Quo vadis Rallyesport?

  • Quo vadis DRM? Quo vadis Rallyesport?
    Es ist inzwischen fast unmöglich für den Rallyesport im Allgemeinen und die DRM im Besonderen Sponsoren aufzutun. Seit mehr als zehn Jahren berate ich Unternehmen und vermarkte Sportprojekte im Fußball, im Basketball, im Segeln, im Inline-Skating, im Radsport und auch im Motorsport. Zwischenzeitlich war ich als Geschäftsführer in mittelständischen Unternehmen tätig. Ich habe aber auch in den Achtziger Jahren und Anfang der Neunziger Jahre selbst in Rallyewagen gesessen. Ich weiß also, wovon ich rede.


    Warum soll sich heute ein mittelgroßes oder großes Unternehmen als Sponsor im Rallyesport engagieren? Was hat das Unternehmen davon? Die öffentliche Wahrnehmung des Rallyesports ist in der Bundesrepublik fast Null. Das war mal anders- die Ära eines Walter Röhrl und die Erfolge von Opel und Audi. Aber das ist inzwischen rund ein Vierteljahrhundert her. Es macht keinen Sinn in den goldenen Rallyezeiten zu schwelgen. Der Blick nach hinten nützt in keinem Lebensbereich. Wir leben im Jahr 2005 und nicht 1975, 1980 oder 1985. Ich kann es nicht mehr ertragen mit Mittvierzigern oder Mittfünfzigern ständig von den alten Zeiten zu schwelgen. Das ist vorbei und Geschichte. Punkt.


    Seit etwa zehn Jahren vermittle ich für Sportler, für Verbände und Vereine und für Veranstalter Sponsoren. Es ist einfacher einen Fußball-Viertligisten mit überregionalen Sponsoren zu versorgen als ein Team oder einen Veranstalter in der DRM. Warum? Rallyesport ist hierzulande fast unbekannt. Ich rede nicht von den 200.000 Hardcore-Fans zur Deutschland-Rallye. Das ist schon fast die gesamte bundesdeutsche Fan-Gemeinde. Walter Röhrl ist bei Leuten meiner Generation noch ein Begriff, aber nicht mehr bei der jungen Generation. Warum soll ein Unternehmen Geld geben, damit Autos in Minutenabständen schnell durch Wälder fahren. Was hat das Unternehmen davon? Wenn sich ein Unternehmen engagiert, dann nicht, weil es ihm etwas bringt, sondern weil jemand aus der Szene jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der irgendwo eine Tür öffnet. Und der Geschäftsführer gibt aus alter Freundschaft ein paar Tausend Euro. Das ist mittelalterliches Mäzenatentum, aber kein modernes Sponsoring.


    Rallyesport ist fernsehfeindlich. Wie soll man diesen Sport in interessante Fernsehbilder umwandeln. Der Zuschauer möchte unterhalten werden – Mann gegen Mann, Auto gegen Auto, Entertainment pur. Win on sunday, sell on monday. Es geht auch anders. Aber dazu muß diese Motorsportdisziplin reformiert und modernisiert werden, fernseh- und sponsorenfreundlich. Wenn einer wie David Richards in der WM neue Konzepte entwickelt, wirft man ihm Totengräberei vor. Bitte sehr, dann fahrt mit fünfzig oder hundert Autos in Minutenabständen schnell durch Wälder, aber dann wundert Euch nicht, wenn kein Hahn danach kräht, wenn es keine Fernsehbilder und damit auch keine Sponsoren gibt.


