FIA - Wer kommt nach Mosley?

  • Vatanen oder Todt, wer ist denn Euer Favorit als Nachfolger von Mosley Max?


    Vatanen fehlt sicher Rückendeckung aus der Formel 1, dafür bringt er politische Erfahrung mit (nicht zu unterschätzen als FIA-Präsident). Jean Todt, erfahren mit Rallye und F1, könnte ein Plus sein, andererseits hat er sicher bei den Konkurrenten von Ferrari nicht nur Fans, die ihn unterstützen. Also wer nutzt die Gunst der Stunde?

    Einmal editiert, zuletzt von Speed King ()

  • Mir ehrlich gesagt wäre Vatanen am leibsten.
    Der hat noch das Herz für den Motorsport.


    Todt meiner Meinung nach bloss nett das geht nämlich alles so weiter wie vorher.
    Den hat nämlich Mosley eingebracht (alles klar!!)

  • Ganz gleich wer da sitzt. Jeder von denen füllt sich die ohnehinn schon vollen Hosentaschen. Keiner schert sich um den nat. Rallyesport in dem wir unterwegs sind. Warum auch? Wir wehren uns nicht einmal gegen die Heinis vom DMSB. Warum werden jedes Jahr wieder Lizensen für viel Geld gekauft?
    Warum wird nicht öfters beim NAVC gefahren? Das spart eine menge Geld.
    Vereine könnten sich dem NAVC anschliesen.
    Da wird sich nix ändern, ob Todt oder eventuell Vatanen.

  • Da findet einer aber deutliche Worte:


    Vatanen: "Die FIA ist nicht bei bester Gesundheit"

    In einem Interview mit dem italienischen Online-Maganzin 422race.com sprach Ari Vatanen über die Hintergründe zu seiner Kandidatur als FIA-Präsident.
    Hauptgrund für sein Engagement ist die schlechte Verfassung, in der er den Automobilweltverband sieht. "Ich will ja gar nicht Max Mosley persönlich kritisieren, aber die FIA ist nicht gerade gesund", so der Ex-Rallye-Weltmeister. "Wir alle wissen, dass die FIA reformiert werden muss, nicht nur Außenstehende, sondern auch die Mitarbeiter selbst." Er strebe das Amt des Präsidenten nicht aus Geltungssucht an, sondern schlicht, weil er sich in der Pflicht sehe, "verloren gegangenes Vertrauen in die FIA wiederherzustellen".


    Vatanen zählt mächtige Befürworter auf seiner Seite: "Der Spanische Automobilclub steht ebenso hinter mir wie der ADAC und der weltgrößte Verband, der US-amerikanische AAA. Für eine aussichtsreiche Kandidatur brauche ich aber auch Rückhalt aus Afrika und Asien."


    Sollte er die Wahl gewinnen, kündigte Vatanen an, die FIA auch personell umzukrempeln, die er von Vetternwirtschaft unterwandert sieht. "Wir brauchen kompetente Menschen auf den entscheidenden Positionen und nicht den Freund eines Freundes."


    Als Handlanger der Formel-1-Teamvereinigung FOTA will er auf keinen Fall gelten, auch wenn er deren Bedenken an den bisherigen FIA-Plänen nachvollziehen kann. "Ich werde definitive nicht ihre Marionette sein", so der langjährige EU-Parlamentarier. "Aber ich kenne mich in der Welt der Wirtschaft aus und kann nur sagen, dass beispielsweise Ferrari eines der bestfunktionierenden Unternehmen der Welt ist. Der Ruf der Marke ist einzigartig und obwohl sie nur 600 Autos pro Jahr bauen, arbeiten sie lukrativ. Die Anziehungskraft von Ferrari beschert dem Rennstall die Sponsoren, die sie zum kostendeckenden Arbeiten im Motorsport brauchen. Nun soll dieses funktionierende System massiv beschnitten werden. Das halte ich nicht für gut. Klar, Kostenreduktion ist sinnvoll, aber in moderaten Schritten und in Absprache mit allen Beteiligten. Wenn wir den Teams nicht ein für sie attraktives Umfeld bieten, wandern sie ab. Sie wollen es zwar nicht, aber die Möglichkeit besteht."


