Gedanken zum Rallyesport 2012

  • Ich möchte hier mal ein paar Gedanken zu unserm Sport Los werden . Zuviele Schwere Unfälle in der Letzten Zeit. Ich bin selber seit 1992 nicht mehr bei Rallyes gestartet sondern zum Rundstrecken Sport gewechseltden Den Helm habe ich selber vor 3 jahren an den Nagel gehängt und aber seit diesem Moment wieder zeit und gelegenheit einige Internationale und Nationale Rallyveranstalltungen zu Besuchen.
    Seit den Neunzigeren , als die Grünen auf den Plan traten und uns das leben schwer machen konnten hat sich viel verändert . Viele schöne Traditionelle Schotter Prüfungen gibt es nicht mehr , Schotterprüfungen oder teile die sich heute so nennen verdienen den Nahmen nicht und in den Außschreibungen finde ich nicht selten 100% Asphalt ! Wenn mann durch einen Servicepark läuft und sich die Autos anschaut mit denen Heute gestartet wird habe ich das gefühl das selbige auf der Rundstrecke auch nicht zu den Verlieren zählen würden . Nun fährt mann mt diesen Autos am Meter Dicken Bäumen vorbei auf einem asphalt der so gut ist wie auf der rundstrecke das jagt mir wen ich zur Arbeit fahre auf immer (auf einer WP der Thüringen Rallye Pössneck )
    Gänsehaut ein . Bei den Geschwindikeiten die Heute dort gefahren werden wird ein unfall immer schwerwiegende Folgen haben es wird keine Zelle geben die sowas aushält .Ich pers . glaube wenn der Rallysport Eine weitreichende Zukunft haben möchte müssen wir uns Gedanken machen.Die Autos sind schon sicher soweit es geht aber zu schnell geworden für das "Geläuf " . Ich pers. Glaube das sich das nur Ändert wenn der " echte "schotteranteil wieder erhöt auf mindestens 60 % so das die "RundstreckenAutos " kein chance mehr haben auch wenns schwerfällt .

  • An sich ein interessanter Ansatz. Du musst aber mehrere Dinge bedenken, die sowas (leider) unmöglich machen:
    - Schotter wird so gut, wie gar nicht genehmigt aus 1000 verschiedenen Gründen
    - es gibt immer weniger Schotter-Wege, viele Feldwege sind mittlerweile asphaltiert
    - überleg dir mal die Flurschäden, die (nicht nur) die Turbo-Allradler jetzt schon machen

  • Ich kann meinen beiden "Vorrednern" nur Recht geben. Nur können wir nicht einfach hergehen und sagen dies und jenes geht nicht mehr auch wenn es wie hadef schreibt stimmt.
    Man, und da sind alle Beteiligten gefragt, sollte sich Lösungen einfallen lassen. Was noch dazu kommt, daß gerade im Amateurbereich heutzutage technische Möglichkeiten bestehen wie nie zuvor und dadurch auch der Speed mächtig angewachsen ist.

  • Hi,


    ich weiss, dass ihr jetzt wieder über mich herfallt...


    Der Ansatz, den Speed rauszunehmen ist absolut der Richtige. Warum nicht mit schlechteren Reifen? Einheitsreifen, die einfach nicht das Grip-Niveau liefern, als dass man Kurven derart schnell angehen könnte.


    Es wäre ein Vorschlag, der nicht nur Tempo rausnimmt, sondern auch noch Kosten senken könnte.


    Gruss Jo

  • Man sollte bei der ganzen Diskussion aber auch nicht außer Acht lassen, dass die letzten Tödlichen Unfälle, nicht im Amateurbereich sondern im Profibereich stattgefunden haben.

    Trotzdem muss man Das „Wettrüsten“ im Rallye200 und Nat.A Bereich mit Sorge betrachten. Dieses könnte man übrigens „elegant“ lösen, indem man einfach nur dass zulässt was in der ehemaligen Homologation auch eingetragen ist. In Ungarn läuft das übrigens so und das alles andere als Zuschauerunfreundlich.


    Klar das das vielen nicht gefallen wird, aber es würde zumindest den Speed um einiges Verringern und den derzeitigen verzerrten Wettbewerb wieder eine Chance geben.
    Schwere Unfälle gänzlich verhindern wird das wohl kaum. Rallyesport ist gefährlich und wird dies auch bleiben.

    Ich hätte viele Dinge begriffen, hätte man mir sie nicht erklärt.
    (S. J. Lec, poln. Satiriker, 1909-1966)

  • Hallo,


    ich glaube nicht, dass Einheitsreifen oder mehr Schotter die Unfallproblematik lösen können, im Gegenteil!