    Der DMSB ist ein Verband wie eine Behörde, schwerfällig und rückständig. Der kann Modernisierungsprozesse nicht einleiten. Eine IG Rallye oder was auch immer für ein Verein ist altdeutsche Vereinsmeierei. Auch damit bekommt man im modernen Profisport, im Wettbewerb mit unterhaltsameren Sportarten wie Fußball, Eishockey, Leichtathletik, Skisport, Formel1 oder DTM, keinen Fuß auf den Boden. Selbst Inline-Skating, Snowboard und BMX werden besser vermarktet und sind attraktiver für das Fernsehen und damit für die Sponsoren. Einzig eine Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) als Rechteinhaber, Organisator und Vermarkter ist in der Lage nach modernen betriebswirtschaftlichen Spielregeln diesen Sport im Wettbewerb mit anderen modernen Unterhaltungs- und Freizeitangeboten wettbewerbsfähig zu positionieren. Dazu gehören beispielsweise mehr Special Stages im Rallye-Cross-Format (mindestens 2 gegen 2). Schnell, aktionsreich, kurzweilig. Das Race of Champions macht es vor. Das Fernsehen kann dazwischen Werbeblöcke platzieren. In großen Fußballarenen – also hin zu den Zuschauern (den Kunden) und nicht irgendwo in den finsteren Wald. Der Sport muß heute zu den Menschen kommen und nicht die Menschen zum Sport. Es müssen auch nicht hundert Wagen sein. Dreißig reichen auch. Klasse statt Masse. Champions League. Dort spielen auch keine Amateure. Für Privatfahrer gibt es schließlich die Regionalmeisterschaften. Die Sponsoren- und Fernsehgelder und letztlich die Gewinne lassen sich in einem Schlüssel auch auf die Regionalmeisterschaften und den Nachwuchs verteilen.


    Für ein Inline-Skating-Event haben wir Sponsorengelder in sechsstelliger Höhe vermittelt. Die selben Unternehmen auf Rallyeprojekte angesprochen haben gleich abwehrend die Hände gehoben. Für einen Fußball-Viertligisten kamen Sponsorengelder zusammen, mit denen man zwei DRM-Läufe ausrichten könnte. Keiner der Sponsoren wäre bereit, auch nur einen Bruchteil davon in den Rallyesport zu investieren.


    Einschneidende Reformen sind nötig. Es ist Fünf vor Zwölf. Sonst ist es bald Fünf nach Zwölf für den Rallyesport.

    3 Gruppen lt. Anhang J (82): Gr.N, Gr.A, Gr.B. Mehr Gruppen braucht der Rallyesport nicht !

  • *gähn*


    Bitte nicht schon wieder. Immer diese großen Reden und nichts wird angepackt. Fast schon wie im Bundestag.


    Eine Sache: Wer sagt eigentlich, dass Rallyesport nicht fernsehtauglich ist? Ich habe mir heute Nacht die Zusammenfassung von Japan angeschaut und war mal wieder restlos begeistert! Vielleicht sind Live-Übertragungen zu teuer und daher nicht praktikabel, aber mit tollen Landschaften, schönen Autos und spektakulären Fahrmanövern ist Rallyesport für das Fernsehen ein Segen.

  • Rallyesport ins Fernsehen zu bringen ist doch ganz einfach, lieber Willi! Du gehst mit einem Teil deines Sponsorengeldes zum MDR, HR oder sonst einem dieser Sender, fragst nach einem Herrn Mohren oder Emig und die regeln das dann. Und als Sponsor fällt mir doch gleich was ein... schon GEZahlt?! Damit ist die ganze Sache auch legal, man führt ja die GEZ-Gebühren praktischerweise dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen wieder zu...


    Aber mal im Ernst: Wie die Vorredner auch schon sagten: Dieses leidige Problem ist bekannt; allerdings würde ich nicht sagen, dass der Rallyesport keine Fans in Deutschland hat, bis auf die, welche den WRC Deutschland - Lauf verfolgen. Das ist Käse. Schon bei guten 200ern säumt einiges an Zuschauern die Wertungsprüfungen... Und selbst Audi sonnt sich ja neuerdings wieder in den alten Erfolgen der 80iger, siehe die aktuelle Werbung. Da sollte mal einer hingehen und denen sagen, die sollen ihren merkwürdigen Audi R8 aus Le Mans ins Museum stellen und endlich ein Audi A3 quattro WRC bauen...

