Neuville gewinnt Rallye Portugal und übernimmt WM-Spitze

  • Unglaublich, dass man aus sowas unverletzt aussteigen kann.


    Ich sehe das genau so. "Kernschrott" ist da ja wohl noch ein Hilfsausdruck...


    Täuscht mich das jetzt eigentlich, oder ist in der letzten Zeit nicht eine auffällige Häufung derartiger Vorfälle zu beobachten? Ich werde das Gefühl nicht los, daß der Grenzbereich zunehmend unkontrollierbarer wird, weil die Rallyewagen einfach schon zu überzüchtet sind. Die Auslegung heutiger Rallyes, die sich immer mehr vom ursprünglichen Allround-Gedanken entfernt, bringt das mit sich. Mir ist langsamer, abwechslungsreicher und spektakulärer lieber. Auch auf die Gefahr hin, daß ich damit als hoffnungslos rückständig abgestempelt werde. Eine völlig unbegründete Sichtweise, wie ich im Übrigen finde. Ganz ehrlich: Wen interessiert das wirklich, um wieviele Sekunden heute die Rallyewagen schneller sind als vor einem oder zwei Jahren? Gibt es da nicht viel wichtigere Dinge bzw. Werte, die man längst weitgehend zugunsten irgendwelcher abstrakter (Schein-)Erfolge geopfert hat? Zählen Dogmen wirklich mehr als Ideale?


    Der Ordnung halber nun zum Erfreulichen: Durch den neuen WM-Leader Thierry Neuville gewinnt die Weltmeisterschaft an Spannung, und auch sonst kündigt sich eine Blutauffrischung an: Neue, junge Fahrer drängen nach Oben, frischer Wind kommt unübersehbar ins Geschehen. Trotzdem fällt mir der Blick durch die rosarote (Fan-)Brille im Moment eher schwer...:(

  • Was mich da eher wundert, das bei einem aktuellen WRC die Zelle derart kollabieren kann.
    Ja, er war schnell und ja, er hat vermutlich die blödeste Stelle getroffen...aber täusch ich mich, oder werden Stütz- und Querstreben immer dünner?
    Wenn ich das Bild richtig deute, ist ja auf der Fahrerseite die Verbindung vom Haupt-zum vorderen Bügel abgerissen und das bei alle den Knotenblechen und Stützstreben...ob das so im Sinne des Erfinder ist/war???

  • Auf dem Viedeo sieht man, mit welcher Geschwindigkeit
    Kris hochkannt einschlägt. Ob das je eine Zelle aushält ?


    <blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de"><p lang="es" dir="ltr">Así era la salida de pista de Kris Meeke ayer en el tramo de Amarante. Muy muy fuerte, pero al final todo parece que se quedará en un susto afortunadamente. <a href="https://t.co/uXrfvSTgbr">pic.twitter.com/uXrfvSTgbr</a></p>&mdash; Pé Á Chapa Racing (@PeAChapaRacing) <a href="https://twitter.com/PeAChapaRacing/status/998132714799812608?ref_src=twsrc%5Etfw">20. Mai 2018</a></blockquote>
    <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>



    Und für meinen nächsten Satz, gibt es bestimmt Haue....
    Wir nähern uns einem fatal accident....

    SKODA-KÖNIG RALPH-MARIO I.

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph-Mario ()

  • Also wenn man das Video aus dieser Position sieht..na dann ein Glück das nicht mehr passiert ist.


