E30 Handbremszylinder defekt?

  • Hallo liebe Rallyegemeinde,


    ich habe vor kurzem einen bereits umgebauten e30 318is (Gruppe F) erworben und bin bisher zwei Retros gefahren. Leider konnte ich dabei die Handbremse nicht nutzen. Es handelt sich dabei um einen Bremszylinder von Wilwood ohne Behälter.


    Das Problem: Wenn ich den Hebel ziehe bremst die HA wie gewünscht (vielleicht ein bisschen schwach). Jedoch blockiert dann die Bremse leicht. Der Hebel kommt auch nicht ganz zurück. Trete ich dann die Fußbremse sprint der Hebel in die Ursprungsposition und die Bremse ist "frei".


    Eigentlich kann das nur an einem defekten Bremszylinder liegen oder? Nutze ich nur die Fußbremse oder die "normale" Handbremse habe ich keinerlei Problem, weshalb ich Defekte der Leitungen eigentlich ausschließen würde.


    Würde den Wilwood Zylinder nun einfach tauschen oder denkt ihr es könnte an etwas anderem liegen?


    Viele Grüße und danke


    Daniel

  • Hallo,


    sehr interessant. Ich musste bei meinem E30 318is einen defekten hydraulischen Handbremszylinder tauschen.
    Habe dann einen 0,625" Girling Zylinder gekauft und eingebaut. Einmal mit Druck-Entlüftungsgerät entlüftet und nochmal per klassische Pumpmethode. Luft ist draußen und die Bremse funktioniert wie gewünscht!


    Ich habe allerdings genau die gleichen Sympthome wie du beschreibst.
    Beispiel:
    Wenn ich an den Start rolle und mit der Fußbremse anhalte, ziehe ich bei gedrückter Fußbremse gleichzeitig die hydr. Handbremse um nicht wegzurollen. Anschließend lasse ich die Fußbremse natürlich wieder los und starte in die WP, doch dann löst die hydr. Handbremse nicht komplett. Erst wenn man einmal kurz die Bremse antippt, hört man im Handbremszylinder ein Klacken und sie ist wieder frei.
    Wenn ich nur die Handbremse betätige, ohne dabei auf der Fußbremse zu stehen, gibt es keine Probleme. Die Bremse öffnet nach Lösen des Hebels sofort den Zylinder und die hintere Bremse ist wieder frei. Das gleich Problem besteht natürlich bei Spitzkehren oder sonstiges. Immer wenn man die Handbremse zieht und dabei noch leicht auf der Fußbremse steht, öffnet der Zylinder nur zum Teil, bis man einmal wieder mit der Fußbremse gebremst hat.


    Vielen Dank schonmal für Eure Überlegungen!


    Gruß Jannik

  • Hi Zusammen,


    tendenziell ist das normal, allerdings nicht so stark ausgeprägt. Offenbar reicht die Rückstellfeder im Zylinder bei euch nicht aus, die Reibung im Hebelgelenk zu überwinden. Probiert es mal mit Schmierung, oder wenn das nicht reicht, baut eine zusätzliche Rückhohlfeder ein, die den Hebel zurück zieht.


    Gruss Jo

  • Nochwas... Vlt. ist die auch zu stramm eingestellt..Der Zylinder muss komplett ausgefahren sein, wenn der Hebel nicht betätigt ist.


    Das passt eigentlich besser zur Beschreibung von Jannik, aber im Prinzip müssen halt beide Bedingungen erfüllt sein, damit es richtig funzt.

  • Danke für die Antworten!


    Das komische ist, dass selbst wenn ich mit großer Kraft gegen den Hebel drücke dies den Zylinder nicht in die Ausgangsposition zurück bringt. Ich hab das Gefühl, dass mir vorher der Hebel verbiegen würde. Aber sobald ich nur Mittel stark auf die Bremse trete springt der Hebel in Ausgangslage.

  • Wirklich seltsam...


    Tritt man die Fußbremse, setzt das den Zylinder unter Druck, und die Kolbenstange will raus. Soweit normal... Warum sie aber nicht will, wenn man nur dran zieht??? Da bin ich auch ratlos. Bleibt nur zerlegen und möglichst schlau gucken, was da irgendwie haken könnte...


