Rallye mit 2l 16V Audi A4 STW Motor ?

  • Servus an alle,


    Bin neu hier und überlege schon geraume Zeit in der Rallye aktiv zu werden.


    Zu meiner Person:
    Bin 30Jahre alt und Motorsport- und vor allem Motorenverrückt mit einem Hang zu den VW/Audi Modellen der 80er Jahre.
    Habe in den letzten 10Jahren einige Turbo und Saugmotoren aufgebaut und abgestimmt unter anderem auch für unser Formel 3 Auto (Ralt RT35)
    Einen Motor habe ich mir allerdings behalten und diesen möchte ich nun auch gerne selber in der Rallye fahren.
    Es handelt sich dabei um einen komplett neu aufgebauten 2l 16V Motor aus dem Audi A4 STW der nun ein entsprechendes Fahrgestell sucht.
    Da ich noch eine Audi 80 B2 quattro besitze wollte ich zu anfangs den Motor dort einbauen, denn für mich wäre das die Verbindung eines tollen alten Audis mit einem der meiner Meinung nach besten Triebwerke die Audi jemals gebaut hat.


    Nur bin ich jetzt nach dem Studium der einzelnen Reglements nicht wirklich fündig geworden in welcher Klasse ich mit dieser Konstellation überhaupt fahren kann....
    Mir ist auch klar das es sicher bessere Autos als den alten 80er für die Rallye gibt, aber das ist mir im Prinzip egal da ich nicht unbedingt das Siegfähigste Auto bauen will sondern einfach nur Spaß an diesem tollen Sport haben will. Und eigentlich suche ich eine passende Klasse und Karosse für meinen Motor.
    Darum auch der Titel dieses Treads Einstieg in den Rallyesport mal etwas anders :)


    Könnt Ihr mir sagen in welcher Klasse ich mit dem Motor fahren könnte und ob Audi Modelle homologiert waren mit einem 2l 16Ventiler?
    Falls es mit dem 80er B2 nicht möglich ist, würde ich auch auf ein anderes Modell umsteigen.


    Beste Grüße,
    Georg

  • in deiner Wunschkombi gar nicht im Rallyesport
    Auto zu alt/Motor zu neu


    erst mal herausfinden, wie die Bezeichnung des Basisblocks war, der für den STW-Motor verwendet wurde
    dann kannst du schauen, in welchen Modellen der verbaut war


    Motor 2l 16V gab es ab B3 (Typ 6A) oder B4 (Typ ACE), denke aber eher, das der Block in den Abmessungen nie in einem Serien-Audi Benziner verbaut war.
    Das wäre aber Grundvoraussetzung für die Verwendung im Rallyesport.

  • Servus,
    Danke für deine Antwort!
    Die Basis des motorblockes ist ein normaler 827 block welcher damals in Audi 80, coupe, Golf und Co verbaut wurde. Diese Blöcke wurden damals im Bereich der Hauptlager Böcke befristet und diese durch einen Leiterrahmen ersetzt. Laut den Nummern am motorblock entspricht er dem Ace Motor
    Die Abmessungen dürften somit also kein Problem darstellen.
    Mfg georg

  • Hallo,
    Nicht sehr viel Resonanz zu meinem Thema.....
    Deshalb formuliere ich meine Fragen jetzt mal anders:
    Ist es eher unwahrscheinlich mit dem Tourenwagenmotor in einem Audi Chassis in der Rallye anzutreten?
    Fährt irgendwer bereits so eine Kombination?
    Gibt es Modelle in denen der 2l 16V homologiert war?
    Muss mein Fahrzeug überhaupt einer Homologation entsprechen?


