Mahonens Äußerungen spalten Szene

  • „Man darf nicht vergessen: Die Aufmerksamkeitsspanne junger Leute beträgt zwischen acht und 14 Minuten, was will man da noch mit einer 80 Kilometer Prüfungen? Die gehen weg und machen etwas Anderes.


    Egal ob 80 KM oder 8 x10 Km es kommt doch sowieso nicht mehr in den Medien!
    Die haben nur zwei Helikopter und 20 Leute.
    Und wenn diese jungen Leute an der Strecke stehen, müssen die spätestens nach dem siebten Auto gehen!
    Mehr gibt ja die Aufmerksamskeitsspanne nicht her.
    ??????????????????????????????????????????????????????????

    ...und immer eine Handbreit Schotter unter den Rädern!

  • Ich habe dem Ciesla vom ersten Tag an nichts zugetraut, aber diese Äußerung macht es nun offensichtlich. Ja, das "Problem" mit 8 - 14 Minuten Aufmerksamkeit existiert. Deswegen arbeitet man bei den Erstsemestern an den Hochschulen auch hart daran, die Studierenden wieder auf min. 90 Minuten Aufmerksamkeit zu trimmen. Und dem Ciesla fällt nichts besseres ein, als den Leuten hinterher zu rennen und die Standards abzusenken...

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...

  • Dann sollten sie beim Fußball die Halbzeit auch auf maximal 15 Minuten trimmen, damit die Smartphon Generation nicht den Überblick verliert. Das Problem ist, das die den Stadionparkplatz ohne App oder Navi schon nicht mehr finden. Ein anderes Problem wird werden, das das Grundinteresse am Auto schon stark abgenommen hat. Ich arbeite im Kfz Gewerbe und erlebe 20jährige Jungs die nicht in der Lage sind den Ölstand zu prüfen (mit Meßstab). Wo soll da das Interesse am Motorsport herkommen? Oder 19-22 jährige, die keinen Führerschein haben und auch kein Interesse hegen einen zu machen. Auf meine Frage an einen 22jährigen warum, kam die Antwort, er würde ja schon gerne einen machen, aber es ist auch sehr anstrengend, die ganze Theorie und dann noch das Fahren, und der Fahrlehrer setzt auch die Leute unter Druck, das ist schon schwierig. Da weiss man wo die Reise hingeht. Schönes WE Gruss Jörg

  • Um Grunde geht es doch nur ums Geld verdienen . Die Einen wollen das Große Geld verdienen und die anderen , Industrie und Funktionäre wollen für ihren Einsatz eine Gegenleistung . Diese Gegenleistung sieht allerdings nicht den Sport im Vordergrund , sondern das sich presentieren , gesehen werden und eine Rundum Versorgung vor Ort . Den Sport machen die Fahrer , die Werke und die Zuschauer und Fans und genau die stößt man vor den Kopf ...aber ohne diese wird der Sport unter gehen und Ralye wird mehr und mehr eine Zirkusveranstaltung mit VIP Betreuung
    Sicher muss man mit der Zeit gehen , mann muss eine Sportart aber nicht komplett verändern oder verfremden ( siehe Fußball , Radsport usw.) Wenn ich den Radsport als Beispiel nehme , da wird vom Giro und der Tour jeden Tag unzählige Stunden live bei ARD und ZDF berichtet und bei der Rallye WM , schafft es ein Vermarkter nicht , zumindest an 3 Tagen im Veranstalterland , Rallye live auf den Bildschirm zu bringen , es sei denn man weiß wo man für Geld , ab und an live Bilder zu sehen bekommt ! Wo will man denn die Leute herbekommen mit den Rallye und Industrie Geld verdienen will !? Mit Zirkusprüfungen ( wie in Saarbrücken ) die so gut wie nicht mit Rallye zu tun haben , bestimmt nicht !