    Über seinen Herausforderer für das Präsidentenamt, Jean Todt, sagte er: "Jean steht für die jetzige FIA und wird von ihr unterstützt. Selbst die Wahlkampfflüge, die er mit seiner Freundin unternimmt, sind von der FIA organisiert. Eine Erneuerung wird es mit ihm nicht geben." Im Gegensatz dazu sieht Vatanen in dem weiteren Anwärter Michel Boeri einen echten Reformer, wie er selbst es sei. "Er steht für den Wechsel wie ich."


    Die Macht von Bernie Ecclestone in der Formel 1 sieht Vatanen schwinden. "Der Rechteinhaber CVC wird eine immer größere Rolle spielen",ist sich der Finne sicher.


    Quelle: rallye1.de

    Mann kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln -
    ein Auto braucht Liebe: Zitat Walter Röhrl

  • Sehe das ähnlich wie jensolino, für den R-Sport auf der nationalen Bühne wird sich wohl eher nix ändern, egal wer dran kommt.


    Um die WM voranzubringen wäre Vatanen sicher der bessere Mann. Aber wer will das? Die Formel 1-Heinis kämpfen doch auch schon seit langer Zeit mit schwindendem Interesse und Werbeeinnahmen, ursächlich wohl auch wegen dem ständigen Regel-Hick-Hack. Eine wiedererstarkende Rallye-WM würde denen wohl eher weniger ins Konzept passen.


    Bei Todt bin ich mir im Bezug auf die Objektivität nicht so ganz sicher. Kaum jmd kennet das Geschäft besser als er, aber wenn es denn mal wieder zu Entscheidungen am grünen Tisch kommt, die pro ROT ausfallen, würden wohl ausnahmelos alle mit dem Finger auf ihn zeigen. Eine F1 pro Ferrari will sicher auch niemand. :rolleyes:


    Bin mir deshalb ziemlich sicher, das Todt bei den aktuellen Werken und Teams nicht nur ausschliesslich Befürworter hat. Ein neutraler Mann passt da u.U. ganz gut.


    Deshalb ist Vatanen mein "Favorit".


    Vatti hat immer gesacht: "Sohn, wähle von den "Übeln" immer das kleinere..." - Done. :D

  • Vielleicht diesmal etwas aktueller:


    Interview: Wie Ari Vatanen die FIA reformieren will
    von Dieter Rencken27. Juli 2009 - 18:14 Uhr


    Ari Vatanen erklärt den 'Motorsport-Total.com'-Lesern in einem sehr tiefgründigen Interview, warum er sich für das Amt des FIA-Präsidenten bewirbt:
    Steht für Veränderung: Ari Vatanen, FIA-Präsidentschaftskandidat
    - Ari Vatanen ist ein bescheidener Mann: Als wir ihn nach unserem ausführlichen Interview mit unserem Mietwagen vom Hungaroring in die Stadt brachten, stellte sich heraus, dass er sich nicht etwa im Four Seasons oder im Ramada Plaza einquartiert hatte, sondern im bescheidenen Ibis-Hotel, wo die Übernachtung teilweise weniger als 50 Euro kostet.


    Der 57-Jährige bewirbt sich um die Nachfolge von Max Mosley als FIA-Präsident und tritt damit gegen Jean Todt an, der seine Kandidatur bereits bestätigt hat, und möglicherweise auch gegen Michel Boeri, der seine Kandidatur noch inoffiziell plant. Vatanen muss für die Wahl am 23. Oktober noch sein 22-köpfiges Kabinett bekannt geben, das laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' eine große Überraschung beinhalten wird. Die ersten Namen sollen noch diese Woche bekannt gegeben werden.


    Vatanen traf sich am Freitag am Hungaroring mit uns, um den deutschsprachigen Motorsportfans die Beweggründe für seine Kandidatur zu erläutern. Der Rallye-Weltmeister von 1981 und vierfache Dakar-Sieger, der zu aktiven Zeiten übrigens auch unter Teamchef Todt gefahren ist, tritt offen für Veränderung und Reform ein und tritt damit als Gegenpol zu Todt auf, der bereits offen erklärt hat, dass er den Mosley-Kurs fortsetzen möchte. Todt wurde den Mitgliedsklubs, die stimmberechtigt sind, auch von Mosley als Nachfolger empfohlen.


