WP-Umleitung / neue Sollzeit

    Wenn die WP nicht gestartet werden kann bzw. abgebrochen werden muss und im Bordbuch eine Umleitungsstrecke für diesen Fall mit neuer Sollzeit vorgesehen ist:
    Im Rallyereglement habe ich nichts über solche "Umleitungsfälle" gefunden.
    Konkreter Fall: Zur Rallye Baden-Württemberg musste die WP-9 abgebrochen werden, die Teilnehmer wurden über die Alternativroute zur nächsten ZK geleitet - die Sollzeit der Alternativroute fand aber keine Anwendung. Dann: Die WP-13 musste abgebrochen werden, die Teilnehmer wurden über die Alternativroute zur nächsten ZK geschickt - hier fand die Alternativ-Sollzeit Anwendung.
    Warum bei gleichen Sachlagen, unterschiedliche Verfahrensweisen?
    Wie ist es richtig? Wer kennt sich aus?


    Sport frei!

    Die WP-8 konnte, aus bekannten Gründen, nicht gefahren werden. ZK und ZK-Start hatten verfügt, die Alternativroute zu nutzen. Ich hatte mich bei der Fahrerverbindung erkundigt, was jetzt gilt: Sollzeit Bordkarte oder Sollzeit Alternativroute. Ich bekam die Info: Wenn Alternativroute, dann auch Alternativ-Sollzeit. Am Aushang hatte ich dann für die vermeintlich richtige Verfahrensweise, 300 Strafsekunden bekommen, obwohl der Eintrag "Alternativ" vom Zeitnehmer in der Bordkarte stand. Die Auswertung hatte den Eintrag nicht akzeptiert und die Strafe ausgesprochen.
    Beim Abbruch der WP-13 war die Sachlage genau gleich. Hier fand die Alternativ-Sollzeit Anwendung.
    Wo ist der Unterschied, die Eintragung in der Bordkarte war auch nicht anders?
    Das sollte vielleicht mal festgelegt werden!
    Für uns war's nicht so wichtig. Aber es ist fahrlässig, solche Regelungen im Rallyereglement auszusparen.
    Liebe Regelhüter: Kümmert euch drum!
    Sport frei!

    Zitat

    Ich bekam die Info: Wenn Alternativroute, dann auch Alternativ-Sollzeit. Am Aushang hatte ich dann für die vermeintlich richtige Verfahrensweise, 300 Strafsekunden bekommen, obwohl der Eintrag "Alternativ" vom Zeitnehmer in der Bordkarte stand.


    Na was soll denn der Blödsinn. Also ich hätte da wohl nen mittleren Aufstand geprobt.


    Wie wurde es denn bei dem Rest des Feldes gehandhabt? Oder haben die die reguläre Sollzeit genommen?
    Gab es ein Bullitin für die geänderten Sollzeiten?
    Da über Alternativsollzeiten weder was im RR, noch was in der Ausschreibung zu finden ist, muss darüber ein Bullitin verfasst werden. Meiner Meinung nach sogar schon vor der Veranstaltung.
    Wenn man clever gewesen wäre, hätte man das Thema zu Fahrerbesprechung anreisen können.

    Das ist ja das Problem, dass der Fall im RR überhaupt nicht behandelt ist. Dann gäbe es ja auch keine Frage über die Verfahrensweise.
    "Aufstand" ist keine sportrechtlich relavante Verfahrensweise. Man hätte einen Protest gegen die Wertnung der ZK einlegen müssen. Schade ums Geld - Zeitnahme Entscheidungen sind Sachrichter-Entscheidungen, also nicht anfechtbar. Man kann den Auswerter bitten, den Sachverhalt zu überprüfen. Wenn er nicht überzeugt werden kann - ist die Sache entschieden.
    Entschieden ist die Sache auch, wenn das Ergebnis offiziell ist. Daher: Was meinst du mit "bei der Fahrerbesprechung anreissen"?
    Ich stelle das hier auch zur Diskussion, weil vielleicht die Regelhüter da was vergessen haben. Macht es nicht Sinn, den Ablauf bei Abbruch einer WP und dem Erfordernis der Umleitung vom Start weg, mal fest zu schreiben?
    Sport frei!

    Irgendwo ist bei dir der Hund begraben oder aber dem Veranstalter ist ein großer Fehler unterlaufen.