  • zum thema audi :D :fänd ich auch super!!!


    aber zum eigentlichen thema:es ist ja schön das sich jemand gedanken macht aber seht euch doch mal die 80iger an.da waren die pisten so überfüllt das die strecke voll mit leuten war.damals war es einer der beliebtsten sportarten!und in frankreich ist der rallyesport immer noch extrem beliebt und in einigen anderen ländern auch...meiner meinung nach fehlt in deutschlan einfach ein guter deutscher fahrer der in der wm siege einfährt sowie eine deutsche automarke!(die tschechen z.b. sind so begeistert von ihren fahrern und von skoda obwohl sie kaum punkte einfahren,die warne echt überall aud der deutschland rallye die lautesten fans!)


    und zu den rallyecross rundkursen:komischerweise sind es gerade die kurse die auf eurosport nie gezeigt werden...aber warum???

  • Ich will niemandem den Spaß an seinem Sport verderben. Ich kenne den Rallyesport länger als die meisten die hier mitdiskutieren. Meine erste Rallye habe ich vor 38 Jahren, also Ende der Sechziger als Dreikäsehoch an einer Wertungsprüfung erlebt. In den Achtzigern habe ich nach ersten Erfahrungen im Kart, dann im Rallyewagen gesessen.


    Ich kann es aber nur noch mal sagen. In seiner jetzigen Form bekommt man den (deutschen) Rallyesport in keinen Publikumssender. Ich rede nicht von Spartensendern wie Eurosport, DSF oder den Dritten Programmen. Und ohne Fernsehen bekanntlich auch keine üppigen Sponsorengelder.


    In den letzten neunzehn Monaten haben wir und unsere Partnerfirma - einer der größten deutschen Sportvermarkter – 475 (in Worten: vierhundertfünfundsiebzig) Unternehmen der Größenordnung mehr als 10 Mio. Euro Jahresumsatz, mehr als 10 Mio. Euro Bilanzsumme und mehr als 50 Beschäftigte für drei konkrete Projekte im deutschen Rallyesport kontaktiert. Ergebnis null. Ein fünfstelliges Engagement wären für einige von ihnen peanuts gewesen. Mit einem Teil dieser Unternehmen haben wir aber erfolgreich Projekte im Fußball und einigen anderen Sportarten aushandeln können. Da hat man selbst als Rallye-Freund (seit fast 40 Jahren) keine Fragen mehr. Die Antworten der Vorstände und Geschäftsführer (zum Teil persönliche Kontakte) sind bezeichnend.


    P.S. Zu einem fairen Umgang miteinander gehört übrigens auch, andere Meinungen zuzulassen, was einigen Sportkameraden bei diesem Thema leider nicht immer gelingt. Eine sachliche Diskussion ist dann natürlich nicht machbar.

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  • Lieber Easy-Left,


    ich verstehe Deine Position durchaus, da ich bis vor etwa zwei Jahren dergleichen Meinung war. Das Problem ist nur, die Welt um den Rallyesport herum, hat dafür kein Verständnis. Der Ausgangspunkt für meine Meinungsänderung sind die intensiven Gespräche mit den Entscheidern in mittelgroßen und großen Unternehmen. Vorstände, Geschäftsführer, Marketing-, Kommunikations-, PR-Leiter. Das sind zum Teil Leute, die schon meine Kinder sein könnten. Die kennen weder Walter Röhrl, geschweige denn Armin Schwarz oder Matthias Kahle. Die bringen Finnland nicht mit der 1000 Seen-Rallye, sondern mit Nokia in Verbindung. Monte Carlo ist für die meisten Synonym für jetset oder Formel I – Grand Prix aber nicht für Rallye Monte Carlo, allenfalls in Verbindung mit „Herbie“, aber auch nur wegen der Neuauflage des Films und des damit verbundenen PR-Rummels. Wenn man versucht, den Rallyesport zu erklären, denken die meisten zuerst an Autos mit Dach, aha also DTM. Nein nicht DTM! Im Gelände und auf der Landstraße. Allein gegen die Uhr. Das ist doch verboten! Das sind doch illegale Autorennen!


