Erste Teilnahme an einer Old/Youngtimer-Rallye - Paar Fragen

  • Hallo Leute!


    Auf der Suche nach ein paar Tips für meine erste Teilnahme an einer Old/Youngtimer-Rallye bin ich über dieses Forum gestolpert und ich hoffe, Ihr als die Experten könnt mir weiterhelfen. :)


    Aber erst kurz zu mir:
    Ich bin 22 Jahre alt, komme aus Werdau (ca. 10 km westlich von Zwickau) und bin Student in an der FH Zwickau.
    Nebenbei habe ich mir einen Audi 80 quattro Baujahr 1984 aufgebaut, den ich mir 2009 gekauft habe.
    Ich bin ein Originalitätsliebhaber und möchte dem Fahrzeug ab 2014 dann auch ein H verpassen.


    Hier mal ein paar Eindrücke zum Fahrzeug:



    Nachdem ich nun vor wenigen Wochen die letzten Arbeiten abgeschlossen habe, werde ich mit dem Fahrzeug und meinem Vater als Co-Pilot an der diesjährigen Historic Rallye Erzgebirge in der touristischen Wertung teilnehmen.


    Wer Zeit und Lust hat, kann die Seite ja mal überfliegen.
    Ansonsten hier die wichtigsten Anhaltspunkte:


    - Bordbücher, Streckenlänge und Wertungsprüfungen sind für den touristischen Rallyeteilnehmer ausgelegt
    - die Angaben im Bordbuch sind umfangreich und ausführlich erklärt
    - alle elektronischen und mechanischen Hilfsmittel sind erlaubt
    - es gibt keine überlagerten oder verschachtelten Prüfungen
    - die 100 Meter Angabe von einem Tageskilometerzähler sind ausreichend, eine 10 Meterangabe (Tripmaster oder ähnliches) wird empfohlen


    Wertungsprüfungen:
    - Geschwindigkeitskontrolle auf dem Parkplatz Messe Chemnitz
    - Orientierungsfahrt über den Kaßberg (eines der größten Jugendstilviertel Europas)
    - Fahrzeitprüfung, z.B. 40 Meter mit 5 Lichtschranken
    - Fahrzeitprüfungen mit Orientierungs- Aufgaben, als Gleichmäßigkeitsprüfung
    - Fahrzeitprüfung auf einem Slalomparcour, als Gleichmäßigkeitsprüfung


    Eines vorab: Ich will die Rallye nicht gewinnen, was wohl auch als Neuling kaum möglich sein wird. Ich denke unser Ziel wird sein, nicht letzter zu werden. Es geht uns hauptsächlich darum, dabei zu sein.


    Nun sind einige Fragen bei mir aufgetaucht, die ich so nicht beantworten kann und bei deren Beantwortung ich auf eure Mithilfe hoffe.


    1. Welche Geräte brauche ich? Ich dachte da an eine Funkuhr auf dem Beifahreramaturenbrett und zwei Stoppuhren für meinen alten Herrn. Was haltet ihr davon?


    2. Wie befestigt man am Besten die Rallyeschilder? Das vordere kann man ja am Grill recht einfach mit Rasterbändern sichern, aber bei denen zum Aufkleben seitlich hab ich ein paar Bedenken, dass ich die nichtmehr rückstandsfrei abbekomme bzw. der Lack (Neulack) beschädigt wird. Gibts es dafür kampferprobte Lösungen?


    3. Gibt es Literatur zu dem Thema bzw. welche ist empfehlenswert für Neulinge, damit man sich in die einzelnen Prüfungen und deren Ablauf mal einlesen kann. Es gibt zwar auch einen einstündigen Kurs einen Tag vorher, aber wenn man da hinkommt und garkeine Ahnung hat, nützt der einem sicherlich auch nicht viel. Schlechte Zeiten sind ja nicht schlimm, dafür sind wir Anfänger, aber aufgrund von Unwissen will ich nicht scheitern.


