Reifengröße Rallye/Rallycross

  • Hallo


    Ich habe mal eine Frage bezüglich Reifengrößen.


    Gefahren wird im Fronttriebler mit ca 180 PS und 900-950 kg Gewicht.


    Was fährt man dort am besten für Reifen? 15 Zoll ? 16 Zoll? 17 Zoll?


    Nach welchen Kriterien wählt man das aus? Platz hätte ich im Rasthaus auch für 17 Zoll. Mit den 15 Zoll hat man sicher eine etwas bessere Beschleunigung und weniger ungefederte Masse. 17 Zoll aber mit Sicherheit höhere kurvengeschwingkeiten dafür aber schwerer und es stellt sich die frage ob man mit dem Gewicht die Reifen überhaupt noch ins richtige Temperaturfeld bekommt.


    Mich würde mal interessieren wer hier welche Erfahrungen gemacht hat.


    Gruß Sven

  • Hi Sven,


    ich würde mich nicht auf die Zoll-Größe versteifen. Es gibt hohe 15 Zoll-Reifen mit dem selben Abrollumfang wie flache 17 Zöller.


    Wir fahren auf dem Einser Golf auf Schotter 15 Zoll, auf Asphalt 16 Zoll. Frag mich jetzt nicht nach den genauen Abmessungen, ich glaub 16 Zoll sind 205/50, die 15-Zöller mit irgendwas /65.


    Die Schotterreifen sind dann sogar etwas größer als die Asphalt-Reifen.


    Persönlich bin ich ein Freund davon, die größten Durchmesser/Abrollumfänge zu benutzen, die wir so unterkriegen. (Im Einser Golf sind wir damit aber auch dann am Ende, in moderneren Autos geht meist mehr)


    Natürlich macht das die Gesamtübersetzung länger, aber das lässt sich ja im Prinzip mit der Achsübersetzung wieder ausgleichen (wenn man den Aufwand nicht scheut). Dann hat das keinen negativen Einfluss auf die Beschleunigung.


    Tja, auf Schotter würde ich keine zu flachen Querschnitte empfehlen. Also bei dir dann vielleicht 16 Zoll? Was für ein Auto ist das denn?


    Gruss Jo

  • Auto ist ein corsa b aber mit dem breitbau vom Kit car. Also 16 Zoll geht auf jedenfall rein. Hatte ich schon testhalber mal drauf. Die Übersetzung ist die kürzeste drin die es gibt 5.18er. Hauptsächlich interessiert mich ob oder wie stark
    Man die Nachteile von großen/schweren reifen merkt. Gerade auf Welligen Straßen könnte ich mir vorstellen das sich das bemerkbar machen könnte. oder stehen die Vorteile die ein breiterer größerer reifen bringt nicht im Verhältnis mit den daraus resultierenden Nachteilen?

  • Höchst interessant, das alles...


    ...stellt sich doch zunächst einmal die Frage, für welche Sportart nun nach Reifen gesucht wird. Rallye oder Rally-X?


    Frage zwei dreht sich dann um die Motorleistung. Die „PS“ alleine sind ja nicht ausschlaggebend, eher das Drehmoment, welches durch die Leistungssteigerung erzielt wurde. 180 PS in einem „Sauger“ sind nicht gleich 180 PS in einem „Turbo“.
    Dann schreibst Du von „der kürzesten Übersetzung, die es gibt“... das scheint aber die des Differentials zu sein. Wie sieht es aber mit der Gangübersetzung im Getriebe aus? Die sollte man ja gegebenenfalls an die jeweiligen Erfordernisse anpassen können (...wollen / müssen).


    Natürlich wirken sich Größe und Art der Reifen auf das Fahrverhalten aus. Besonders stark natürlich sind die Gewichtsunterschiede zwischen Schotter-Reifen und „Slicks“ gleicher Größe.
    Das ergibt sich doch schon aus dem Aufbau eines Reifens und dessen Einsatzzwecks.
    Ein 14“ Schotter-Reifen kann ohne weiteres genauso schwer sein, wie ein 16“ Slick.