    mfg
    georg

  • Aus dem Handbuch zur Gruppe F ;bei allen anderen Gruppen mußt du nach Homologationsblatt oder Serienmäßig,Gruppe H ist ja mittlerweile irrelevant: Der nachweislich vom Fahrzeughersteller für das Grundmodell vorgesehene Motorblock (Kurbelgehäuse und Zylinder) und Zylinderkopf sowie das Ladesystem (z. B. Turbo- oder mechanischer Lader) müssen beibehalten werden. Die Position des Motorblocks muss beibehalten werden. Die Ladeeinheit darf durch eine systemgleiche Ladeeinheit ersetzt werden. Eine Aufladung ist nur in Verbindung mit der serienmäßigen Antriebsart (z. B. Otto-Motor oder Dieselmotor) zulässig. So darf z. B. der Turbolader des VW Golf Turbo-Diesels nicht in einem VW Golf mit Otto-Motor verwendet werden. Der Zylinderkopf darf nachträglich durch Materialabnahme bearbeitet werden. Die mechanischen Bauteile im Zylinderkopf sind freigestellt, jedoch muss die Anzahl der Ventile beibehalten werden. Der Hubraum ist freigestellt und darf z. B. durch Änderung des ursprünglichen Hubs und/oder der ursprünglichen Bohrung geändert werden. Das Ausbuchsen der Zylinder ist erlaubt. Der Motor muss im ursprünglichen Motorraum eingebaut sein und die Kurbelwellenachse muss beibehalten werden.Die in den Fahrzeugpapieren eingetragene Motorleistung muss mit einer StVZO-Toleranz von max. + 5 % eingehalten werden. Die Motorleistung kann auch gemäß Gruppe G-Reglement, Art. 23.1 ermittelt werden. Darüber hinaus sind die anderen Bauteile des Motors, wie z. B. Nocken- und Kurbelwelle, Kolben, Pleuel, Ölwanne, Ventildeckel, Lager und Motoraufhängungsteile (Motorböcke) freigestellt. Werden Dichtungen durch nichtserienmäßige Dichtungen ersetzt, dürfen diese keine anderen Funktionen erfüllen als die des serienmäßigen Teils, z. B. Adapterfunktion.
    Art. 7.1 Gemischaufbereitung Der Ansaugkrümmer muss vom Fahrzeug-Grundmodell sein und darf mechanisch spanabhebend (z. B. durch Schleifen, Drehen, Feilen, Fräsen, Senken und Bohren) nachbearbeitet werden. Die Art der Gemischaufbereitung (Vergaser oder Einspritzung) muss beibehalten werden. Für Fahrzeuge, welche serienmäßig eine Vergaser-Gemischaufbereitung aufweisen, gelten die unter Punkt a), für solche mit Einspritzung die unter Punkt b) aufgeführten Bedingungen. Folgende Freiheiten gelten in Abhängigkeit der Gemischaufbereitungsart: a) Vergaser: Die Vergaser sind freigestellt, jedoch muss die Anzahl der Vergaser und der Drosselklappen der des Fahrzeug-Grundmodells entsprechen. Adapter zwischen dem Ansaugkrümmer und Vergaser sind zulässig. b) Einspritzanlage: Das originale Einspritzsystem und der Typ der Einspritzanlage (z. B. mechanische K-Jetronic, mechanisch-elekronische KE-Jetronic, elektronische D-, L- und LH-Jetronic, Motronic-, PGM-FI-, GME-, GDI- oder Simtec MS-Varianten) muss der des Fahrzeug-Grundmodells entsprechen und in Funktion bleiben. Die Elektronikbox ist freigestellt. Teile der Einspritzanlage, welche die dem Motor zugeführte Kraftstoffmenge regulieren, dürfen geändert werden, jedoch nicht der Drosselklappengehäusedurchmesser auf der Ebene der Drosselklappenwelle. Mit Ausnahme der Anzahl, der Position, der Einbauachse und des Funktionsprinzips sind die Einspritzdüsen freigestellt. Der Kraftstoffdruckregler ist freigestellt. Die Anzahl und Art der serienmäßigen Steuerungssignale (das heißt Inputs und Outputs, wie Drehzahlgeber-, Temperatur-, Kurbelwinkelgeber-, Drosselklappen- und Drucksignale) des Einspritzanlagentyps (z. B. K-Jetronic, L-Jetronic) müssen beibehalten werden, jedoch ist die Größe (Wert) dieser Steuerungssignale freigestellt. Die Messvorrichtung für die Ansaugluft darf durch eine andere Messvorrichtung des gleichen Typs, z. B. ein Luftmengenmesser durch einen anderen Luftmengenmesser, ersetzt werden.


  • Hallo, also erstmal Hut ab und Respekt an dich, überhaupt so einen geilen Motor zu besitzen!!


    ansonten ist es so, homologierte Sachen brauchst du nur, wenn du z.B. in der Gruppe CTC fahren willst, dort müsste das Auto in der Gruppe N oder A, bzw. für ältere Fahrzeuge in der Gruppe 1-5 homologiert gewesen sein.
    Für nicht homologierte Fahrzeuge bleibt Stand jetzt nur die Gruppe F übrig, da glaube ich passt aber STW Technik gar nicht rein (Motorblock und Kopf plus Gemischaufbereitung vom Grundmodell - Details dazu hat mein Vorredner geschrieben).
    Selbst die aktuelle Gruppe H (die ab 2017 bei Rallye nicht mehr startberechtigt ist...) wäre mit dem STW Block kaum gegangen, weil auch in der H der Block vom Grundmodell sein muss und kaum bearbeitet werden darf - wenn ich mich recht entsinne ist ein original STW Block im Bereich der Kurbelwelle komplett abgeändert und entspricht keinem Serienblock.
    Und unabhängig davon glaube ich wäre die Motorcharakteristik eines so hochgezüchteten Rundstreckentriebwerkes alles andere als ideal zum Rallyefahren - von Standfestigkeit, den ständigen Warmlaufphasen usw. mal ganz zu schweigen, diese Triebwerke werden ja auf der Rundstrecke oftmals vor dem Starten ja sogar vorgeheizt.


    Ideal wäre für so ein Projekt eher Bergrennen, da hat man in den Gruppen FS bzw. E1 viel mehr Freiheiten! Ob man hier Allrad braucht stelle ich mal in Frage, ein sequentielles Getriebe sollte es aber auf jeden Fall sein.