    Und zum Kommentar von Andi Lugauer kann ich persönlich nur sagen das du in meinen Augen Recht hast.
    Das Autos schön schnell sein sollen keine Frage aber nicht so.
    Das hatten wir schon mal Ende der 80-iger und dann kam das Ende der Gruppe B.
    Ich besuche Rallyes seit Mitte der 70-iger Jahre und freue mich wie Bolle auf ein schönes spektakuläres Auto... aber nicht so.
    Und wen interessiert es denn ernsthaft ob das Auto 5 Sekunden schneller ist als vor einem Jahr.
    Ich würde die Autos ( technisch bedingt ist das ja heut zu Tage kein Problem ) zum übersteuern zwingen auch wenn sie dadurch etwas Zeit verlieren.
    Sie sind dann nicht so extrem schnell aber wieder etwas interessanter für den Fan...
    gerade auf Asphalt....
    Nur mal so eine Idee...

  • Meiner Meinung nach ist der Weg, den es einzuschlagen gilt eine Weltmeisterschaft in R5 Fahrzeugen. Diese sind spektakulär und schnell genug, vom Sicherheitsaskept abgesehen aber auch um Welten günstiger als die WRC und auch Privatiers könnten vorne mitmischen.

  • Und zum Kommentar von Andi Lugauer kann ich persönlich nur sagen das du in meinen Augen Recht hast.


    Es tut gut, so etwas wieder einmal zu lesen. Das sorgt für Abwechslung und hebt die Stimmung, die bei mir zur Zeit ohnehin nicht so rosig ist.


    Ich werde die Begeisterung ob Deines Beitrages und der darin geäußerten Zustimmungs-Erklärung sorgsam und in kleinen Zügen genießen, auf daß sie nicht so schnell verfliegen möge. Wer weiß, wann ich so ein Glücksgefühl wieder erleben werde…


    Ich besuche Rallyes seit Mitte der 70-iger Jahre und freue mich wie Bolle auf ein schönes spektakuläres Auto... aber nicht so.
    Und wen interessiert es denn ernsthaft ob das Auto 5 Sekunden schneller ist als vor einem Jahr.
    Ich würde die Autos ( technisch bedingt ist das ja heut zu Tage kein Problem ) zum übersteuern zwingen auch wenn sie dadurch etwas Zeit verlieren.
    Sie sind dann nicht so extrem schnell aber wieder etwas interessanter für den Fan...
    gerade auf Asphalt....
    Nur mal so eine Idee...


    Ich denke, ich kann mir schon ungefähr vorstellen, in welch eine Richtung Deine Gedanken gehen...;) Grundsätzlich begrüße ich ja Alles, was den Sport aufwertet. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob es der richtige Ansatz ist, per Reglement einen Rückschritt zu verordnen, oder auf diesem Wege zu versuchen, künstlich die Show zu erhöhen. Das hat in der Praxis nie so wirklich hingehaut. Zumindest nach meiner Erfahrung.


    Bei einer richtigen Rallye (zumindest dem, was ich darunter verstehe) ergibt sich die Show aus der Situation. Typisches Beispiel: Du kommst von Asphalt auf Schotter, und der ist vielleicht auch noch ein wenig naß. Die Haftung verändert sich abrupt, die Brems- und Einlenkpunkte verändern sich, es stellt dich in den Kurven quer, trägt dich vielleicht sogar mal leichter, mal stärker aus...und wenn die Witterung unter Umständen auch noch stärker mitspielt, ist es überhaupt ein Erlebnis. Egal ob auf Asphalt oder auf Schotter. Und wenn du einen Reifen und eine Fahrwerks-Abstimmung wählen mußt, die überall einigermaßen paßt, aber nirgends völlig perfekt ist, geht es auch auf dem Asphalt spektakulärer, aber dafür halt etwas langsamer ab.


    Das (konkret: wechselnde Untergründe) wäre eine recht naheliegende Methode, um ohne einen deutlich erhöhten Aufwand für mehr Stimmung beim Publikum zu sorgen. Ich rede da nicht nur theoretisch: Das ist mein Erfahrungsschatz aus 33 Jahren aufmerksamem Rallye-Zusehens. Vielleicht würde sogar für einen reduzierten Aufwand gesorgt werden, weil man viele Spezial-Tests und Spezial-Teile einsparen würde, die unter solchen Bedingungen ohnehin sinnlos werden würden. Aber von "Back to the roots" in der Gestaltung der Rallyes will man bei der FIA und den unter ihren Fittichen stehenden Platzhirschen (oder auch umgekehrt…?) ja nichts wissen.