    Kabinett wird bald bekannt gegeben
    Frage: "Ari, du hast deine Präsidentschaftskandidatur bereits bekannt gegeben, aber noch nicht dein Kabinett. Wann können wir da mit einer Verlautbarung rechnen?"
    Ari Vatanen: "Unter normalen Umständen nächste Woche. Wir mussten unsere Kandidatur früh bekannt geben, um den Ball ins Rollen zu bekommen. Als ich an die Öffentlichkeit gegangen bin, gab es noch keinen anderen Kandidaten. Niemand wusste zu dem Zeitpunkt, was passieren würde. Selbst was Max machen würde, war da noch unklar."


    "Ich musste die Initiative ergreifen, um die Nachricht als Erster zu verbreiten."
    Ari Vatanen"Ich musste also die Initiative ergreifen, um die Nachricht als Erster zu verbreiten, denn das gewährleistet Aufmerksamkeit. Ich wusste, dass es dauert, ein Kabinett zusammenzustellen, denn das sind vielbeschäftigte Leute und ihre Vorstände müssen eine solche Aufgabe gutheißen und so weiter und so fort. Das dauert. Aber unter normalen Umständen erwarte ich eine Bekanntgabe nächste Woche."


    Frage: "Welche Positionen wirst du dann bekannt geben?"
    Vatanen: "Die gleichen Personen, die Jean schon bekannt gegeben hat: die Vizepräsidenten für Sport und Mobilität und den Präsidenten des Senats. Den Rest des Teams kennen wir zum Teil natürlich schon, aber das werden wir Schritt für Schritt finalisieren und häppchenweise bekannt geben."


    Frage: "Bis zur Wahl sind es noch ungefähr drei Monate. Ist das genug Zeit, um auf der ganzen Welt Wahlkampf zu führen?"
    Vatanen: "Ich glaube schon. Aber unabhängig davon - ich habe das schon ein paar Mal gesagt und sage es jetzt noch einmal: Ich trete aus gerechten und noblen Gründen zur Wahl an. Es sind keine Vatanen-Gründe, sondern es sind Gründe der Gerechtigkeit, für die ich mich stark mache. Ich stehe für einen Neubeginn, denn unsere Familie dürstet danach. Dann musst du es probieren! Es gibt viele Leute, die genauso denken wie ich und eine Veränderung bewirken wollen."


    Gut Ding braucht Weile
    "Viele der Leute, die sich uns anschließen wollen, sind noch etwas zögerlich. Das Gleiche wäre vielleicht passiert, wenn ich 20 Jahre lang an der Macht gewesen wäre. Es dauert noch ein bisschen, bis die Leute realisieren, dass die Situation jetzt offen ist und die alten Parameter nicht mehr gelten, dass sie freie Entscheidungen treffen können. Es dauert, bis die Sache Fahrt aufnimmt, aber unabhängig davon sind es lohnende Motive, die mich antreiben."


    "Als ich realisiert habe, wie sterblich ich bin, hat mich das befreit."
    Ari VatanenFrage: "Wenn man dein bisheriges Leben betrachtet, dann gab es erst das Kapitel Rallye und dann das Kapitel Europäisches Parlament. Ist das jetzt das dritte große Kapitel deines Lebens?"
    Vatanen: "Ich lehne es ab, mein Leben zu kategorisieren. Das Leben entfaltet sich vor mir. Ich war schon auf so vielen Beerdigungen, dass ich niemals sagen würde, in 50 Jahren werde ich dies oder jenes tun, denn ich weiß ganz einfach nicht, ob ich in 50 Jahren noch hier sein werde. Aber als ich realisiert habe, wie sterblich ich bin, hat mich das befreit."


    "Ich war daher schon immer sehr aktiv in allen Dingen, die ich anpacke. Ich glaube sehr stark an bestimmte Werte im Leben. Ich bin Idealist. Ich kann nicht an der Seitenlinie stehen, wenn ich sehe, dass etwas unrichtig ist und andere Leute das auch so sehen. Da muss ich selbst rein! Du engagierst dich und probierst es - und dann ist es nur eine Frage der Zeit. Wenn es nicht am 23. Oktober passiert, dann wird es in ein paar Jahren passieren. Solche Entscheidungen darf man nicht von der Länge des Weges abhängig machen. Das kann nur die Zeit zeigen."