    Man muß mit der Erklärung des Rallyesports beim Urschleim anfangen. Einzelstart, von der Rampe, gegen die Uhr, WPs, … Das versteht dann schon keiner mehr. Viel zu kompliziert. PR-mäßig nicht vermittelbar. Was hat das mit unseren Produkten zu tun? Wenn die Autos nicht im Kreis fahren, kommt unsere Werbung ja nirgendwo rüber. Keine Banden, die ständig im Bild sind. Welcher Sender? Im Dritten, 10 Minuten. Dafür geben wir doch kein Geld! Undsoweiter undsofort.


    Verstehst Du mich jetzt?


    Ohne einen anderen Ansatz im sportlichen Reglement ist das auf Dauer einer breiten Öffentlichkeit nicht vermittelbar. Der Vergleich mit Skandinavien, Süd- oder Osteuropa hinkt ebenfalls. Es gibt hier gravierende kulturelle und ethnische Unterschiede. Deutschland „tickt“ nun einmal anders.


    Also entweder einschneidende Reformen oder die Gelder werden irgendwann ganz versickern. Die vielen Sportarten sind für die Entscheider inzwischen wie ein Supermarktangebot. In Augenhöhe liegen Fußball (die WM 06 und die boomende Bundesliga saugen den Markt regelrecht leer – Freunde, im nächsten Jahr gibt es noch weniger Geld für alles was nicht Fußball ist), Formel I, Skisport, neuerdings auch Segeln. Der Rallyesport liegt ganz unten. Da bückt sich kaum einer.


    Ich finde das auch nicht toll. Aber zurückdrehen kann man die Zeit nun einmal nicht.

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  • Lieber Klaus W.,


    stimmt absolut. Dieses Eindrucks kann ich mich leider auch nicht erwehren. Es ist aber nicht nur ein Problem des Forums sondern der Rallyeszene in Deutschland insgesamt. Wenn man den Blick hinter die Kulissen bekommt, dreht sich ob der Grabenkämpfe und einzelnen Kriegsschauplätze einem der Magen um. Da werden von Verbands- und Vereinsfunktionären längst vergangene Pfründe verteidigt. Es werden Claims abgesteckt, Verträge geschlossen und wieder gebrochen. Ich denke bloß an die Schieflage der DRM zur letzten Jahreswende. Haben es alle schon wieder vergessen? Es hätte beinahe keine DRM 2005 gegeben. Ich sagte ja schon: Peinlichste Vereinsmeierei. Fehlt bloß noch die Zipfelmütze des deutschen Michels. DMSB, ADAC, AvD, ADMV und die diversen Ortsclubs. Jeder gegen jeden. Die Frontlinien verlaufen zum Teil innerhalb der Verbände. Gelder werden verbrannt und von Funktionären verbraten. Statt Ideen zu entwickeln, auch radikale und neue und wenigstens mal den Versuch der Umsetzung zu unternehmen, wird alles was Veränderung bedeuten könnte im Keime erstickt. Es könnte ja den Machtanspruch einiger Herren gefährden. Vorstands- und andere Funktionärsposten bedeuten ja Ansehen und Einfluß. Einfluß auf was eigentlich noch, wenn der Sport irgendwann tot ist. Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken.


    Eine wiederbelebte IG Rallye soll den DMSB weitestgehend ersetzen. So weit so gut. Der König ist tot, es lebe der König. Wenn aber aufgrund personeller Verquickungen über die einzelnen Verbände zum Teil dieselben Leute wieder mitreden, kann man sich vorstellen wohin das führt.