  • Mit meinen 23 fühle ich mich bei der Aussage, was die Aufmerksamkeitsspanne angeht schon ein wenig beleidigt...
    Dass, so wenig von der Rally gesehen wird ist doch klar, wenn jede Möglichkeit sie anständig mit zu verfolgen unberechtigt viel Geld kostet.
    Wenn ich dann wie jedes Jahr auf der Panzerplatte stehe, freue ich mich dumm und dämlich und bleibe bis zum letzten Auto. So viel zur Aufmerksamkeit.
    Eben die langen WPs machen den Rallysport doch erst aus und diese zu kürzen wird auch keine neuen Zuschauer anziehen. Das einzige Resultat wäre, dass es vor Ort weniger Platz für Zuschauer gibt, da die Strecke kürzer ist :,D Wer jetzt kein Interesse an Rally hat wird es auch dann nicht haben. Hier wird bloß jedem Fan und dem Geist der Rally in den Hintern getreten.


  • Dass, so wenig von der Rally gesehen wird ist doch klar, wenn jede Möglichkeit sie anständig mit zu verfolgen unberechtigt viel Geld kostet.


    - jeder Regionalliga-Kick oder auch 2. Eishockey-Bundesliga etc. kostet den Zuschauer Geld ... Rallye-WM(!) ist (u.a. Sportanlagen-technisch) eine der aufwändigsten Sportarten der Welt, vor allem in Europa - nach der Nachtschrei123-Logik können wir unseren (geliebten!?) Sport wohl beerdigen ...

  • Ich denke es geht hier nicht um Geld für Eintritt , es geht hier um das Geld das bezahlt werden muss um Rallye "ausführlich " auf dem Bildschirm zu sehen ! Ich glaube auch nicht das es aufwändiger ist Rallye wie zB. Radsport live auf den Bildschirm zu bringen . Bislang hat es noch kein Vermarkter fertig gebracht , dies überhaupt irgend wie mal zu versuchen und wenn dann ist alles darauf hinaus gelaufen , das der Fan / Zuschauer für jedes " Bildchen " bezahlen musste ! Es ist ja schon toll das Sport 1 in Deutschland überhaupt Bilder von der WM auf den Bildschirm bringt , aber auch hier , wer außer den Fans , weiß wann und wo etwas zu sehen ist !? Rallye ist einfach zu " unbekannt" um damit in und mit den Medien das große Geld zu verdienen . Im Fußball gibts die ganz großen Spiele nur im Bezahlfernsehen ...Bundesliga und alles drunter gibt es immer noch frei zu sehen ! Auch wenn es um die Rallye WM geht , dann ist das noch lange nicht Bayern München gegen Real Madrid was das Zuschauerinteresse angeht , da liegt Rallye WM eher bei Mainz gegen Hoffenheim und wenn man Leute locken will , dann sicher nicht mit Pay TV , nur noch 10 Km Prüfungen und Action im Service Park usw. Man versucht mir aller Macht Geld zu verdienen , zäumt das Pferd aber von hinter auf !

  • [MENTION=14593]Nachtschrei123[/MENTION]:


    Erst einmal ein "Herzliches Willkommen" von mir. Es freut mich immer wieder, wenn sich junge Leute so aufrichtig zum Rallyesport und seiner Tradition bekennen und so ein großes Interesse zeigen. Du zeigst mit Deinen Aussagen sehr viel Weitblick und auffallend viel geistige Reife. Ich denke, wir werden uns sehr gut verstehen.


    Ich glaube außerdem nicht, daß vevesse und J.-M. mit ihrer Bemerkung betreffend Aufmerksamkeitsspanne Dich persönlich beleidigen wollten. Es gibt in jeder Generation Intelligente und weniger Intelligente, wobei die Ersteren in jedem Fall von der Kritik ausgenommen sind. Über meine Generation (bin Jahrgang 1973 und somit etwa Mitte 40) wurde und wird von den Vor-Generationen auch viel gelästert. Und in vielen Fällen sicher berechtigt. Auch was konkret mich betrifft. Ich leiste sicher nicht so viel, wie mein Vater geleistet hat und noch immer leistet. Obwohl schon ein paar Jahre pensioniert.


    Wie gesagt: Du hast meinen vollen Respekt.


