Umfrage :: Rallysport in der Krise?

  • Ich bin ja selbst erst 2010 eingestiegen, aber außerhalb vom Rallye Auto doch schon länger dabei. Daher denke ich die Problematik zu kennen und versuche mal meinen Eindruck zu schildern.


    Punkt 1 bis 3 zusammenfassend würde ich so beschreiben: Grundsätzliches Problem sind einfach die enormen Kosten. Das fängt beim Fahrzeug an über die persönliche Ausrüstung bis hin zu den Kosten um an einer Rallye teilzunehmen. Die Quadratmeterpreise auf dem Siegerpodest waren noch nie so teuer wie aktuell und werden in Zukunft auch nicht günstiger.


    Bei den Fahrzeugen ist die Entwicklung in den letzten Jahren derart voran geschritten, dass man einfach viel tiefer in die Tasche greifen muss um nicht nur mitspielen zu dürfen. Das betrifft alle Klassen! War es vor ein paar Jahren noch möglich mit einem Polo GTI Gr. N noch in die Top 10 einer 200er zu fahren, braucht man davon heute nicht mehr wirklich zu träumen, ohne eine hohe Ausfallquote. Früher ging es mit Koni, Bilstein usw. Fahrwerken bei den "Selbstaufbauern", heute muss man schon zu Reiger, Proflex, Öhlins greifen. Das nur als Beispiel und ja der Polo hatte bereits ein Proflex! Bei den Motoren sieht es nicht anders aus, da gibt es immer wieder neue Entwicklungen die besser sind und dann auch von einigen gekauft werden, was die anderen In Zugzwang bringt. Mal von der Zulassung der Fahrzeuge ganz abgesehen. Das ist aktuell ja auch noch nur schwer bis gar nicht möglich, vor allem bei uns in Hessen.


    Die kosten für persönliche Ausrüstung steigt auch stetig. Klar, es ist richtig, an der Sicherheit darf nicht gespart werden. Doch Overall, FIA Helm, Schuhe... war vor ein paar Jahren nicht nötig auf der 200er Rallye. Kosten von 800 - 1000 EUR für persönliche Ausrüstung muss man einem geneigten Neueinsteiger erst mal erklären! Mal einfach den heißen Stuhl probieren ist nicht mehr. Aber das ganze sehe ich auch als folge des Wettrüstens. Wenn mit immer schnelleren und leistungsstärkeren Autos gefahren wird muss halt auch die Sicherheit angepasst werden. Um eines klarzustellen: Das geht nicht allein um die Gr. H. die anderen Klassen sind parallel eben so schneller geworden.


    Dann haben wir noch die Kosten für die Rallye selbst. Benzin ist bekanntlich nicht günstiger geworden die letzten Jahre. Das Fahrzeug für an und abfahrt will getankt werden und unsere Einsatzbomber verbrauchen in der Regel ja auch nicht gerade wenig. Dazu will der Veranstalter immer mehr Nenngeld haben, da seine Ausgaben ja auch stetig steigen. Übernachtungen bei weiter Anreise mal völlig außen vor gelassen.


    So etwas einem geneigten Neueinsteiger schmackhaft zu machen ist nicht gerade einfach, wenn man bedenkt, dass wir einen Samstag mit dem Auto durch Feldwege und über Landstraßen fahren. Dass hier die Zahl der Neueinsteiger rückläufig ist, ist wohl verständlich. Interessanter wäre aber mal die Zahl der Aussteiger, denke die ist nicht zu vernachlässigen.


    Vieles lässt sich nicht ändern. Das Benzin kriegen wir nicht günstiger, die Ämter geben den Veranstaltern auch keinen Nachlass und die Technik wird auch weiter voranschreiten. Sicherheitsrelevante Dinge wieder lockern ist auch der absolut falsche Weg. Die Einsatzkosten für die Fahrzeuge kriegen wir nicht runter.