    Ich weiß nicht ob jeder Fan und jedes Forumsmitglied einen Blick hinter die Kulissen hat. Wenn nicht, dann sollte er weiter in Illusionen leben, wenn aber doch, müßte er das bestätigen können.


    Es lebe der Sport.

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  • Hallo team,


    einfach bei meinen Einträgen den Button "Mail" anklicken. Das ist dann der private Postweg.

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  • Willi
    Würde ein gewisser Armin Schwarz nicht im Bereich P15 umhergurken, sondern um den Sieg kämpfen können, müsste man sich um die Vermarktung keine Sorge machen.


    Was passiert, wenn der "deutsche Held" fehlt, merkt gerade RTL mit ihrem "Schummel". Seid er nicht mehr siegen kann, brechen die Quoten ein.


    So lange wir keinen neuen Walter Röhrl haben, bleibt der Rallyesport ein Insider-Tipp, mit den dazugehörigen Nach-, aber auch Vorteilen.

    No Grönholm - No Party!

  • Ich verstehe Deine Meinung und letztendlich ist Deine Aussage mit den Sponsoren sicherlich richtig.
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Rallye nun mal eine Rallye bleiben muss. In den letzten Jahren wurden die Rallyes schon mehrfach umgebaut, um sie zuschauerfreundlicher, umweltfreundlicher, fernsehfreundlicher und was weis ich noch alles zu machen. Sicherlich sind solche Veränderungen notwendig gewesen, schon weil Genehmigungsbehörden keine Zustimmung erteilt hätten. Aber eines möchte ich zu Bedenken geben, man kann nicht die Wertungsprüfungen im Stadion abhalten, weil dies nicht dem Charakter einer Rallye entspricht. Dies wäre ungefähr so, wie wenn der Minigolfclub ab sofort Fußball spielt, weil das für evtl. Sponsoren besser ist.


    Ich persönlich bin der Meinung, dass seitens der deutschen Automobilindustrie zu wenig Interesse an unserem Rallyesport besteht, weil mit DTM, DTC usw. Plattformen entstanden sind, auf denen man sich viel leichter präsentieren kann. Hier besteht auch nicht die Gefahr sich irgendwelcher Kritik hinsichtlich der Einstellung zu Natur und Umwelt auszusetzen.


    Die Printmedien sind meist auch auf diese Serien eingeschwenkt, weil man der Meinung ist, dass dies der Zuschauer sehen will. So ist in den namhaften Motorsportzeitungen der Rallyesport erst im hinteren Drittel zu finden.


    Berichte über Rallyefahrzeuge sind eher gar nicht zu finden. Warum sich eine Rallye von anderen Motorsportarten unterscheidet, was das Können der Rallyepiloten ausmacht, unter welchen Witterungsbedingungen teilweise gefahren werden muss, dies wird alles zu wenig in den Medien vermittelt.


    Aber das ist klar, die Zeitung muss verkauft werden und da wird natürlich über das geschrieben werden, was sich am Besten verkauft.


    Vielleicht wäre der Rallyesport in der DRM wieder interessanter, wenn man einen höheren Schotteranteil hätte. Beim Service läge dann nicht der Schwerpunkt beim Catering sondern man müsste vielleicht mehr auf Zuverlässigkeit der Fahrzeuge schauen, Kompromisse hinsichtlich der Fahrwerke, Reifen etc. eingehen.
    Mehr Improvisation sollte wieder gefragt sein. Es soll nicht der gewinnen, der die meisten Getriebe dabei hat, sondern der, der mit seinem Fahrzeug sich am Besten auf alle Bedingungen einstellen kann.


    Das war schon immer der Charakter einer Rallye. Das Andere ist Rundstrecke.


    Bevor ich hier einen Roman verfasse, lasse ich lieber mal wieder Andere zu Wort kommen.