    [MENTION=9531]vevesse[/MENTION]:
    [MENTION=11220]J.-M.[/MENTION]:


    Ihr habt einige wichtige Dinge angesprochen. Ich sehe auch einige große Probleme auf uns zukommen, wenn nicht bald massiv gegengesteuert wird. Nicht nur im Bereich Rallyesport. Aber da sind wir Alle gefordert.


    Sind wir ehrlich: Vieles, wenn nicht alles Angesprochene, ist eine Erziehungssache. Und da muß sich die Generation der heute Erwachsenen an die Nase nehmen, wenn sie es nicht schafft, den jetzigen Kindern und Jugendlichen reelle Werte zu vermitteln und die heranwachsenden jungen Menschen in Sachen Moral und Motivation vollkommen verkommen. Man muß sich mit den Kindern beschäftigen und ihnen - möglichst ohne Druck und früh genug - klarmachen, daß es wichtigere Dinge im Leben gibt als Reichtum und Prestige. Natürlich soll auch der Ehrgeiz nicht zu kurz kommen, vor Allem nicht insoferne, daß man etwas leisten muß, wenn man etwas erreichen will, so man dazu in der Lage ist. Daß man auf einander Rücksicht nehmen muß, wenn man es miteinander aushalten soll - es kommt Alles zurück. Daß man Probleme möglichst ohne Konflikte und Konflikte möglichst ohne Gewalt lösen sollte. Ja, ich weiß schon, jetzt gleite ich ins Philosophische ab, aber wir erleben doch tagtäglich, wie wichtig diese Dinge sind. Und meiner Meinung nach ist es auch relevant, daß man Kindern beibringt, daß man nicht immer Alles glauben sollte, daß man nicht wegschauen sollte, wenn Jemandem Unrecht widerfährt, und daß man sich auch zur Wehr setzen darf, wenn Einem selbst Unrecht geschieht. Das dient Alles der persönlichen Orientierung. Und wenn Euch das jetzt an "Teach your children well" von Crosby, Stills, Nash & Young erinnert, dann ist genau das von mir beabsichtigt!


    Letztendlich bestimmen wir Alle, wo es in Zukunft lang geht. In unserem ganzen Leben. Und da gehört auch der Rallyesport dazu.

  • Ich denke es geht hier nicht um Geld für Eintritt , es geht hier um das Geld das bezahlt werden muss um Rallye "ausführlich " auf dem Bildschirm zu sehen !



    Wenn es ja was zu sehen gäbe.
    Ich habe seit Anfang an WRC+ und die übertragen max drei Prüfungen pro Rallye.
    Sonst gibt es ja nichts!

    ...und immer eine Handbreit Schotter unter den Rädern!

  • [MENTION=3812]Kuhnqvist[/MENTION]


    Ich meinte nicht die Eintrittskosten für die Veranstaltungen. Was die angeht, kann man wirklich nicht meckern. Die letzten beiden Jahre waren es 75€ für den 5 Tage Rally-Pass. Die Campingplätze sollten pro Nacht dann nochmal 1€ kosten. Jemanden gesehen der das Geld eintreibt, habe ich über die 5 Tage
    aber nicht. :confused:


    Mir ging es viel mehr um die für mich wirklich nicht nach vollziehbaren Kosten, die auf einen zu kommen, wenn man sich Live-Übertragungen anschauen möchte. Man siehe WRC+. Pro Event Tag wird bloß ein WP übertragen ( der erste Tag wird sogar oft ausgelassen). Bei einem Event im Monat, (Dezember fällt weg) sind das auch nur 3 Übertragungen im Monat.. Mit Glück gibt es auch eine 4te. Diese sind dann sogar oft von Übertragungsfehlern oder sogar Aussetzern geplagt. Finde ich schon ein wenig mau. Wenn mir dann auf deren Seite noch erzählt wird, dafür darf ich mir aber alle onboard Aufnahmen anschauen, fühle ich mich tatsächlich ein wenig über den Tisch gezogen. Denn die finde ich mit ein wenig "Suchleistengeschick" nach 5Min auch auf Youtube oder sonst wo. Da ich aber nicht mal eben monatlich um die Welt reisen kann um mir die Rallys vor Ort zu Gemüte zu führen, (so gern ich das machen würde :D) bin ich wohl auf solche Anbieter angewiesen. Worauf ich also hinaus wollte war: Die so tolle FIA sollte vielleicht mal über eine bessere mediale Zugänglichkeit nach denken statt kurze Hand das Strecken Reglement zu ändern. Denn dahinter sehe ich schlicht keinen Sinn, so sehr ich auch suche.


