Umfrage :: Rallysport in der Krise?

  • Bitte, bitte, hier keine Diskussion, nur euer Gedanken niederschreiben.


    Liebe Motorsportfreunde,


    durchschnittlich 37 Rallyeteilnehmer in Hessen, eine schwache Medienresonanz, ein kaum
    zufriedenstellendes finanzielles Ergebnis und auch düstere Prognosen für die Zukunft –
    die Bilanz unserer Rallyeveranstaltungen ist dramatisch. Für alle Beteiligten, also
    Veranstalter, Fahrer, sogar auch für Medien und für Zuschauer stellt sich die Frage:
    „Ist der Rallyesport in einer Krise?“


    Folgende Fragen an Fahrer und Veranstalter.
    1. Starterzahlen:
    Die Starterzahlen bei Rallyes sind – abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen – dramatisch niedrig. Was sollte ein Veranstalter anbieten damit ihr an den Start geht?


    2. Kosten:
    Wie lassen sich die Kosten zur Durchführung einer Rallye senken?
    Wie können die Kosten für die Teilnehmer gesenkt werden?


    3. Art und Niveau der Veranstaltungen:
    Auf welchem Niveau bewegen sich die Veranstaltungen, die im Bereich des ADAC ausgetragen werden?


    4. Attraktivität:
    Was macht eine Rallye für Teilnehmer interessant?
    Woran fehlt es bei den Rallyes aktuell?


    5. Meisterschaften und Prädikate:
    Wie populär sind die im Rallyesport ausgeschriebenen Meisterschaften? Welche Meisterschaften Interessieren die Fahrer überhaupt noch?
    Wie muss eine Meisterschaft ausgerichtet werden, damit ihr daran teilnehmt?


    Bitte, bitte, hier keine Diskussion, nur euer Gedanken niederschreiben.


    Ich habe von Herr Wolfgang Wagner, Vorstandsmitglied und Sportleiter des ADAC Hessen / Thüringen den Auftrag ein Fahrer / Veranstalter Meeting zu planen.
    Und dafür brauche ich Fahrer / Beifahrer, Veranstalter die bereit sind zum Meeting zu kommen und unsere Probleme zu schildern. Fahrer / Beifahrer, Veranstalter müssen nicht nur aus Hessen sein. In den anderen Gauen sieht es ja nicht besser aus.


    Vielen Dank,


    Mit Motorsportlichem Gruß
    Norbert Schneider
    MSC Taunus-Racing-Team e.V im ADAC


    P.S. Die Taunus-Rallye ist im Februar !

  • Meine Gedanken sind ganz anders. Wie kann man die Kosten für diesen Sport wieder etwas zurück drehen? Warum muss ein Einsteiger erst mal richtig Geld investieren (Kleidung, Helm), um dann fest zu stellen, dass dieser Sport doch nichts für ihn ist. Mieten? Ich persönlich möchte nicht mal meinen Helm teilen und dann soll ich Unterwäsche mieten?
    Dazu natürlich die Kosten für ein Auto. Jedes Jahr eine neue Strebe in den Käfig einschweissen (lassen), kostet auch Geld. Zertifizierte Zellen gibt es auch nicht für Kleines. Das mal nur als Beispiel.
    Als ich mit Rallye angefangen habe (vor 13 Jahren), haben wir einen Manta ausgeräumt, einen Käfig rein geschraubt, Sitze und Gurte verbaut und ein paar Doppelvergaser montiert. Zum gewinnen hat das damals schon nicht gereicht, aber wir hatten jede Menge Spass.
    Komischerweise gab es damals auch nicht mehr schlimme Unfälle bzw. die Fahrer sind auch nicht reihenweise verbrannt.

  • Hallo,


    dazu würde ich mich gern äußern da wir zum nächsten Jahr es auch versuchen wollen.