    Trotzdem kann es in meinen Augen nicht schaden, das Thema zu diskutieren. Auf je breiterer Ebene, desto besser. Kein Dogma ist ein in Stein gemeißeltes, allzeit gültiges Gesetz. Auch bei der FIA kann die Führung und damit die Kursrichtung wechseln. Tatsache ist auch, daß man ja (zumindest theoretisch) auch eine Konkurrenz-Serie zu den FIA-Veranstaltungen auf die Beine stellen kann.


    Bei den Fahrzeugen könnte man auch ein paar Dinge verändern: Alles, was in die Richtung geht, daß mehr Artenreichtum begünstigt wird, ist zu begrüßen. Bloß bei der PS-Leistung und gegebenenfalls der Aerodynamik wäre ich für eine klare Beschränkung, die bei den Allradwagen stärker als bei den GT-Wagen ausfallen sollte, im Interesse eines besseren Mischverhältnisses…:D Das wäre im Wesentlichen meine Zielvorstellung.

  • Eine R5 WM ist allerdings eine seeehr gute Idee man hätte riesige Starterfelder und Spannung wäre vorprogrammiert und der Aufstieg wäre auch nicht mehr ganz so schwer...


    MFG

  • Nach ähnlichen Konzept wie es die WTCC im letzten Jahr gemacht hat sie hat gedownsized und wurde zur WTCR und somit kann jeder mit einem TCR Auto und ein wenig Kleingeld dort starten und die Rennen sind trotzdem spannend


    MFG

  • Auch wenn wir hier etwas mehr ins Detail gehen als üblich kann ich mich hier einigen nur anschließen.
    Autos nicht so teuer dafür mehr gleich schnelle Autos und vor allem bezahlbar.
    Aber die FIA möchte ja spezielle WRC damit man sich damit rüsten kann der Gipfel zu sein wie die Formel Eins...
    Das habe ich schon dmals nicht verstanden...
    Ein Subaru WRC war in der DRM genau so zu finden wie in der WM so in den 90-iger oder 2000 Jahren.
    Aber das soll ja nicht mehr so sein.
    Deshalb bin ich für tolle Fahrer die ihre Autos super bewegen so manch hunderte Kilometer gefahren.
    Ich wohne in Berlin ( nicht gerade die City der Rallyeszene),. und wenn ich z.Bsp Markus Moufang, Uwe Nittel, Dieter Depping, Armin Kremer oder Armin Schwarz in der Starterliste gefunden habe, ging es los.
    Teils bis nach Österreich, oder Bayern oder Saarland oder oder....
    Da hat sich die weite Anreise immer gelohnt und ich schaue heute noch meine Videos aus der Zeit und genieße es.
    Um so mehr freu ich mich das z Bsp Carsten Mohe dieses Projekt mit dem Megane wagt.
    Respekt und Toi Toi Toi.
    So Sorry noch einmal...etwas vom Thema abgewichen.....

  • Eine R5 WM ist allerdings eine seeehr gute Idee man hätte riesige Starterfelder und Spannung wäre vorprogrammiert und der Aufstieg wäre auch nicht mehr ganz so schwer...


    MFG


    Eine R5 WM macht zwar rein logisch natürlich sehr viel Sinn, dennoch sollte man den Eines nicht vergessen:
    WRCs sind nunmal spektakulärer als andere Autos und zudem fahren sie auch nur in der WM mit, dass heißt sie sind etwas besonderes.
    Ich glaube es wäre nicht gut für den Sport, wenn man diese "Erfahrung WRC" verbannen würde....