  • Hallo,


    Danke für die Anworten!
    Und danke für die Blumen bezüglich des Motors,


    Also wenn ich jetzt angenommen einen audi A4 oder 80er B4 jetzt gemäß Homologation umbauen würde, was natürlich einen enormen Aufwand bedeuten würde könnte ich unter der CTC mitfahren oder wie? Ein Werksfahrzeug muss es dafür nicht gewesen sein oder?


    Bezüglich original Motorblock:
    Es ist richtig das der STW Block im Bereich der Hauptlager stark modifiziert wurde, Aber es ist von den Abmessungen her möglich einen Serienblock zu verwenden und mit den originalen Lagerböcken die Kurbelwelle des STW´s aufzunehmen (Entsprechende Hauptlager mit anderer Materialstärke vorausgesetzt). Die Kolbenbodenkühlung müsste anschließend entsprechend Tiefer gesetzt werden um den Freigang der Kurbelwelle zu ermöglichen (ca. 1cm je nach Ausbaustufe der KW)
    Somit hätte man schon den STW Unterbau, nur ob das noch unter "leichte Bearbeitung" fällt ist fraglich...
    Zumindest hätte ich dann schonmal einen Einsatzzweck für meine zweite Kurbelwelle die ich noch liegen habe, bedeutet aber im Endeffekt für die Gruppe F einen zweiten Motorblock aufzubauen was entsprechend Zeit und Kostenintensiv ist.......
    Das größte Problem ist allerdings dann bei der Gemischaufbereitung zu sehen, den was macht der ganze Aufwand Sinn wenn man mit dem Originalsaugrohr vom 2L ACE Motors das ganze Potential des Motors wieder in die Tonne kippt...... naja, ich weiß nicht


    Im Endeffekt heißt Gruppe F für mich einen zweiten Motor aufbauen, und das hatte ich eigentlich nicht vor......
    CTC ist wohl ebenfalls mit entsprechendem Aufwand verbunden.


    Bezüglich Motorcharakteristik:
    Ja das stimmt wohl zum Teil, ich denke auch nicht das die Charakteristik der letzten Ausbaustufen wirklich Sinn macht auf einem Rallyekurs, aber es gibt diverse Ausbaustufen bei welchen die Nockenwellen entsprechend zahm ausgelegt sind und "nur" 12mm Ventilhub und 304° haben. Das müsste man halt entsprechend anpassen.....
    Ein Bekannter von mir hat so einen Motor einige Jahre im Autocross gefahren und war sehr zufrieden damit, auch wenn ihm der ein oder Andere Teilnehmer erklärt hat das so ein Motor nichts im Autocross verloren hat....


    Beste Grüße,
    Georg

  • Ich weiß nicht wie und wo ein STW Auto homologiert war, ich bin mir aber nicht sicher ob diese Homologation für die CTC passen würde.
    Dann müsste es aber im Prinzip ein komplettes, originales Auto sein.
    Am besten mal das Automobil Handbuch 2016 beim DMSB runterladen und dort hinten im braunen Teil mal selbst bei CTC nachlesen.
    Gruppe F macht - wie du schon selbst festgestellt hast - mit so einem Motor weniger als überhaupt keinen Sinn.


    Wie gesagt, ich bleib dabei, so etwas passt im Moment am Besten zu Bergrennen, dort fahren ja mehrere so ähnliche Sachen, glaube z.B. das viele Minichberger Motoren auf STW Technik basieren oder zumindest davon abgeleitet sind.


    Grüße Franz.

  • Um allen Technikfragen aus dem Wege zu gehen würden sich Gleichmäßigkeitsveranstaltungen im Rahmen einer Rallye besser anbieten. Ich denke es geht Georg nicht wirklich darum bei einer Rallye "vorne mitzumischen", sondern eher nur dabei zu sein um sein Projekt zu präsentieren.
    In diesem Umfeld kann er dann an Motoren fahren was er möchte...

  • Hallo,
    [MENTION=4046]Negra16V[/MENTION]
    Die Fahrzeuge Audi 80B4 und Audi A4 waren damals in der Gruppe C2, A und ST nach meinen Unterlagen homologiert.
    Ok, wenn es ein komplettes Originales Auto sein muss, also ein Nachbau nicht akzeptiert wird, fällt das so oder so flach, so ne kiste kaufst du dir nicht einfach um kleines Geld...
    Ja stimmt, die Minichberger Motoren sind ja bekannt, aber Bergrennen sind nichts für mich, das sehe ich mir lieber vom Zuschauerfeld aus an. Die Typen die da raufheizen haben ja Eier wie Bierfässer. Das is mir eine Klasse zu hoch...
    [MENTION=6740]BeNau[/MENTION]:
    Ja stimmt, vorne mitzumischen ist nicht meine Absicht. Spass am sportlichen fahren mit anspruchsvoller Motorentechnik ist eigentlich das was ich will.
    Im Straßenverkehr kannst ja sowas nicht machen, deswegen meine Absichten richtung Rallye...
    An Gleichmäßigkeitsveranstaltungen habe ich da noch garnicht gedacht.....
    muss ich mich erstmal schlau machen was es da so gibt......


    Danke für eure Anworten,
    Gruß, Georg

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