    [MENTION=1164]Andi Lugauer[/MENTION]
    Erst einmal danke, dass ich so herzlich Willkommen geheißen werde! Dass die beiden mich mit dieser Aussage nicht persönlich angreifen wollen, ist mir durchaus bewusst.
    Was mich an dieser Aussage beleidigt ist die Verallgemeinerung von Mahonens Seite, dass er so Bevorurteil. Mal abgesehen davon, dass Vorurteile sowieso in einer modernen Gesellschaft nichts zu suchen haben sollten, ist es einfach unangebracht ein solches auch noch in einer solch öffentlichen Position aus zu sprechen. Vor allem, wenn man einen immer größer werdenden Teil seiner "Kundschaft" anspricht. Ich bin selber nicht Vorurteilslos. (Das ist kein Mensch zu 100%) Aber ich gebe mir Mühe diese zurrück zu stellen. Erst eine reale Erfahrung machen und dann urteilen! So wurde es mir beigebracht. Deshalb bringen mich solche unüberlegte, offensichtlich nicht aus Erfahrung gesprochene Urteile immer wieder in Rage.


    MFG und einen schönen Abend euch allen!


    P.S. Entschuldigt bitte die viele Edits. War ein langer Tag. :D

  • Wenn es ja was zu sehen gäbe.
    Ich habe seit Anfang an WRC+ und die übertragen max drei Prüfungen pro Rallye.
    Sonst gibt es ja nichts!


    Ich kann das nicht beurteilen ...aber stimmen Preis und Leistung dann wenigstens .....wenn nicht , dann darf man sich nicht wundern , das Rallye Sport so einen geringen Stellenwert hat ! Wie ich schon geschrieben habe man versucht das Pferd seit Jahren von hinter auf zu zäumen und wundert sich dann , das es nicht klappt und versucht deshalb aus Rallye Zirkus zu machen und wo das hin führt kann sich jeder selber denken !

  • Ich kann das nicht beurteilen ...aber stimmen Preis und Leistung dann wenigstens ....


    Was bleibt einem den anderes übrig ,wenn man nicht so einen verpixelten Stream anschauen will?
    Ich verlängere wieder mein Abo für 2018!

    ...und immer eine Handbreit Schotter unter den Rädern!

  • Das was "Men in Bleeck" geschrieben hat, trifft für mich hundertprozentig den Nagel auf den Kopf. Ein Bekannter (Motorsport aber nicht Rallye Fan) hat mal zu mit gesagt: "Jörg du bist doch verrückt, du stellst dich in Belgien in den Wald bei 2 Grad und Schneetreiben quer, und siehst ein paar Autos in ein paar Sekunden vorbeisausen". Es hat recht, aber genau das macht für mich die Liebe und Leidenschaft für den Sport aus. Ich habe in meinem Leben mehrere hundert Rallyes live besucht und mache es immer noch gerne. Schon die Anreise zu einer Rallye ist für mich wie ein Kurzurlaub. Ich bin 2010 das erste mal in meinem Leben im Elsass gewesen, Grund: der WM Lauf der Rallye Frankreich - Alsace. Es ist das ganze Drum und Dran was für mich dazu gehört, schöne und auch nicht schöne Gegenden zu sehen und kennen zu lernen, nicht die selbe Sprache zu sprechen und sich trotzdem mit Händen und Füßen nach dem Weg zu erkundigen, witzige Sachen zu erleben, ohne Navi nur nach Karte die WP´s zu finden, sich schon gefühlte tausendmal verfahren zu haben, landestypische Speisen und Getränke zu probieren und was von der Lebensart zu erhaschen - das alles gehört zu einer Rallye mit dazu. Ich bin nach einer Rallye oft nochmal mit meiner Frau in die Gegend wo die Veranstaltung war hingefahren, weil ich erst dort gesehen habe, wie schön es dort ist (z.B. Ypern und Umgebung). Während der Rallye hab ich dafür keine Zeit und bin trotz schon viel erlebten Motorsport immer noch aufgeregt wenn ich zum Beispiel auf der "Clementine" einen Escort BDA oder 911 GT3 durch den Wald schon kilometerweit vorher hören kann. Da ist es mir sch....egal das es 2 Grad hat und der Regen querkommt. Ich war letzte Woche in Mettet zum Championsday auf der Rallyecross Strecke, und bin nach gut einer Stunde wieder gefahren. Nie im Leben wird (auch wenn da WRC´s fahren) dieses sog. Spektakel für mich den live Besuch einer echten Rallye begeistern, gerade weil der Besuch einer echten Rallye mit Strapazen und Unwegsamkeiten verbunden ist. Ja, ich bin halt verrückt, wie mir schon einer gesagt hat. Gruß von mir auch an Ralph-Mario, weil der ist auch so herrlich verrückt - und den hätte ich nie persönlich kennengelernt, wenn ich nicht live einen WM Lauf in Deutschland besucht hätte. Gruss Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von J.-M. ()

