Mit links bremsen?

  • Hallo,
    War am Wochenende bei der D-Rallye, hab da gesehen das oft die Bremslichter aufleuchteten aber das Auto beschleunigte!
    Bremsen die WRC fahrer immer mit links oder nur manchmal?
    Was hat das für Vorteile?


    Danke :)

  • das machen nicht nur die wrc fahrer! wenn man ein auto hat das zb erst bei 3,500 touren kommt hält man so den motor auf touren und er zieht nach dem bremsen wieder besser an!


    gruß clemens

  • Dazu sind auch andere Pedale verbaut, wenn man mal in ein WRC reinschaut, siehts fast aus als wärs ein Automatikauto (ist es ja auch fast). Ganz kleines Kupplungspedal (nur zum losfahren) großes Bremspedal wie bei nem Automatikauto und normalegroßes Gaspedal.
    hier zum Beispiel gut zu sehen *klick*
    Mit links bremsen hat einfach den Vorteil, dass man nicht lange braucht um von einem Pedal aufs nächste zu kommen. Teste es doch mal in deinem Wagen (nur aufpassen dass keiner hinter dir ist). Das ist nicht so schwer, am anfang legste mit Pech erstmal ne Vollbremsung hin, da du kein Gefühl im linken Fuss hast fürs bremsen. Aber das funktioniert recht gut. Da merkste schnell was das für Vorteile hat.

  • ich kenn das mit dem links bremsen halt nur vom kart und da hatten brems und gas zusammen nun mal den vorteil dass das kart besser aus der kurve raus zog, also schneller als anders bis der motor wieder die drehzahl hatte!

  • hier war schon mal irgendwo das Thema Linksbremsen.


    @Linksbremser


    ich kann mich deiner Meinung nicht ganz anschließen.


    Es ist doch eigentlich keine Neuheit mehr das man einen Hecktriebler mit dem Gas um Eck fährt und nen Fronttriebler mit der Bremse.
    Ich glaub das Linksbremsen wurde von den Skandienaviern erfunden(von wem auch sonst :D )
    Da ein Fronttriebler bei eingeschlagenen Rädern und Zug auf der Achse immer das bestreben zum Untersteuern hat, wird mit der Fußbremse die Hinterachse abgebremst und hält den Wagen sozusagen fest, dadurch wird das untersteuern veringert. Wenn mans übertreibt(überbremst), z.B in einer schnellen 4er oder 5er Kurve, kann man sich auch recht fix drehen .
    Auf Schotter kann man mit Linksbremsen beim Fronzkratzer das Auto auch herlich anstellen(wenn man´s kann) und zwar durch den Lastwechsel beim links -rechts lenken vor ner Ecke und dabei die Bremse immer beim driften wieder loslassen bis die gewünschte Richtung eingeschlagen ist. Im den darauffolgendem Drift kann man mit dosiertem Linksbremsen den Wagen stabil halten und den Winkel eventl. korigieren.


    Beim WRC denke ich das die Jungs einfach sauspät bremsen, bis in die Kurve hinein und dann den Fuß einfach auf dem Pedal leicht liegen lassen.
    Es könnte aber auch sein, das sie damit die Arbeitsweise der Diffs unterstützen. Meine mal gelesen zu haben , das z.B. die Diffs bei Peugeot nur bei Zug, also beim Gas geben arbeiten. Also könnte man schlussfolgern, das sie eher mit herkömmlichen Linksbremsen fahren um die Geschwindigkeit in der Kurve zu korrigieren anstatt zu lupfen, da ja dann die Diffs nicht arbeiten.


    mmmhhhh, wäre meine Idee

  • Ich bin ja der Meinung das dies gemacht wird um das Gewicht des Autos vor Kurven zu verlagern z.b. damit er hinten leicht wird und man ihn anstellen kann/bzw. im Umkehrschluss um Grip aufzubauen.


    Von der Rundstrecke kenne ich das auch noch, zum stabilisieren des Wagens im Grenzbereich.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

  • Speziel bem Fronantrieb wird durch Linksbremsen die Sperrwirkung vom Diff unterstützt. Sehr gut festzustellen bei Frontantrieb ohne Sperre speziel im Schnee. Die sache geht natürlich mächtig auf den Antriebsstrang
    Gruss jens

  • Hi Leute,


    sorry, aber das Diff unterstützen? Das kanns nicht sein... Jedenfalls nicht bei einem zweiradgetriebenen Fahrzeug.


    Alles was man da theoretisch an Vortrieb gewinnen könnte (was ich auch bezweifle) geht doch mehr als wieder verloren durch die Bremswirkung der anderen Räder.


    Bei der Wirkung der Linksbremserei (mit gleichzeitigem Gasgeben) muss man klar nach den Antriebsarten unterscheiden.