  • Lieber NWR,


    vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag, der einige wichtige Ansatzpunkte für Veränderungen, um nicht gleich von Reformen zu reden, enthält. Da ist vieles grundsätzlich richtig. Persönlich teile ich Deine Position und die vieler anderer, die zu diesem Thema inzwischen mitduskutieren, durchaus. Aber aus mir spricht der Frust, weil ich mit meinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern, wohlgemerkt nebenbei und auf reiner Erfolgsbasis, für diverse Sportprojekte nach Partnern aus der Wirtschaft suche. Wir bekommen den Rallyesport in seiner jetzigen Form und insbesondere die DRM (z.Z. 3 Projekte) einfach nicht verkauft. Die Argumente unserer Gesprächspartner habe ich weiter oben schon geschildert. Die kenne ich inzwischen alle. Und kann einige durchaus auch verstehen, da ich selbst Mittelständler bin und auch nichts zu verschenken habe. Andererseits engagieren sich doch immer wieder (mittelständische) Unternehmen im Motorsport, nur eben nicht im Rallyesport.


    Freude am Rallyesport habe ich nach wie vor, nur ich werde für niemanden mehr Sponsoren suchen. Das macht einfach keinen Sinn. Letzten Endes verbrennt man sich nur gute Kontakte, wenn man den Leuten schon wieder mit Rallye auf den Geist geht.


    Ein deutscher Fahrer in der Weltspitze wäre sicherlich hilfreich (Aber wer soll das in absehbarer Zeit sein?). Auch ein deutscher Hersteller (Wunschdenken!). Sicherlich kann man keine Rallye komplett in einem Stadion oder auf der Rundstrecke austragen, aber man kann sich zumindest etwas in diese Richtung bewegen (gerade das wird häufig von Unternehmen angefragt). Auf alle Fälle mehr PR-Aktionen - am besten in der Innenstadt größerer Städte. Es gibt durchaus Kommunen, die für so etwas offen sind und mit sich reden lassen, wenn die ortsansässige (mittelständische) Wirtschaft sich miteinbringt. Außerdem könnte sich der DMSB auf die Vergabe einer Art Lizenz beschränken und die Vermarktung und Organisation der DRM komplett in die Hände einer Event- und Marketingagentur geben.

    3 Gruppen lt. Anhang J (82): Gr.N, Gr.A, Gr.B. Mehr Gruppen braucht der Rallyesport nicht !

  • also ich will mich hier im thread jetzt nicht zum buh-mann machen, abe rich verfolge eure diskussionen über den rallyesport schon die ganze zeit, aber im grunde ist das doch alles nur heiße luft, denn große sprüche reißen und tolle ideen bringen kann so gut wie jeder, aber umgesetzt werden diese ideen sowieso nicht, auch wenn noch so gute ansätze dabei sind, denn was im deutschen rallyesport fehlt ist einfach eine gallionsfigur ala michael schumacher, der in der weltspitze ganz vorne dabei ist und sich dazu noch gut im fernsehen und den printmedien vermarkten kann, und schon kommt der boom von ganz alleine, aber wenn der dann da wäre würden sich die meisten eh daran stören und sagen das der sport daran kaputtgeht (siehe formel 1)


    aber solch ein boom würde es auch der DRM wesentlich einfacher machen sponsoren zu finden um sich wieder aufzurappeln, demm im moment läuft doch alles langsam gegen 0.


    ein anderer weg wäre es wenn ein kreis von rallyesport erfahrenen leuten (ex-fahrer, "legenden", ex-teamchefs - leute die sich mit der materie bestens auskennen und alle ein zeil vor augen haben) das zepter in die hand nehmen würde und die ganze DRM neu struktieren und aufbauen würde, aber für sowas fehlt dann auch wieder die kohle und der mut.


    aber fakt ist: der rallyesport in deutschland ist im großen und ganzen am kränkeln, allen voran die DRM, und um das zu ändern nützt diese rumgeschreibsel hier genauso viel wie ein furz im winde.



    so, jetzt dürft ihr über mich herfallen

    Tausche Volleyballschläger gegen W-Lan Kabel

  • Ich habe gerade den Bericht hier im Magazin über das Rallye-Fest in San Marino gelesen. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, warum eine Veranstaltung dieser Art soviel Erfolg hat. Was kann man daraus für eine Vermarktung der DRM in Deutschland ableiten.


