Info-Veranstaltung / Rallye-Stammtisch Samstag, den 17.12.2017

  • Rallye-Stammtisch - Von Aktiven für Aktive!


    Das Jahr 2017 bringt für den nationalen Rallyesport diverse Änderungen mit sich.
    Dies stellt Aktive und Veranstalter vor gänzlich andere Voraussetzungen und teilweise harte Entscheidungen.


    Mit dem Wegfall der Gruppe H und der Regelung zum KFP herrscht viel Ungewissheit bzw. suchen viele nach Umwegen oder Alternativen.


    Um etwas "Licht ins Dunkel" zu bringen und den Erfahrungsaustausch anzuregen, veranstaltet der Rallye-Stammtisch eine Info-Veranstaltung.
    Bewusst wurde eine zentrale Location in Deutschland gewählt, um möglichst viele Teams zu erreichen.


    Zu den einzelnen Themen werden Experten einen kurzen Überblick geben und stellen sich den Fragen.
    Darüber hinaus werden Vertreter der Rallyes z.B. Zwickauer Land, Erzgebirgsrallye, Fontane Rallye, Rallye Grünhain,... vor Ort sein.

    Themen:


    • KFP - Der Weg dahin, Kosten, Nutzen, Rechtslage ( M.Reich / Dekra )
    • Trainingsmöglichkeiten - legal, aber wie?
    • Gruppe H und deren Alternativen in Deutschland ( P.Mohr / AMC Bad Königshofen )
    • Sicht der Veranstalter + Aktivitäten, um stabile Starterfelder zu generieren
    • NAVC - Auffangbecken von ex-DMSB-Fahrern? ( Vertreter ASK-DAM / NAVC )


    Eckdaten:


    Wann: Samstag, den 17.12.2016 / 10 - ca. 14 Uhr / "Come in" ab 09.30 Uhr
    Wo: Eventhalle IB, Otto-Lilienthal-Strasse 2, 99996 Obermehler / Thüringen
    Wie: Anmeldung erwünscht über Facebook-Gruppe Rallye-Stammtisch ( S. Jahn )


    Für das leibliche Wohl ( kleiner Imbiß ) ist gesorgt.

  • Auf Facebook zur Veranstaltungs Einladung bis jetzt 27 Zusagen zur Teilnahme.
    Sooo groß scheint das Problem also doch nicht zu sein was das Thema KFP und andere angeht.

    Kommentare geben immer nur meine persönliche Meinung zu Themen wieder.

  • Rangi ....was für eine Aroganz ist denn dieser Ausspruch!!?
    Du bist ja fast "um die Ecke" .
    Wenn es für eine "kleine" Rallye kaum noch finanziell und auch zeitlich für viele Amateurrallyefahrer zu stemmen ist, wie sollte es dann mit solch einer Veranstaltung besser zu bewältigen sein?
    Die Idee ist ja vom Grunde her OK, aber ich denke da sollten ein paar Andere paralell solche Veranstaltungen anbieten, und sich dann mit den Ergebnissen absprechen - nur das würde für mich Sinn machen.
    Nochmal, die Idee finde ich wirklich gut, aber es wird kaum jemand mehreree hundert Kilometer dafür aufsichnehmen.


    Viel Erfolg wünsche ich als ehemaliger Rallyefahrer euch auf jeden Fall - egal wie etwas gemacht wird und Erfolg für euch bringt.
    Günni

  • Die Infoveranstaltung des Rallye-Stammtisch ist Geschichte.....


    Vielen Dank an die Aktiven, die der Einladung gefolgt sind.


    Besonderer Dank gilt den Referenten:


    Patrick Mohr / RSC Deutschland
    Marcus Reich / Dekra
    Michael Störmann / ASK DAM vertr. NAVC
    Vertreter diverser Veranstalter


    Unter den Teilnehmern waren ebenso erfahrene WP-Leiter, LS und RL.


    Neben sehr interessanten Infos zum RSC Deutschland, KFP-Verfahren und der Sicht / Entwicklung beim NAVC gab es sehr angeregte Diskussionen mit sicher einigen neuen Erkenntnissen....


    Gezeigt hat sich auch, dass solche Veranstaltungen regelmäßig Sinn machen....


    Die avisierten Termine für Test-und Einstellfahrten mit Technik-Support und die Rallye-Party als Jahresabschluss werden in Kürze bekanntgegeben.

