Julesminde Rally, DM i Rally, 26. / 27. 5. 2017

  • Die Tatsache, dass zwei norddeutsche Teams in der Teilnehmerliste der "Juelsminde Rally, den Jyske Sparekasse" auftauchten, hat mich neugierig gemacht und dazu bewogen, dieser Veranstaltung einen Besuch abzustatten.
    Je näher man dem Veranstaltungsort kam, desto mehr wurde einem bewusst, dass die Wertungsprüfungen Achterbahn-Charakter haben sollten.


    Martin Schütte und Kerstin David gingen mit dem bewährten Mitsubishi Evo VII an den Start, und nach langer Pause griff auch Ralf Wierwille mal wieder ins Lenkrad eines Rallyeautos. Diesmal im Jan-Becker-Subaru-WRX. "Wegweiser" auf dem Co-Piloten-Sitz: Michael Kölbach.


    Die Konkurrenz konnte sich sehen lassen:
    Ib Kragh (Citroen DS3) und der Schwede Joachim Grahn (Ford Fiesta) brachten ihre R5-Boliden mit und Jesper Bisted (Ford Fiesta) sowie Michael Sörensen (Skoda Fabia) wollten mit ihren S2000 dagegen halten.
    Unterstützung kam noch von Kenneth Madsen auf dem Suzuki Maxi Swift 2000.
    Zwei Heckschleuder-Piloten wollten auf den schnellen Prüfungen allerdings auch beim Kampf um ein Plätzchen auf dem Siegerpodest mitreden:
    Heino Mejer mit dem Volvo 240 T und Johnny Pedersen mit dem BMW M3 E30.


    Wenn auch nur 34 Teams ihre Nennung zu diesem Meisterschaftslauf abgegeben hatten, so tat das der Gesamtveranstaltung in keinster Weise Abbruch.
    Insgesamt hatten die Veranstalter 12 Wertungsprüfungen im Angebot, die super selektiv waren und alle Wünsche eines Rally-Teams berücksichtigte:
    schnelle Passagen, blinde Kurven und Kurven, Schotterpassagen durch wirklich finsteren Wald, Rundkurse und A-E-Prüfungen und eine Zuschauerprüfung inmitten der kleinen Hafenstadt Juelsminde.
    Hier wurden bereits am Freitag Abend die Gäste und Einwohner von Juelsminde auf den kommenden Tag im Rahmen einer 2-stündigen "RallyShow" eingestimmt. Sehr viele Zuschauer strömten mit Campingstühlen in die Innenstadt um an einem der begehrten Zuschauerplätze die Ereignisse zu verfolgen.


    Pünktlich um 13 Uhr startete am Samstag das erste Fahrzeug in der Einkaufsstraße von Juelsminde, um die knapp 120 Km Wertungsprüfungen unter die Räder zu nehmen.
    Gleich zu Beginn nahmen Kragh und Sörensen das Heft in die Hand und konnten sich ein wenig von den Verfolgern absetzen. Grahn konnte zwar die erste WP noch als 5. beenden, musste jedoch seinen Fiesta mit Getriebeschaden abstellen.
    Madsen wurde schon auf der zweiten WP von einem Reifenschaden eingebremst, dessen umherfliegenden Gummiteilchen auch der Karosse des Suzuki ordentlich zugesetzt haben.
    In der Folge musste Madsen das Fahrzeug auf WP 11 mit einem abgerissenen Vorderrad abstellen.
    Bistedt konnte nie die Zeiten der Spitze mitgehen und erlitt dann auf WP 8 einen Motorschaden.
    Pedersen war die Attraktion auf den beiden Stadtrundkursen, die von mehreren hundert Zuschauern verfolgt wurden. Das die Stimmung so gut war lag nicht nur am guten Wetter und den spektakulären Einlagen der Piloten, sondern sicherlich auch ein wenig am "Öl", dass dort reichlich ausgeschenkt wurde.
    Pedersen und Schütte waren ständig im Kampf um die bessere Platzierung, bis das Getriebe an Pedersens M3 in WP 7 den Dienst quittierte.
    Mejer erkannte seine Chance recht frühzeitig und war von Anbeginn der Rallye stetig auf dem 3. Platz zu finden.
    Schütte / David waren mit einer sehr guten Vorstellung zeitweise bis auf Platz 5 vorgerückt als es zu WP 8 ging.
    Auf dieser als Rundkurs zu fahrender WP ging Martin ein klein wenig zu euphorisch in die Schikane, in die auch gleichzeitig die Ausfahrt aus dem Rundkurs integriert war...
    P1030177.jpg
    Jetzt können die beiden auch den Punkt "Vorbeifahren an einem Rundkursabzweig" von ihrer To-Do-Liste streichen.
    Wierwille / Kölbach hatten ein wenig mit der Technik des Subaru zu kämpfen und belegten trotz aller Unbill noch einen achtbaren 12. Gesamtrang.


    2 Prüfungen fielen dem guten Wetter zum Opfer.
    Nachdem die zwei langen Rundkurse rechts herum gefahren wurden, sollten Teile davon als A-E-Prüfung zum Einsatz kommen. Die Wegeschäden aus dem ersten Durchgang aber waren so groß, dass dann auf die Prüfungen 9 und 12 verzichtet werden musste.


    Pünktlich um 20:30 Uhr traf das erste Fahrzeug im Ziel ein und wieder waren gut 200 Zuschauer anwesend, die die Teilnehmer mit viel Beifall zu ihrer Leistung beglückwünschten.


    Insgesamt erreichten 19 Teams das Ziel.


    Ergebnis:
    1. Kragh / Isachsen, Citroen DS3 R5
    2. Sörensen / Amstrup, Skoda Fabia R5
    3. Mejer / Jensen, Volvo 240 Turbo


    Fazit:
    Eine motorportbegeisterte Kleinstadt und ein engagiertes Organisationskomitee haben Teilnehmern und Zuschauern ein tolle Veranstaltung bereitet. Alle, die an der Durchführung beteiligt waren, waren stets freundlich und zu jeder Zeit sehr um Teilnehmer und insbesondere Zuschauer bemüht, die an den ausgewiesenen Zuschauerpunkten in großer Zahl anwesend waren.
    Programmheft und Unterlagen waren so gut, dass alle Punkte problemlos zu finden waren.


    Ich hatte den Eindruck, dass hier eine Veranstaltung von Motorsportlern für Motorsportler gemacht wurde, um sich an einem Wochenende gemeinsam "zum um die Wette fahren" zu treffen und nicht um irgendwelche Nebensächlichkeiten zu streiten.
    Vielleicht haben ja im nächsten Jahr ein paar deutsche Teams mehr Lust auf ein entspanntes Rallyewochenende in einem verträumten Ostsee-Städtchen.
    Es wäre der gerechte Lohn für die Bemühungen der Veranstalter.

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan Blank () aus folgendem Grund: Die Rallye fand in Juelsminde statt...

  • Schade war nur, dass der Service verlegt wurde! Der alte Serviceplatz hatte die Rallye immer zu meiner Lieblingsrallye mit einer ganz
    tollen Atmosphäre in DK gemacht! Ansonsten war es wieder eine ganz tolle Rallye, die hoffentlich noch viele Jahre stattfinden wird!

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