorgen...


    ...sondern auch in der Vernunft und der Einsicht von Zuschauern und Pressemitarbeitern.


    Gute Besserung, Andy...

  • da kann ich nur zustimmen.
    habe bei der sulingen zum erstemal erlebt(alle filmer und zuschauer standen im sicherheitsbereich) bis auf einen,da ist der wp leiter gekommen und hat gesagt ,du gehst da weg oder die wp startet nicht.
    was meint ihr denn was da los war,. von einsicht war nicht's zu spüren.
    der hätte an dieser stelle auch nicht überlebt.


    solche leute dürften keine weste mehr bei veranstaltungen bekommen.


    gruß
    hansi

  • Ein Beitrag, dem aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen ist! Danke.

  • ...ich hatte bis dato nur 1x eine Presseweste, und zwar zur Zwickauer Land 2008. Im Nachhinein muss ich sagen, der Unterschied ist auf dem Film nicht zu erkennen.


    Die Videos von Grünhain oder Vogtland sind genauso gut...


    Im angesicht der Gefahr, in die man sich begibt, werde ich auch diese Jahr ohne Werste auskommen.


    Wenn irgendwann mal eine Weste mit "Kraftfeld" entwickelt ist, die die Autos von einem Ablenkt, dann will ich auch ne Akkreditierung...

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube jemand mit der Erfahrung von Andy hat die Gefahren seiner Positionen immer einschätzen können. Von Leichtsinn kann man hier nicht sprechen.


    Passieren kann immer etwas, egal wie weit man wegsteht. Ein Reifenplatzer bei hoher Geschwindigkeit, ein plötzlicher Lastwechsel, schon biegt das Auto dorthin, wo man es vorher nie vermutet hätte. Dann reichen auch keine 50 Meter Sicherheitsabstand.


    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die gewählte Position von Andy ohne das Wissen des passierten Unfalls als sicher eingeschätzt hätte. Wie schnell ein Auto tatsächlich ist und wie lang der Bremsweg plötzlich werden kann, wurde auch mir tragischerweise vor Augen geführt.


    Andy, an dieser Stelle eine schnelle Genesung vom ganzen Rallye-Mag-Team!

  • Also ich muss sagen dass man sich immer einer kleinen gefahr aussetzt wenn man eine rallye ein rennen oder ähnliches besucht und dass man auch verletzt werden kann wenn man hinter dem Flatterband steht weil das auch kein auto aufhält.Mir ist schon klar dass diese gebiete in der theorie sicher sein sollten aber in der theorie stürzt auch kein flugzeug ab (entschuldigt das beispiel aber ich hab flugangst^^)und insofern sollte jeder wissen was er/sie tut.
    obwohl ich nicht bei der veranstaltung war (bisjen weit vom saarland)und den verletzten auch nicht kenne wünsche ich ihm auch alles gute und möglichst schnelle genesung
    Grüße aus dem Saarland

    :prechts denkt links lenkt:p

  • Also ich denke auch das der Andy einschätzen kann wo man sich hinstellen muß,er macht es ja auch schon lang genug.Ich hoffe das es ihm den Umständen entsprechend gut geht?
    Aber ich kenne auch die Perspektive als Streckenposten,sowie aus dem Auto herraus. Als Streckenposten hab ich die Erfahrung gemacht das die sich mit ihren orangen Westen teilweise aufführen als dürften sie alles.
    Die Perspektive aus dem Auto herraus ist teilweise noch Haarsträubender:(
    Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren ich denke das es solche und solche gibt!!!!
    Aber ich kann denen nur sagen.Überdenkt euren Standort dreimal!Was nützt ein gutes Foto wenn man die Gesundheit aufs Spiel setzt!Wenn ein Auto abfliegt wirde es leider nicht vor einer orangen Weste halt machen!!!
    Und für einen Fahrer ist es auch nicht unbedingt schön wenn man nach einer langen Gerade eine Rechts 2 angesagt bekommt,wo mitten in der Auslaufzone ein Mensch mit oranger Weste steht.

  • Also ich denke auch das der Andy einschätzen kann wo man sich hinstellen muß,er macht es ja auch schon lang genug.Ich hoffe das es ihm den Umständen entsprechend gut geht?
    Aber ich kenne auch die Perspektive als Streckenposten,sowie aus dem Auto herraus. Als Streckenposten hab ich die Erfahrung gemacht das die sich mit ihren orangen Westen teilweise aufführen als dürften sie alles.
    Die Perspektive aus dem Auto herraus ist teilweise noch Haarsträubender:(
    Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren ich denke das es solche und solche gibt!!!!
    Aber ich kann denen nur sagen.Überdenkt euren Standort dreimal!Was nützt ein gutes Foto wenn man die Gesundheit aufs Spiel setzt!Wenn ein Auto abfliegt wirde es leider nicht vor einer orangen Weste halt machen!!!
    Und für einen Fahrer ist es auch nicht unbedingt schön wenn man nach einer langen Gerade eine Rechts 2 angesagt bekommt,wo mitten in der Auslaufzone ein Mensch mit oranger Weste steht.