  • Genau so ist es!
    Eine R5-WM haben wir ja bereits mit der WRC2.
    Lasst alles wie es im Moment ist und entwickelt die WRC`s noch sicherer, obwohl diese Autos heute schon die sichersten seit jeher sind, behaupte ich mal.


    Meeke und auch Latvala sollten einfach "fahren" und sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Klar verlangt die Obrigkeit Ergebnisse, aber vorm sog. Knie brechen, geht halt nicht, es braucht Zeit.


    Lg

  • Meiner Meinung nach ist der Weg, den es einzuschlagen gilt eine Weltmeisterschaft in R5 Fahrzeugen. Diese sind spektakulär und schnell genug, vom Sicherheitsaskept abgesehen aber auch um Welten günstiger als die WRC und auch Privatiers könnten vorne mitmischen.


    Ich wäre grundsätzlich auch für eine Veränderung zugunsten von mehr Chancengleichheit, erhöhter Sicherheit und niedrigerer Kosten. Aber dieser Weg wäre mir etwas zu einfallslos, und ob die Rechnung bei all diesen Faktoren in der Praxis tatsächlich aufginge, weiß man auch nicht so genau. Das weiß man zwar grundsätzlich nie genau, aber ich wäre für eine Lösung, die mehr Typenvielfalt zuläßt. Egal ob bei den World Rally Cars oder bei den R5: Es sieht ein Kastel genauso aus wie das andere. Na ja, fast... Als die Gruppe B abgeschafft wurde und das nächstniedrigere Vorhandene, die Gruppe A, zur höchsten Klasse wurde, hat man auch geglaubt, die Kosten würden sehr viel geringer werden. Und was war? Bald schon haben die Gruppe A-Wagen mehr gekostet als die Gruppe B...


    Ich wäre dafür, daß man sich bei der Gestaltung des Reglements an das WRC-Reglement anlehnt, wie es ab 1997 gültig war, natürlich mit einigen Verfeinerungen. Und daß man nebenbei die GT-Klasse aufwertet. Und, wie gesagt: Bei der Streckenwahl unbedingt "Back to the roots". Eine gewisse Tradition kann sowieso nicht schaden, und was spricht eigentlich dagegen, daß wieder mehr der Fahrer über das Ergebnis entscheidet? Die Techniker sollen sich auch spielen können, keine Frage. Aber in einer Weise, daß mehr die kreative Leistung und weniger der finanzielle Einsatz den Erfolg bestimmt. Wäre doch nicht so schlecht.


    Im Übrigen habe ich nichts dagegen, wenn die Wagen, die in der Weltmeisterschaft von der Elite eingesetzt werden, auch bei nationalen Rallyes verwendet werden dürften. WENN sie einigermaßen bezahlbar sind, aber darauf zielen meine Gedanken ja ab. Natürlich sollen sich Weltmeisterschaft und Staatsmeisterschaften voneinander unterscheiden. Die Weltmeisterschaft sollte vorwiegend davon leben, daß man deutlich mehr Top-Fahrzeuge bei den Veranstaltungen sieht, und in den Händen der besten Fahrer, die es weltweit gibt. Und daß dort die Rallyes länger und gegebenenfalls schwieriger sind.


    Wichtig wäre auch, daß Privatteams Rallyewagen für die WRC-Top-Class homologieren dürften. Sonst werden es bei der heutigen Zusammensetzung der Mitbewerber auf dem globalen Markt immer nur eine Handvoll verschiedener Wagen sein, die mitmischen. Technisch ist der Einsatz ja kein Problem, es waren schon öfter Privatteams die eigentlichen "Ausführer" der Rallye-Einsätze und haben damit Weltmeisterschaften gewonnen (David Sutton, Prodrive, M-Sport) Auch dem Konrad Schmidt hätte ich zugetraut, daß er mit dem Golf A59 der Rallyewelt ein Loch reingehaut hätte. Aber es zählt halt leider nicht nur das, was technisch möglich wäre...

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