    Zum einen ist der Unterschied in den Auflagen zwischen dem Slalomsport (wo ich bisher regelmäßig aktiv war) und der Rallye - egal ob Sprint oder nat.A enorm!
    Man überlegt sich echt zweimal ob man den Aufwand betreibt ein Auto so umzurüsten...
    Sicherheit ist das eine...Aber die 100ige ist auch durch die tausendste Strebe im Fahrzeug nicht gegeben und auch nicht wenn meine Brille feuerfest ist.


    Um Gottes Willen versteht mich jetzt nicht falsch...Die Käfige erfüllen absolut ihren Zweck und mir würde persönlich auch nicht einfallen ohne zu starten.!


    Aber es ist so das ich beim Slalom jederzeit mein privaten Zweitwagen einsetzen kann und das ist alleine wg. der Auflagen beim Rallysport nicht mehr möglich.
    Würde ich den im Alltag nutzen wollen müsste ich da täglich 3-4 mal über die Strebe klettern...


    der Clubsport ist so gut wie verbannt aus der Rallye und wenn dann fordern die Veranstalter für alle Klassen das erfüllen von allen Auflagen.
    Und das teilweise in sinnlosen kombinationen seitens des dmsb...in G ist sitz und Gurt freigestellt...in F immernoch der Sitz...aber nen Käfig mit tausen rohren...das beisst sich...denn meiner Meinung nach ist die Kombination gefährlicher als wenn ich nen Sitz hätte der verhindert das ich mitm Körper in die Tür oder Strebe gehe sondern Körpergebunden abgefangen werde.


    Die Kosten dür die Veranstaltungen sind doch ok...schonmal Nenngebühren beim Slalom bezahlt? Da zahlt man wesentlich mehr pro km.


    Eventuell würde es auch helfen die Rallyes nach Durchschnittsgeschwindigkeiten zu stffeln...


    im slalom gibt es ja club 2000er und 5000er (grob eingeteilt)
    alleine die Streckenbreite und die Abstände der Pylonen unterteilen diese dadurch in 3 Geschwindigkeitsklassen mit steigenden Auflagen.


    Sowas wäre doch denkbar. Rückkehr für Sprints zum Clubsportreglement...etwas weniger Auflagen...dafür Durchschnittsgeschwindigkeit bzw auch Höchstgeschwindigkeit reglemntieren (ev durch max Länge für gerade Strecken). So kann man sich auf selektiven Kursen auch mit anderen messen ohne vorher zu wissen das man gegen die Macht der großen Autos alleine wegen dem Layout keine Chance hat.

  • Dann fang ich mal an.


    Zu 1. Mischbelag und mal ein paar neue WP,s. Lieber 2 gute, lange WP's wie 3 mittelmäßige.


    Zu 2. Im Clubsport und DMSB-Rallyesprint kein H.A.N.S. und F.I.A. Bekleidung. Wir haben keinen Einsteigersport mehr! Bei Rallye 200 und Rallyesprint nur noch Großserienreifen erlauben. In Belgien funktioniert das!
    Keine 33 Klassen und 200 Pokale. Gruppe H,F,G. ONS Gruppe 1+3 / 2+4 für die Oldie‘s. Klassen bis 1300ccm bis 1600ccm bis 2000ccm über 2000ccm. Und für die Allradler noch was. Pokale bis zum 3 Platz. Gesamt bis zum 3 Platz, wenn überhaupt. fertig.


    Der ADAC sollte mehr Equipment Anschaffen um die Veranstalter zu unterstützen.



    Zu 3. Ich kann nicht Klagen. Aber Rallye 200 braucht kein Schigimiggi. Wurscht und Getränke, und ein Platz zum setzen. Ordentliche Zeitnahme und Pünktliche Siegerehrung.
    Mit der Lizenz die Jahresstartnummer Versenden. Daran verdient doch nur die Aufkleberfraktion.


    Zu 4. Schotter und Mischprüfungen. Und wenn mich ein Veranstalter wie ein Gast behandelt komme ich gerne.
    Klasse wäre auch eine Jahresabnahme der Autos.(Wagenpass) Damit das Caos bei der Technischen Abnahme
    aufhört.
    Ein einheitliches Bordbuch und Bordkarten sind sinnvoll. Macht es nicht nur für Neueinsteiger einfacher und Sicherer.