    Einheitsreifen: Wenn man eine Kurve zu spät anbremst oder über eine Bodenwelle das Auto versetzt und der Fahrer die Kontrolle verliert, was sollen da Einheitsreifen mit weniger Grip helfen? In meinen Augen rein garnichts! Vielmehr gilt es die Autos einzubremsen! Und zwar nicht durch irgendwelche technische Maßnahmen, wie einer elektronischen Abregelung, sondern mit Hilfe der Streckenführung oder von Bremsschikanen.
    Außerdem kann ein technischer Defekt auch immer auftreten, da ist man dann sowieso Macht los.



    Schotter: Ich glaube nicht, dass mehr Schotter da eine anwendbare Lösung ist, wie schon oben geschrieben wurde, gibt es immer weniger davon und vom Zustand der Wege nach dem ein Starterfeld von 100 Autos oder mehr zweimal darüber geheizt ist, will ich erst garnicht reden. Wer sich da bisschen auskennt weiß, dass da nicht selten auch eine Generalsanierung nötig ist. Welcher Veranstalter kann sich das leisten!?!
    Und so viel langsamer wird wohl auf Schotter auch nicht gefahren, nur die Beschleunigung ist etwas schlechter.
    Außerdem ist ein Schotteranteil von 60 % für sehr viele Veranstalter garnicht realisierbar, nicht nur aus genehmigungstechnischer Sicht, sondern auch weil es schlicht und einfach nicht so viele Schotterabschnitte gibt. Wie soll z. B. die Rallye Deutschland einen Schotteranteil von 60 % realisieren?



    Maels: Wenn du schreibst, dass unsere Asphalt auf den Straßen in dem gleichen Zustand sind, wie der auf den Rundstrecke, dann mag das für den Asphalt der Nordschleife und dem einer relativ guten Bundesautobahn gelten, aber sich nicht für den Asphalt oder Beton auf Kreis-, Gemeindestraßen oder von Feld- und Waldwegen. Die teils schon sehr massiven Schäden der 30 oder 40 Jahre alten Straßen durch den Schwerverkehr oder durch die rießigen Maschinen unserer größenwahnsinnigen Landwirte sind doch kaum zu übersehen und in meinen Augen auch ein hohes Unfallrisiko. Auf der anderen Seite aber auch ein Grund für viele Teams etwas Gas rauszunehmen, denn nicht die Haftung der Reifen wird da zum Problem sondern der Zustand der Straße.
    Ich bin im Beruf im Straßenbau und der Planung tätig und kenne den Zusammenhang zwischen Unfallhäufigkeit und dem Straßenzustand, auch ein Problem in meinen Augen, warum wir in Deutschland im letzten Jahr wieder mehr Unfälle mit tödlichem Ausgang hatten als in den Jahren zu vor, aber das ist ein anderes Thema...


    Ich bin zwar kein Freund von Bremsschikanen, aber die sind in meinen Augen das einzige Mittel um Rallyeautos bei Gefahrstellen oder nach zu langen Vollgasabschnitten einbremsen zu können. Wenn die Autos erst garnicht so schnell werden, sinkt das Risiko von schlimmen Unfällen doch schon automatisch ab.



    Häufig ist aber auch die Streckenführung schon dafür verantwortlich, dass die Anzahl der Unfälle steigt. Es ist nunmal ein sehr fließender Übergang zwischen dem beliebten "fahrerisch anspruchvoll" und schwierig und gefährlich.
    Aber du musst nunmal als Veranstalter den Teilnehmern gute und anspruchsvolle Prüfungen bieten, sonst kommt ja keiner, ist ja auch logisch.



    Die Autos langsamer zu machen, halte ich auch für sehr schwierig umsetzbar. Im Rallyesport ist ja mittlerweile nicht die absolute Geschwindkeit das Hauptproblem sondern die unheimliche Beschleunigung. Wenn man sieht, wie viel Drehmoment die modernen Gruppe N Rallyefahrzeuge haben, ist das schon echt ein Wahnsinn. Von den WRCs oder Super 2000-Autos mal ganz zu schweigen.


    Apropo WRC oder Super 2000, die in letzter Zeit passierten Unfälle mit tödlichem Ausgang sind ja nicht nur im Amateurbereich zu finden, selbst in der WRC oder IRC gab es heuer oder vor nicht allzulanger Zeit schon tödliche Unfälle. Ich finde deshalb NICHT, dass sich dieses Problem nur auf den Amateurbereich beschränkt. Bei der Großbritanien Rallye der WM ist vor drei, vier Jahren auch ein tödlicher Unfall passiert bei einem Werksfahrer, das selbe heuer in der IRC. Ein anderes Beispiel: Robert Kubica.