    Joa, soviel erstmal dazu. Ich hoffe, ich habe es hier richtig getroffen und der eine oder andere hat mal ein paar Minuten Zeit, hier was zu schreiben. Ich jedenfalls bedanke mich schonmal herzlichst im voraus.
    Womöglich ist ja sogar jemand aus meiner Umgebung hier angemeldet und man kann sich mal auf'n Bierchen treffen und paar Sachen besprechen. Ich würd mich freuen. :)


    MfG Manuel

  • Hallo Manuel,


    kurz ein paar Infos zu deinen Fragen:


    1. Uhrentechnisch: Funkuhr auf jeden Fall. Je nach Klasse (Elektronik = signalgebende Uhren oder Sanduhr = mechanische Uhren oder elektr. Uhren ohne Signal) mit Handstopper (mechanisch oder elektronisch) oder eben mit signalgebender Uhr (z.B. Digitech Gibli, Bora, Mistral etc.)
    Was in der Klasse uhrentechnisch genau erlaubt ist, steht in der Ausschreibung.

    Die Youngtimer-Klasse in der du mit dem Audi 80 hws. starten wirst, ist meistens ohnedies nur "elektronisch" bzw. "open" ausgeschrieben.
    Ggf. bei jemanden der schon länger fährt mal ne Uhr mit Signalgebung ausleihen.


    Langfristig würde ich einen Tripmaster einbauen. Man verfährt sich (je nach Roadbook und Schwierigkeit der Veranstaltung) einfach weniger. Zudem ist der normale Tageskilometerzähler meist sehr ungenau. Den Tripmaster kannst du auch auf die aktuelle Reifengrösse metergenau einstellen.



    2. Rallyeschild befestige ich immer mit Alu-Klebeband. Hält bombig uns lässt sich gut ablösen. (Ist nur etwas teuerer).
    Rallyeschild hinten kommt immer auf die Heckscheibe unten.
    Zudem wirst du so viele Veranstaltungs-Sponsoren-Aufkleber bekommen, dass sich ein Bekleben der Lackflächen leider sowieso nicht vermeiden lässt.
    Ggf. Aufkleber auch (wenn sie kleiner sind) auf die hinteren Seitenscheiben kleben.
    Anbringen vorne oder hinten mit Kabelbinder würde ich nicht - fliegt irgendwann weg.


    3. Wegen Fachliteratur. Hier würde ich einfach die Begriffe "Oldtimer, Rallye, Wissenswertes, Reglement, etc." googeln.
    Meistens ist es das Beste auf der Veranstaltung (bevor es losgeht und man das Roadbook studiert) sich mit seinen Tischnachbarn zu unterhalten und die "alten Hasen" etwas zu löchern. Das sind meistens alles "nette und autoverrückte Leute". Ich habe selbst noch nie erlebt, dass man einem "Newbie" eine Frage ausgeschlagen hätte.


    Bei den ersten Veranstaltungen würde ich einfach auf "Ankommen" fahren und Spass haben.
    Wichtig ist auch, sich im Auto gegenseitig nicht verrückt zu machen. (Angeblich haben sich schon Ehepaare nach der Rallye scheiden lassen ;) )
    Um an die Zeiten der Profis (die "Loebs der Histo-Szene") heranzukommen (Abweichungen pro Schranke um die 2/100tel - 3/100tel im Schnitt!) muss man mittlerweilen "leider" etliche Jahre fahren.


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Danke für deine Antwort, dr.drift! :)


    Ich habe nicht vor, regelmässig an Rallyes teilzunehmen, da die Dichte an solchen Veranstaltungen hier in der Umgebung eher gering ist. Noch dazu gehen die meisten auch ganz schön ins Geld. 290 Euro für 2 1/2 Tage Spass fand ich noch angemessen.


    Da die Strecken meinem Co-Pilot gut bekannt sind und er sich in der Region allgemein sehr gut auskennt (gebt meinem Vater ein Auto und ein Ziel in Mitteldeutschland, der findet hin^^) kann ich denke ich auf einen zusätzlichen Wegstreckenzähler verzichten.


    Da ich das Ganze nicht "Hauptberuflich" betreiben will, sondern mehr oder weniger nur dazugekommen bin, weil Strecke, Preis und Zeit gepasst haben, will ich nat. auch die Zusatzkosten (für Uhr usw.) minimal halten.


    Dafür müsste doch eine einfache digitale Funkuhr und zwei digitale Stoppuhren ausreichen, oder?
    In der Ausschreibung steht, dass jegliche mechanischen und elektronischen Hilfsmittel erlaubt sind.