    Die allgemeine Vermarktung lässt zu Wünschen übrig. Jeder Veranstalter kocht sein eigenes Süppchen. Die Mediale Präsenz ist schlecht und wenn überhaupt sehr eingeschränkt. Das muss einfach besser werden. Damit meine ich den Rallyesport allgemein. Wenn schon die WM keine ordentliche TV Berichterstattung bekommt ist doch klar dass darunter auch wenig geht. Mehr WM, IRC, DRM/DRS/Masters im TV hilft sicher auch dem kleinen Rallyesport für mehr Aufmerksamkeit. Ich denke das hier die Dachverbände einfach mehr Möglichkeiten haben, allein durch ihre Stellung, größere und nicht nur auf den jeweiligen Kreis beschränkte Medien zu akquirieren.
    Was im Umkehrschluss für die Teilnehmer die Suche nach Sponsoren erleichtert zum einen durch einen verbesserten Stellenwert, zum anderen durch die Medienpräsenz und die erhöhte, hoffentlich positive Aufmerksamkeit. Für einen Aufkleber am Fahrzeug gibt heute niemand mehr was.


    Punkt 4: Die Attraktivität der Veranstaltungen steht und fällt vor allem mit den Prüfungen. Neben dem attraktiven WP-Verlauf, der nicht nur aus Vollgas-Begrenzer bestehen sollte, spielt die Variation sicher auch eine Rolle. Der Trend bei 200er Rallyes geht doch eher dazu, 3 Prüfungen doppelt zu befahren. 6 oder gar 7 verschiedene WPs sind doch eher die Ausnahme. Hier kommen aber auch wieder die Kosten ins Spiel. Es ist einfach günstiger und einfacher, nur 3 WPs genehmigt zu bekommen und zu sperren wie doppelt so viele.



    Punkt 5: Ich habe das Gefühl, es sind vor allem die Meisterschaften interessant, die am Ende den dicksten Scheck spendieren. Ein Titel allein scheint für die meisten nicht mehr attraktiv zu sein. Ruhm und Ehre haben nicht mehr den Stellenwert wie früher.
    Dazu kommt, dass auch hier jeder sein eigenes Süppchen kocht (Betrifft nicht nur die Rallye, auch im Slalom ist es so). Lauter regionale Meisterschaften mit unterschiedlichen Wertungen, wo der Sieger am Ende des Jahres eine Art Kreismeister ist. Ob das die Erfüllung ist, sei mal da hin gestellt. Aber wie gesagt, es gibt einen Scheck und der macht es dann wieder aus.


    Die nationale Meisterschaft H-Th. wie es sie bisher gab, war ja nicht der Brüller. Nur auf die C-Lizenz beschränkt, kommen nicht viele in die Wertung. Ja, ich habe auch davon profitiert, ohne Frage. Was aber die neue Meisterschaft an geht, keine Ahnung was sich dabei gedacht wurde. Alle Veranstaltungen im In und Ausland werden zur Wertung heran gezogen. Da kann jemand, der nur Rallye 200 fährt schon mal nichts reißen. Dazu die Punkteverteilung analog Sportabzeichen. Das ist eine Wissenschaft für sich! Ein kläglicher Versuch die Sportabzeichen aufzuwerten. Klar erkennbar, dass diese Idee von alteingesessenen (so nenne ich das jetzt mal) kommt, die noch großen Wert auf dieses Abzeichen legen. Die wenigsten momentan aktiven legen wohl wert auf die Anstecknadel.
    Kurzum: Meisterschaft zu kompliziert und zu wenig transparent. Früher hat die Meisterschaft darunter gelitten, dass es keine Ergebnisse gab und am Ende des Jahres die Wundertüte geöffnet wurde. Heute leidet das ganze darunter, dass es einfach zu kompliziert ist und deswegen keiner durchblickt. Und am Ende den Motorsportler des Jahre zu küren ist ja löblich, hinkt aber auch irgendwie durch die viel zu unterschiedlichen Sportarten. Klingt wie durch eine Jury gewählt, was wohl ehrlich gesagt auch der bessere Weg wäre.