    Der letzte tödliche Unfall in Deutschland war ja auch erst letztes Jahr im November als Heiko Scholz beim Rallye Race Gollert verunglückte.


    Was ich dann aber in diesem Zusammenhang nicht verstehe ist, dass ständige Auflockern der 300-PS-Leistungsgrenze seitens des DMSB der letzten Jahre. Mal etwas überspitzt formuliert gibt es ja die Regelung in ihrem ursprünglichen Zustand eigentlich nicht mehr so richtig.
    Wer sich noch, wie ich, daran erinnert, wieso die mal Anno 1986/87 eingeführt wurde, wird sich genauso wie ich verwundert die Augen reiben!!!



    Zum Schluss muss ich aber auch sagen, Motorsport und damit auch der Rallyesport ist und bleibt gefährlich, jeder der sich in ein Auto setzt muss sich dem immer bewusst sein.
    Anders als im Rundstreckenmotorsport gibt es zudem im Rallyesport keine Kiesbetten oder asphaltierte Auslaufzonen. Außerdem sind Leitplanken auch nicht oder in nicht ausreichendem Maße vorhanden und die Straßenbreiten bzw. -führung sind für die erreichten Geschwindkeiten völlig unangemessen. Aber das war schon immer der besondere Reiz des Rallyesports.


    Bei der Vielzahl von Veranstaltungen ist da der nächste schlimme Unfall egal wie und wo und warum doch nur eine Frage der Zeit und wohl auch nicht zu verhindern - leider!



    Ob man im Nationalen Rallyesport dem Wettrüsten den Riegel vorschieben sollte, ich sage: NEIN. Wieso denn auch?
    Die Unfälle in Deutschland und auch anderswo sind doch in den letzten Jahren nicht mehr oder schlimmer geworden. Im Gegenteil strengere Sicherheitsauflagen für die Zuschauer und Rallyeautos haben dort eine große Wirkung gezeigt. Das Zuschauerinteresse steigt wieder und viele Veranstaltungen erleben steigenden Starterzahlen, von daher passt doch alles.
    Wer als Amateur aus der eigenen Tasche den Sport finanziert, kann doch völlig unabhängig entscheiden, wie viele Risiko er oder sie gehen will/kann und inwieweit er das Wettrüsten mitmachen möchte.
    Ich finde erst durch Beschränkungen, die Lockerung der 300PS-Grenze und strenge Vorschriften findet eine wirklich große "Verzerrung" des Wettbewerbs statt!




    Wer will, kann mich jetzt zerreißen!




    Gruß Jörg

  • Mag sein das alles stimt was Ihr so sagt dies nicht möglich das nicht machbar aber Fakt ist das sich die Autos den schnellen Asphalt Prüfungen angepasst haben und nicht andersrum , im Übrigen sind in Schweden Aspahlt
    Rallyes meines wissens wegen zu gefährlich verboten worden .Das Wettrüsten ist glaube ich nicht verhinderbar im Motorsport
    Hier mal noch eine ausage von Dennis Zenz ( Junger Co der fast jedes WE irgendwo am start ist ) heute früh auf Facebook


    Dennis Zenz :


    bei den ganzen Horrormeldungen der letzten Zeit sollte man sich wirklich mal fragen, ob unser geliebter Sport nicht langsam zum russisch Roulette ausartet.so langsam muss angefangen werden am richtigen punkt die richtigen Hebel in Bewegung zu setzen! Leider bringt es uns die verstorbenen nicht mehr zurück! R.I.P


    https://www.facebook.com/#!/de…otif_t=feed_comment_reply


    wenn Junge Motorsportler so anfangen zu denken stimmt was nicht !
    Mir ist schon klar das es Unfälle immer geben wird es geht nur um die heftigkeit der einschläge und die ausage gibt es nicht mehr kann ich so nicht gelten lassen ( siehe schottercup ) na klar isses nicht einfach vor allem für die Veranstallter aber wer nicht nach Lösungen sucht findet keine

  • Rallyesport ist gefährlich und wird dies auch bleiben.


    Genau, das muß man immer wieder deutlich sagen. Das die Geschwindigkeiten immer höher werden ist auch in der Entwicklung allgemein in der Technik bzw. bei den Reifen zu sehen. Ein ganz normaler Vorgang.
    In der VLN Meisterschaft beschwerd sich auch keiner, das die gefahrenen Zeiten immer schneller werden.
    Mein Ansatz wäre da, das der Veranstalter zum Beispiel bei so einer großen Rallye wie Bohemia, die Wettervorhersage preis gibt. Könnte mir vorstellen, das einige Teams nicht den richtigen Reifen gewählt haben. Sicherlich Pokern einige, damit sie einen Vorteil gegenüber den anderen haben, so ist der Wettbewerb nun mal.Was jedes Team mit dieser Info dann macht, ist ja dann eine andere. Armin Schwarz sagte mal, er würde sich immer für den schnelleren Reifen entscheiden.