    Wenn Vatanen von Sterblichkeit spricht, dann weiß er, wovon die Rede ist. Aufgewachsen ist der Finne in einem kleinen Dorf namens Tuupovaara, unweit der russischen Grenze. Bei der Verteidigung der Grenze sind im Zweiten Weltkrieg vier seiner Onkel umgekommen. Sein Vater starb bei einem Autounfall - Klein-Ari saß dabei im Fond. Schließlich kam er bei der Rallye Argentinien 1985 selbst mit der Sterblichkeit in Berührung, als er dem Tod nach einem schweren Unfall gerade noch von der Schaufel sprang.


    FIA ist mehr als nur Formel 1
    Frage: "Auch wenn du dein Leben nicht kategorisieren willst, so hast du doch den sportlichen und den politischen Hintergrund. Und in deiner Zeit als Politiker hast du eine Stiftung für Mobilität gegründet, also deckst du diese Seite auch ab. Ist die FIA-Präsidentschaft so gesehen die perfekte Bühne für deine kombinierten Erfahrungen?"
    Vatanen: "Da hast du völlig recht. So, wie sich das Leben für mich entfaltet hat, bin ich für diese bestimmte Position geeignet."


    Beim Grand Prix von Ungarn führte Ari Vatanen zahlreiche Gespräche
    "Wir sitzen hier inmitten des Formel-1-Fahrerlagers, aber unsere Familie ist die FIA, nicht die F1A. Der Autofahreraspekt wird manchmal vergessen. Dabei ist das eine politisch sehr bedeutende Angelegenheit. Ich möchte diesen großartigen Sport verteidigen, indem ich den Straßenverkehr verteidige. Damit meine ich nicht, dass die Autofahrer politisch bevorzugt werden sollen, sondern ich wünsche mir eine Gleichberechtigung mit anderen Transportmöglichkeiten."


    "Das Prinzip der Mobilität bereichert die Gesellschaft. Es hilft der Gesellschaft nicht, wenn der Straßenverkehr ungerechtfertigt aus ideologischen Gründen bestraft wird. Selbst die alten Römer haben schon gewusst, dass die Entwicklung und der Wohlstand einer Gesellschaft vor allem von zwei Dingen abhängen: Bildung und Mobilität."


    "Es lässt sich nicht bestreiten, dass ein PKW in neun von zehn Fällen für den individuellen Personenverkehr benötigt wird. Daher ist das Auto ein Meilenstein für die Entwicklung der Gesellschaft. Das Auto verbessert die Lebensqualität. Der Anfang müssen also Milliarden von Autofahrern sein - und dann kommen wir irgendwann zu den 20 Formel-1-Fahrern. Das ist wie eine Pyramide, aber es ist natürlich nicht so, dass die untere Ebene weniger wert ist."


    Reformkurs für die FIA
    Frage: "Was wären als FIA-Präsident deine Führungsgrundsätze?"
    Vatanen: "Ich will der FIA ihren erhabenen Status zurückgeben, den sie verdient."


    Frage: "Bedeutet das, dass die FIA reformbedürftig ist?"
    Vatanen: "Das ist ja nichts Persönliches wegen Max. Wenn ich 20 Jahre in seiner Position gewesen wäre, dann wäre jetzt vielleicht sogar eine noch größere Überholung notwendig. Das liegt in der Natur der Sache, denn ein Verband ist keine offene Gesellschaft."


    "Jeder Mensch muss sich von Zeit zu Zeit den Staub von den Schultern klopfen."
    Ari Vatanen"Ein Verband ist ein Monopol. Es liegt also in der Natur der Menschheit, dass so eine Situation zu Strukturen, Methoden, Mitteln und Gewohnheiten führt, die nicht mehr gesund sind. Das gilt für Ari Vatanen genauso wie für Max Mosley, für dich und für jeden anderen Menschen. Jeder Mensch muss sich von Zeit zu Zeit selbstkritisch hinterfragen und sich den Staub von den Schultern klopfen, denn innerhalb unserer Familie existiert unglaublich viel unbefreites Potenzial."


    Was vielen Motorsportfans nicht bewusst ist: Die FIA ist nicht nur Sporthoheit für verschiedenste Rennserien wie die Formel 1, sondern vor allem auch das repräsentative Organ für Milliarden von Autofahrern auf der Welt. Als Automobilweltverband ist die FIA die Dachorganisation für Klubs wie den ADAC in Deutschland, den ÖAMTC in Österreich oder den ACS in der Schweiz. Sprich: Die FIA steht für weit mehr als nur für die 20 schnellsten Autofahrer der Welt.