    Mein Vorschlag daher: Rallye 200 Meisterschaft ADAC H.-Th., dazu werden alle 200er in Hessen und Thüringen heran gezogen (evtl. ohne die Sprints), wovon minimal X gefahren werden müssen und maximal Y gewertet werden (Streichergebnis), Lizenz Nat. C oder Nat. A, Transparentes Punktesystem meinet wegen wie in der F1 oder Rallye WM, Einschreibung am Anfang des Jahres, evtl. verpflichtender Endlauf, Wertung erfolgt automatisch ohne einreichen von Listen, dazu die ständige Veröffentlichung des Meisterschaftsstandes für bessere Transparenz, evtl. bester Junior für Teilnehmer unter 23.
    Wertet nicht nur die Meisterschaft auf sondern auch die Veranstaltungen, wovon wiederum die Veranstalter profitieren. Sollte auch für Außenstehende recht klar verständlich sein, was wiederum dabei hilft, die Meisterschaft zu vermarkten und man kann sogar den ein oder anderen Seriensponsor gewinnen. Könnte eine Win-Win-Situation werden :)

  • Nabend!


    Hier ist wirklich schon der ganze Knackpunkt mehrfach angesprochen worden! Es kann kein Nachwuchs mehr kommen weil eben der einfache Durchschnittsbürger rund 30.000 Euro für aktuelles Rallyegefährt nicht auf den Tisch legen kann. So wurde mir das mal von einem offiziellen Rallyeveranstalter vorgerechnet:


    Einen Prius oder C2 Rallyefertig kaufen und dazu dann noch die Fahrerausrüstung. Natürlich mit Hans und feuerfester Unterwäsche. Das ganze mal 2, denn die ohnehin schwer zu findenden Beifahrer wollen ja auch eingekleidet werden. Dazu dann fast 2 Euro je Liter 102 Oktan, diverse Sätze Reifen mit Felge natürlich. Weitere Servicekosten, Nenngelder, Unterbringung bei Veranstaltungen,...


    Das können aber wohl nur sehr wenige Menschen aus der Portokasse zahlen, ein paar wahnsinnige machen das vielleicht auf Pump. Aber der Rest der Rallyesportinfizierten und -interessierten können das nicht!


    Für den etwas besser verdienenden Rallyefreund ginge das ja evtl. noch mit Sponsoren! Die zeigen jedoch wenig Interesse an Neueinsteigern. Denn wir haben, von YouTube mal abgesehen (Danke an alle angagierten Motorsportfans!), keine Berichterstattung in den Medien. Und wenn, dann liegt der Fokus auf den Überautos oder den seltenen Unfällen die bis zur Megakatastrophe aufgebauscht werden.


    Der Grund dafür ist sicherlich auch in den geforderten Lizenzgebühren für TV Übertragungen zu finden. 2012 wurden zB von einem befreundeten Youngtimer Trophy Fahrer 140,- Euro verlangt wenn er zum Beispiel sein verruckeltes Privatfahrervideo bei YouTube einstellen wollte. Somit kostet dann der Fan Support bei 10 Veranstaltungen schon 1400,- Euro!


    Was ist überhaupt ein erster Platz wert wenn das Starterfeld aus ganzen 3 Autos in Klasse xy besteht? Hier gewinnt Kapital in Form des besten Setups oder der Zufall. Davon hat auch der Zuschauer nichts, 1,2,3 und schon vorbei. Keine Privatfahrer in Autos mit denen sich der Zuschauer sofort identifizieren kann. Wenn der überhaupt etwas von der stattfindenden Veranstaltung bemerkt hat. Sieht man vom Rallye Magazin ab so ist die Berichterstattung in den Printmedien wohl mehr als dürftig!