  • Ich denke, dass nicht die Sicherheit entscheidend ist. Der Sicherheitsstandart ist sehr hoch. Und wenn man sieht, das auch Top-Leute in der Schwarzen Serie zu finden, dann kann man mal davon ausgehen, das an der Sicherheitsausstattung nicht gespart wurde.


    Ich glaube das grundlegende Probleme ist, das sich die Zeit geändert hat. Wir haben eine Entwicklung wie fast zu Gruppe B Zeiten.
    Man muß sich ja nur mal die kleinen Rallyes um den Kirchturm anschauen. Da MUßT du einen Top vorbereitete EVO auf dem allerneusten Stand haben um technisch mithalten zu können. Damit aber nicht genug. Auch bei den kleinen 200er Veranstaltungen mit dem Top-Evo MUßT du über die ganze Veranstaltungen 100 % gehen um die Chance die auf einen Sieg zu haben. Man sieht es ja daran, wieviele sehr gute Fahrer dieses Jahr schon auf kleinen Veranstaltungen ihr Auto übers Dach gerollt haben.


    Der Grenzbereich hat sich extrem nach oben verschoben und eigentlich gibt es ihn nicht mehr. Mittlerweile hast du nur noch Glück, wenn du einigermaßen heil aus dem Auto herauskletterst.


    Ich weiß nicht, wie man dem Speed einbremsen kann. Letzendlich muß jeder Fahrer und jeder Co im Auto entscheiden, ob es ein Riskio von 100 % und mehr wert ist. Das Umdenk muß im Kopf anfangen, und nur da.

  • Man sollte bei den Unfällen mit Verletzten auch die Sicherheit der Zuschauer nicht außer acht lassen.


    Erst gestern gab es zur Landsbergrallye wieder einen Zwischenfall mit verletzten Zuschauern. einer (eine) davon schwer.


    Als ausgebildeter Sportwart schaut man auch wenn man nur Zuschauer ist schon ganz gern mal auf die Arbeit der Kollegen die an dieser Veranstaltung eingesetzt sind. Und da muss ich sagen es gibt von Veranstalter zu Veranstalter gravierende Unterschiede.


    Was den gestrigen Vorfall angeht muss ich sagen, Sportwarte waren genug da, aber... anscheinend hat denen niemand erklärt was sie machen sollen.


    Die Zuschauerin die vom angefahrenen Fass getroffen wurde stand in einer No-Go Area...Den Sportwarten hat dies anscheinend nicht interessiert. Genau so wenig wie die Tatsache das 2 Radfahrer vom DK-Stop entgegengestzt zum Ziel fuhren, und das mitten auf der Straße wo gerade Gruppe-N4 Fahrzeuge rausfuhren!!!


    Aber ich will jetzt nicht auf bestimmte Unstimmigkeiten bei verschiedenen Veranstaltern pochen, Sache ist nur das es bei Verschiedenen Rallyes unhaltbare Defizite in der Streckensicherheit vorhanden sind wo ich selbst als Sportwart den Start einer WP unterbinden würde weil die Sicherheit einfach nicht gewährleistet wird.


    Sicher ist es eine Frage des Geldes ausgebildetes und Erfahrenes Personal auf der Strecke einzusetzten und deshalb auf regionale Kräfte aus dem Verein oder freiwilliger Helfer von THW und Feuerwehr zurückzugreifen, jedoch machen die auch nur das was man ihnen sagt und sind mit der Situation auf der strecke teilweise überfordert.


    Leider musste ich auch schon schwere bis tödliche Unfälle mit erleben bei denen das Personal überfordert oder Handlungsunfähg war.


    Ich bitte daher auch die Veranstalter sich darüber gedanken zu machen ob man nicht am falschen Ende sparen sollte. Es gibt spezialisierte Teams in vielen Regionen und die sind auf die Streckensicherung spezialisiert und durchaus bezahlbar. Und lieber mal ein paar mehr Euro ausgeben als der Versicherung, dem DMSB und der Polizei erklären zu müssen warum die Zuschauer in den gefährlichen bereichen standen und warum es erst zu einen solchen Unfall kommen konnte.