    Fronttriebler: An der Vorderachse wirkt die Bremse gegen den Motor. Wenn mans richtig dosiert, neutralisiert sich das. Übrig bleibt die Bremswirkung an der Hinterachse. Der Effekt ist im Grunde der Selbe, wie wenn man die Handbremse zieht. Linksbremsen bewirkt hier, dass das Auto eindreht. Keinesfalls wird das Fahrverhalten "stabilisiert".


    Hecktriebler: Umgekehrter Effekt, die Vorderräder werden gebremst, bis hin zum Blockieren. Die Hinterräder machen weiter. Effekt, das Auto rutscht über die Vorderräder. Das kann also stabilisierend wirken, hilft aber nicht beim Eindrehen.


    Allradler: Hier hab ich keine Erfahrung. Haupteffekt wird wohl sein, dass man den Motor bei Laune halten kann. Das dürfte insbesonders bei Turbomotoren ohne ALS sehr interessant sein. Der Effekt aufs Fahrverhalten wird je nach Abstimmung der Diffs mal so mal so ausfallen, schätze ich.


    Gruss Jo

  • sorry, aber das Diff unterstützen? Das kanns nicht sein... Jedenfalls nicht bei einem zweiradgetriebenen Fahrzeug.


    Was macht den eine Differenzialsperre? Sie bremst eine Seite ab. Was mach ich mit Linksbremsen? Nix anderes. Denk nicht so kompliziert.
    Probier es mal aus. Bin jahrelang weil ich keine Kohle hatte ohne Sperre mit einem popeligen D- Kadett gefahren. Funktioniert einwandfrei, musst nur ein bissl gefühl dafür bekommen.

  • Hi,


    ne, kompliziert denke ich da nicht...


    Linksbremsen bremst beide Seiten ab... Nicht nur eine. Darum ist der Effekt aufs Diff eher 0.


    Was kam denn bei dir dabei raus? Dass das Auto eindreht, nicht so über die Vorderräder rausschiebt. Das glaub ich sofort. Aber dass es besser beschleunigt? Im Leben nicht...


    Gruss Jo


  • Sorry, aber natürlich hat das Linksbremsen auch beim Hecktriebler nen Effekt.
    Die Hinterachse wird entlastet und die Vorderachse belastet, Übersteuern wird verstärkt. Probiers mal aus.


    Gruss Andi

  • Sorry, aber natürlich hat das Linksbremsen auch beim Hecktriebler nen Effekt.
    Die Hinterachse wird entlastet und die Vorderachse belastet, Übersteuern wird verstärkt. Probiers mal aus.


    Gruss Andi


    Hi Andy,


    reden wir vom selben Linksbremsen? Ich meine mit gleichzeitigem Gasgeben. Ohne das ist es einfach nur Bremsen... Zwar mit dem anderen Fuß, aber sonst kein Unterschied fürs Auto. Vorteil ist dann höchstens der schnellere Wechsel von Gas und Bremse.


    Immer dran denken, bei der Sorte Linksbremsen mit Gas neutralisieren sich Motor und Bremse an der angetriebenen Achse. An der anderen Achse wird nur gebremst. Der Hecktriebler bremst somit vorn. Gebremste Räder übertragen weniger Seitenführungskraft. Der Hecktriebler rutscht damit über die Vorderräder. Probiers aus ;)


    (Davon ab, jedes Auto neigt bei LEICHTEM Bremsen oder Gaswegnehmen etwas zum Eindrehen. Lastwechselreaktion halt. Hat nicht wirklich was mit Links- oder Rechtsbremsen zu tun)


    Gruss Jo


  • Richtig... Leichtes Bremsen auch unter Last verstärkt Übersteuern, da die Hinterachse entlastet wird. Kann man prima nutzen. Probiers aus. Schluss. Gruß Andi

  • jensolino

    Zitat

    Speziel bem Fronantrieb wird durch Linksbremsen die Sperrwirkung vom Diff unterstützt. Sehr gut festzustellen bei Frontantrieb ohne Sperre...


    Ist das nicht ein Wiederspruch an sich? Wie kann ich die Sperrwirkung eines Differentials unterstützen, wenn es gar keine Sperrwirkung hat?:rolleyes:;)



    Kenn mich zwar nicht mit nem Heckantrieb aus, aber rein pysikalisch kann ich deiner Überlegung Andi, nicht folgen.
    Die Hinterachse eines Hecktriebler ist doch immer belastet, entweder mit Vortrieb oder Bremse, wenn beides nicht vorhanden, dann rollt´se;)
    Ich meine es kann durchaus sein das Linksbremsen beim Heckler einen Effekt erzielt, das heißt...ein Effekt ist mit Sicherheit da, nur was dazu führen soll, das er übersteuert ist mir net plausibel, zumindest nicht beim klassischen Linksbremsen.