    Gruss Jo

  • Überlege gerade, ob ein Vertauschen der Anschlüsse so etwas bewirken kann... Ich meine aber, nein... Vor allem würde sie dann garnicht erst richtig funzen, denke ich...

  • Vielen Dank für die Antworten :)
    Mein Hebel hat noch vorne hin keinen Anschlag, er ist nur durch die komplett ausgefahrene Kolbenstange des Zylinders begrenzt.
    Und bei mir geht er nach dem ziehen auch komplett in die Ausgangslage zurück, aber trotzdem hält die Bremse einen kleinen Druck nach hinten aufrecht.
    Der geht erst wieder weg, wenn ich wie Daniel einmal kurz auf die Fußbremse tippe. Der erste Zylinder den ich drin hatte, hat dies nicht gemacht. Und es war eigentlich ein deutlich günstigerer.

  • Der Zylinder klemmt sehr sicher kurz vor der Endlage und gibt die "Befüllbohrung" die eigentlich ja zum Voratsbehälter geht, in dem Fall der Anschluss Druckseitig vom Pedalzylinder, nicht frei, dadurch kann die Flüssigkeit nicht vollständig abfließen, und es bleibt ein Restdruck im System. Am Hebel ziehen geht nicht, weil die Druckstange keine feste Verbindung zum Kolben hat. Beim Ziehen geht nur die Druckstange in den Anschlag des Sicherungsrings, der Kolben bewegt sich aber nicht. Trittst du jetzt auf die Bremse, schiebt sich bei genug Druck die Manschette nach unten und das erste was passiert ist das es vom Druck den Kolben ganz nach hinten schiebt, und alles ist wieder in Ordnung. Ich hatte das auch mal. Nur der Austausch des Zylinders hat zuverlässige Abhilfe gebracht.

    2 Mal editiert, zuletzt von SBehl ()

  • Ja... Bei meinem Girling-Zylinder kann ich schon ziehen, da ist ein Sicherungsring verbaut, der auch Zugkraft auf den Kolben übertragen kann. Dennoch, deine Erklärung ist sicherlich zutreffend... Wenn an der Hebelmechanik nichts zu finden ist, würde ich auch den Zylinder tauschen...


    Gruss Jo

  • Ja, da gibt's bestimmt verschiedene Bauformen. Die 0815 Wilwood/OBP/Schlüter Zylinder, die meiner Vermutung nach eh alle aus einer Fabrik aus dem Fernen Osten kommen, waren da auf alle Fälle bei mir bisher identisch aufgebaut, ohne Möglichkeit der Zugkraftübertragung. Die sind halt aber auch wirklich möglichst Billig gebaut. Vielleicht auch ein Grund für solche Probleme...

    Einmal editiert, zuletzt von SBehl ()

  • Noch etwas Neues sehr merkwürdiges meiner Handbremse.
    Am Wochenende Spitzkehre Krauthausen mit Handbremse gefahren und im Geschehen noch auf der Fußbremse gestanden. Folglich hat nach der Spitzkehre die Hinterradbremse immernoch leicht gebremst, das war ja nix neues.


    Nach der WP konnte ich den Handbremshebel ziehen als ob sie nicht angeschlossen wäre. 0 Druck und 0 Wirkung! Dachte, na toll, der Zylinder wird wohl wieder kaputt sein. Während der Verbindungsetappe ein paar mal probiert, hat sich aber nichts geändert. Man zog weiterhin ins Leere.
    Nach den nächsten WP wieder auf der Verbindungsetappe nochmal ausprobiert und plötzlich ging die Handbremse wieder..


    ich bin ein bisschen ratlos :/

  • Da ist die Bremsflüssigkeit Verdampft. Ist ja auch klar, weil die Bremse hinten halt übel heiß geworden ist. Und während der Verbindung war die Flüssigkeit noch am Sieden. Später war sie wieder flüssig. Völlig normales verhalten

  • Danke für deine Antwort


    Das ist es "leider" nicht das Problem. Wie weiter oben schon erklärt, löst die hintere Bremse (nach gleichzeitigem Drücken der Fußbremse und Handbremse) nach einem leichten tritt auf die Fußbremse wieder und schleift dann nichtmehr. Die Bremse wurde nicht zu warm, da sie nur bis ca. 50 Meter nach der Spitzkehre "gehangen" hat.
    Eine kochende Flüssigkeit hätte ich ja dann in der Fußbremse auch massiv gemerkt.

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