    Glaube auch das dieser Beitrag gern durch den Kakao gezogen wird, weil wir, die Streckensicherung weder bei den Teams noch bei den Zuschauern beliebt sind. Aber dazu sage ich ihr, die Zuschauer seit zum Spaß da und wollt action haben, ihr, die teams seit da um eine gute Plazierung zu kämpfen und weil Rallyefahren euer Hobby ist. Wir die Sportwarte sind da, weil wir unsere Freizeit opfern um für eure aller Sicherheit verantwortlich sind und machen unsere Arbeit nicht um euch um den Spaß zu bringen, sondern einfach nur deswegen das ihr nach der Veranstaltung auch wieder heil nach Hause kommt.

    Wo andere die Autos lenken müssen wir die Flagge schwenken:D

  • Es ist natürlich echt nicht schön, wie viele Unfälle doch in letzter Zeit passiert sind, aber es gibt auch viele Veranstaltung die ohne solche schrecklichen Ereignisse abgelaufen sind.


    Wir hier in Deutschland haben nach den Sicherheitsregeln immernoch mit die Sichersten Rallyes der Welt! Wenn ich sehe, wie dicht die Zuschauer z.B. in Belgien oder Südamerika an der, bzw. sogar auf der Strecke stehen...
    Aber manche Streckenposten sehen wirklich nicht die Gefahren, wenn man Radfahrer auf eine schon gesperrte Strecke lässt oder die Zuschauer, egal ob ohne oder mit Presseweste in einem Bereich stehen, die absolut gefährlich sind.


    Und wie viele anderen schon sagten, Motorsport, vorallem Rallye ist einfach ein gefährlicher Sport, war es schon immer und bleibt es auch. Die einzige Maßnahme zur Unfallreduzierung wäre eine "Geschwindigskeitsbegrenzung", aber wer lässt sich schon eine Geschwindigkeit vorschreiben?

  • Das Rallyesport gefährlich ist, ist richtig, kann aber nicht für alles als Entschuldigung gelten!


    Grundsätzlich erleichtert mich das etwas, dass sich einige doch mal ernsthafter Gedanken zur Entwicklung / Tendenz machen. Mag sicher auch den "neuen" Medien geschuldet sein, dass es etwas öffentlicher wird.


    Ich würde gern den Profi-Sport mal aussen vor lassen, den eine generelle Lösung kann es für alle Rallye-Lager nicht geben. Also Amateursport!


    Das Thema Schotter ist ja hinreichend diskutiert worden. Einheitsreifen mit geringerem Grip-Niveau finde ich persönlich vom Ansatz her gefährlich - für mich keine Option!


    Man muss sich mal die ursprüngliche Bedeutung von "Rallye" wieder ins Gedächtnis rufen, dann aber berücksichtigen, dass es Veränderungen natürlich mit Entwicklungen von Technologien geben muss.
    Ein Wartburg ist kein Clio R3 :)


    Es sind viele Punkte und Problem angesprochen worden, ob das Schikanen das Kontra zwischen Zuschauerfreundlichkeit und Sicherheit ist,...!


    Fakt ist, dass Rallyes schneller geworden sind, das ist von der Entwicklung ( Strassen, Motoren- + Fahrwerkstechnik,... ) auch nichts unnormales. Die Frage ist, wie geht man damit um.
    Ich persönlich finde eine flüssige Strecke auch schöner als 100 L2, 130 R1,.....!
    Ich halte den Vergleich Rallye / Rundstrecke trotzdem für nicht zielführend.


    Ohne den Ansprch auf Vollständigkeit zu erheben, sehe ich noch andere Probleme!


    Wir knallen heute mit 300 PS und mehr auf Semislicks auf Strecken, die vor 30 Jahren von Wartburg mit 100 PS auf schwarzen, runden gummiähnlichen Gebilden gefahren wurden. Das das schneller wird, liegt in der Natur der Sache! Aber ist es denn immer zeitgemäß an historischen Strecken festzuhalten?


    Wir haben uns auch nicht gerade für das schwächste Gefährt entschieden, aber bewusst für nat. 300 PS-Regel. LEIDER hat man das gekippt, wie schon gesagt wurde, habe ich das auch unter Sicherheitsaspekt NICHT verstanden! Jetzt fahren 400 PS halt noch schneller, sofern sie schwer genug sind, ob das dann auf der Bremse ungefährlicher wird weiß ich nicht - vielleicht bin ich da physikalisch nicht ganz up to date! :)
    Am Samstag durfte ich wieder live erleben, wie auf 4 km WP Serienbremsen bei 180 PS und leichtgemachten Dogring-Fahrzeugen gefährlich in die Knie gehen! Funkenspiele ohne Silvester, gut dafür Helm auf dem Kopf!


