• Hallo zusammen,


    hat sich mal einer gedanken über eine "Live-Tracking" in einem Rallye Auto?
    Ähnlich wie bei der WRC.
    Meine Idee ist, die Position des Rallye Auto´s live von jedermann im Internet zu verfolgen.
    Ich habe im Netz schon ein paar Systeme/Anbieter gefunden, entweder sehr teuer(~1000€/Jahr) oder sehr sehr langsam(update alle 5min).


    Kennt jemand einen guten/schnellen/billigen Anbieter?

    Ich bin ADAC-Mitglied, und stehe dazu....:)

  • Für Lkws gibt es Flottenmanagement-Systeme, welche in der Programmierung auch Schnittstellen aufweisen, über die man Google-Maps ansteuern kann. Hierzu muss man aber einerseits programmieren können und andererseits kommt man nicht einmal annähernd mit 1000€ hin.


    Das Problem ist, dass man ein GPS Sendesystem in jedes Fahrzeug verbauen muss, denn will man es über GSM/GPRS lösen, stellt man schnell fest, dass die Rallyes oftmals durch große Funklöcher führen.


    Alternativ wäre noch die Möglichkeit da, es über Packetradio-Funksysteme auf 4m Band zu lösen... Aber dann braucht man einen Amateurfunkschein und eine jeweils regional zugewiesene Frequenz... also auch mit laufenden Kosten und hohen Einstiegskosten verbunden.


    Willst Du also ein System mit niedrigen Updatezeiten, GPS Tracking und Kartenschnittstelle, kostet die Software entweder jährlich richtig viel Geld oder einmalig richtig richtig viiiiiiiel Geld. Ganz zu schweigen was der GPS Sender je Fahrzeug kostet.


    ---------------


    Somit ist in meinen Augen die einzige Alternative zu teuren Systemen mit laufenden Kosten die Eigenprogrammierung.


    CarPC + GPS + Packet Radio + 4m Band Funkgerät...
    Die Daten werden dann vom Empfänger-PC direkt auf ein Programm auf den Server weitergeleitet und an Google gekoppelt.


    Ein ähnliches System im Aufbau gibt es bereits: http://www.flightradar24.com
    Hier werden die Trackingdaten der Radarstationen in Google-Maps eingespeist und man sieht mit einer Aktualisierungszeit von ca. 2Sekunden mehrere Tausend Flugzeuge mit Datenauswertung usw.


    Der Vorteil von der CarPC Lösung wäre auch der, dass man eine Vielzahl von Daten senden könnte und über 4m Band es über große Strecken empfangen kann.... Wenn man nen Amateurfunkschein hat und die Frequenz sich leisten kann.


    In den USA gibt es noch andere Systeme wie z.B. Funkgeräte die über GPS die Position an ein baugleiches Funkgerät übermitteln und sie auf einer Karte dann anzeigen. Hier springt einem aber die Regulierungsbehörde ins Genick, unternimmt man nur einen Importversuch.


    Bei günstigeren Lösungen muss man eh aufpassen, dass auch die ganze Hardware was taugt, denn was bringt mir ein Livetracker, der das Fahrzeug versetzt auf der Karte anzeigt, weil die Signale unzureichend verarbeitet werden...


    Aber wie man es auch dreht und wendet... wenn man etwas flüssiges haben möchte mit den beschriebenen Schnittstellen... Keine Chance bei der angegebenen Preisvorstellung. Optimalerweise also einen Amateurfunker suchen, den mit einem Programmierer zusammensetzen und dann kommt was dabei raus - will man teure Mietsysteme vermeiden.