    Frage: "Steht die FIA deiner Meinung nach mehr für den Motorsport oder für die Autofahrer?"
    Vatanen: "Nichts davon sind Besitztümer der FIA - und ich sehe zwischen den beiden Seiten auch keine Widersprüche. Ganz im Gegenteil: Die beiden Seiten existieren in völliger Harmonie und sind querverbunden."


    Respekt vor Mosleys Sicherheitskampagne
    "Noch einmal: Wenn das wunderbare Prinzip des motorisierten Transports schlecht behandelt wird, dann färbt die Negativität dieses Themas auf die Hersteller ab und in weitere Folge auf unseren Sport. Insofern sehe ich da keinen Widerspruch."


    "Ich ziehe wirklich den Hut davor, was Max in Sachen Sicherheit erreicht hat."
    Ari Vatanen"Ich ziehe wirklich den Hut davor, was Max in Sachen Sicherheit erreicht hat. Die Sicherheit muss noch weiter verbessert werden und das FIA-Institut braucht dafür noch mehr Geld und so weiter und so fort. Aber die Mobilitätsseite ist zu sehr sportorientiert. Der beste Beweis dafür ist, dass die großen Laboratorien parallel eine globale Allianz gegründet haben, weil sie die FIA für viele ihrer Anliegen nicht brauchen. Wir müssen die Mobilitätsfamilie wieder zusammenbringen."


    "Alle Parteien müssen das Gefühl haben, dass ihnen von der FIA die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das bedeutet nicht, dass wir den Sport zurückfahren sollten, sondern wir müssen die Bedeutung der Mobilität aufwerten."


    "Außerdem müssen wir ein Auge auf die anderen Kontinente werfen und ganz besonders auf die sogenannten Entwicklungsländer. Die sind nämlich im Säuglingsstadium, was Mobilität angeht. Der Lebensstandard dort ist mit unserem nicht zu vergleichen. Unseren Haustieren geht es besser als den Menschen in den ärmsten Ländern der Welt! Das ist Tatsache. Unsere Haustiere haben einen überdachten Schlafplatz, einen Tierarzt, genug zu essen. Menschen, die zum Beispiel in Burkina Faso geboren wurden, haben all das nicht."


    "Um die Leute die Chance zu geben, aus diesen Missständen herauszukommen, die niemand verdient, spielt Mobilität eine wichtige Rolle. Mobilität spielt in der Geschichte der Menschheit eine entscheidende Rolle."


    Verpflichtung gegenüber Entwicklungsländern
    "In diesen Ländern gibt es noch keine vernünftige Verkehrsinfrastruktur, sodass die Anzahl der Un- und Todesfälle unverhältnismäßig hoch ist. Daher müssen wir uns um Entwicklungsländer besonders kümmern und ihnen dabei helfen, dass sie sich schneller entwickeln können. Es ist unsere moralische Verpflichtung, diese Menschen aus der Armut zu holen."


    Alte Bekannte: Ari Vatanen kommt wie David Richards aus dem Rallyesport
    "Mobilität ist einer der Schlüssel dafür. Wir müssen sehen, ob wir Gelder dafür verfügbar machen oder das Thema zumindest auf der politischen Agenda nach oben schieben können. Da kann die FIA noch viel mehr tun. Daher ist es die Aufgabe des FIA-Präsidenten, kompetente Leute zu haben, die die einzelnen Bereiche betreuen. Der Präsident ist das Gesicht der Organisation, der alle Bereiche überwacht und politische Diskussionen auf höchstem Niveau führt, um das Kerninteresse der FIA zu verteidigen: den Straßenverkehr."


    Frage: "Wie sehr wirst du von den Formel-1-Teams und im Formel-1-Fahrerlager unterstützt?"
    Vatanen: "Ich würde hier gerne unauffällig auftreten, aber die Unterstützung ist herzerwärmend!"