    Und wenn ich zukünftig etwas weiter nach hinten rutsche, wir bleiben bei den "kleinen" Rallyes bei der alten Regel! Ich bin nicht ängstlich, aber mit 300 PS komm ich auf manchen Strecken teils in Bereiche, wo ich klar sage - geht schneller, reicht aber! Schnellfahren durch Budget sollte auch mal etwas eingegrenzt werden bei den "kleinen" Rallyes, bei grossen Veranstaltungen soll das alles sein.


    Durch dei ganze Entwicklung entfällt auch auf das Streckenpersonal eine veränderte Aufgabe!
    Die Jungs und Mädels stehen bei Wind und weiter draussen, machen das erst möglich. Dass Ganze für nichts oder bestenfalls eine "Aufmerksamkeit". Geschimpft wird dann schnell, wenn einer dann mal nicht richtig reagiert oder sich nicht durchsetzen kann! Wir dürfen hier nicht nur von Teilnehmer-Schäden reden, sondern haben auch genug Zschauer-Verwicklungen.
    Wer kümmert sich den regelmäßig um Fortbildung / Schulung der Streckenposten? Wie häufig, was wird da behandelt, ist da auch mal aktuelle Technik und Praxis dabei? Ich habe leider das untere Ende, aber durfte auch das obere Ende, solche FoBis erleben. Das kostet wiederum Geld - und schon haben wir das nächste Problem!


    Was wir Aktive auch gern vergessen ( wollen), ist wie man heute eine Zugangsberechtigung zu diesem schnellen, damit unfallpotenten, Rallyesport bekommen ( Lizenz )!
    Ist das richtig, dass ich paarmal mit gekaufter "Tageslizenz" ohne Vorbildung, Lehrgang,... daneben sitze, dann mit der Lizenz oder der dann möglichen "Höherstufung" mir einen 400 PS-Boliden kaufe und mit keiner Ahnung von gar nichts in der ersten WP mit Schutzengel ( ausgerüstet von D-Mack, Reiger und Motec ) auf Gesamtsieg fahre? Ich denke nicht!
    Kaliber wie Ruben Zeltner, Peter Corazza oder Olaf Dobberkau haben ihr Fahrkönnen auch nicht durch Zukucken und Unterschrift erworben! Etwas ( erarbeitetes ) Können und die richtige Einstellung tragen auch zur Sicherheit dabei. Um die genannten mache ich mir auch bei 450 PS und möglichen Vmax von 250 km/h und Bäumen am Strassenrand weniger Sorgen. Denn ob die das dann unbedingt ausreizen...?


    Neverending Story, aber wenigstens werden schonmal Meinungen geäußert und auch Aktive überlegen einmal mehr, welches Risiko sie heute wieder eingehen!

  • Rallyesport ist gefährlich und wird dies auch bleiben.


    Genau, das muß man immer wieder deutlich sagen. Das die Geschwindigkeiten immer höher werden ist auch in der Entwicklung allgemein in der Technik bzw. bei den Reifen zu sehen. Ein ganz normaler Vorgang.
    In der VLN Meisterschaft beschwerd sich auch keiner, das die gefahrenen Zeiten immer schneller werden.
    Mein Ansatz wäre da, das der Veranstalter zum Beispiel bei so einer großen Rallye wie Bohemia, die Wettervorhersage preis gibt. Könnte mir vorstellen, das einige Teams nicht den richtigen Reifen gewählt haben. Sicherlich Pokern einige, damit sie einen Vorteil gegenüber den anderen haben, so ist der Wettbewerb nun mal.Was jedes Team mit dieser Info dann macht, ist ja dann eine andere. Armin Schwarz sagte mal, er würde sich immer für den schnelleren Reifen entscheiden.



    Das Beispiel mit der Bohemia und Wettervorhersage passt halt überhaupt nicht. Die Unglücks-Prüfung war Luftlinie 500-800m vom Service weg und knapp 3,5km lang, die nachfolgende WP war gerade mal auf der anderen Seite der Stadt. Vor WP3 und nach WP4 war Service.
    Und zu Zeiten, wo jeder Zweite an der Strecke I-Net hat, halte ich das einfach nur für zusätzliche Arbeit für den Veranstalter.

  • Ich bin nicht ängstlich, aber mit 300 PS komm ich auf manchen Strecken teils in Bereiche, wo ich klar sage - geht schneller, reicht aber!


    Ich denke, diese kritische Selbsteinschätzung ist der wesentlichste aller genannten Punkte.

    Weniger quer ist manchmal mehr...