    Den Tip mit dem Aluklebeband werde ich berücksichtigen und mir da mal eine Rolle besorgen. ;)


    MfG Manuel

  • Also eine Funkuhr und 2 Stoppuhren reicht schon aus. So haben wir auch angefangen.
    Tipp: Gibt vom Hersteller "Hanhart" nen Triple-Timer. Der kostet um die 30 Euro und taugt ganz ordentlich.
    Ansonsten - jede Uhr die man "mehr" dabei hat ist ein Vorteil. Wenn du Klasse "Elektronik" fährst, darfst du meineserachtens auch die Uhren im Handy verwenden. Einfach ein oder mehrere Counter-App runterladen.


    Wegen dem Tripmaster:
    Also ich kann nur "dafür" sprechen: Wir hatten mal eine Prüfung in einer alten Kaserne. Da waren auf 200m ca. 15 Abzweige nach rechts und auch links. Wenn da dein Wegstreckenzähler nicht ganz genau zählt, fährst du nicht nach 75m rechts sondern erst nach 85m und bist falsch und die Zeit ist dahin...
    Also langfristig kann ich eigentlich nur empfehlen so ein Teil einzubauen.
    Einfache Counter kosten um die 150 Euro und sind innerhalb von einer Stunde montiert.


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Funkuhr mit frischer Batterie ;-), 2 x Stoppuhr ist okay, wir nehmen elektronische Countdown-Timer,wo man die geforderte Fahrzeit voreinstellt und die dann entsprechend rückwärts runterzählt bis Null, also 'ne elektronische Eieruhr,gibt's schon ab 3,99 € in vielen Supermärkten, oder eben Triple-Timer, (Eieruhr x3),schau mal bei Conrad z.B. oder hier http://www.amazon.de/TFA-38-20…B000I4ALGG/ref=pd_sim_b_1
    Ein gutes empfehlenswertes Buch ist von Rolf Blaschke "Oldtimer Rallye",alles ausführlich und gut erklärt...
    http://www.amazon.de/Oldtimer-…TF8&qid=1312570350&sr=1-2

  • Mir ist jetzt ein 5 Euro Gutschein von Conrad in die Hände gefallen und da hab ich mir folgendes herausgesucht:


    Zur Befestigung das erwähnte Aluklebeband: http://www.conrad.de/ce/de/pro…UMBAND-SILBER-10M-X-50-MM


    Mir macht da aber etwas Sorgen, dass da was von "gut geeignet für dauerhafte Reparaturen" steht. Aber gut, wenn ihr damit gute Erfahrungen gemacht habt.


    Als zweites ist mir das hier aufgefallen: http://www.conrad.de/ce/de/pro…2/TIMER-3-ZEILIG-EDT-9000


    Schöne große Knöpfe und Zahlen für meinen alten Herrn als Co. Preis auch ok. Gibt zwar ähnliches billiger auf ebay, aber da sind die Bedientelemente wesentlich kleiner und wirkt insgesamt auch "billiger".


    Würde mich über Pro/Kontro freuen.


    MfG Manuel

  • Ja,der Timer is okay,denk ich...Große Knöpfe & Displays sind immer besser. An die Beleuchtung denken..... ;)
    Ich nehm ja gern 2 Single-Timer,weil's übersichtlicher ist und die sich in der Hektik einfacher und schneller bedienen lassen,aber alles Übungssache...
    Laß doch nach der Veranstaltung mal hören,wie's gelaufen ist,würde mich interessieren...

  • Also das Alu-Klebeband hab ich handelsüblich im nächsten grossen Baumarkt geholt.
    Ist eines von Tesa. Bin wie gesagt recht zufrieden.
    Weiss nicht ob es da recht grosse Unterschiede bei der Haltbarkeit zwischen den einzelnen Herstellern gibt.


    Zum Thema Licht:
    Wenn es eine Nachprüfung gibt und man Beleuchtung im Auto braucht, greife ich gerne auf die Dot-It-Lights zurück.
    Keine Verkabelung nötig - und das Teil einfach an den Dachhimmel geklettet oder mit Magnet befestigt (wenn kein Himmel mehr drin ist).
    Gibts mittlerweilen sogar mit verstellbarer Linse.