  • anbei das offizielle Protokoll der Info-Veranstaltung des Rallye-Stammtisch am 17.12.2016


    Protokoll


    Rallye-Stammtisch am Sa, den 17.12.2016 / Fahrtechnik-Anlage Obermehler


    Facts:
    ca. 60 Teilnehmer
    10.00 - ca. 15 Uhr
    Ort: Fahrtechnik-Anlage Instruktoren-Börse



    Punkt 1 : RSC / Rallye Super Cup Deutschland - Patrick Mohr



    Der Rallye Supercup Deutschland (RSC) wurde vor gut 10 Monaten beim DMSB beantragt.
    In diese Serie, mit eigenen technischen Bestimmungen, würden neben den Fahrzeugen der ehemaligen
    DMSB-Gruppe H, auch Fahrzeuge aus den R-Gruppen der FIA sowie den DMSB Gruppen F und CTC passen.


    Dieser Cup wird eine eigenständige Serie ( wie der bekannte Opel Adam Cup ). Das Reglement bleibt für 5 Jahre unverändert und der Deutsche Rallye Cup soll ein Einstieg und eine kostengünstige Art sein für den Breitensportler.


    Diese soll ab Beginn der Saison 2017 für mehrere Jahre ausgeschrieben werden - mind. 5 Jahre ohne techn. Änderungen. Die Einschreibungsgebühr würde für die Teilnehmer pro Jahr nur 20 € betragen, Veranstalter aus dem Bereich Rallyesprint, Rallye 35 und Rallye 70 (auch mit NEAFP) müssten lediglich 50 € pro Veranstaltung an Prädikatsgebühr zahlen. Bei Genehmigung könnte der Saisonstart am 25. Februar bei der Rallye Südliche Weinstraße erfolgen!


    Er wurde von den zahlreichen Teilnehmern des Stammtisches sehr gut angenommen und fand positive Zustimmung. Das Ziel des Rallye Supercup Deutschlands ist es eine deutschlandweit ausgeschriebene Amateurrallyesportserie für den Breitensport zu veranstalten. "Rallyesport von der Basis für die Basis", so Patrick Mohr.


    Leider ist im Moment noch die Genehmigung durch den DMSB ausstehend. Seit einigen Monaten wartet man bereits darauf. Da Patrick Mohr nun auf die Genehmigung des Supercups geklagt hat, wird eine Entscheidung in den kommenden Tagen erwartet.


    Zitat von Daniela Pötsch (Rallye Erzgebirge) zum RSC: "Das wäre eine super Sache und würde den zahlreichen Veranstaltern, vielen Fahrern und Teams sehr helfen!" Gut 40 Veranstalter haben Interesse am Cup.


    Patrick Mohr betonte ausdrücklich, das die Gruppe H nicht abgeschafft wird, sondern nur nicht mehr ausgeschrieben wird ( wie 1986 bei der Gruppe B ).
    Es ist natürlich auch von Veranstalter-Seite her möglich, eine Rallye nur als RSC Deutschland auszuschreiben!


    Ausländische Fahrzeug-Zulassungen sind start- und punktberechtigt!
    Ausländische Fahrer ( Lizenzinhaber ) sind start-, jedoch nicht punktberechtigt


    Patrick Mohr erwähnte außerdem den Spendenaufruf an alle aktiven Fahrer, Veranstalter und Fans, man sei auf die Unterstützung durch die Rallyegemeinde Deutschlands angewiesen!!!



    Kontonummer: 1 06 52 38 20 BLZ: 78 36 00 00
    Kontoinhaber: RSC – Patrick Mohr, Coburg
    IBAN: DE94 7836 0000 0106 5238 20
    BIC: GENODEF1COS Bank: VR-Bank Coburg e. G.
    Verwendung: Unterstützung des Rechtsstreites



    Punkt 2 : Lage der Veranstalter & Maßnahmen


    vertreten durch: Thorsten Brunken, Andreas Weißflog und Daniela Pötzsch


    Was geschieht bei den Rallyes durch den Wegfall der Gruppe H?


    Die Gruppe H machte zwischen 30 und 40% des Starterfeldes aus.
    Die Befürchtungen, so schilderten die Referenten, dass die geringere Zahl an Teilnehmer dazu führt, daß viele traditionelle Veranstaltungen einfach wegfallen! Um eine Rallye einigermaßen zu finanzieren, brauche man mindestens 60 Starter ( darin waren sich alle Redner einig ).