    Du schreibst, dass 16“er „in die Radhäuser“ passen.
    Aber... hast Du die Räder schön mal montiert und aus Höchstgeschwindigkeit voll abgebremst und darauf geachtet, was die unteren Lenker und die darin verarbeiteten Buchsen für Kräfte aufzunehmen haben... und möglicherweise dann Deine 16“er am Türschweller schaben?
    Vielleicht musst Du dann Deine „Gummi-Buchsen“ gegen solche aus Teflon austauschen...!


    Außerdem können 15“er Schotter-Reifen in Durchmesser durchaus schon mal einen deutlich größeren Durchmesser erzielen, als 16“er Slicks, da sich die Zoll-Bezeichnung immer auf den Felgendurchmesser bezieht, aber nie auf den Durchmesser eines Komplettrades.
    Ach ja... nicht zu vergessen ist auch der „Querschnitt“ eines Reifens, also das Verhältnis von Höhe zu Breite eines Reifens...
    ...und übrigens können auch noch die Sturzwerte an der Vorderachse erheblichen Einfluss auf die Verwendung von „breiten“ Reifen haben, da hier ebenfalls Grenzen durch die Federbeine gesetzt werden...


    Reicht Dein Fahrwerk überhaupt aus, um zu verhindern, dass beim Bremsen die hohen 16“er „oben“ im Radhaus schleifen, oder eventuell die Einpresstiefe der Felgen nicht stimmt und der Reifen am Federbein schleift, oder, oder, oder...


    Wenn Du „große schwere“ Reifen an Deinem Auto verwendest, brauchst Du auch eine Bremse, die diesen Anforderungen gerecht werden muss. Mit einer Serienbremsanlage wirst Du nur wenig Freude beim Verzögern haben.


    Fragen über Fragen... die nur individuell zu beantworten sind...


    Frage Dich, ob Du bereit bist, Dein Fahrzeug zu jeder Veranstaltung optimal anzupassen, also immer mal wieder Antrieb und Fahrwerk entsprechend umzubauen.
    Willst Du nur fahren, wird alles was Du Dir baust auf einen Kompromiss hinauslaufen.


    Bevor Du Dir also Gedanken machst, welche Auswirkungen welche Reifen auf Dein Fahrzeug haben, erstelle Dir erst mal ein Konzept, für welchen Zweck Du Deinen Renner verwenden möchtest und in welcher Kategorie Du an den Start gehen willst.

  • Erstmal vielen dank für die ausführlichen Antworten.


    Also zunächst einmal gefahren wird Rallycross. Die Strecken sind sehr unterschiedlich. 1 Strecke 100% Asphalt. Die restlichen 4 strecken 60% Asphalt 40% Schotter.Teilweise sehr eben aber auch teilweise echt wellig mit vielen Schlaglöchern. Da ich aber nicht das Geld habe vor jedem rennen Fahrwerk bzw Räder dementsprechend anzupassen läuft es auf einen Kompromiss raus wie du schon sagtest.


    Die freigängigkeit bei vollbremsungen und beim kompletten einfedern habe ich noch nicht geprüft werde ich aber noch machen. Mir geht es erstmal grundsätzlich darum eine Richtung zu bekommen an der man sich orientieren kann. Ob die Reifen so groß das sie gerade noch passen und die freigängigkeit gegeben ist oder man doch etwas kleiner geht wegen weniger ungefederte und auch weniger rotierenden Masse


    Speziell bei meinem Fahrzeug


    180ps 210 nm
    900 kg
    Frontantrieb

  • Genrelle Grundformel wenig Felge viel Gummi.
    Ich glaube nicht das eine Serien Corsa Achse mit Schotterräder ab 15 Zoll was anfangen kann, da wird sich alles in seine Bestandteile auflösen, vielleicht noch ein 195/50R15, dann würde ich aber eher auf 14 Zoll mit einem hohen Reifen gehen.
    Ein Evo fährt auf Schotter 15 Zoll 205/65R15.