    Scheinbar liegt es doch daran, dass Rallye eben anders ist als Rundstrecke. Liegt es an den Fahrzeugen? Nicht dass man jetzt in der DRM ausschließlich mit Oldtimern fahren sollte, aber vielleicht wäre eine parallele DRM mit alten Rallyefahrzeugen attraktiver. Die Nostalgiewelle rollt. (Ich kenne Leute die sind zur Eifel nicht wegen der DRM, sondern wegen der alten Rallyeautos gefahren. Über 450km Anfahrt)


    Bei der San Marino wurde wieder richtig Service geboten, es gab 30% Schotteranteil, es wurde Nachts gefahren.


    Vielleicht müssen wir wirklich umdenken und nicht die Rallyes zu verkappten Sprints machen, auf denen die Fahrzeuge 110% entsaftet werden, dann zum Service gebracht werden und der baut ein neues Auto.


    Ich denke gerade die Besonderheiten des Rallyesports müssen in den Vordergrund gerückt werden.
    Eine entsprechende Markenvielfalt und vielleicht auch wieder eine entsprechende Anzahl Privatfahrer mit auch mal nicht so PS-strotzenden Fahrzeugen.


    Markenpokale sind zwar toll und sollen auch sein, aber der Nicht-insider sieht nur gleiche Fahrzeuge, möglichst gleich lackiert, mit den gleichen Cup-Sponsoren identisch beklebt. Das ist leider langweilig. (sicher nicht für Insider)


    Also ich möchte jetzt nicht als derjenige dastehen, der sagt früher war alles besser, aber man sollte die Dinge die gut waren übernehmen und eben verschiedenen Richtungen ausprobieren und wenn eine nicht funktioniert, dann muss man halt anders abbiegen.


    Aber die Frage ist wirklich, wer traut sich in Deutschland das zu.

  • Hallo CoolMcCall,


    hier im Forum zu diskutieren heißt doch auch seinen Gedanken mal freien Lauf zu lassen. Vielleicht liest ein Verantwortlicher das was wir hier schreiben und greift den einen oder anderen Punkt auf.


    Deine Erkenntnis, dass wir eine Leitfigur brauchen ist richtig.


    Wir warten jetzt, bis so ein neuer Star geboren ist und solange lassen wir alles beim Alten.


    Es ist doch schön im Forum auch andere Meinungen zu hören und ich bin mir sicher, dass da brauchbare Dinge dabei sind, auf die ich alleine noch gar nicht gekommen bin.


    Eventuell muss man andersherum anfangen und die Interessenten, die Zuschauer, die Nicht-Aktiven und sonstige Gruppen, die sich für Rallyesport interessieren fragen, was die gerne sehen würden.


    Dann fragen wir Aktive, Profis, Amateuere , Privatfahrer, Anfänger, etc. wie die sich einen DRM Lauf vostellen.


    Wenn man was anpacken will ist es doch gut zu wissen was die anderen möchten. Wenn ich meinen Kopf durchsetze und dann interessiert es keinen, das kennen wir ja schon.


    Lasst doch mal ein paar Gedanken raus.