    Alternertive Routen sind bei großen Rallyes gang und gebe und es ist sogar von der FIA geregelt, siehe Rallye WM. Ob sich die Zeit ändert und wie, ist davon abhängig wie sich die Km der Verbindungsetappe ändern. Nehmen wir mal an, man hat eine 10 Km lange WP und vom Ziel der WP bis zur ZK Start der nächsten WP wären es 5 KM. Dann hättest du laut Bordkarte 20 Minuten Zeit. Da die WP durch Retungsarbeiten gespert ist und nicht befahren werden kann, entscheidet die Rallyeleitung das die alternative Route gefahren werden muß, dass kann nur die Rallyeleitung entscheiden. Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, hat der WP Leiter dies umzusetzen. So nun sind es aber keine 15 Km bis zur nächsten ZK sondern 30 Km. Also wird in der Alternative die Zeit angepasst. Nehmen wir an 35 Minuten stehen für die Alternative zur Verfügung. Der Starter trägt dir eine Startzeit ein z.B. 15:00, also mußt du 15:35 Uhr Stempeln. Anderer Fall, es sind von Zk zu Zk keine 15 Km mehr sondern nur noch 5 Km, dann ist in der Regel die Zeit nicht verändert, da es sonst zu großen Problemen im Ablauf der WP kommen würde. Beispiel: Eine WP währe nach dem 5 Autos gestartet wurden, durch einen Erdrutsch gesperrt. Direkt würde die Entscheidung fallen Alternative und für die 5 KM lange Verbindung von ZK zu Zk hätte man 10 Minuten Zeit, dann würde der 6. Starter 9 Minuten vor dem letzten Auto was richtig gestartet wurde Stempeln.
    Noch eine Schwierigkeit warum so nicht verfahren wird sind z.B. die Sperrzeiten.
    Eine Ausnahme gibt es noch, was die Startreihefolge, Startzeit und die damit verbunden Stempelzeit an der ZK betreffen kann und zwar durch größere Verzögerungen kommt der Veranstalterzeitplan ins wackeln, dann kann die Rallyeleitung vorzeit erlauben! Dies bedeutet, dass du früher stempeln kannst, ohne dafür Straffe zu bekommen, aber nicht früher Stempeln mußt.


    Grundsätzlich ist ein Protest gegen die Zeitnehmer nicht möglich, aber es liegt an der Organisation der Rallye, ob man dem Teilnehmer entgegen kommt oder nicht. Man wird dir doch sicher erklärt haben, warum ihr die Strafpunkte bekommen habt oder nicht?


    Es gibt noch eine andere Möglichkeit, wenn keine Alternative angegeben wurde. Dann mußt du den kürzesten Weg auf öffentliche Starßen aus deiner Gesamtübersicht suchen.
    Ist öffters bei 200er Rallyes der Fall.


    Gruß André

    @ Andre Weber:


    Wo ist das bei der FIA festgelegt? Es müsste ja eine Festlegung im internat. Automobilsport-Gesetz geben. Ich habe mal bei einer Grobrecherche nichts gefunden, aber vielleicht habe ich auch nicht an der richtigen Stelle gesucht. Ich habe mal versucht zu checken, was die kleine Scheibe dazu hergibt.
    Also, wo steht's? Wer kennt sich aus?


    Sport frei!

    Es gilt eben nicht die Bordkarte im konkreten Fall. Es gilt bei Alternativroute, wie im Bordbuch verzeichnet, auch die Alternativsollzeit.
    Zum Thema Rabatz: Ich habe nach Aushang der Strafe die Fahrerverbindung angerufen und um Klärung gebeten. Mit der Auswertung hat die Fahrerverbindung dann meine Bordkarte heraus gesucht, diese begutachtet und die Strafe bestätigt.
    Für den Abend hätte ich einen Protest gegen die Wertung der ZK schreiben müssen, was ja albern ist, weil Sachrichter-Entscheid. Meine Möglichkeiten der Einflussnahme waren ausgeschöpft.
    Aber um die Sache zum Abschluss zu bringen: Die Fahrtleitung hat ihren Fehler eingeräumt (Ich hatte als einziger richtig gehandelt!) und sich bei mir entschuldigt und auch angeboten, das Ergebnis im Nachgang noch zu ändern. Ich hatte als Ulmer darauf verzichtet, weil die Fahrtleitung nach den Unfällen wirklich andere Probleme hatte, als ein Team von Platz 61 auf Platz 58 zu bringen. Wir hatten eine tolle Rallye und das Ergebnis war nicht so wichtig.
    Es bleibt das Manko, dass der Fall im Rallyereglement nicht behandelt ist. Wenn ich das einrichten kann, bringe ich das mal bei unserem dmsb-Regionalbeauftragten vor. Eine Regelung tut ja wohl not.


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