  • Die Frage ist ja, ob die Aufhängung noch Serie ist oder schon auf Gruppe A oder Eigenbau umgebaut wurde. Aber bei Schotter würde ich auch nicht über 15" gehen. In dem Bereich gibt es eben auch eine große Auswahl an Schotterrädern von diversen Herstellen.
    Würde eben auch dieses Kriterium mit einfließen lassen. In 16" ist die Auswahl nicht mehr so groß.


    17" wird aber schwierig unter zu bekommen sein ausser mit einer hohen ET. Oder darfst du das Innenradhaus ändern? Welche Gruppe?


    Aus dem Bauch heraus mit den jetzigen Infos würde ich erstmal zu 15" Schotter und 16" Asphalt raten, da in diesen beiden Bereichen auch noch große Auswahl vorhanden ist.
    Das dürfte sogar die damalige Gruppe A Größe vom B gewesen sein. Beim C war es 15" Schotter zu 17 Asphalt.


    Je größer der Umfang des Reifen desto mehr Auflagefläche haste natürlich auch bei selber breite.


    Beim Corsa A bin ich 9x15 Slick gefahren, der hatte auch Rund 180PS und 186NM. Beim C fahre ich nun 8x17 Slick. Jeweils die Gruppe A bzw S1600 Achsen.

  • Ja im Prinzip werden semislicks oder Internat. Asphaltreifen gefahren.


    Es wird nach Gruppe H gefahren und die aufhängungspunkte sprich Befestigung querlenker, hinterachse, Dome sind verstärkt. Zudem sind die Lager teils teflon teils uniball.

  • Ja im Prinzip werden semislicks oder Internat. Asphaltreifen gefahren.


    Es wird nach Gruppe H gefahren und die aufhängungspunkte sprich Befestigung querlenker, hinterachse, Dome sind verstärkt. Zudem sind die Lager teils teflon teils uniball.

  • Also Felgen werden jetzt erstmal 15 Zoll. Reifen sind dann 195/50/15.


    Jetzt steh ich nurnoch vor der Frage welcher Reifen und vor allem welche Mischung.


    Dachte an Toyo r888 wegen des verlockenden Preises oder dmack dmt rc der wohl auch recht gut sein soll aber auch gleich ne ganze Ecke teurer. Ein reiner rallycross slick von avon ist erstmal nicht drin da dort ein reifen ca 250€ kostet und wie bei vielen anderen auch das Budget begrenzt ist.


    Und in welcher Mischung fährt man das ganze. Va soft Ha soft oder Va Medium Ha soft? Ein rennen ist ja da gerade mal 6 bis 8 km lang und der reifen soll ja möglichst schnell in einen Bereich kommen wo er richtig Grip aufbaut und nicht erst nach den ersten 3 runden.

  • Ich war letztes Jahr auf dem Estering auch schonmal Material ausspähen, da Rallycross für uns in 1-2 Jahren eine Option ist. Allradler fahren im wesentlichen den WM-Reifen, bei den Fronttrieblern in den kleinen Klassen sind tatsächlich eher klassische Semi-Slicks (quasi alle, R888, R1R, Yoko...) vertreten gewesen. Auffällig war auch, dass viele Fronttriebler auf Mischbereifung zurückgreifen, wie zum Beispiel Ruszczynski auf seinem Alfa 156 GTA mit VA Slicks, HA Semi-Slicks, vermutlich um die Balance in den Asphalt-Kurven Richtung übersteuern zu verschieben.


    Die 6-8 km Rennlänge würde ich nicht unterschätzen. Es gibt genug Soft Reifen, die auch bei 5 km Slaloms schnell schmieren. Gerade auf einer reinen Asphalt-Strecke wie in Gründau kann ich mir vorstellen, dass das zu Problemen führen kann, aber habe da keine eigenen Erfahrungswerte.