  • Was hat Motorleistung mit Sicherheit zu tun ? Solange für die Motoleistung auch ausreichend Hirnkapazität vorhanden ist sollte es passen.
    Die Aufhebung der 300 PS-Regel war ja nun ein längst überfälliger und zeitgemäßer Schritt.
    Die Frage ist schon, was ist gefährlicher :
    220 PS bei 850 Kg oder 330 bei 1500 Kg ? Oder isses wurscht ?


    Die Problematik ist aber, das einige Veranstalter die Zeit vergessen zu haben scheinen, denn es werden mit diesen Autos exakt die selben Strecken gefahren, die vor 20 Jahren mit einem Wartburg oder Käfer gefahren wurden (wie Steffen ja schon bemerkte). Man muß sich aber die Frage stellen, was einen Veranstalter bewegt 3 Km Vollgaspassagen zuzulassen oder andersherum, was hält ihn ab, die ein oder andere Bremsschikane einzubauen ?


    :D:D:DUnd zu guter letzt noch ein Kommentar Richtung Jo : :D:D:D


    Gib's zu - Du hast doch schon drauf gewartet !
    Schlechtere Reifen? Man schneidet sich doch auch kein Loch ins Kondom, damit die Verhütung sicherer wird!
    =) ES LEBE DER SEMISLIK !!! =)


    Ralf


    Ich finde es übrigen recht bedenklich,wie viele sich hier für ihre Meinung bereits im Vorfeld entschuldigen oder Zerreißensängste haben.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom !

  • Tja, ist halt alles leider so.


    Ich denke, dass das einzig unserem medialem System geschuldet ist.


    Vor 20 Jahren haben wir halt, zum Glück, weniger mitbekommen!


    Oder uns wurden entsprechende Sensationsmeldungen nicht so aufgedrückt wie heut.


    Ich möchte Wetten, dass Mic die meißten Klicks gestern und heut auf dem Semerad Artikel hat, bzw. dass sich ein sehr sehr großer Teil besagten Artikel durchgelesen hat. Die meißten wollen`s ja auch, so Sensationsgeil wie wir sind !!


    Ich bin der Meinung, ob du mit nem Trabbi oder Wartburg, Opel, Mitsu oder VW mit den technischen Bestimmungen von 1970-1985/90 bei 120 in den Wald fliegst oder mit nem EVO, Opel, VW, BMW, etc. mit den technischen Bestimmung von 2011 bei 150, geht sich wohl ähnlich/ gleich aus !
    Es ist schon vorgekommen, dass Aufprallgeschwindigkeiten von 10 km/h tödlich waren.


    Wie hoch ist den eigentlich der Unterschied der Durschnittsgeschwindigkeit bei nationalen Veranstaltungen zwischen 1990 und 2012 ?


    Schaut euch doch mal ein Video von 1990 an, soviel langsamer waren die damals auch nicht !


    Schonmal drüber nachgedacht, dass die ganzen neuen technischen Möglichkeiten, wie Fahrwerk, Bremsen und Reifen, etc. auch den Sport sicherer machen ?


    <b>Ich glaube der Speed ist im Kopf nicht im Auto.</b>


    Sicher ist man mit 400 PS schneller auf 160 als mit 120 PS, die 160 erreicht man jedoch in beiden Autos !


    Und zur Info die meißten Rallyeautos, im Schnitt, laufen gewollt meißt nur 160 - max. 200. Insofern hat das nix mit der Rennstrecke zu tun.


    Wo und wie passieren denn die meißten Unfälle, beim Beschleunigen auf einer Geraden ??


    Oder vor, in und aus Kurven ??


    Wenn etwas unvorhersehbares passiert ist es ist einfach nur Glück oder leider Pech !!


    Dabei spielt Selbsteinschätzung sicherlich eine große Rolle.


    Wie gut ist das Fahrerpaar ? Was steht im Aufschrieb, ist eventuell beim Abfahren schon ersichtlich ob die kurve rollt oder nicht,................
    Wie gut ist die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und die des Autos.


    An dem Beitrag:
    http://www.rallye-magazin.de/r…polo-sensation/index.html



    sieht man doch schon dass Speed nicht zwangsläufig etwas mit Fahrzeugleistung zu tun hat.


    300 PS bekommt man sicherlich schlecht auf die Strasse wenns nass ist, aber bekommt man 120 PS deshalb besser auf die Strasse !?


    Liegt das ganze nicht eher an der rechten Fußstellung ?


    Die Jungs mit Ihren Boliden haben halt im eigenen Interesse einfach eher den Hahn zugemacht, oder nicht soweit auf, als der Kollege mit dem Polo, punkt.


    Nächstes Beispiel Ogier Monte dieses Jahr.


    Mit nem S2000 gegen ein WRC ! Was war der bis zum Abflug, 4ter ?