    Zu 5. Der Schotter Cup (über 50 Teilnehmer) macht es vor. Kompetenter Ansprechpartner immer vorort. Guter Wertungsmodus. Nähe zu den Veranstalter, die immer ein offenes Ohr für uns Fahrer haben.


    Wir Fahrer sollten mal an die Streckenposten Denken! Es wäre sinnvoll dem Veranstallter pro Team so 15.00€
    für die Verpflegung zu geben. So könnten wir einen Teil dazu beitragen, das sich wieder mehr Helfer finden, die sich für uns "rausstellen" und unsere Sicherheit gewährleisten. Von dem Geld lassen sich auch Schulungen Finanzieren.


    So jetzt warte ich auf eure Vorschläge.


    Gruß Norbert


  • Würde ich fast so unterschreiben :)
    Einzige das mit der technischen Abnahem sehe ich als ehemaliger Prüfing doch skeptisch...wie will man dann Veränderungen erkennen?freiwillige selbstanzeige?nur durch proteste? dann ist die zeit auch weg die wir wg der verkürzten siegerehrung sparen.

  • Das mit den Schotterprüfungen, seh ich auch als ein zweischneidiges Schwert. Ist zwar "spektakulär" und vielen macht es Spass, aber in unseren Gefilden (BaWü) darf man hinterher ganz schön blechen für eine "Flurbereinigung". Das haben wir z.B. 2006 auf der Ostalb bitter erfahren dürfen...

  • Das ist wohl war...BaWü is da ja besonders streng...


    Aber ich denke einsteiger würden eher Asphalt fahren...also wenn dann 100% A oder eben S


    weil wenn wir wieder dahin kommen sollten das man Rallye als clubsport nutzen kann...mitm zweitwagen...dann möcht ich den eh nicht über Schotter jagen.

  • Auch meiner meinung nach ist der einstieg das problem.


    Ums "mal auszuprobieren" ist viel zu viel geld notwendig. das schreckt ab.


    Ich würde vorschlagen. Kleidungsvorschriften. Fia Homologierter Overall (kann auch abgelaufen sein). und nen ECE helm.
    Wieso? Wegen dem optischen Auftreten. Und damit Fahrer und Zuschauer eindeutig unterschieden werden können (kenn das problem vom slalom) Und nen gebrauchter Overall ist für unter 50€ bei EBay zu bekommen.
    So wäre auch zumindest eine gewisse feuerhemmende wirkung (im vergleich zu normaler kleidung) da.


    Kein Zulassungszwang bei sprints. Das würde dem "ich wills mal ausprobieren" fahrer entgegen kommen. Besonders bei schotterveranstaltungen würde das garantiertt viel zuwachs bringen (kenne genug fahrer die ihr "Baby" nicht auf schotter jagen, aber der umstand für nen 2. auto zu viel ist! Beim NAVC gehts doch auch!


    technische abnahme muss bleiben, sonst kommt nur wildwuchs!


    Die sprints waren ja mal als einstieg geplant. Nur da auch hier die vorschriften der 200er gelten, machgt es sehr kompliziert.
    Und man muss überlegen, ob die Ralleysprints zum einstieg nicht "erleichterte" Fahrzeugvorschriften bekommen (sollte nur für lizenzneulinge gelten).
    Wieso? Eben um den einstieg zu erleichtern. Den die vorschriften für eigenbauzellen sind ja mittlerweile doch enorm. Klar beim sprint kann auch was passieren (habs ja selber erlebt), aber man muss das in der relation sehen. Es gibt in vielen sportarten große risiken. Aber ich hab noch nie gesehen, das bei nem skifahrer das alter der stöcke überprüft wird!


    Macht den neugierigen den einstieg leichter, dann rückt auch wieder was nach. Doch dafür sind ADAC und DMSB zuständig! Die Veranstalter sind leider die dummen die es ausbaden müssen!

  • Die "Krise" ist ja nun nicht zu übersehen!