  • Zitat

    Original von beau
    @ CoolMcCall


    warum sollte man über dich her fallen. das wäre ja wie kinder verprügeln.
    du verstehst halt nicht worum es geht, selbst das in einem forum diskutiert werden soll hast du nicht verstanden. warum also solte man dein kindliches geschreibsel zur kenntnis nehmen und versuchen mit dir zu diskutieren?


    tja, du hast die frage schon selbst beantwortet.


    und wie du so schön geschrieben hast ist ein forum da um meinungen auszutauschen, und ich habe nun mal meine meinung geäußert.


    aber danke das wenigstens du mein kindl. geschreibsel zur kenntnis nimmst, lieber gast ;)


    und wenn du mein vorheriges posting richtig verstanden hättest, dann wüßtest du auch was ich meine.


    gute ideen hier im forum sind ja schön und gut, aber ich denke nicht das einer der momentanen funktionären großartig hier diese themen verfolgt, geschweige denn das sich einer die ideen und vorschläge zu herzen nimmt und wenigstens ansatzweise versucht sie umzusetzen.


    und damit will ich nicht sagen das es keine gute ideen sind die hier aufgeführt werden, ich denke nur nicht das sie an dieser stelle hier jemanden erreichen der sie umsetzen kann/will. leider.


    aber vielleicht liegt es ja an meiner kindlichen naivität das ich diese meinung habe.


    und bevor du, lieber gast beau dich hier weiter über mein kindliches geschreibsel aufregst, dann melde dich doch bitte mit deinem account an, oder erstelle dir einen, das dauer nicht lange und kostet nichts.
    falls du aber lieber als gast aktiv bleiben möchstest, dann erbitte ich mir einen netteren umgangston, denn auch böseste und schärfste kritik kann man in gutem umgangston äußern.


    nimm dir zum beispiel mal NWR, er hat sich normal auf meine meinung geäußert und mir geschrieben wie er die sache sieht und seinen standpunkt zum thema nochmals verdeutlicht.
    und es ist gut das jeder seine meinung zu den themen hat, er kommt mit meiner meinung klar, ich mit seiner.


    und du mußt mich hier direkt angasen als hätte ich dir irgendwas getan.
    wegen gästen wie dir ist die meinung über das gastschreiberecht oft in den keller gerutscht, aber zum glück gibt es auch einige gäste die gehaltvoll schreiben und ein gewisses niveau waren, sodaß man sie und ihre meinung ernst nehmen kann.


    -----
    so, das musste ich mir einfach mal von der seele schreiben.

    Tausche Volleyballschläger gegen W-Lan Kabel

  • @coolmaccall:


    da kann ich dir nur zustimmen...sonst artet das wieder aus wie im karl graf von erhadt III thread ;) ...da waren nämlich auch ein paar gute ideen mit dabei die dem rallyesport mit sicherheit entgegen kommen würden aber das ist wegen dem ganzen gegenseitigen angestresse völlig untergegangen


    nebenbei:was ist eigentlich aus graf karl erhardt III geworden?man höhrt garnix mehr von ihm...

  • ich glaube auch das rallye einfach zu unbekannt ist.die 200er sind mehr oder weniger geheimtips und von der drm bekommt man auch nur wenig mit.selbst wenn sie direkt vor der haustür stattfinden bekommt man es nicht mit.mir ging es früher auch so,ich wusste garnicht das es sowas überhaupt gibt...bis ich letztes jahr einen flyer von der vogelsberg entdeckt hab.und seit dem bin ich zum absoluten rallyefan geworden.


    z.b. hab ich mich letzte woche mit einem arbeitskollegen darüber unterhalten was am wochenende so los ist.er ist ca genauso alt wie ich.ich sagte ich seh mir eine rallye an.daraufhin er:was ist denn das?kommt das im kino? (und das war kein schertz!)


    das ist doch wirklich zu grass,dass man noch nicht mal mit dem begriff etwas anfangen kann.ich denke wenn mehr leute von diesen veranstaltungen wüssten würden auch mehr leute zusehen.aber man sieht doch fast nirgends mal ein plakat...

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