    Den KFP sehe man nicht als grosses Problem, da dieser angepasst wird und generell Zulassungsgrundlage sei.


    Immer wieder neue Regelungen durch den DMSB, wie eben mehr Sanitäter, Ärzte und MICs mache dieses Unterfangen auch noch fast unmöglich.


    Schlechter ist die Lage in Neuruppin, wo man mit dem Gedanken spielt ihre Rallye wegen den drohenden Finanzkollaps abzusagen.
    Diese Option halten sich ALLE anwesenden Veranstalter offen und sei es 14 Tage vor Veranstaltung!


    Ein Maßnahme zum Gegensteuern ist z.B. der neue RSC. Deswegen habe man sich positiv dazu positioniert und die RSC-Vertreter auch mit einer Interessenwahrung gegenüber dem DMSB betraut.


    Ferner versuche man durch z.B. "weite Anreise-Bonus" die Starterfelder zu stabilisieren.



    Punkt 3 : KFP ( Kraftfahrzeugpass ) - Marcus Reich ( Dekra )


    Es wurde eine Definition KFP vorgenommen!
    KFP ist eine Zulassungsgrundlage und Möglichkeit zur Legalisierung von spezifischen Eintragungen.
    Verschiedene Beispiele in Richtung Gurte, Airbags, Stabilitätssysteme und Reifen ohne E wurden durchgespielt.


    Erst in zweiter Linie ist es eine motorsportliche Notwendigkeit.


    Ein wesentlicher Punkt ist die Rechtssicherheit der Prüforganisationen und Prüfer.


    Zulassungsrecht ist Landesrecht, somit kann es noch zu Unterscheiden in der Handhabung kommen, da es unterschiedliche Zuständigkeitsstrukturen gibt z.B. Regierungspräsidien bzw. Landesverwaltungsämter.
    Hierbei wurde das Problem einer Veräußerung oder Ummeldung in neues Bundesland beleuchtet.
    Notwendigkeit und Zweck von §70 wurde erörtert.


    Aktuell unterscheidet man noch "kleiner" bzw. "grosser" KFP.
    Gemeint sind mit "kleiner KFP" hier Bestandsschutz-Übernahmen. Bereits zugelassen Fahrzeuge mit allen Abnahmen mit oder ohne §70-Genehmigung durchlaufen ein vereinfachtes Verfahren. Hier wird aktuell an der Fzg.-Zulassung nichts geändert und auch die Nutzung nicht eingeschränkt. Diese haben Bestand bis zur nächsten Prüfung oder technischen Änderung. Für Neuzulassungen ist KFP obligatorisch.
    Wenn die Ausschreibung / Reglement KFP vorschriebt, ist dieser auch Grundlage für technische Abnahme.
    Im Protest-Verfahren kann und werden erweitert Fahrzeug-Zulassungspapiere herangezogen - ab 01.01.2017.


    Ab 2017 kommt es hier zu einer Nutzungsdefinition in den Fahrzeug-Papieren, welche vom aaS erweitert werden kann. Dies liegt gerade beim DMSB und Bund-Länder-Fachausschuss zur rechtlichen Prüfung.


    Wahrscheinlich kommt es hier zu einer Umformulierung / Erweiterung "Teilnahme an registrierten Veranstaltungen,...", nicht wie bisher an "DMSB-registrierten Veranstaltungen"!
    Der aktuelle Passus verstößt gegen Gleichbehandlungsgrundsatz. KFP befindest sich in einer definierten "Einführungsphase", wo Anpassung durchgeführt werden können. Hier: Klare Trennung zwischen KFP und Fahrzeugzulassung. Dies macht Start für KFP-Fahrzeuge dann z.B. im Ausland und beim NAVC möglich.


    Der Grundgedanke ist gut, ist aktuell noch in der Evaluierungsphase, jedoch verteuert dies den Motorsport.
    Diverse Fragen / Beispiele wurden aufgrund Teilnehmerbeiträge geklärt.


    Punkt 4 : NAVC - Alternative oder Auffangbecken für ex-DMSB?? - Michael Störmann ( DAM / ASK )


    Die Struktur und Aufgabe des DAM und damit NAVC wurden vorgestellt.
    DAM ist eine von den 3 in Deutschland zugelassenen Motorsport-Hoheiten, somit zum DMSB gleichwertig.
    Man sieht sich überhaupt nicht in Konkurrenz zum DMSB, beobachte aber genau!