    Meiner Meinung nach ist es der falsche Weg, über "vereiefachte" Regelungen zu Lasten der Sicherheit zu meinen einen Weg zu ebnen. Wo will man den "Welpen-Schutz" anfangen bzw. aufhören?
    Es ist schon grenzwertig, dass man Startberechtigung ( Lizenz ) gegen Geld erhalten kann.
    Kauft man da Erfahrung, Können, Wissen und Fahrzeugbeherrschung gleich mit?
    Ist das nicht auch schon "gelockerte" Sicherheit, um den Einstieg leichter zu machen?


    Zum mal probieren, gibt es verschiedene "Sichtungen" Youngster Cup-Modelle mit gestellten Fahrzeugen,...!
    Meist läuft doch der Einstieg im / über den Freundes-Kreis, sei es mal als Co-Pilot erleben,....!


    Ich denke nicht, dass es an der finanziellen Hürde liegt!


    Die Probleme liegen wo anders.

  • „Ist der Rallyesport in einer Krise?“


    Nein. Im Groben geht es bereits wieder bergauf. Es gibt (noch) zu viele Veranstaltungen. Man sollte sich an den Rallyes orientieren, die gut funktionieren. Und besser sein, Kontakt zu seinen (und neuen) Startern halten, Vereinsarbeit betreiben, sich mit anderen Vereinen austauschen und helfen... Aktive einbinden. PR betreiben. Regionale Presse hofieren ;);) usw.

  • @16v Rainer. Genau dafür war ja der Rallyesprint mal gedacht. Und dafür gibts ja unterschiedliche Lizenzen. Genau deshalb darfst du eben nicht mit ner TL bei ner 400er Starten!
    Aber wenn die hürden für den einstieg immer höher werden, fehlt irgedwann der nachwuchs!
    Welpenschutz? Na klar. Genau dafür ist der Sprint ja mal gedacht gewesen. DU verlangst ja auch nicht von jedem Hobby-Kicker nen Gesundheitscheck, oder? Oder von Jedem Ski-Fahrer nen "Führerschein", oder?


    Es muss wieder ne richtige "Einsteigerklasse" Geben. Nur so kommen wieder mehr junge dazu.
    Und die Medienpräsenz muss sich deutlich verbessern. Da sehe ich ADAC und DMSB in der Pflicht.

  • Eines ist doch wohl sicher, das ist kein Thema für ein Forum !


    Der ADAC HTH hat doch am vergangenen Donnerstag unter diesem Thema eine Sitzung abgehalten. Wie sind denn die Ergebnisse?


    Ich höre, dass der Techniker von Gottes Gnaden, Herr Stock, die Vorauswagen bei Rallye 200 als Schrotthaufen bezeichnet hat. Vielleicht sollte man als erstes an diesen Herren sparen!


    Komisch bei den NAVC Veranstaltungen sind die Starterfelder voll.

  • Ich finde es gut, wie Norbert dieses Thema aufgreift und zur Diskussion aufruft. Grundsätzlich teile ich aber die Meinung von "Brainac", denn es gibt viele (zum Glück!) gute Veranstaltungen im nationalen Bereich, die funktionieren. Bsp. Grabfeld, oder Grünhain, oder ... Veranstaltungen mit wenigen Teilnehmern kennen sicherlich ihre Schwächen und sollten sich tatsächlich überlegen, ob es noch Sinn macht, weiterhin Energie und Zeit zu investieren, oder gemeinsame Sache mit Nachbarclubs zu machen. Es sind schon viele Rallyes in der Vergangenheit gestorben, aber auch viele neue dazugekommen. So ist es nun mal.