    Das wissen auch die veranstaltenden Vereine und führten hier im Norden den Clubsprint ein. Davon hörte ich 2011 beim Club Slalom (1000er) erstmals und für mich war klar das ich dort fahren werde. Das habe ich dann 2011/12 getan, denn dort war nach dem PILOT Clubsport Reglement eine Teilnahme plötzlich möglich. Insgesamt 50 Starter waren bei den Veranstaltungen 2012 am Start und sorgten somit teilweise dafür das Veranstaltungen für die Veranstalter finanziell überhaupt noch durchführbar waren.


    Leider ist das zum aktuellen Zeitpunkt künftig nicht mehr möglich, plötzlich wird DMSB Rallye 200 Standard gefordert. Könnte ich diesen erfüllen, dann würde ich nicht im Clubsport starten sondern direkt beim großen Rallyesprint starten und bestimmt auch mal an einer nationalen Bestzeit Rallye teilnehmen. Und dabei Träume ich nicht vom großen Gesamtsieg, in Wertung ankommen hat für mich noch immer eine große Bedeutung!


    Ich bin Mitglied in zwei Motorsportclubs und bei den Clubabenden sind alle einer Meinung:


    Für den Normalbürger ist ein Einstieg in den DMSB Motorsport heute nicht mehr möglich!


    Statt eine vernünftige Nationale Einsteigerklasse zu schaffen kommen immer neue und bisweilen übertriebene Forderungen. Was ja inzwischen sogar zu einer Spaltung der Motorsport Hohheit führt. Da gibt es DMSB und NAVC, gleich zwei Lizenzsysteme.


    Der Rallye-(Motor-)sport ist dabei wortwörtlich auf der Strecke geblieben. Der künftige Walter Röhrl kommt dort erst gar nicht an...


    Traurige Grüße
    Christian

  • Die Krise existiert, seit die FIA damit begonnen hat, dem Rallyesport seinen ursprünglichen Charakter zu nehmen.


    Rallyesport ist die ursprünglichste Form des Motorsports überhaupt.


    Hier gewinnt nicht der Fahrer, hier gewinnt ein Team. Hier sollte die Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen und nicht die Motorleistung allein. Der Rallyesport sollte von der Ausdauerfähigkeit leben und die Teams sollten zeigen können, dass sie in der Lage sind, ihr Fahrzeug zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei welchem Wetter auch immer auf jedweden Straßenbelägen ins Ziel zu bringen.
    Bei Rallies heutiger Coleur treffen fast alle Charakteristika nicht mehr zu. Die Beifahrer finden kaum noch Erwähnung in der Berichterstattung und die Geschichten von Mechanikern, die auf wundersame Art und Weise in menschenleeren Wäldern Ersatzteile und Werkzeuge auf irgendwelchen Bäumen wachsen ließen, gibt es auch nicht mehr.
    Stattdessen werden leistungsstarke Kurzstrecken-Brenner eingesetzt, die mit Sicherheitseinrichtungen ausgestattet sind, die die Piloten in trügerischer Sicherheit wiegen. Wenn dann so ein Fahrzeug nach einem mehrfachen Überschlag äußerlich nahezu unbeschädigt erscheint, haben die Fliehkräfte den inneren Organen der Fahrzeugbesatzung z.T. irreparable Schäden zugefügt.
    Fehlt nur noch, dass wer auf die Idee kommt, einen „Zuschauer-Airbag“ in Form einer aufblasbaren Gummiwurst ums Auto herum vorzuschreiben.
    Außerdem halte ich den „3. Fahrer“ im Fahrzeug für überflüssig. Beim Rallyesport braucht man keinen „HANS“, der einem den Kopf auf den Schultern hält.


    Auch die Erzähler der Rallye-Stories sind ein wichtiger Bestandteil der Materie. Sie ermöglichen es dem Leser/Zuhörer/Beobachter sich „mittendrin statt nur dabei“ zu fühlen.
    Es gibt keine Journalisten à la Herbert Völker mehr… und Kommentatoren vom Schlage eines Ulf von Malberg muss man mit der Lupe suchen.