  • Es ist das ganze Drum und Dran was für mich dazu gehört, schöne und auch nicht schöne Gegenden zu sehen und kennen zu lernen, nicht die selbe Sprache zu sprechen und sich trotzdem mit Händen und Füßen nach dem Weg zu erkundigen, witzige Sachen zu erleben, ohne Navi nur nach Karte die WP´s zu finden, sich schon gefühlte tausendmal verfahren zu haben, landestypische Speisen und Getränke zu probieren und was von der Lebensart zu erhaschen - das alles gehört zu einer Rallye mit dazu.


    Für mich ist genau das die Motivation, Fremdsprachen zu lernen - Finnisch inklusive. Deswegen verstehe ich den Mahonen noch weniger.



    Ich bin nach einer Rallye oft nochmal mit meiner Frau in die Gegend wo die Veranstaltung war hingefahren, weil ich erst dort gesehen habe, wie schön es dort ist (z.B. Ypern und Umgebung). Während der Rallye hab ich dafür keine Zeit und bin trotz schon viel erlebten Motorsport immer noch aufgeregt wenn ich zum Beispiel auf der "Clementine" einen Escort BDA oder 911 GT3 durch den Wald schon kilometerweit vorher hören kann. Da ist es mir sch....egal das es 2 Grad hat und der Regen querkommt.


    Genau das werden die "Marketingfuzzis" nie kapieren - und verpassen so ihre Marktchancen.



    Ich war letzte Woche in Mettet zum Championsday auf der Rallyecross Strecke, und bin nach gut einer Stunde wieder gefahren. Nie im Leben wird (auch wenn da WRC´s fahren) dieses sog. Spektakel für mich den live Besuch einer echten Rallye begeistern, gerade weil der Besuch einer echten Rallye mit Strapazen und Unwegsamkeiten verbunden ist.


    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...

    2 Mal editiert, zuletzt von vevesse ()

  • Das läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich die letzten paar Tage hier lese. Lauter Volltreffer, die zitiererei spare ich mir.
    Raus aus der Komfortzone trifft es aber echt am Besten.
    Und so ganz allgemein zum Thema Generation Smartphone:
    Ich bin mit Kabel und Wählscheibe groß geworden erwische mich aber sehr oft wie das kleine Ding einen fasziniert und beeinflusst.
    Ist man damit groß geworden ist das halt eine ganz andere Welt.
    Aber wenn man es schafft erstmals so einen jungen Menschen mit zur Rallye zu schleppen, erlebt man ganz besonders. Pure Begeisterung, endlich mal was Echtes erleben, Geruch, Sound, Dreck, Wald ohne feuchtes Toilettenpapier, nix Handy laden,...
    Und das Resultat?
    "Wann darf ich wieder mit?"
    Und dann sogar mit Kumpel und Freundin, inklusive selbst belegter Brote und vorher mit dem Rad vom Bäcker geholter Brötchen, erstmalig übrigens, und für mich gleich mit.
    Das nenne ich Begeisterung wecken.
    Und es ist übrigens völlig egal ob ne kleine R35 oder WRC mit Servicepark.
    Seitdem bin ich übrigens bestens informiert.
    Jegliche sehenswerte Videos und Neuigkeiten erhalte ich aus dem Kreise der eben genannten.
    Da sind binnen weniger Monate kleine Experten herangewachsen, keine Besserwisser!
    So muss das sein!