  • Ist die Krise nicht eher Hausgemacht??? Wochenenden mit bis zu 4 nat.Rallyes nehmen sich gegenseitig die Starter weg.Permanente Diskusionen über Gruppenänderungen und immer wieder neue Auflagen geben keine Sicherheit für Neuaufbauten oder Erhaltungsinvestitionen der Fahrzeuge. z.B.aktuell Gruppe H.Ein Wegfall wird nicht mehr oder andere Starter bzw.Fahrzeuge bringen,im Gegenteil.Permanente schlechte ,nur nach eigenen Vorstellungen verbreitete Medienberichterstattung eines Herrn Gorny machen die Sache auch nicht besser.Die "Krise",wenn wir es so nennen ist eher im A Bereich und der DRM und DRS zu sehen,da kränkeln die Starterzahlen schon lange,Veranstaltungen werden quersubventioniert mit einem HJS Masters oder seit 2010 die Öffnung für die Gruppe H.Macht nicht alles schlecht was "Rallyedeutschland" hat und wechselt lieber die Berichterstatter aus.

    Getrag 2,33 1,00 Handmade.Tradition ist Tradition.
    "Das Leben ist zu kurz für Frontantrieb" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Gücki ()

  • Hi Norbert,


    vorab, ich kann meine Meinung nur zum National-B-Bereich äussern. Von der höheren Variante hab ich keine Ahnung.


    Ja, ich sehe diese Krise auch. Sie wurde eingeleitet durch die verschärften Sicherheitsvorschriften, die die Einstiegshürden kontinuierlich immer höher gesetzt haben. Dadurch bricht der Nachwuchs weg, die Krise bzw. der Rückgang der Starterzahlen wird sich fortsetzen.



    1: Wie solls sein, damit wir kommen.
    Ich denke, die Veranstalter machen schon einen recht guten Job. Ich hab noch keine Rallye erlebt, die ich so richtig schlecht fand. Mit am Wichtigsten sind natürlich die Strecken. Das sollte idealerweise ein Mix aus beliebten und bewährten Prüfungen als auch ein paar Neuerungen sein, damit der Heimvorteil nicht zu sehr ausufert. Unser Geschmack ähnelt schon deinem, du hast es selbst eigentlich gut formuliert. Es darf ruhig knackig und dreckig sein.


    Das Umfeld der Rallye sollte passen. Ein nettes Fahrerlager, wo man im Womo übernachten kann. Ein paar belegte Brötchen und Kaffee zum Frühstück, ein Klo, mehr brauchen wir nicht.


    Was wir nicht mögen sind komplizierte Abläufe, stundenlanges Warten in der TA-Schlange, fürchterlich frühes Aufstehen und dann endloses Warten auf den Start.


    2. Kosten:
    Wie lassen sich die Kosten zur Durchführung einer Rallye senken?
    Wie können die Kosten für die Teilnehmer gesenkt werden?


    Ich hab keine Ahnung von der Organisation einer Rallye, auch keine über die Kosten für die Veranstalter. Es braucht für uns jedenfalls keine teuren Pokale - die kriegen wir ja eh nur seltenst ;) Wenn zwei lange WPs weniger Hickhack und Streckenposten und Genehmigungen und Rettungskräfte brauchen, als drei kürzere WPs, dann kann ich da gut mit leben.


    Die Kosten für die Teilnehmer sind ja nur zum kleinen Teil der Veranstaltung geschuldet. Die aktuellen Nenngelder finde ich OK, da würden wir wohl auch mehr bezahlen ohne zu Murren. Ob nun das von dir vorgeschlagene Futtergeld für die Helfer nun einfach mit im Nenngeld drin ist, oder extra ausgewiesen, wäre mir eher egal.


    Die Tränen kommen einem schon, wenn man ausrechnet, was ein WP-Kilometer unterm Strich kostet. Dem könnte man vielleicht mit längeren WPs entgegenwirken. Vielleicht geht ja ne Runde mehr im Rundkurs durchaus kostenneutral für den Veranstalter. Persönlich sind mir die paarundreissig km einer 200-er zu wenig, eine Frage des zu restriktiven Reglements.


    Die Kosten für Sicherheit und persönliche Ausrüstung sind halt stark gestiegen. Dafür können die Veranstalter nichts.



    3. Art und Niveau der Veranstaltungen:
    Auf welchem Niveau bewegen sich die Veranstaltungen, die im Bereich des ADAC ausgetragen werden?