  • Herr Röhrl im Audi Quattro hat links gebremst und zwar damit das kopflastige Auto weniger untersteuert und die Hinterräder schneller drehen damit Übersteuern mit dem Schieber überhaupt erst möglich war. Der Bremsdruck wird dabei konstant gehalten und mit dem Gaspedal das Auto gesteuert. Leuchtet auch ein. Hört sich auch ganz einfach an.
    Beim Frontantrieb wird durch Linksbremsen Übersteuern ermöglicht, bei Fahrzeugen mit lastabhängigem Bremskraftregler (Golf 1 GTI) konnte dieser so eingestellt werden, dass das Auto hinten leicht überbremste und driften möglich war. Es gibt übrigens nur wenige die das Linksbremsen wirklich beherrschen und schnell damit sind. Besser und schneller geht fast immer die saubere Linie.

  • ... Der Bremsdruck wird dabei konstant gehalten und mit dem Gaspedal das Auto gesteuert. Leuchtet auch ein. Hört sich auch ganz einfach an.
    Beim Frontantrieb wird durch Linksbremsen Übersteuern ermöglicht, bei Fahrzeugen mit lastabhängigem Bremskraftregler (Golf 1 GTI) konnte dieser so eingestellt werden, dass das Auto hinten leicht überbremste und driften möglich war. Es gibt übrigens nur wenige die das Linksbremsen wirklich beherrschen und schnell damit sind. Besser und schneller geht fast immer die saubere Linie.


    Nabend,


    ja, hört sich einfach an... Ich habs damals mit meinem ollen R4 auf einem verschneiten Parkplatz geübt. Mal fühlte ich mich wie Walter Röhrl, dann wieder wie ein blutiger Anfänger. Es endete nach ner Stunde mit viel Spaß an einem Bäumchen, was sich aber als deutlich stabiler erwies als der olle Rosthaufen ...


    Es hört sich wirklich einfacher an als es ist. Ich würde mir damit unter WP-Bedingungen höchstens einen Knoten in den Beinen einhandeln, aber niemals ne gute Zeit...


    Gruss Jo

  • kalli


    dem kann ich nicht ganz zustimmen. Wir haben mal vor jubel Jahren den Huckuff gemacht, die Onboard von Röhrl (da wo de de Fußarbeit siehst) in Zeitlupe zu analysiern. Wir sind zu dem Schluss gekommen, das dort nicht mit dem "klassischen" Linksbremsen gefahren wurde. Zumindest konnten wir zu keiner zeit feststellen, das Gas und Bremse gleichzeitig getreten worden.
    Als Begründung haben wir uns die Funtionsweise des Getriebe bzw. des Mitteldiff´s zurechtgelegt, was ja wohl nur im Lastzustand die Sperrwirkung aufbaut(Torsen-Diff) und erst bei entlastetem Zustand ein Überbremsen der Hinterachse zulässt.
    Könnt es ja mal selber versuchen es raus zu finden;)
    http://www.youtube.com/watch?v=_HjXXUyQhPE

  • kalli


    dem kann ich nicht ganz zustimmen. Wir haben mal vor jubel Jahren den Huckuff gemacht, die Onboard von Röhrl (da wo de de Fußarbeit siehst) in Zeitlupe zu analysiern. Wir sind zu dem Schluss gekommen, das dort nicht mit dem "klassischen" Linksbremsen gefahren wurde. Zumindest konnten wir zu keiner zeit feststellen, das Gas und Bremse gleichzeitig getreten worden.
    Als Begründung haben wir uns die Funtionsweise des Getriebe bzw. des Mitteldiff´s zurechtgelegt, was ja wohl nur im Lastzustand die Sperrwirkung aufbaut(Torsen-Diff) und erst bei entlastetem Zustand ein Überbremsen der Hinterachse zulässt.
    Könnt es ja mal selber versuchen es raus zu finden;)
    http://www.youtube.com/watch?v=_HjXXUyQhPE


    Hallo,
    beim Quattro sollen nicht die Hinterräder überbremsen, sondern die Vorderräder, damit das Heck durch mehr Antrieb herumkommt.
    "Bei der Köln-Ahrweiler fuhr ich den Quattro zum ersten Mal 1983 im Wettbewerb, und ich wäre fast verzweifelt. An jedem Eck ging es geradeaus. .....Irgendwann-ich weiß nicht mehr warum und wo- kam ich drauf: der Bremsdruck muss gleich bleiben, aber mit dem Gaspedal muss der Fahrer spielen." (W. Röhrl, W. Müller: Aufschrieb 2002/03 S. 164)
    Gruß Kalli

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!