  • Das was "Men in Bleeck" geschrieben hat, trifft für mich hundertprozentig den Nagel auf den Kopf. Ein Bekannter (Motorsport aber nicht Rallye Fan) hat mal zu mit gesagt: "Jörg du bist doch verrückt, du stellst dich in Belgien in den Wald bei 2 Grad und Schneetreiben quer, und siehst ein paar Autos in ein paar Sekunden vorbeisausen". Es hat recht, aber genau das macht für mich die Liebe und Leidenschaft für den Sport aus. Ich habe in meinem Leben mehrere hundert Rallyes live besucht und mache es immer noch gerne. Schon die Anreise zu einer Rallye ist für mich wie ein Kurzurlaub. Ich bin 2010 das erste mal in meinem Leben im Elsass gewesen, Grund: der WM Lauf der Rallye Frankreich - Alsace. Es ist das ganze Drum und Dran was für mich dazu gehört, schöne und auch nicht schöne Gegenden zu sehen und kennen zu lernen, nicht die selbe Sprache zu sprechen und sich trotzdem mit Händen und Füßen nach dem Weg zu erkundigen, witzige Sachen zu erleben, ohne Navi nur nach Karte die WP´s zu finden, sich schon gefühlte tausendmal verfahren zu haben, landestypische Speisen und Getränke zu probieren und was von der Lebensart zu erhaschen - das alles gehört zu einer Rallye mit dazu. Ich bin nach einer Rallye oft nochmal mit meiner Frau in die Gegend wo die Veranstaltung war hingefahren, weil ich erst dort gesehen habe, wie schön es dort ist (z.B. Ypern und Umgebung). Während der Rallye hab ich dafür keine Zeit und bin trotz schon viel erlebten Motorsport immer noch aufgeregt wenn ich zum Beispiel auf der "Clementine" einen Escort BDA oder 911 GT3 durch den Wald schon kilometerweit vorher hören kann. Da ist es mir sch....egal das es 2 Grad hat und der Regen querkommt. Ich war letzte Woche in Mettet zum Championsday auf der Rallyecross Strecke, und bin nach gut einer Stunde wieder gefahren. Nie im Leben wird (auch wenn da WRC´s fahren) dieses sog. Spektakel für mich den live Besuch einer echten Rallye begeistern, gerade weil der Besuch einer echten Rallye mit Strapazen und Unwegsamkeiten verbunden ist. Ja, ich bin halt verrückt, wie mir schon einer gesagt hat. Gruß von mir auch an Ralph-Mario, weil der ist auch so herrlich verrückt - und den hätte ich nie persönlich kennengelernt, wenn ich nicht live einen WM Lauf in Deutschland besucht hätte. Gruss Jörg


    Ich glaube Du sprichst hier 99 Prozent der Forumsmitglieder aus der Seele und es ist genau DAS was diesen wunderschönen Sport ausmacht und warum wir ALLE diesen einen bestimmten Nagel im Kopf haben.


    War vor etwa 8 Wochen mit meinem knapp 2 1/2 jährigen Sohn zur Gollert und was sagt der kleine Knirps zu mir: " Papa, da, schnell Auto - Opel!" und seine Augen strahlten!!! Was gibt es Schöneres!
    Und meine Frau ist seit ihrem ersten Rallyebesuch genauso verrückt wie ich.

  • @ all echte "Harcorefans"
    Aber leider sind wir wohl zu wenige, um den Lauf, wohin unser Sport treibt, aufzuhalten.
    Auch wenn es mehr als gut gemeint ist, uns "Hardcorefans" interessiert niemanden.
    Wir sind ja eh da. Ich bleib dabei, ein Deutscher in der WRC unter den top 10, würde vieles verändern.
    Die relativ einfach, auf Quote reduzierten Medien, reagieren apatisch auf einen Hero.
    (Tennis-Becker, Schwimmen-Almsick, Radsport-Ulrich usw.)
    Alles andere habt ihr gleichen "Hardcorefans" schon geschrieben.