    Ich würde einfach noch ein paar Jahre warten, dann kommt bestimmt was taugliches für iPhone etc. ... denn in Zeiten von elektronischen Fußfesseln und Facebook kommen auch bald leistungsstarke Kinder und Hundetrackingsysteme nach Deutschland. (Japan und USA sind dort führend)

    2 Mal editiert, zuletzt von Plasmakarotte ()

  • Carbon: Weils lustig ist wenn man das Auto verfolgen kann. Z.b. für die Teammitglieder die im Rallyezentrum oder Service warten.
    Die angeboten Lösungen sind nur leider "so zum Spaß" recht teuer und einige auch zu langsam, als daß man Freude daran hat. Die GSM/UMTS Versorgung sollte dabei weniger das Problem sein, sondern die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Systems und was man sich erwartet.
    Die (falsch) beschriebene Amateurfunklösung ist auch eine Möglichkeit. Nennt sich
    APRS und läuft auf 2 Meter mit vorhandener Infrastruktur, einer Art Relaisfunkstellen und Gateways zum Internet oder auf jeder möglichen Amateurfunkfrequenz im Direktbetrieb, also von Funkgerät zu Funkgerät. Man benötigt aber, wie beschrieben, eine Amateurfunkgenehmigung!


    Gruß Manuel

  • sttec1...


    danke erstmal für den Kommentar, das mit APRS kannte ich noch nicht. Ich hätte die Möglichkeiten des Packetradio nur als Datenmodem in Betracht gezogen. Ich gehe mal davon aus, dass es auch übertragbar auf höhere Bänder ist, da der zusätzliche Aufwand mit Relaisstationen in meinen Überlegungen eher vermieden werden sollte. Für die meisten WPs sollte 2m Band reichen, vor allem wenn man stationäre Geräte mit um die 30W Ausgangsleistung verwendet.


    Meiner Meinung nach sollte das System aber mehr Leistung haben, damit man auch Langstreckenrallyes damit versorgen kann.


    Vermutlich wäre es recht interessant das WRC System unter die Lupe zu nehmen, die haben es ja schon seit ca. 8 Jahren erfolgreich in Betrieb. Weiß jemand mehr über den Antennenwald auf diesen Fahrzeugen und die Abläufe bei der Dachbox? Der C4 WRC hat 3 Antennen drauf, eine davon ist GSM, die beiden anderen sind Funk. Stellt sich die Frage wie die beiden anderen Antennen genutzt werden? 1x Teamfunk und 1x Datenfunk für Echtzeitfahrzeugdaten? Wird bei Letzterem vielleicht noch über die Dachbox ein GPS Signal mit eingespeist und übermittelt? (Kann ich mir aber nicht so ganz vorstellen, da die Rennställe sonst ihre Fahrzeugdaten an die WRC übermitteln müssten etc.)


    @ Carbon...


    Gut ist es genau aus dem Grund, dass jeder weiß wo sich das Fahrzeug gerade befindet. Rallye ist aus einem Grund bei weitem nicht so populär wie die Formel 1... Dieser ist, dass die Fahrzeuge nicht direkt gegeneinander antreten, sondern Strecke auf Zeit fahren und sich nur anhand der Stoppuhr gegenüberstehen.


    Die WRC hat das System eingeführt, damit man eben dieses Manko etwas ausgleicht und den Zuschauern auf Leinwänden oder in der Nachberichterstattung über Computeranimationen die Fahrzeuge im direkten Vergleich zeigen kann. An welcher Stelle war wer schneller und wo wurde er wieder langsamer. Und bei der Echtzeitdatenübertragung kann man wie bei einem Computerspiel ein "Geistfahrzeug" anzeigen lassen, welches dann schon den Etappensieger auf der Strecke herauskristallisieren kann.


    Wer übrigens schon mal auf der Go-Kart Bahn war, sieht bei jeder Runde seine Zeit und ob er sich verbessert oder verschlechtert hat. Das System ist zwar um ein Vielfaches einfacher, aber ich würde nicht behaupten wollen, dass es kein Sinn macht. (Und das bezieht sich nicht nur auf die Fahrer, sondern auch Zuschauer welche gerne auf die Daten starren)

  • Gut, wenn ihr der Meinung seid, das es wichtig und lustig ist...muss ich akzepieren.


    Aber...
    1.der optische Eindruck und auch die Verarbeitungsqualität mancher nationalen Autos lässt sehr zu wünschen übrig, weil die Leute einfach zu bequem sind oder eben nicht um die finalziellen Mittel verfügen um dem Eimer mal nen neuen Anstrich zu verpassen.