    Und mehr als darauf Hinweisen, dass der Standort gefährlich ist und die Fahrstrecke vom Fahrer eventuell beeinflusst kann man einen erwachsenen Menschen eh nicht.


    Schade finde ich es besonders, wenn Kinder dabei sind, die sich dann auf die selbe Art und Weise in vielleicht größere Gefahr begeben, weil sie es noch weniger oder garnicht einschätzen können.



    Und wenn was passiert, dann haben ja auch der Fahrer/Co-Pilot daran zu knabbern, neben den Verletzten natürlich .... ob das eine gute Foto das Wert ist weiß ich nicht. Einen solchen UNfall verlässt ja niemand der Beteiligten unbeschadet...


    Von meiner Seite auch Gute Besserung an den Verletzten

    "Those who say it can't be done should get out of the way of those who are doing it."

  • Meiner Meinung nach sollten Westenträger schon um Ihre Gefahr wissen.
    Aber man beobachtet immer wieder welche dieser Gattung, wo man nicht weiss, ob Sie wissen was sie da machen.
    Und wenn dann was passiert ist das Gejammer groß. Und richtig ist auch das dann meistens von einer verletzten Person in der Presse zu lesen ist.Es wird in der Regel immer verschwiegen das es sich dabei um Presseleute handelte welche die Gefahr kennen, und sich dieser bewußt aussetzen.
    Aber gute Fotos kann man meiner Meinung nach auch machen, ohne bei einem Wettbewerbsfahrzeug gleich auf der Haube sitzen zu müssen.


    Trotz alledem gute Besserung zu Andy von Track24.

  • Und wie Stefan schon sagte: Eine Weste macht einen ja nicht unverwundbar, geschweigeden unsichtbar.

    "Those who say it can't be done should get out of the way of those who are doing it."

  • Außerdem bedeutet ne Presse-Weste noch lange nicht das man sich hinstellen darf wo man will, auch nicht auf eigene Gefahr oder weil man irgend nen Wisch unterschreibt, den der Großteil nie gelesen hat.


    Auf einer Sportwart- und Streckenpostenschulung im Vorfeld eines WM-Laufs wurde mir beigebracht das Presse-, Film- und Fotovertreter sich unmittelbar vor Zuschauerzonen oder in speziell ausgewiesenen Fotopunkten postieren dürfen und eben nicht da wo sie es für sinnvoll halten oder gar in ausgewiesenen Sperrzonen. Einzige Ausnahme galt für offizelle WRC-TV-Crews die nen "Freischein" haben und am besten ignoriert werden sollten.


    Leider gibt es aber zu wenig geschultes Streckenpersonal und zuviele die alles besser wissen - ohne das hier auf den speziellen Fall zu beziehen.


    Ich wünsche Andy, den ich selber schon oft bei seiner Arbeit gesehen habe und seinen Einsatz für den Sport schätze, gute Besserung! Hoffe aber auch das er in Zukunft seine Standortwahl nach anderen Kriterien betreibt, denn leider hat er diesmal unserem und seinem Sport damit keine guten Schlagzeilen beschert.


    RENE

    Einmal editiert, zuletzt von vjelly ()

  • Mensch Andy, wir wünschen Dir nach Deinem verhängnisvollen Fehler vor allem eine baldige und vollständige Genesung. Die Nachrichten aus Leipzig lassen ja hoffen.


    Unsere Gedanken sind auch bei Ulrich Kübler / Armin Seeger, die den so nicht mehr vermeidbaren aber um vieles schlimmeren Unfall ja aus Fahrerperspektive verkraften müssen.

  • (Fast) alle Beiträge und Meinungen der Threatteilnehmer sind ja m.E. grundsätzlich richtig und zutreffend:

    • Diejenigen, die sich über die vermeindliche Gedankenlosigkeit von Fotografen beschweren.
    • Diejenigen, die sagen, dass sie sich selbst nie in eine solche Gefahr begeben würden und Unverständnis über das vermutete Verhalten äußern.
    • Diejenigen die einfach nur betroffen oder tief bestürzt über die Ereignisse sind.