    SKODA-KÖNIG RALPH-MARIO I.

  • Ich bin beeindruckt. Das Feedback hier ist in jeder Hinsicht inspirierend. Vieles davon deckt sich auch mit meinen eigenen Eindrücken vom Rallyesport an sich. Vom Aussterben bedrohte Sportart? Das wollen wir doch erst einmal sehen!


    Ich habe alle Einträge hier mit großem Interesse gelesen. Vor Allem die von J.-M.. Dem möchte ich sagen: Du hast mir sehr viel voraus. Ich habe in meinem ganzen Leben lediglich eine Handvoll Rallyes besucht, die sich außerhalb des deutschsprachigen Sprachraumes abspielen (Saturnus, Barum, Szombathely und ein paar Male Eurostroj-Tisnov). Mit den weiten Reisen habe ich es überhaupt nicht so, nicht nur wegen der Fremdsprachen. Zu Schulzeiten habe ich einmal Französisch gelernt, davon kann ich so gut wie Nichts mehr, Englisch ginge gerade zur Not eventuell noch. Da kann ich nur sagen: Hut ab.


    Dennoch bin ich uneingeschränkt der Auffassung, daß ich von meiner Beziehung zum Rallyesport persönlich sehr viel profitiert habe. Daß ich – als notorischer Theoretiker verschrien – von einem Stubenhocker zu einem Naturburschen geworden bin, wenn auch nicht zu hundert Prozent – das habe ich nur dem Rallyesport zu verdanken. Daß ich persönliche Krisenzeiten, vor Allem verursacht durch menschliche Verluste, leichter überwinden konnte, habe ich auch dem Rallyesport zu verdanken. Wenn manch Einer wüßte, wie es mir bisweilen in meinem Leben ergangen ist, und wie mir meine Rallye-Leidenschaft darüber hinweggeholfen hat – er würde wohl leichter begreifen, warum ich bei bestimmten Dingen so energisch und unnachgiebig agiere, wenn es speziell darum geht, das unverkennbare Erbgut des Rallyesports aufrecht zu erhalten.


    Es gibt überhaupt Vieles, was mir am Rallye-Leben sehr viel gegeben hat. Daß man mit einem Waldegaard, einem Röhrl, einem Blomqvist, einen Aaltonen zusammenkommen kann – das formt die Seele von einem Menschen, der sich geistig und menschlich weiterentwickeln will, ganz entscheidend. Und natürlich ist auch der Bezug zu den Menschen am anderen Ende (Hobby-Piloten, die einfach nur ihren Spaß haben wollen und oft auch als Talente mit großen Nöten zu kämpfen haben) sehr bereichernd. Denn sie Alle eint eines: Der Wille, das Beste zu geben. Bestimmt ist es nicht abwegig, wenn man sagt: Das aktive Rallye-Leben (und auch das Dasein als Fan setzt eine gewisse Aktivität voraus) erweitert den geistigen Horizont enorm.


    Es ist ergreifend, daß hier so Viele in die gleiche Kerbe schlagen. Und das sollte einem Mahonen, Ciesla, Mäkinen, Todt und wie sie Alle heißen ein deutliches Signal sein.

  • ...die mahonens, Cieslas, mäkinens, todts dieser Welt werden das, wie hier max. 15 "Hardcorefans"
    an ihrem Sport hängen, nicht interessieren. Denkst du der "Schuhhändler" hat dem Todt auf der Sitzung
    gesagt, wie kleines "gallisches" deutsches Forum tickt... Auch im "europäischen" Motorsportforums tickt
    eine Handvoll so... nicht mehr und leider auch nicht weniger. Es wird so kommen.
    Morgen früh geht die Sonne auf, auch mit Trump und Kim Jong-un...

    SKODA-KÖNIG RALPH-MARIO I.

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