Startreihenfolge: Neue Variante in Sicht?

  • Die einzig faire Variante ist das Qualifying. Hier kann jeder auf ausgefahrenen Strecken eine Zeit abgeben und unter nahezu identischen Bedingungen fahren.
    Aber dann ist eben ein VW vorne.


    Alles andere ist aus VW-Sicht verständlicherweise unfair weil kein VW mehr gewinnt.


    Und dieser Bereich spannt das Spektrum auf in dem diskutiert wird.


    Das eigentliche Problem ist doch das jeder fast das selbe Konzept bauen muss und die Qualität der Tests entscheidet wer gewinnt. So kann sich VW die Siege kaufen. Und daran wird aufgrund der Abhängigkeit der Serie von VW auch nix ändern.


    Die Werke müssten an unterschiedlichen Konzepten arbeiten können um VW zu schlagen. Also Boxer gegen V4, V6 oder Reihen 5-Zylinder; Kleinwagen gegen Mittelklasse, Allradantrieb gegen Heckantrieb.
    Warum nicht die WRCs so konzipieren das ein Hecktriebler mithalten kann?
    Weil kein VW-Interesse am Absatz von Hecktrieblern da ist.


    Solange man also versucht den Schein zu wahren das VW auch schlagbar ist, wird es auch diese Diskussion um die Startreihenfolge geben...


  • Ich finde die Qualifying-Variante auch sehr charmant und eigentlich am fairsten. Und ob nächstes Jahr VW immer noch so dominant ist, steht in den Sternen.



    Ein Reglement mit verschiedensten Konzepten ist halt wirklich schwer in Einklang zu bringen, oder wer will BoP in der Rallye-WM. Aber man sollte doch wieder von Klein- auf Kompaktwagen wechseln, wird aber ein Wunschtraum bleiben.


    Und Hecktriebler konnten Anfangs ja nur mithalten, weil die AWD-Karren noch Kinderkrankheiten hatten.


    Man müsste einfach die bestehenden Klassen weiter pushen. Mir fallen so viele potenzielle Autos ein, die in den verschiedenen R-Klassen starten könnten...
    Die WRCs können ja gerne hauptsächlich von Werken eingesetzt werden, aber die R, NR und RGT-Klassen sollte für Motorsportschmieden und Tuner offen stehen, ohne die nötige Erlaubnis zur Homologation vom Hersteller zu bekommen. z.B.: Wie sich Mitsubishi beim Mirage R5 wohl quer stellt.

  • Ja das mein ich auch.
    Hier geht es um das Politikum eine Motorsport-Aktivität planbar zu halten.
    Das wollen die Controller im VW-Marketing so haben.


    Und Firmen wie Hyundai haben ja auch nix dagegen. Scheinbar verkauft sich der i20 genauso gut mit der Meldung das man ein Podium erreicht hat, wie wenn sie einen Sieg eingefahren hätten.


    Da gefällt mir der Ogier wieder gut. Der will immer erster sein und ärgert sich über einen zweiten/ dritten Platz etc.
    Er macht seinem Ärger darüber zwar auf eine sehr nervige Weise ausdruck, aber er will GEWINNEN.
    Alle anderen sind froh wenn sie so weit wie möglich vorne sind. Und dann noch freundlich in die Kamera schauen damit der Social-Media-Auftritt ein paar Clicks mehr bekommt.


    Aber das gehört hier nicht her...

  • Hallo Ihr,


    zumindest das Ausgangsposting kommt mir eher wie ein VW-Bashing vor, als dass sich da jemand wirklich ernsthaft Gedanken über die Art der Vergabe der Startreihenfolge macht.


    Man kann VW nun mögen oder nicht, aber man sollte schon die Regeln der Fairness und Ausgewogenheit berücksichtigen. Lancia, wo waren denn Deine galligen Kommentare bezügllich der Überlegenheit von Citroen, die von 2004 bis 2012 alle Fahrertitel mit Sebastian Loeb einführen und immerhin sieben Herstellertitel? Oder in der guten alten Zeit der Gruppe A, wo sich Lancia zwischen 1987 und 1992 mal eben sechs Herstellertitel sicherte?


    Bei Dir liest es sich fast so, als ob VW die Regeln machen würde, bzw. diese massiv beeinflussen kann, nur vergisst Du anscheinend, dass die Regeln letztlich von der FIA verabschiedet werden. Sicherlich wird es einen gewissen Druck der Werke geben, nur wird sich das sicherlich nicht auf ein Unternehmen beschränken.