    2.es werden immer mehr Veranstaltungen aus finaziellem Grund abgesagt. Oder Veranstalter müssen so knapp kalkulieren, dass eigentlich jedem Geschäftsmann die Tränen in die Augen steigen würden.


    Glaubt ihr nicht, das es wichtigere Dinge gibt?

  • Und dennoch darf man den Aspekt der Kosten nicht vergessen ! Wie soll das ein normaler 200er Veranstalter stemmen können ? Da braucht er das System für 60 - 120 Autos !


    Und dann die gleiche Frage wie Carbon! Wofür ? Für eine Handvoll Fans ? Für die Information der Fans gibt es Info Fahrzeuge und wenn ich an der Strecke keinen GSM Empfang habe , dann haben die Fans unterwegs dort auch kein Internet! Also auch keine LIVE Karte unterwegs !


    Ist zwar nen schöner Ansatz mit dem GPS Tracking aber wohl nicht umsetzbar!

  • es geht auch nur um ein einzelnes fahrzeug. wer will denn gleich alle ausstatten.


    war halt nur so eine idee, wäre schon cool, wenn die familie, fans zu hause und an der strecke, wüssten wo man gerade fährt und was man für zeiten erzielt hat.

  • Zitat

    Die WRC hat das System eingeführt, damit man eben dieses Manko etwas ausgleicht und den Zuschauern auf Leinwänden oder in der Nachberichterstattung über Computeranimationen die Fahrzeuge im direkten Vergleich zeigen kann


    Genau, sie führten es ein und verschwinden damit im Bezahl-TV.
    Super...haben ja jetzt alle was davon.


    wixi
    Was nützt es, wenn die Oma zu Hause sehen kann welche Zeit du gefahren bist...hat aber keine Zeiten vom Rest des Feldes...:confused::confused::confused:
    Selbst Freunden und Bekannten an der Strecke nützt diese Info recht wenig, da ja keine Vergleichszeiten vorliegen, wenn du es nur für dich selber installierst.


    Thema Team auf Serviceplatz:
    Serviceplätze gibt es ja nach meiner Erfahrung erst ab Nat.A und so gut wie bei jeder "großen" Rallye gibt es dort mittlerweile Livezeiten.Wozu also nochmal so´n Huckuff, wie man bei uns sagt?


    Und ich glaube kaum, das die Familie zu Hause vorm PC sitzt und sich freut, wie ein roter Punkt über eine virtuelle Karte fährt. Für die Familie ist es wichtig, das du in einem Stück nach Hause kommst.
    Also lieber die Kohle sparen und sich ordentlich auf die Einführung des HANS vorbereiten.;)


    In meinen Augen unwichtiger KrimsKrams.


    PS: schneller macht es dich auch nicht!!!

  • Zitat

    PS: schneller macht es dich auch nicht!!!


    simmt doch gar nicht, wenn ich weiss das alle auf meinen roten punkt glotzen, dann lass ich mehr stehen als ohne :D


    ja ja, ihr habt ja recht, so macht das alles keinen sinn.


    ich hatte auch schonmal dran gedacht live bilder aus dem auto zu senden, aber die reichweiten sind natürlich nicht besiónders weit. bezahlbare sachen gehen bis 30km weit, das ist schon nicht schlecht, aber nen eigenen ü-wagen hab ich noch nicht.