    Die Jungs fahren da alle am Limit, egal ob ein Loeb, Hirvonen, Solberg oder Ogier !


    Ogier wäre an der Stelle auch mit einem WRC abgeflogen.


    Das die das überlebt haben war GLÜCK, nur GLÜCK.

    Jeder Unfall kann tödlich sein, egal wie schnell oder langsam, egal wie heftig, egal in welchem Auto.
    Wenn Du gewinnen willst musst Du immer 110 % geben, das war 1960 so, 1985,1995, und ist auch 2012 so.


    Wichtig ist wie schon oben angeschnitten nur eines;


    Weißt Du auch nur im im Ansatz wo Deine Speed Deine 100 % liegen, weißt Du wo die 100 % Deines Autos liegen, inwieweit kalkulierst Du dann Glück mit in die ganze Sache. ( Sagst Du Dir, ach wird schon alles gut gehen, (erster mentaler knackpunkt) oder denkst Du von vornherein garnicht darüber nach )


    Wie gut sind Deine Fähigkeiten (und die Deines Co`s) einen Aufschrieb mit allem drum und dran zu erstellen.


    Inwieweit lässt sich im Vorfeld ein sich verändernder Zustand einer Kurve einschätzen, vorhersagen.


    Mit welcher Startnummer gehst Du ins Rennen !!


    Wie fit bist Du körperlich aber auch Mental.


    Alles Dinge die Dich im Zweifel überleben lassen können.


    Das größte Ding war und ist aber einzig und allein GLÜCK !



    Einbremsen, aber nicht wegbremsen, können wir die Wahrscheinlichkeit nur durch niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten bei jeder Art von Rallyeveranstaltung.


    Aber wer will schon eine Veranstaltung mit 10 m Geraden und 1ser und 2er Kurven ??


    Ich nicht !

  • Wow,super Beiträge,mit viel Fachkenntnis.Interessant alles zu lesen.Klare Vorstellungen,Ansichten und Meinungen. :)
    Ich selbst bin der Meinung,das die Veranstalter absofort ihre Streckenplanung anders angehen sollten.Schließlich haben sie es in der Hand die Durchschnittsgeschwindigkeit einer WP so zu kontrollieren,mit Schikanen z.B.,um schon im voraus an gefährlichen Stellen auch keine zu hohe Geschwindigkeit zu ermöglichen.
    Bei offenem Wiesengelände und ähnliches trifft das natürlich nicht unbedingt zu.
    Bestimmt,es ist nicht ganz einfach,wenn ich an unsere SÜW denke,da geht es hauptsächlich durch den Wald,aber bestimmt sind so ein paar Strohballen am Ende einfacher zu Händeln,als ein schwerer Unfall.
    Ansonsten wie andere es hier schon treffend erwähnt haben,kann man nur an den gesunden Menschenverstand apellieren.


    gruss
    martin

    German Rally Fan


  • Hi Ralf,


    auf dich hab ich ja auch nur gewartet ;)


    Natürlich hatten wir die Diskussion schon öfters... Ich bleibe auch bei meiner Meinung. Wenn ich von einer Kurve oder Situation überrascht werde, dann wünsche ich mir auch die besten Reifen der Welt.


    Aber wenn ich die ganze Strecke immer mit den Reifen hadere, dann bin ich auch in jeder Kurve langsamer, und gehe jede potenziell gefährliche Stelle ein paar km/h langsamer an. Unterm Strich fliege ich mit langsameren Reifen nicht seltener ab. Aber immer ein paar km/h langsamer.


    Wenn Unfälle übel werden, liegst meist am Tempo. Über E = 1/2 mv² muss ich dir vermutlich nichts erzählen...


    Gruss Jo

  • Ich schließe mich da ein paar Meinungen von meinen Vorrednern an, Highspeed auf den WPs muss nicht zwingend notwendig sein (ich denk da z.B. an die Rallye Hohenlohe in diesem Jahr, WP Tiergarten, knapp Tempo 200km/h lt. Tacho in nen G19 Auto (Golf III 16V) und auf der Strasse haben im normalen Strassenverkehr 2 Autos Mühr aneinander vorbei zu kommen) Mir war da ehrlich gesagt, nicht ganz wohl bei der Sache (es wäre evtl sogar mehr gegangen). Da hätte locker ne Strohballen-Schikane reingepasst. (was wäre da wohl mit nem G21-Auto gegangen? Immerhin waren wir vom Tempo ja locker schneller als so manches H-Auto schafft wg. ihren Übersetzungen)


    Aber, genauso muss auch die Bremse im Hirn funktionieren, also ruhig mal einen der berühmten Nägel dort ziehen... :)

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