    Verschiedene Konzepte? Geht nur über massive Eingriffe und einer Art von Balance of Performance, aber das schrieb Pette555 schon und damit wäre ein Hauen und Stechen, sowie gegenseitige Anschuldigungen des Übervorteilen der Anderen schon fast vorprogrammiert. Das Problem, dass ein Unternehmen, das Geld in die Hand nimmt, auch in der Meisterschaft zumindest vorne dabei ist, ist nicht erst eines seit heute - Lancia mit dem Stratos, Renault mit der Alpine, Audi mit dem Quattro, Peugeot mit dem 205 und so weiter. Wenn ein Unternehmen es konsequent will und darauf hinarbeitet, wird es Mittel und Wege finden, eine Meisterschaft zu beherrschen. Nach dem Vorgänger Citroen ist es nun halt VW die diesen Weg beschreiten und vielleicht wird Hyundai oder Toyota ihnen nachfolgen (auch wenn es für mich gerade nicht den Anschein hat.


    Für mich sieht eine optimale Meisterschaft derart aus, dass es klare und verlässliche Regeln gibt, die für alle die gleiche Ausgangslage schaffen und bei der es einzig und allein an den Akteuren liegt, ob das Treiben von Erfolg gekrönt wird. Anders gesagt, wenn VW nicht zu schlagen ist, dann machen die anderen nicht genug - so wie es damals auch bei Lancia und später bei Citroen war. Als Audi anfang der 80-er mit dem Quattro die Meisterschaft eklatant änderte, kam Peugeot mit einem Auto, dass die eingeschlagene Richtung noch konsequenter beschritt, und dann Lancia mit dem S4 nochmals eines drauf setzte.


    Aber ehrlich gesagt bin ich auch für eine Nivellierung der Weltmeisterschaft - ich finde, auch Smart sollte eine Chance auf Gesamtsiege haben. Jawollja ;-))

  • Wieso VW-Bashing?
    Ich hab doch erklärt warum ich das Qualifying am fairsten finde.


    Ich respektiere auch das VW das beste Auto hat. Was ich nicht gut finde ist das VW die Position nutzt um sich diese Meisterschaft zu kaufen.
    Sie wissen das niemand ernsthaft ein Sieger WRC baut. M-Sport kann nicht, Citroen wollte nicht und Hyundai war nicht soweit. Und deshalb können sie sich politisch für meine Begriffe zu weit aus dem Fenster lehnen.
    Die FIA trifft ihre Entscheidungen normal Werksneutral. Das ist aber nicht mehr der Fall.
    Ein Beispiel ist doch das ewige genörgelt über die Startposition. Bislang hatte die FIA eine klare Meinung dazu. Warum denkt man also über eine Änderung nach.


    Bei einem Stratos oder Delta oder 205T16 wurde das Reglement ausgenutzt um der beste zu sein.
    Vielleicht täusche ich mich, aber VW beeinflusst die Reglementsgestalltung um ein Sieger-Auto zu bauen das in Ihr Marketing-Portfolio passt.
    Den Golf würden sie nämlich nicht als WRC bauen.

  • Die Werke müssten an unterschiedlichen Konzepten arbeiten können um VW zu schlagen. Also Boxer gegen V4, V6 oder Reihen 5-Zylinder; Kleinwagen gegen Mittelklasse, Allradantrieb gegen Heckantrieb.


    Klingt sehr interessant! :D:D:D Mit V4 würden wir uns schwer tun, weil das, denke ich, aktuell kein Pkw-Hersteller produziert, aber alles Andere müßte es durchaus noch geben. Ach ja: Wankelmotor wäre nicht schlecht...;)


    Ich weiß nicht, ob es eventuell möglich wäre, ein Reglement so zu konzipieren, daß Alle das gleiche Leistungsgewicht haben. D.h.: Leichte (weil meist kleinere) Autos - wenig PS, mittelschwere Autos - mittelmäßige PS, schwere Autos - viele PS. Aber das wäre einmal ein Ansatz, die Rallye-WM (und den Rallyesport generell!) wieder ein wenig farbenprächtiger und somit attraktiver zu gestalten.


    Lediglich von der Variante, die WRC's so auszulegen, daß auch ein Hecktriebler bei fast allen Rallyes gewinnen kann, halte ich nicht so viel. Denn da müßte man den Vierrad-Wagen wohl ein zu großes Handicap verpassen (vermute ich mal).


    Ein Reglement mit verschiedensten Konzepten ist halt wirklich schwer in Einklang zu bringen, oder wer will BoP in der Rallye-WM.