    Frage: "Und vom Rest der Welt? Spürst du Unterstützung für deine Kampagne?"
    Vatanen: "Das bleibt abzuwarten. Wenn sich die Sympathie, die mir zum Beispiel im Internet und in Diskussionsforen entgegengebracht wird, materialisiert, dann kann nichts schief gehen - dann gewinnen wir die Wahl haushoch. Es geht nur darum, diese Bewegung ins Rollen zu bringen. Die FIA muss befreit werden, was aber kein Angriff auf Max sein soll. Ich finde nur, dass die FIA nicht mit voller Drehzahl läuft."


    Glaube an die Gerechtigkeit
    Frage: "Aber all diese Menschen zum Beispiel in Internetforen haben keine Stimme. Das aktuelle System ist so gestaltet, dass es für jemanden von außen schwierig ist, die Wahl zu gewinnen. Glaubst du, dass du dieses System überwinden kannst?"
    Vatanen: "Unabhängig davon, wie die Wahl ausgehen wird: Erstens glaube ich daran und zweitens ist es die Sache wert. Ich glaube, dass sich die Gerechtigkeit durchsetzen wird."


    "Die Internetleute können vielleicht nicht abstimmen, aber sie können Meinungen beeinflussen."
    Ari Vatanen"Die Internetleute können vielleicht nicht abstimmen, aber sie können Meinungen beeinflussen. Die modernen und traditionellen Medien können eine große Rolle spielen und die Leute darauf aufmerksam machen, wie die mehrheitliche Empfindsamkeit ist."


    Ein FIA-Wahlkampf ist meistens eine schmutzige Intrigenschlacht. Vatanen bekam dies zu spüren, als folgende Zitate von ihm durch die Medien geisterten: "Das CO2-Gerede ist der größte Hype, den ich neben Stalinismus je gehört habe." Und weiter: "Die Sonne heizt die Erde auf und nicht die Menschen. Es ist absurd, zu vermuten, dass der Mensch wissen könnte, warum Erderwärmung stattfindet. Wir haben historisch immer schon Perioden gehabt, wo es mal etwas wärmer war."


    Ein offensichtlich intelligenter Mann, der jahrelang für die finnischen Konservativen im Europäischen Parlament saß, sollte eigentlich wissen, wie unpopulär solche Aussagen derzeit sind. Also gaben wir Vatanen Gelegenheit, sich ungekürzt zu diesem Thema zu äußern. Denn die erwähnten Aussagen wurden von einer finnischen Zeitung offenbar aus Platzgründen aus dem Zusammenhang gerissen, sodass sie völlig falsch transportiert wurden.


    Vatanen und der Klimawandel
    Frage: "Du wurdest mit kontroversen Aussagen zum Thema Klimawandel in Verbindung gebracht. Möchtest du dazu einen Kommentar abgeben?"
    Vatanen: "Liebend gerne! Das ist ein verzerrter Einzeiler, der völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Dieser Satz repräsentiert nicht meine Meinung zur Technologie. Das belegen meine Handlungen in der Vergangenheit."


    "Ich bin ein hundertprozentiger Befürworter von Technologie und Wissenschaft."
    Ari Vatanen"Ich bin ein hundertprozentiger Befürworter von Technologie und Wissenschaft in jedem Lebensbereich. Wenn es um Autos geht, bedeutet das stetige Fortschritte und somit weniger Benzinverbrauch. Als ich jung war, hat man mir gesagt: Der Wankelmotor wird kommen und den thermischen Motor verdrängen, die Kolben werden sich nicht mehr nach oben und unten bewegen. Aber es hört nicht auf!"


    "Es gibt Leute, die sagen, dass die größten Verbesserungen des thermischen Motors noch vor uns liegen. Wir entwickeln uns wissenschaftlich immer weiter, daher entwickeln wir auch ein immer besseres Verständnis für den Vorgang, der sich in der Brennkammer abspielt. Ich bin wirklich optimistisch, weil es viele unterschätzte technologische Ansätze gibt."


    "Es ist meiner Meinung nach die Pflicht der FIA, diese erhabene Transportmethode zu verteidigen. Wir sollten nicht den Straßenverkehr reduzieren, sondern den Benzinverbrauch. Ich bin gegen eine Anti-Auto-Politik, die den Menschen vorschreibt, dass sie ihr Auto nicht mehr verwenden dürfen. Ich finde, wir müssen die Dinge einfach besser machen als in der Vergangenheit. Aber die Mobilität sollte nicht angegriffen werden, denn das wäre ein Angriff auf die Entwicklung der Gesellschaft."

