Zulassung außerhalb D, Generelle Infos

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach Infos wie die Rallyefahrzeuge in anderen Ländern gehandhabt werden. Grund ist das wir gerne ein Automatik-Fahrzeug einsetzen möchten, wo aber die benötigte Software-Änderungen durch Rechtsabteilungen abgelehnt werden mit dem Hinweis: ein Rallye-Fahrzeug ist kein Motorsport-Fahrzeug sondern ein Fahrzeug mit Zulassung.


    BRD: KFP, Regeln und Bedingungen bekannt
    FRA: Keine Zulassung, Versicherung über Veranstalter in Kombination mit Startnummer als Kennzeichenersatz.


    Aber wie läuft es in ITA, BEL, NEL, SWE, POL, CHZ


    Kann mir da vielleicht jemand von Euch mehr zu sagen.


    Danke

    Einmal editiert, zuletzt von Vectra0815 ()

  • Ich habe diesbezüglich jetzt schon versucht Kontakt zum DMSB aufzunehmen...aber der rührt sich nicht.
    Beim KBA war ich da erfolgreicher...die Formulierungen beim DMSB und beim KBA sind leider etwas unglücklich.
    Dort steht sinngemäß: Damit Dein Rallyeauto eine Zulassung bekommt, machst Du KFP. Also ist es laut dem Passus ein "normal zugelassenes" Fahrzeug in D.


    Erst durch die Nutzungseinschränkungen aus dem Verkehrsblatt 20/2018 wird aus dem "normal zugelassenen Fahrzeug" ein "Motorsport-Gerät"


    Da wir mittlerweile auch über Hardware-Änderungen reden, komm ich da ohne unsere eigene Rechtsabteilung auch nicht mehr weiter...
    Aktuell stehen für uns dort 2 Projekte nach FIA-Regeln im Raum, die beide deswegen grad hängen.
    Die Hauptprobleme sind dann Zuständigkeiten und welcher Prüfungsaufwand für diese Produkte geltend gemacht werden muss.
    Klar ist - werden sie als Straßenfahrzeuge deklariert...dann werden diese Aufwände unbezahlbar für kleine Teams und diese Projekte werden so nicht realisiert werden können...


    Besonders ärgerlich, weil wir eigentlich am Bostalsee etwas vorstellen wollten...

  • In Ö. gibt's prinzipiell eigene Motorsportzulassungen. Es gibt allerdings auch zumindest ein Rallyeauto, das erst in diesem Jahr von der Behörde als ganz normales Straßenfahrzeug (= "zu keiner besonderen Verwendung bestimmt") zugelassen wurde, obwohl es mit allen Einbauten vorgeführt wurde. Die Vorgangsweise ist hier also nicht einheitlich. Der Besitzer des Autos (ein Peugeot-Händler) hat sich selbst gewundert. Ab nächstes Jahr gibt's aber in Ö. auch so was wie den KFP. Wie das im Detail aussehen wird, ist aber noch nicht veröffentlich worden.
    In Tschechien erhalten Rallyefahrzeuge grüne Kennzeichen und dürfen wie bei österr. Motorsport-Zulassungen nur während Veranstaltungen auf öffentlichen Straßen gefahren werden. In Ungarn ist es dasselbe mit den Kennzeichen die mit SP beginnen. Gerade bei kleinen Rallyes und im Ausland fahren aber auch ungarische Rallyeautos mit normalen Kennzeichen. Auch in der Slowakei gibt's eigene Motorsport-Kennzeichen.

  • Okay danke für den Input. Also ist es eigentlich so daß alle Märkte die Fahrzeuge deutlich vom Serienfahrzeug angrenzen und die Nutzung auf die Veranstaltung begrenzen...


    Mal sehen wie die Anwälte das am Ende bewerten.


    [MENTION=1039]Carbon[/MENTION]: ja sowohl die Hardware als auch die Software-Änderungen passen uns Reglement... Software-seitig müssen Sie teilweise sogar rein!

  • Sorry...aber steh da grad en bissl auf Schlauch...wenn die Änderungen durch das Reglement abgedeckt sind, sollte es doch möglich sein, das "Rallyefahrzeug" über KFP und §70 zuzulassen.
    Oder geht es dir lediglich um die eingeschränkte Nutzung?

  • Es geht nicht darum ob ich ein Auto zulassen kann sondern ob es von der rechtlichen Seite ein Motorsport Gerät ist oder eben ein zugelassenes Fahrzeug.


    Aus dieser Definition ergibt sich die Form der Produkthaftung und Gewährleistung. Auf Basis dessen wird das Thema dann dementsprechend behandelt oder eben fallen gelassen.

  • Ach sooo...jetzt wird ein Schuh draus ;)


    Ich handhabe es so (bin ja quasi auch Hersteller von Motorsportartikeln): Eine Gewährleistung wird von vorn herein ausgeschlossen, da die Produkte im Motorsport außerordentlichen Belastungen ausgesetzt sind (diesen Satz sieht man auch in den AGB`s von großen Motorsportfirmen).
    Der Kunde kann sich lediglich auf die Sachmangelhaftung beziehen...z.B. Kotflügel passt nicht etc.
    Über ein mitgeliefertes Materialgutachten und anschließender Eintragung in die Zulassung ist das Teil eigentlich vollumfänglich straßentauglich.


    Eine reine Produkthaftung ist, laut meinem Versicherungsagenten, für eine kleine Firma wie meine, unbezahlbar...weil auch weit über hundert Artikel im Sortiment angeboten werden.
    Es ist auch gar nicht so einfach, über eine Produkthaftung erfolgreich zu klagen, da laut Produkthafungsgesetz:
    Voraussetzungen dafür, dass der Hersteller haften muss, ist allerdings immer, dass eine bewegliche Sache (= ein Produkt) bereits fehlerhaft gewesen ist, als es in den Verkehr gebracht worden ist. Dies ist so zu verstehen, dass die Schäden nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt eingetreten sind, sondern dass das betreffende Produkt von Anfang an mangelhaft gewesen sein muss. Dabei ist es unerheblich, ob das Produkt per se in den Verkehr gebracht worden ist oder als Teil eines anderen Produktes


    Von da her hab ich mir noch keine großen Sorgen gemacht.

  • Ganz so einfach sehen es meine Produktlinienverantwortlichen nicht...


    Heute wo Manager wegen Abgasvergehen im Bau landen ist die Angst groß und es wird kaum noch was unterschrieben wenn es nicht Niet und nagelfest untermauert werden kann.


    Alles muss zu 100% erprobt sein...doch was heißt 100%...wir wissen alle das es diese Sicherheit nicht gibt...aber Erkläre das mal einem der am Ende für diese Produkte unterschreibt und auch haftbar gemacht werden kann.
    Man muss es also von beiden Seiten betrachten. Ist nicht so dass ich kein Verständnis für deren Sorgen habe. Habe sie müssen halt Straße und Sport ganz klar trennen...das fällt diesen Personen oft schwer - erst recht wenn Sie hören was wir Softwareseitig alles anders bedaten wollen/müssen...
    Da ist die Hardware fast kein Problem.


    Früher wurde ja andersrum entwickelt. Hat sich im Motorsport bewährt - taugt für die Straße.
    Heute wird für den Motorsport aus Kostengründen auf Serienprodukte zurück gegriffen...
    Mir ist beides recht...beides sichert meinen Job.

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