Theorie Torsen-Sperre

  • Folgende Aussage (Text sinngemäß wiedergegeben) fand ich im Netz zu diesem Typ von Differenzialsperre:


    (Ich bin leider mit Aufbau und Funktionsweise nicht vertraut, man möge mir Denkfehler verzeihen)


    1. konstruktionsbedingter Nachteil einer Torsen-Sperre:
    eine drehmomentfühlende Sperre bietet keine Anfahrhilfe, wenn ein Rad gar kein Drehmoment überträgt (hängt in der Luft oder dreht auf Eis durch), da auf die Achse mit dem höheren Drehmoment nur ein vielfaches des Drehmoments der anderen Achse übertragen werden kann, denn 0 * D = 0


    Ich weiß nicht, wie der Drehmomentunterschied mechanisch "gemessen" wird, aber weil eben mechanisch, gibt es kein Drehmoment von Null (außerdem hat auch ein freilaufendes Rad ein Drehmoment, wenn auch ein sehr kleines)
    Daher meine ich, im Falle des Durchdrehens eines Rades erzeugt die Sperre die maximale Sperrwirkung.


    2. größter Nachteil:
    Sperrwirkung nur in einer Richtung: im Schub- oder Zugbetrieb. Damit ist die Sperre für den Motorsport praktisch unbrauchbar, weil unbedingt in beiden Richtungen teils unterschiedliche Sperrwirkungen benötigt werden


    D.h., die Sperre kann so eingestellt, daß sie entweder im Schub- (wohl der Regelfall) oder im Zugbetrieb funktioniert? Im Normalfall hab ich also keine Sperrfunktion im ausgekuppelten Zustand bzw. beim bremsen?
    Warum werden Torsen-Sperren dann trotzdem im Motorsport eingesetzt?


    Danke für die Erleuchtung ;)
    Lars

  • Also Tatsache ist, dass die Torsen Sperre im Motorsport sogar recht gut funktioniert.
    Wenn aber ein Rad komplett in der Luft ist, oder so gut wie kein Drehmoment überträgt, weil du z.B. vielleicht grad im feuchten Acker stehst, dann ist sie von Nachteil. Eine Lamellensperre würde in diesem Fall das andere Rad zu x% mit antreiben.


    Auf normalen Asphalt Straßen, beim cutten über den losen Seitenstreifen etc. funktioniert die Sperre aber Bestens. Auch im Schotter ist sie um Welten besser als ohne - warscheinlich aber nicht ganz so gut, wie eine Lamelle.


    Extremer Vorteil ist, dass dein Auto mit ner Torsen Sperre einen relativ guten Geradeauslauf hat. Und gerade beim Bremsen ist sie eigentlich ohne Wirkung - da brauchste se ja eh nicht.
    Weiterer Vorteil ist, dass sie den ganzen Antriebsstrang (
    Antriebswellen/Getriebe) wesentlich mehr schont als eine Lamellen-, Gleitstein-, etc. Sperre.


    Funktionieren tut sie, durch die selbsthemmende Eigenschaft von schräg verzahnten Walzen.
    Also da muss man sich schon sauber den Kopf zerbrechen um dahinter zu steigen, wie das genau funktionieren soll.... Wenn´s magst, kann ich dir ein Bild von nem zerlegten Quaife Torsen Differential schicken.
    Einstellbar ist das Torsen im übrigen auch nicht.
    Somit ist es soweit "verschleißfrei" - soweit man das eben im Motorsport sagen kann.


    Gruß

  • Die ArsTechnika-Seite hatte ich mittereile auch gefunden und mir zu Gemüte geführt. Jetzt glaube ich auch zu verstehen, warum keine Sperrwirkung bei einem durchdrehenden Rad erzeugt wird.


    Wie oft ist eine Revision der Sperre nötig? Dem Prinzip nach ist sie zwar Verschleißfrei aber durch die Reibung nutzen sich die Planetenräder ja auch ab.
    (In meinem neuen Getriebe steckt das Quaife-Modell).


    Lars

  • Also Quaife gibt ja da "Lebenslange" Garantie, soweit ich weiß.
    Fraglich nur, wie lange "ein Leben" dauert! :D


    Also ich fahr das Differential, welches ich gebraucht gekauft hatte, jetzt seit glaube ich 4 Jahren - ohne Probleme!


    Von der Haltbarkeit her also ne feine Sache!

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