    Darf ich fragen: Was meinst Du mit BoP? Boxer-Porsches? ;)


    Glaube es mir: Es gibt kaum etwas, was die Leute bei den Rallyes lieber sehen würden, als einen röhrenden, driftenden Heckmotor-(und Heckantrieb-!)Porsche. Der sollte aber so röhren und driften können, wie es seiner Natur entspricht! Nicht in so einer sterilisierten, abgewürgten Version, wie das aktuell bei den RGT's der Fall ist. Ich sage noch einmal: Es lebe das Zeltner-Zebra!!! :D


    Man müsste einfach die bestehenden Klassen weiter pushen. Mir fallen so viele potenzielle Autos ein, die in den verschiedenen R-Klassen starten könnten...
    Die WRCs können ja gerne hauptsächlich von Werken eingesetzt werden, aber die R, NR und RGT-Klassen sollte für Motorsportschmieden und Tuner offen stehen, ohne die nötige Erlaubnis zur Homologation vom Hersteller zu bekommen. z.B.: Wie sich Mitsubishi beim Mirage R5 wohl quer stellt.


    Die bestehenden Klassen weiter pushen? Das könnte man zusätzlich tun. Würde ich sowieso begrüßen. RGT in der jetzigen Form kann man sich schenken.


    Ich bin aber immer dafür, daß man privaten Tunern die Türen für diverse Projekte öffnen sollte. Daß die oft bessere Wettbewerbsautos bauen können als die Werke, dafür ist Prodrive das beste Beispiel. Oder SMS-Motorsport unter Konrad Schmidt (falls sich an den noch wer erinnern kann): Der wäre auch eine ganze Menge imstande gewesen, ganz ohne technische Unterstützung, etwa durch das VW-Werk. Das ist alles an der Homologations-Hürde gescheitert.


    Da gefällt mir der Ogier wieder gut. Der will immer erster sein und ärgert sich über einen zweiten/ dritten Platz etc.
    Er macht seinem Ärger darüber zwar auf eine sehr nervige Weise ausdruck, aber er will GEWINNEN.
    Alle anderen sind froh wenn sie so weit wie möglich vorne sind. Und dann noch freundlich in die Kamera schauen damit der Social-Media-Auftritt ein paar Clicks mehr bekommt.


    Aber das gehört hier nicht her...


    Trotzdem irgendwie toll, daß Du das angesprochen hast. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Andi Lugauer ()

  • Hier meine Meinung zur Anregung einer neuen Startreihenfolge:


    Tag 1: Nach WM - Stand
    Tag 2: Nach Ergebnis von Tag 1
    Tag 3: Wie bisher / Die ersten 10 nach Ergebnis Tag 2 in umgekehrter Reihenfolge.


    Ausgefallene WRC 1 Fahrer im Re-Start bei Schotter vor dem WRC-Feld und bei Asphalt hinter dem WRC-Feld.
    Nicht eingeschriebene WRC Fahrer generell nach dem gesamten WRC-Feld.


    Beispiel Ogier:
    Ist er bei einer Schotterrallye nach Tag 1 Dritter, so hat er am 2. Tag keinen großen Nachteil mehr, zumal die Nachmittags-WP´s ohnehin der 2. Durchgang des vormittags sind.
    Ist er dann nach Tag 2 in Führung, so kann er diese mit dem 10. Startplatz an Tag 3 festigen.


    Allerdings sollte man Streckenmäßig ein wenig umdenken.
    Sorry, aber 10 WP`s in Korsika sind für mich kein WM-Lauf!
    Mind. 15 Wertungsprüfungen (350 - 400 KM Länge) sollte ein WM-Lauf schon haben. Bitte nicht kürzer, dann lieber Rotation!


    Entsprechend sollte man dann die Gesamtlänge der WP`s aufteilen:
    Tag 1 - ca. 35 %
    Tag 2 - ca. 40 %
    Tag 3 - ca. 25 %
    Weiterhin könnte die Rallye bereits am Donnerstag abend mit einer kurzen Zuschauer-WP (natürlich in Wertung) starten.


    Aufruf ans MAG, bitte Frau Mouton und Herrn Todt vorlegen.


    Gruß an die Drift - Nation

  • Auch kein schlechter Vorschlag, aber er kommt ja aus dem Volk. Und nicht von den Leuten die meinen sie wissen alles besser.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kroni ()

  • [MENTION=1164]Andi Lugauer[/MENTION]:
    BoP heißt soviel wie Balance of Performance, wie Sie in anderen Rennserien angewandt wird. Also zB dem Sieger bei nächsten Rennen ein Zusatzgewicht von 30kg ins Auto packen.


    Und das will im Gegensatz zu Boxer-Porsches wohl wirklich niemand in der WM ;)


    Zum Thema Startreihenfolge: Auch ich würde die schon öfter angesprochene komplett umgedrehte Startreihenfolge bevorzugen, wie sie etwa im deutschen Schottercup angewendet wird. Das ist eig. für alle am fairsten, die "Kleinen" haben keine so ausgefahrenen Strecken und die "Großen" haben mehr oder weniger alle die gleichen Bedingungen. Außerdem bleiben die Zuschauer bis zum Schluss...


    Grüße aus einem regnerischen Australien,
    Woifeh

    Rallyevideos aus Deutschland und Mitteleuropa: Youtube

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