    Das sportliche Niveau ist schon ordentlich, finde ich. Es ist nicht leicht, in der Klasse oder im Gesamt nach Vorn zu fahren. Es sind durchaus richtig gute Leute unterwegs, wo man mal gucken kann, wo man selbst so rumdümpel, und wie man vielleicht auch noch fahren könnte.


    Das Niveau der Veranstaltungen? Hm so ganz versteh ich jetzt die Frage nicht, aber ich sag mal einfach "passt schon".


    4. Attraktivität:
    Was macht eine Rallye für Teilnehmer interessant?
    Woran fehlt es bei den Rallyes aktuell?


    Na, das meiste ist ja schon unter Punkt 1 abgehakt. Woran es aktuell fehlt? Vielleicht gibt es eher zu viel. Zu viel Reglement und vor allem viel zu viele Änderungen des Selben! Zu viele Vorschriften, zu viel "Brimborium". Jedenfalls aus der Sicht eines Teams, das einfach nur ein bisschen Rallye fahren will, und keinen allzugroßen sportlichen Ehrgeiz hat. Ich rede ja hier von der untersten Klasse der Rallyefahrerei.


    Auf den Fussball übertragen, ich will mir doch einfach nur nen Ball schnappen und auf den Platz gehen und mit den anderen Jungs kicken. Da brauche ich keine vier Schiedsrichter, Stadionsprechen und ne Coaching-Zone. Und keine FIFA.


    5. Meisterschaften und Prädikate:
    Wie populär sind die im Rallyesport ausgeschriebenen Meisterschaften? Welche Meisterschaften Interessieren die Fahrer überhaupt noch?
    Wie muss eine Meisterschaft ausgerichtet werden, damit ihr daran teilnehmt?


    Interessiert uns im Grunde überhaupt nicht. Wir würden uns nirgends Siegchancen ausrechnen, und fahren rein zum Spaß.


    6. Im Februar ist schon wieder Taunus...


    Ja, gern. Wir sind sie ja nur einmal gefahren, aber sie war Klasse. Ich hab mich noch nie so überfordert gefühlt ;)


    Am Auto stehen über den Winter noch ein paar knifflige Sachen an. Mal schaun ob wir dann schon fertig sind.


    Wir machen jedenfalls weiter am Auto, H-Diskussion hin oder her. Mein erstes Rallyeauto war ein Golf I, und das wird auch mein Letztes sein. Wenn es unterm DMSB nicht mehr fahren kann, dann wird das unser Abschied aus dem DMSB-Bereich.


    Gruss Jo

  • @Jo: der erste inhaltliche Beitrag zum Thema, danke.


    Im Prinzip stimme ich dir im großen und ganzen zu.
    Man sollte sich vor Augen führen, dass man die Veranstaltung nicht zum Selbstzweck durchführt.
    Der Veranstalter ist Anbieter, die Teams sind die Kunden, die das Angebot des Veranstalters kaufen (teilnehmen) sollen.
    Und der Dachverband (hier ADAC) ist der Konzern, dem daran gelegen sein muss, seine "Tochterunternehmen" (Ortsclub) bestmöglich im Markt zu positionieren (gute Veranstaltung, viele Teilnehmer).



    1. Starterzahlen:
    - interessante Strecken
    - kurze Wege zwischen WP's bzw. Service/HQ/Parcfermé, vernünftige/preiswerte Verpflegung auch Frühstück
    - befestigte Plätze für Service, Hänger
    - Übernachtungsmöglichkeiten für WoMo's o.Ä., Angebote Hotel, Gasthof o.Ä.
    - sinnvollen Zeitplan, der auch einzuhalten ist, keine Siegerehrung nachts halb 2
    - Kontakt zu Teilnehmern halten, neue Kontakte suchen, per eMail, Flyer, Forum usw.