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Hi
    also wegen deine Aufkleber brauchst du dir keine gedanken zu machen,
    die bekommst du paar Tage später ohne probleme runter und gegen paar Klebereste
    hilft Politur


    und für deine Zwecke reicht ne Preißwerte Digitale Stoppuhr
    einfach vor der Veranstaltung die aktuelle Funkzeit aus dem Viedeotext:) eingestellt
    und los gehts
    so ham mirs auch gemacht

  • Nach 2 anstrengenden Tagen bin ich wieder zu Hause gelandet und ich muss sagen, es war einfach geil. Sehr schöne Strecken, keine Probleme mit Auto/Bordbuch/Orientierung oder sonstigem. Viele nette Leute kennen gelernt und Blut geleckt. War auf jeden Fall nicht meine letzte Teilnahme in dieser Richtung.


    Und was soll ich sagen? Klassensieger (Klasse 4: 1971-1990; 7 Fzg.) und Gesamtsieger touristische Wertung (17 Fzg.) kann sich doch sehen lassen für die erste Teilnahme überhaupt an sowas. Gut, nicht jedes Team hat die Sache ernst genommen aber nichtsdestotrotz freuts mich. :) Wenn schon mitmachen, dann richtig. ^^ Am zweiten Tag wusste mein Vater dann auch mit den Stopuhren umzugehen und alles lief spitze.


    Auch ohne Tripmaster war alles sehr gut auffindbar, da im touristischen Teil Chinesenzeichen UND Kartenausschnitte im Bordbuch zu finden waren, was das Ganze nat. merklich erleichterte. Wenn mal alle Stricken gerissen sind, reichten auch die 100m-Angabe des Kilometerzählers aus.


    Aufkleber gingen auch wunderbar ohne Schäden wieder ab, insgesamt ein absolutes Rundum-Sorglos-Paket.


    In diesem Sinne Vielen Dank für eure hilfreichen Hinweise und ich gehe stark davon aus, dass ich in Zukunft öfters hier mal was beitragen werde. Nur leider sind so "halb-professionelle" Veranstaltungen, wo das Nenngeld nicht gleich 4-stellig ausfällt (wie zB. Sachsen-Classic) sehr rar gesäht, was ich sehr schade finde. "Einfache" Oldtimer-Ausfahren sind zwar zum Winken und Freuen ganz schön, aber da fehlt mir dann doch ein bisschen die Competition.


    Na mal sehn, was sich da noch entwickelt.


    MfG Manuel

  • In diesem Sinne Vielen Dank für eure hilfreichen Hinweise und ich gehe stark davon aus, dass ich in Zukunft öfters hier mal was beitragen werde. Nur leider sind so "halb-professionelle" Veranstaltungen, wo das Nenngeld nicht gleich 4-stellig ausfällt (wie zB. Sachsen-Classic) sehr rar gesäht, was ich sehr schade finde. "Einfache" Oldtimer-Ausfahren sind zwar zum Winken und Freuen ganz schön, aber da fehlt mir dann doch ein bisschen die Competition.


    Na mal sehn, was sich da noch entwickelt.


    MfG Manuel



    Das ist soo nicht ganz richtig, kommt wohl auf die Gegend an und wonach man sucht.. bei uns im Umkreis hat man sogar einen Terminüberschuss, wenn man möchte

    Aus Liebe zum Automobil...

  • @ RacingPolo: Ja, Du hast Recht, es kommt auf die Region an. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es da besonders in den Neuen Bundesländern eher düster aussieht. Große Sachen gibt es (ich sprach bereits Sachsen-Klassik an), kleine Club-Ausfahrten und "einfache" Ausfahrten gibt es, aber an "Zwischenveranstaltungen" mangelt es einfach.


    Und für entferntere Sachen (dann mit Übernachtung in Hotel usw.) fehlen mir die finanziellen Mittel bzw. bin ich nicht bereit, sie in diesem Maße auszugeben. Die 290 Euro Nenngeld, die ich für diese Rallye bezahlt habe fand ich sehr OK. Aber wenn nochmal mehr Spritgeld für die Anreise anfällt und Kosten für Übernachtung usw. auch noch dazukommen steigt das Ganze dann in finanzielle Regionen, in die ich nicht möchte.


    Aber mal schauen, mit regelmäßigem Einkommen (ich bin derzeit noch Student) sieht das vllt. auch irgendwann anders aus. Noch dazu bin ich mit dem Aufbau des Fahrzeugs jetzt fertig und ich kann ohne größere Kosten und Vorbereitung nach Herzenslust KZK verteilen. :cool:


    MfG Manuel

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