  • Carbon: Ich stimme Dir 100% zu. Das braucht man nicht wirklich! Deshalb hab ich ja geschrieben „weils lustig ist“! Für eine 200 Rallye und alle Teilnehmer ist das auch Unsinn, wer soll die Kosten übernehmen und was bringt es, auch klar! Die Frage war aber doch, wenn ich es richtig verstanden habe, wie man es lösen kann, wenn doch jemand seiner Oma die Möglichkeit geben will von zu Hause aus den roten Punkt auf der Karte zu verfolgen.
    @Plasmakarotte: Bei APRS sind die „Relaisfunkstellen“ schon da. Du kannst also heute schon einmal quer durch Deuschland fahren und wer will ist live dabei.
    Das Funkgeraffel bei den WRCs war mal vor längerer Zeit im Rallyemag beschrieben. Teamverbindung geht, wo es geht, über GSM. Telemetrie auch. Dann gibt es Back up Systeme für Sprache und Daten über Funk. Live Bilder werden zum Hubschrauber gefunkt und von dem wieder zu einer Basisstation. Gab noch was, hab ich aber vergessen.

  • sttec1...


    danke für die Info, werde mich mal einlesen, da es recht interessant klingt. Was den Nutzen des Systems auf nationaler Ebene angeht, so gebe ich Euch auch recht, wäre zwar ein schönes Gimmick, aber der Kosten/Nutzen Faktor ist einfach nicht gegeben. Zumindest ich als Zuschauer stehe lieber in den Kurven irgendwo in der Heide, anstatt mich in einem Zuschauerbereich vor einer Leinwand einpfärchen zu lassen und die Wagen 100m weiter erahnen zu können.


    Meiner Meinung nach wird die Zukunft hier aber einiges bringen! Ich stell mir vor, dass ich irgendwann mit einem Smartphone am Rand stehe und darüber live ins Cockpit der Fahrzeuge blicken kann, oder auf einer kleinen Karte sehe, wer gleich um besagte Kurve kommt usw. ... Technisch schon heute realisierbar, aber letztlich wird es noch dauern, bis die Technik auch auf einem Preisniveau ist, welche die Nutzung ermöglicht. Solange also noch keine kleinen Drohnenhubschrauber hinter den wichtigsten Wagen herfliegen gebe ich mich weiterhin gerne mit dem zufrieden was die Rallye heute schon bietet ;) Die Neuerungen aber als unnütz abzutun ist in meinen Augen ebenfalls der falsche weg...


    Vor 200 Jahren ging man davon aus, dass wenn man schneller als ein Pferd mit dem Zug unterwegs ist, wird man wahnsinnig... Vor 100 Jahren galt selbiges für Fahrzeuge die über 100km/h schnell sind und vor 60 Jahren galt es für die Schallmauer... Der Chef von AT&T hielt vor Urzeiten das Telefon für eine unnütze Erfindung usw.


    Heute verdienen Unternehmen Millionen an Apps oder Helikoptern die man über Livebild und iPhone steuert und Jungs in einem Bunker in den USA nehmen über Drohnen Taliban auf der anderen Seite der Erde unter feuer...


    Es gibt also nebst etlichen Marketingfehlern auch viele Neuerungen die kein Mensch versteht weshalb sie überhaupt von den Kunden angenommen werden (Apps, Handyklingeltöne usw.). Ein Livetracking bei der Rallye gehört hier aber nichtmal dazu, denn das System läuft schon seit Jahren und hat sich bewährt. Die Frage ist daher nicht nach dem Sinn, sondern nach dem "Wann" es national kommt. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Plasmakarotte ()

  • sttec1...


    Vermutlich wäre es recht interessant das WRC System unter die Lupe zu nehmen, die haben es ja schon seit ca. 8 Jahren erfolgreich in Betrieb. Weiß jemand mehr über den Antennenwald auf diesen Fahrzeugen und die Abläufe bei der Dachbox? Der C4 WRC hat 3 Antennen drauf, eine davon ist GSM, die beiden anderen sind Funk. Stellt sich die Frage wie die beiden anderen Antennen genutzt werden? 1x Teamfunk und 1x Datenfunk für Echtzeitfahrzeugdaten? Wird bei Letzterem vielleicht noch über die Dachbox ein GPS Signal mit eingespeist und übermittelt? (Kann ich mir aber nicht so ganz vorstellen, da die Rennställe sonst ihre Fahrzeugdaten an die WRC übermitteln müssten etc.)


    http://www.rallyedefrance.com/…IA-FIA-safety-box-4Mo.pdf

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