    Der DAM hält sich aus "Politik" heraus und sieht sich dem Breitensport stark verbunden.
    Wenn hingegen der DMSB / ADAC nur DRM, Masters, Adam-Cup oder den eigenen Rallye-Cup als High-End-Liga bevorzuge, wäre das deren Entscheidung.


    In verschiedensten sozialen Medien liest man ja, dass viele ex-DMSB-Fahrer zum NAVC abwandern wollen!
    Diese seien als Mitglieder oder Lizenznehmer herzlich willkommen, aber man will / ist nicht das 100%ige Auffangbecken oder gehe gezielt auf "Übernahme-Kurs" von Mitgliedern.
    Dies können man schlichtweg strukturell nicht, da nahezu alle Ebenen auf Ehrenamt geführt werden.
    Man wird auch nicht die Meisterschafts-Regularien deswegen ändern.


    Die Grenze bei NAVC-Rallyes liegt bei 100 – 120 Teilnehmer, dies wird man auch nicht ändern, um Sicherheit, Zeitpläne, Umsetzungsverantwortung,..., nicht zu gefährden.


    Man hat in 2015 ein neues Sicherheitskonzept eingeführt ( Streckenstaffel, MICs,... ) und führe in 2017
    auch die Hans-Pflicht ein. Man arbeite stark an Sicherheit und steuere auch gegen den Ruf "Bei denen kannst du mit allem fahren..!"


    Auch schon jetzt arbeite man mit Wartelisten, von daher ist es schwer, in das Teilnehmerfeld hineinzurutschen, denn beim NAVC besteht z.B. für Prioritätsfahrer ( Meisterschaftsteilnehmer ) eine Startplatzgarantie.


    Dazu kommt, dass es nicht sonderlich viele NAVC Veranstaltungen gibt.
    Aktuell sind dies 6 Termine, alle müssen in der Meisterschaft gefahren werden.


    Herr Störmann machte aber auch keinen Hehl daraus, dass man sich freue, wenn noch mehr NAVC Veranstalter dazukämen, denn man sehe sich als Basis-Motorsportverein und man hätte nichts gegen die Gruppe H.
    Neue Clubs werden mit offenen Armen empfangen, man unterstütze wenn bundesweit neue Rallyes entstehen.
    Den RSC Deutschland findet man ebenso sehr gut!


    Entgegen alle Behauptungen sehen die NAVC-Teilnehmer die ex-DMSBler nicht als übermächtigen Wettbewerb.


    KFP ist beim NAVC nicht gefordert, wird aber ( wie in Punkt 3 erklärt ) zukünftig vom Zulassungsrecht Grundlage sein, sodass man diesen natürlich akzeptiert und in 2017 entscheidet, ob man dies übernimmt.



    Punkt 5 : Test + Einstellfahrten + Rallyeparty Jahresabschluss


    Nicht zuletzt durch die Neuregelung KFP wird Aufbau / Test von Fahrzeugen noch schwieriger!
    Wildes Testen führt nicht zur Verbesserung des Image-Bildes der Sportart "Rallye", sondern erschwere nur Genehmigungsverfahren für Veranstalter.
    Die Träger der Aktion "Sicherheit im Motorsport" wünschen sich überdies ein härteres Durchgreifen gegen "wildes Trainieren".


    Aktuell laufen Gespräche zwischen Veranstaltern, um regelmäßig Test-Tage mit Technik-Support anzubieten.
    Auch dies sieht man als Sicherheits-Gewinn.


    Die Instruktoren-Börse wird Ihre Anlage für Test-Tage öffnen!
    Es wird Technik-Support Fahrwerk und Reifen vor Ort sein, Anmeldung über Ausschreibung.
    Termine werden über Facebook und Rallye-Magazin veröffentlicht.
    Gleiches gilt für Rallyestammtisch an gleichem Ort.


    Ende des Jahres 2017 wird hier eine Rallye-Party stattfinden, wo nach einem Testtag alle interessierten Teams das Motorsportjahr in Rallye-Atmosphäre und mit jede Menge Rallyevideos das Jahr ausklingen lassen können.



    Euer Rallye-Stammtisch

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