    2. Kosten senken:
    für Veranstalter:
    - Strecken mehrfach nutzen, Rundkurse fahren
    - Eintrittsgeld für Zuschauer, Verzicht auf teure Gimmicks oder Showelemente
    - Außendarstellung, Pressearbeit --> Marketing/Sponsorenaquise
    - durch zusätzliche Meisterschaften/Pokale eventuell mehr Nenngeld (z.B. Jungtimer usw.)
    - Veranstaltergemeinschaften
    für Teilnehmer:
    - kurze Wege, Übernachtung, Verpflegung siehe oben


    3. Art und Niveau der Veranstaltungen:
    - Veranstaltungen nach DMSB Regelwerk haben allgemein einen guten Standard
    - durch die relativ strikten Vorgaben sind die Schwankungen geringer
    - gibt aber sowohl positive als auch negative Ausnahmen
    - aber oft hohe Anzahl "kleiner" Rallyes auf engem Raum
    - die Terminsituation braucht dringend eine neue Ordnung, oft mehrere Termine in angrenzenden Regionen zum gleichen Wochenende oder sehr zeitnah


    4. Attraktivität:
    - hier haben alle TOP-Veranstaltungen ihre Alleinstellungsmerkmale
    - die wird man schwer kopieren können
    - was bei einer veranstaltung der Brüller ist (z.B. After-Race-Party) findet bei der nächsten Veranstaltung in einer leeren Halle statt
    - wenn die wichtigsten Sachen aus Punkt 1 erfüllt sind, geht es meist nur noch um Detailarbeit
    - den gesunden Mittelweg muss jeder Veranstalter selbst finden, aber auch immer mal die Teilnehmer fragen


    5. Meisterschaften und Prädikate:
    - es gibt zu viele regionale Meiserschaften
    - das Einzugsgebiet ist sehr begrenzt, dadurch überregional wenig attraktiv
    - den sportlichen Wert muss jeder Teilnehmer selbst abwägen
    - jede Meisterschaft hat unterschiedliche Wertungs-Modi, trägt nicht gerade zur Transparenz bei
    - bei den meisten Meisterschaften beschränkt sich die Vermarktung auf schlecht gepflegte Ergebnislisten oder Internetseiten bzw. Eigeninitiative der Teilnehmer
    - Verbände sollten zu ihren Meisterschaften Konzepte für die Öffentlichkeitsarbeit erstellen und wenn möglich ein Preisgeld ausloben
    - einfach gesprochen: Der Meisterschaftsausrichetr möchte mich als Kunden, was tut er denn, damit ich sein Angebot interessant finde?



    6. Taunus im Februar:
    - mit der Nat. A und 2 200er Rallyes auf einem guten Weg, aber terminlich wieder eine Überschneidung mit der SÜW
    - egal wer Schuld ist oder schon immer auf dem Termin lag, das ist ein angesprochener Punkt!



    Da kann man sicher noch viel zu schreiben, viele haben sicher andere Prioritäten, aber wenn wir nicht wegkommen von diesem ständigen "ich hab aber mehr Recht wie du, und das war schon früher immer so", wird sich nie etwas zum positiven ändern!

  • @16v Rainer. Genau dafür war ja der Rallyesprint mal gedacht. Und dafür gibts ja unterschiedliche Lizenzen. Genau deshalb darfst du eben nicht mit ner TL bei ner 400er Starten!
    Aber wenn die hürden für den einstieg immer höher werden, fehlt irgedwann der nachwuchs!
    Welpenschutz? Na klar. Genau dafür ist der Sprint ja mal gedacht gewesen. DU verlangst ja auch nicht von jedem Hobby-Kicker nen Gesundheitscheck, oder? Oder von Jedem Ski-Fahrer nen "Führerschein", oder?


    Es muss wieder ne richtige "Einsteigerklasse" Geben. Nur so kommen wieder mehr junge dazu.
    Und die Medienpräsenz muss sich deutlich verbessern. Da sehe ich ADAC und DMSB in der Pflicht.


    Hey Martin,


    ich bin ja mit dem Einstieg,... ganz bei Dir. Nur beim Fußball kriegst du nur nen Ball vor`s Gesicht, die Bäume sind für nen Youngster deswegen nicht weicher!

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