    Motorsport kostet Geld.
    Und wer dieses Geld nicht hat, kann eben nicht „mitspielen“!


    So hart das auch klingt… ein 18 jähriger Lehrling oder Studioso wird nicht über die finanziellen Mittel verfügen können, die es ihm ermöglichen könnten, ernsthaft Rallyesport zu betreiben. Insofern bedarf es einer Nachwuchsförderung, die darauf abzielt, dem Einsteiger eine gute Fahrausbildung zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass ein Motorsport-Anfänger durch Teilnahme an Slalom-Wettbewerben an seinen fahrerischen Grenzbereich geführt wird. Wenn er hier besteht, geht es weiter über Rallyesprint oder RallyCross um letztlich eine Lizenz erwerben zu können, die es ihm ermöglicht, am Rallyesport teilnehmen zu können.


    Um dem Rallyesport wieder zu Ansehen zu verhelfen bedarf es in der Tat grundlegender Veränderungen, die so tiefgreifend sein müssten, dass am Ende die Machtverhältnisse innerhalb der Dachverbände völlig auf den Kopf gestellt würden. Und ob diejenigen, die von sich behaupten, die Entscheidungsträger zu sein, einem solchen „Machtkampf“ zustimmen, wage ich ganz stark zu bezweifeln.


    Der wahre Rallyesport bräuchte eigentlich:


    Rückkehr zu den Wurzeln (Ausdauer, Zuverlässigkeit, Improvisation)

    Keine Beschränkung hinsichtlich der WP-Längen und Beschaffenheit sowie der Anzahl von Wertungsprüfungen bei DRM-Veranstaltungen


    Reduzierung der Anzahl von Rallyeveranstaltungen in D


    Bildung von mehr Veranstaltergemeinschaften


    Abschaffung der „Rallye 200“ und statt dessen bessere Ausbildung von Nachwuchs über Slalom und Sprint sowie RallyCross


    Abschaffung der Gruppen G / H für Rallies


    Abschaffung von Masters und DRS und statt dessen Wiederbelebung von Rallye-Cup und Rallye-Trophäe


    Veränderung der Gruppen- und Klasseneinteilung. (Manchmal sind mehr Klassen ausgeschrieben, als Teilnehmer bei einer Rallye starten.)


    Mehr Beachtung des Hinweises in Ausschreibungen, dass „Fahrzeuge, die dem Ansehen des Motorsports in der Öffentlichkeit schaden, von der Teilnahme an der Veranstaltung ausgeschlossen werden!“


    Einbinden neuer Kommunikationstechniken und sozialer Netzwerke bei der „Live-Coverage“ von Veranstaltungen


    Mehr Einigkeit bei der Vermarktung, Werbung für Veranstaltungen im TV mit Hinweis auf „Live-Streaming“ im Internet. Schaffung von „Info-Zentren“ im näheren Umkreis der Veranstaltungen mit „Simulator-Wettbewerben“.


    Keine Einschreibungspflicht, stattdessen erfolgt eine Wertung zur Meisterschaft nur, wenn wenigstens an 70% der Veranstaltungen sowie an der Finalveranstaltung teilgenommen wurde und mindestens 50% der teilgenommenen Veranstaltungen in Wertung beendet wurden.


    Zahlung von Preisgeld, dass erst nach der letzten Veranstaltung zur Auszahlung gelangt


    Punktesystem analog zu dem der VLN


    Startreihenfolge umkehren


    Unerlaubtes Trainieren und vorzeitiges Abfahren von WPs streng überwachen und bestrafen. Einmaliges Abfahren der WPs am Tag vor der Veranstaltung. Alle WPs und/oder Teile von WPs, die auf Privatgelände oder bundeseigenem Gelände absolviert werden, dürfen nicht abgefahren werden. Hier erfolgt eine besonders sorgfältige Auspfeilung. Damit die Teams einen visuellen Eindruck der WPs haben, gibt es eine DVD dieser Prüfungen (oder Teile davon).


