Eine andere Art von Rallyeport mit historischen Autos : Retro Rallye Serie
Wer will das nicht ? Mal seinen Youngtimer über eine Rallye-WP bewegen bei einer Rallye, aber auf Bestzeit ? Hält das das gute Stück noch aus? Es gibt da ja schon zahlreiche Veranstaltungen, bei denen es nicht auf Bestzeit geht, sondern auf Sollzeit - mit Schnitten, die man da einhalten muß, da sitzen dann die Beifahrer auf dem Co-Stuhl und sind den ganzen Tag am rechnen, ob der Fahrer Gas geben darf oder nicht. Oft sind dies dann noch Veranstaltungen mit vielen Promis, die meist ein Startgeld kosten, wofür man eigentlich einen 2 wöchigen Familien-Jahresurlaub machen kann. Gut, dies ist dann wohl auch nicht das, was ich mit meinem alten Liebhaberstück machen will.
Dann gibt’s da aber noch was: Nämlich die Veranstaltungen der Retro Rallye Serie, kurz RRS ! Was ist denn das?? Ganz einfach: eine sehr nette Mischung aus beiden oben beschriebenen Veranstaltungen. Im Rahmen von kleinen Bestzeitrallyes (Rallye 200) gibt es noch eine „Historische Variante“, die entweder vor oder nach dem Feld der Bestzeitler fährt. Diese haben dann auch eine Sollzeit, meist ein Schnitt von ca. 45 bis max. 50 km/h. Aber auf den Strecken gibt es keine geheimen Zeitkontrollen, die diese Schnitte überwachen (wie das bei den normalen Classic-Veranstaltungen so üblich ist). Hier muss man nur an der Lichtschranke im Ziel seine Sollzeit richtig einhalten. Dies sieht meist so aus, dass man auf der WP nach Herzenslust seinen Oldie mal ausfahren kann: kommt mal eine enge Kehre wird zur eigenen Gaudi und natürlich auch zur Freude der Fans an der Strecke die Handbremse gezogen und mal schön um die Ecke gedriftet, kommt eine gefährliche schnelle Stelle, kann man beruhigt vom Gas gehen, der Schnitt erlaubt dies ja recht locker. Erst kurz vorm Ziel muss man dann mal etwas langsam machen, evtl. vorm gelben Zielankündigungsschild seine Zielzeit abwarten und dann eben auf die Sekunde genau die Lichtschranke passieren.
Das Nenngeld liegt bei den Läufen meist bei so um die 85 - 100 Euro, also so wie eine kleine normale Rallye. Da die Fahrer meist schon auf ihre rollenden Schätze aufpassen, sind in den Fahrzeugen auch keine Überrollkäfige vorgeschrieben, nur Feuerlöscher ins Auto, Helm auf und der Copilot eine Stoppuhr in der Hand und schon kann es losgehen und Rallye-Feeling live selbst erleben!
Die Retro Rallye Serie ist noch eine recht junge Serie, die erst Mitte 2006 geboren wurde und in ihrer ersten Saison aus 3 Veranstaltungen im südwestdeutschen Raum bestand.
Es fanden sich die unterschiedlichsten Autos am Start: vom alten Auto Union über den C-Kadett, Ascona, Chevrolet Camaro, BMW 1802, VW Käfer bis hin zur Alpine A310 und zahlreichen anderen Marken waren diese neben der Bestzeitwertung eine willkommene Ergänzung für die Fans an der Strecke – für Kurzweil war gesorgt.
Der 1. Sieger der RRS 2006 heißt Herbert Schmidt aus Edesheim auf einem Porsche 914, gefolgt von Werner Mayer aus Ludwigshafen auf einem Opel Kadett C GTE und auf Platz 3 Klaus F. Raschig auf einem BMW 1802.
Im kommenden Jahr wird die RRS 6 Läufe im Südwestdeutschen Raum umfassen, alle im Rahmen von Rallye 200 Veranstaltungen.
Wer also ein Auto hat mit Baujahr 1986 und älter besitzt und mal Rallyeluft schnuppern will, ohne dabei „Maximum Attacke“ zu fahren, aber trotzdem mit Spaß sportlich Auto fahren will, kann sich gern mehr Infos und die Ausschreibung anfordern bei der Sportabteilung des ADAC Pfalz in Neustadt an der Weinstraße (Tel. 06321/890520)
Termine Retro Rallye Serie 2007:
7. April - Historic-Osterrallye Zerf
5. Mai - Historic-Rallye Birkenfeld
23. Juni - 2. Historic-Rallye Alzey
25. August - ADAC Saar-Ost Historic
15. September - 2. ADAC Historic-Rallye Potzberg
6. Oktober - ADAC Historic-Rallye Frankenland