    Einmal editiert, zuletzt von Cougar_01 ()

  • Das habe ich auch beobachtet.
    Die Frage ist halt ob sich ein von der Performance besserer kumho v70 überhaupt lohnt oder man durch den Dreck und Staub der auch dann immer mehr auf die asphaltteile der strecke kommt das Potenzial garnicht richtig ausnutzen kann und mit nem toyo dann evtl genauso schnell wäre.

  • Alles schwierig. Da bräuchte es jemanden mit so richtig Erfahrung in dem Bereich, um das abschließend beurteilen zu können. Wenn noch bewässert wird, wird es für mich ganz unklar.


    Analog zu Ruszczynski vorne bessere Reifen als hinten zu fahren, würde das Budget ja auch schon etwas schonen, aber wie gesagt: Ahnung hab ich nicht wirklich. Ich push den Thread nur, damit sich vielleicht jemand findet :D

  • Tach zusammen,


    wenn es um einen günstigen Einstieg geht können wir Euch Reifen von Malatesta anbieten. Diese Reifen werden schon von einigen Teams im Rallycross eingesetzt, u.a. auch in der EM. Es handelt sich um hochprofessionell runderneuerte Reifen vom Offroad Spezialisten Malatesta aus Italien. TÜV zertifiziert, anständige Seitenwände und es gibt viele verschiedene Mischungen. Darunter auch Supersofte Mischungen für kurze und kalte Rallyecross-Läufe.


    Interessant sind für Euch drei Modelle. Den MRX und M52 gibt es auch in 195/50/15, den M35 beispielsweise in 195/60/15.


    Malatesta MRX
    - ist der klassische Rallycross Reifen Trocken, ein minimaler Negativ-Anteil, maximale Aufstandsfläche


    Malatesta M52
    - je nach Mischung vor allem die Regen-Alternative zum MRX. Gibt es auch in speziellen WET und SUPERWET Mischungen für Rallyecross


    Malatesta M35
    - Reiner Schotterreifen der auch bei Rallyes eingesetzt wird



    Einfach mal auf http://www.rallyegummis.de vorbeischauen. Alle Reifen haben sogar ne E-Kennung. MRX und M35 haben Motorsport-Seitenwände. Der M52 hat für uns extra verstärkte Seitenwände. Die Preise sind denke ich unschlagbar. In Österreich hat ein Team nach ein paar Tests sogar den Umstieg von AVON auf Malatesta MRX vollzogen. Nur minimalste Einbußen bei der Performance, bei enormer Kostenreduktion. Ein bessere Preis-/Leistungsverhältnis wird man wohl nicht finden.


    Viele Grüße!
    Sebastian

  • Sieht eigentlich auch fürn Slalom nicht ganz uninteressant aus (auch wenn das nicht das klassische Anliegen des Forums hier ist). Was für eine Mischung wäre da empfehlenswert für nen Allradler, 1350 kg bei einem 5000er Slalom bei mitteleuropäischen Normaltemperaturen?

  • Grüße.
    Ich als Anfänger/Einsteiger habe mal eine Frage zur Reifen- und. Felgenbreite und bräuchte daher eine Kaufempfehlung. Beim Auto, was momentan für die Gruppe F aufgebaut wird, handelt es sich um einen Honda Civic EE9 (150 PS Fronttriebler, ich denke wir bewegen uns vom Gewicht her ums Mindeststartgewicht, ca. 980 kg). Das Fahrzeug ist vorrangig für Asphalt gedacht. Als Reifengröße haben wir 15 Zoll, viel mehr bringen wir nicht unter. Jetzt meine Frage, ich habe ein Felgenmodell in Aussicht (Maxilite, Alpina Nachbau), welches es in 2 verschiedenen Breiten gibt:
    1. 6x15 ET 12
    2. 7x15 ET 12


    Welches Modell könnt Ihr empfehlen? Vom Gewicht her würde ich persönlich eher zu den schmaleren tendieren, da ich theoretisch mit der Felge alles zwischen 175 und 205 fahren kann. Was meint Ihr?


    Welche Reifenbreite würdet Ihr bei so einem eher kleinen Auto wählen?


    Für Ratschläge bin ich dankbar!

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