    Mann kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln -
    ein Auto braucht Liebe: Zitat Walter Röhrl

  • Die Schlammschlacht geht weiter:


    Nächster Skandal im FIA-Wahlkampf
    von Christian Nimmervoll19. Oktober 2009 - 17:24 Uhr
    Diese Woche wählt die FIA ihren neuen Präsidenten, doch im Vorfeld jagt ein Skandal den nächsten - Bestechung des Verbandes in Uganda
    Der FIA-Wahlkampf ist längst zu einer bitteren Schlammschlacht geworden
    - 'Motorsport-Total.com' hat in den vergangenen Wochen ausführlich über die bevorstehende Wahl des neuen FIA-Präsidenten berichtet, die am kommenden Freitag in Paris stattfinden wird. Nach diversen Skandalen kam am vergangenen Wochenende quasi zum Drüberstreuen auch noch eine Bestechungsaffäre ans Tageslicht.


    Ins Rollen kam die Sache durch die Behauptung von Jack Wavamunno, dem Präsidenten des Motorsportverbandes von Uganda, das Lager von Jean Todt habe versucht, seine Stimme zu kaufen und ihn mit verschleierten Drohungen davon zu überzeugen, die Unterstützung für Ari Vatanen zurückzuziehen. Wavamunno ist Unterstützer von Vatanen und Konkurrent von Surinder Thatthi um den afrikanischen Sitz im Motorsport-Weltrat der FIA. Thatthi gehört dem Todt-Kabinett an.
    Laut Wavamunno soll Thatthi am 29. August und 11. September zweimal versucht haben, in Telefongesprächen die Stimme des ugandischen Verbandes zu gewinnen. Wavamunno soll dabei gesagt worden sein, es sei im Interesse seines Verbandes, für Todt zu stimmen, und man werde die offenen FIA-Mitgliedsbeträge in der Höhe von 2.820 Euro durch einen Sponsor finanzieren lassen, sollte er wirklich die Seiten wechseln.


    Von der 'Mail on Sunday' mit diesen Vorwürfen konfrontiert, bestritt Thatthi, dass diese Telefongespräche stattgefunden haben. Doch der Afrikaner hatte seine Rechnung ohne Wavamunno gemacht, der auf Bitte des recherchierenden Journalisten den Einzelgesprächsnachweis seines Mobilfunkanbieters offen legte. Aus diesem geht zweifelsfrei hervor, dass Thatthi und Wavamunno wie behauptet am 29. August und 11. September miteinander gesprochen haben.


    Indes hat Vatanen in einem Brief an die FIA-Mitgliedsklubs, der 'Motorsport-Total.com' zur Durchsicht vorgelegt wurde, die Gründung eines Ethikdokuments vorgeschlagen, das von allen hochrangigen FIA-Mitarbeitern unterschrieben werden muss: "Solche Verhaltenskodexe sind im modernen öffentlichen Leben und in der Geschäftswelt die Norm." Vatanen würde diesen Kodex bei einer etwaigen Amtseinführung absegnen lassen.

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  • Hat hier irgendeiner gedacht, bei der Wahl geht es sauber zu?


    http://www.arivatanen.com/EN/a…nt/newsletter-12-ger.html


    Ari Vatanen blickt in die Zukunft
    Ich werde von vielen Seiten gefragt, warum man mir einen unsauberen Wahlkampf vorwirft? Dazu kann ich nur sagen: Ich habe da wohl mit Wandel, Demokratie und Transparenz das falsche Thema angesprochen. Diejenigen, die vor dieser Wahl in der FIA tätig waren, scheinen es als persönlichen Affront zu betrachten. Dies ist Wahlkampftaktik der alten Schule – wirkt aber immer!


    Ich wurde gefragt, was meine erste Amtshandlung wäre, wenn ich zum Präsidenten der FIA gewählt würde. Ich wäre vermutlich so gerührt, dass mir die Worte fehlten. Ich würde mich wohl fühlen wie damals, als ich zum ersten Mal nach einem internationalen Sieg auf dem Treppchen stand. So einen Augenblick vergisst man nie.