    Ich würde es gut finden, wenn diese Diskussion ausschließlich auf Tatsachen, die in einem konkreten Zusammenhang mit diesem tragischen Unfall stehen, basieren würde.


    Daher meine Frage : Wer kann verlässlich (durch eigene Wahrnehmung) angeben, wie die Situation konkret an der Unglücksstelle war, z.B. anhand =90&cHash=8a7332d0e7"]dieses Fotos.


    Ich denke, erst dann kann man zwischen vermeindlichen Leichtsinn, kalkuliertem Risiko oder einem tragischen Ereignis unterscheiden. Und erst das würde uns dann von der oft beklagten, fachunkundigen Berichterstattung in vielen Medien unterscheiden...


    L.G.


    Off
    (O. Franke)


    www.sportblen.de

  • Haben wir jetzt den "Meister des Forums" gefunden?


    Nein, das bist doch Du!


    Er hat doch vollkommen Recht. 1 Meter hinter Andy stand ein massiver Container, es hat also - auch sonst - Niemand damit gerechnet, dass ein Auto so weit vom Weg abkommen könnte. Das ist ein tragischer Unfall, der an anderer Stelle wahrscheinlich wesentlich tragischer ausgegangen wäre, da dann nämlich Zuschauer im Weg gestanden hätten. Die befinden sich nämlich trotz teils irrer Absperrungen selten weiter als 5-10 Meter vom Geschehen. Aber wenn's - wie in diesem Fall - mal richtig schief geht, reichen auch 20 Meter nicht aus. Es ist dummdeutsch immer zuerst nach dem Schuldigen zu suchen.


    Grüsse,


    Sergio

  • Mein Kommentar war eigentlich dazu gedacht, in Zukunft vielleicht noch ein wenig sensibler bei der Vergabe von "Pressewesten" zu sein und die entsprechenden Personen nicht nur verbal auf die möglichen Konsequenzen ihres Tuns und Handelns hinzuweisen, sondern ihnen gegebenenfalls auch schriftlich mitzuteilen, wie sie sich bitte an den -entsprechend für alle Personen eingerichteten- Sperrzonen zu verhalten haben. (Gleiches gilt auch für die eingesetzten Sportwarte)


    Es handelt sich hier um einen Kommentar zu einem Vorfall, der sich zu jeder Zeit an einem x-beliebigen Ort wiederholen könnte. Um das Risiko zu minimieren, habe ich lediglich versucht, meine Gedanken für jeden verständlich zu ordnen und möglicherweise so dazu beizutragen, das Geschehen im Motorsport (hier Rallyesport) eventuell einen Hauch sicherer zu machen.


    Jeder "Profi", der sich einen "Arbeits-" oder Zuschauerplatz sucht, sollte bedenken, dass mit ihm nicht nur Kenner der Szene der wohl dynamischten aller Motorsportarten zuschauen, sondern auch jedesmal "neue Kunden" das "Theater" betreten, die doch eigentlich davon überzeugt werden sollen, zu weiteren "Vorstellungen" zu erscheinen und so ein positives Image des immer noch mit Vorbehalten behafteten Rallyesports in die "unmotorsportivierte" Welt hinaus zu tragen.


    Jemandem einen Vorwurf zu machen liegt -und lag- mir fern.
    Dieser Unfall war wohl lediglich ein "Zusammentreffen unglücklicher Umstände". Zu verkraften haben die daran Beteiligten dies auf unterschiedlichste Art und Weise.


    An Einsicht, wie es scheint, mangelt es aber einigen immer noch.


    (Siehe Foto...)


  • Mich hat an dem Beitrag von "off" gestört, dass er Beiträge und Meinungen der Foristi in diesem Thread pauschal (be)wertet.
    Zitat: "(Fast) alle Beiträge und Meinungen der Threadteilnehmer sind ja m.E. grundsätzlich richtig und zutreffend:"


    Mehr sollte mein Kommentar dazu nicht aussagen.
    Gruß
    hubbi

  • Auch von mir gute Besserung an Andy.
    Hab ihn schon oft genug in Aktion erlebt und viele seiner Aufnahmen bewundert...Eine seiner wohl meist gesehenen:
    http://www.youtube.com/watch?v=dMRhCURPs78


    Auch ein gutes Beispiel, das man immer dran denken sollte, dass da ca. 1,2 Tonnen Stahl mit ca. 20 Meter pro Sekunde auf einen zukommen kann (bei 50 km/h sind es 13,8 m; bei 150 km/h 40 m/s).
    Und das alles nur gesteuert durch Kontakt von 4 "Gumminoppen" mit der Erde...

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