    Als erstes würde ich mich mit allen treffen, die dies ermöglicht haben und ihnen danken. Im Anschluss würde ich mich mit der Geschäftsleitung der FIA zusammensetzen, um die Schritte für die nächsten Wochen zu besprechen.


    Mir ist an einer Führung gelegen, die sich auf gemeinsame Werte stützt. Sie soll der FIA das Ansehen verschaffen, das ihr zusteht, und unsere Denk- und Lebensweise bezüglich Mobilität und Motorsport vertreten.


    Ich würde ein international renommiertes Beratungsunternehmen beauftragen, ein Gutachten über die derzeitigen Funktionen und Strukturen der FIA, einschließlich der Finanzen und Verwaltung zu erstellen. Dann würden wir im Komitee aufgrund des Gutachtens und der Meinung der Komitee-Mitglieder die entsprechenden Entscheidungen treffen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Positionen in der FIA richtig besetzt sind. Das kann ein paar Monate dauern. Meine Vorstellung ist eine schlanke zentrale Geschäftsleitung und Verwaltung, die effektiv und dabei flexibel und kostenwirksam arbeitet. Ich möchte keinen Apparat, der sich selbst Beschäftigung verschafft und alles zentralisiert.


    Diese Pläne und Maßnahmen werden wir dann unseren Eigentümern, den Mitgliedsclubs, zur Abstimmung vorlegen, z.B. auf einer außerordentlichen Generalversammlung.


    Auch mit der Arbeit an der Strategieplanung müssen wir schnellstmöglich beginnen. Der Senat, die beiden Welträte und die zum Teil neue Geschäftsleitung werden zusammen die langfristige Planung in Angriff nehmen. Heute kommt mir unser Weltverband ein wenig wie die Feuerwehr vor: er ist ständig damit beschäftigt, kleine Brände an allen Ecken und Enden zu löschen. Wir sollten stattdessen daran arbeiten, dass Brände gar nicht erst entstehen. Wir müssen auch eigene ethische Grundsätze erarbeiten, um mit allen Herausforderungen in einem sich rasch verändernden Umfeld fertig zu werden.


    Wir müssen mit anderen Organisationen vor allem im sportlichen Bereich enger zusammen arbeiten. Dazu gehört beispielsweise die FIM, der viele unserer Mitgliedsclubs auch angehören. Wir brauchen gemeinsame Sicherheitsnormen für die Rennstrecken, um den Veranstaltern und Streckeneigentümern Kosten zu erspa*ren. Es ist befremdlich, dass wir für fast alles unterschiedliche Normen haben müssen, beispielsweise für die persönliche Sicherheitsausstattung der Fahrer, angefangen bei den Helmen.


    Des Weiteren müssen wir uns ganz offen mit der Frage auseinandersetzen, ob unsere derzeitige Finanzie*rungsstrategie die Richtige ist. Hat die FIA Zuständigkeiten und Aufgaben an sich gezogen, die eigentlich durch die Mitgliedsclubs wahrgenommen werden sollten? Es wurden viele große Geschäfte getätigt, die der FIA bedeutende Einnahmen verschafft haben. Was aber haben die Eigentümer der FIA davon gehabt? Die Mitgliedsbeiträge steigen von Jahr zu Jahr weiter. Die FIA sollte als Aktiengesellschaft verstanden und entsprechend geführt werden. Wir müssen alle gegenwärtigen Investitionen und Verträge überprüfen und gegebenenfalls den neuen Anforderungen anpassen.


    Und schließlich würde ich als Präsident neue und spezifische Grundsätze der verantwortungsvollen Unternehmensführung einbringen.


    Ich hoffe, dass die Clubs und die Menschen, denen am Wandel gelegen ist, mir und meinem Team ihre Stimme geben werden. Dann können wir gemeinsam unseren Weg in die Zukunft gehen und eine neue FIA schaffen, die für ihre Mitglieder da ist und ihnen dient.

  • So sehr ich mir wünsche, daß Ari FIA-Präsident wird, so wenig wahrscheinlich ist es. :(
    Diesen Posten bekommt man nicht mit Visionen, Ehrlichkeit und einem Ziel, man muß ihn sich mit allen Mitteln erkämpfen. Mit Ari sehen zu viele ihr Felle davonschwimmen. Und die werden alles daran setzen, daß sich nichts ändert.


    Nichtsdestotrotz, meine Stimme hat er. :)

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