    Technisches Reglement und Durchführungsbestimmungen müssen für mindestens 5 Jahre gelten und Änderungen müssen mindestens 8 Monate vor dem Eintritt der Änderung angekündigt werden. Beständigkeit ist die Grundlage für langfristige Zusammenarbeit. Nur wenn man sich aufeinander verlassen kann, kann man erfolgreich sein.


    Leider habe ich gerade etwas geträumt…

  • In einem Punkt möchte ich meinem Vorredner Stefan Blank 100% Recht geben:


    Motorsport kostet GELD und wer das nicht hat kann nicht mitspielen !!!


    Motorsport war teuer, ist teuer und wird immer teuer bleiben. Wer das Geld (warum auch immer) nicht so locker sitzen hat, muss sich ein anderes Hobby suchen. Ich hätte auch gerne eine Yacht im Hafen von Monaco liegen. Das Geld werde ich aber NIE haben. Entweder ich akzeptiere dass und lass es einen Traum bleiben oder ich meckere in allen möglichen Foren wie böse doch der Motorsport ist, weil er so teuer ist.


    Jetzt könnt ihr mich steinigen, beschimpfen oder Morddrohungen aussprechen, aber wenn ihr mal in Ruhe drüber nachdenkt werdet ihr merken, dass ich ein bisserl Recht habe !!!

  • Ola Polo Treter!


    Hier sagt ja auch Niemand das Motorsport zu den billigen Hobbys gehört!


    Aber muß es wirklich eine Erstausstattung im Bereich ab 30.000 aufwärts sein? Das ist nun wirklich nicht wenig Geld und schon gar nicht für den der gerne mal rausfinden möchte ob er wirklich Spaß am Motorsport hat! Talent lasse ich dabei mal außen vor, die wenigsten gewinnen gleich beim ersten mal...


    Für manche kommt ja evtl. die Lösung Club Car in Frage. Aber wieviele Motorsportclubs haben ein solches Gefährt? Der größte Teil der Clubs leidet an schwindenden Mitgliederzahlen und inaktivität durch Überalterung. Was auch ein Teil der Krise ist. Ich bin Mitglied in zwei Motorsportclubs, darunter auch der Mitgliederstärkste im Raum Weser Ems (MSC Oldenburg). Alle Rallyefahrer sind deutlich bei 65+ Jahren angelangt, die haben zwar noch einige brauchbare Tipps auf Lager, aktiv im Rallyesport ist dort Niemand mehr. Dafür unterstützen Sie noch immer unsere Rundstreckenfahrer durch Zeitnahme und Boxencrew, was wenn diese Menschen mal nicht mehr da sind?


    In der Saison 2011/12 war ich der einzige der im MSCO die Rallyefahnen hochgehalten hat. Und zwar beim Club Rallyesprint, mit einem alten Polo 86c. In zwei Jahren bin ich damit inkl. Slalom Cup zu 100% in Wertung gefahren, bin bekannt dafür das ich schnellere sofort fair vorbei lasse, selbst wenn es mich eine Sekunde kostet. Ich fahre weil es mir Spaß macht und das immer mal tun wollte. Das ganze mit einem Auto das sich wirklich jeder leisten kann! Und mir trotz geringer Fahrleistungen schon den ein oder anderen Pokal beschert hat, zuletzt Platz 12 in der Gesamtwertung des Club Sprint Pokales.


    Dafür gebe ich gern jeden verfügbaren Cent meines Nettoeinkommens aus und werde weiterhin dort starten wo das Auto Reglement bedingt durch die Abnahme geht. Was wohl nicht reichen wird um diese Krise abzuwenden!


    Ein schönes Wochenende
    Christian


  • Schade, dass den letzten Satz keiner gelesen hat und wieder die gefühlt fünfundachzigste Grundsatzdebatte daraus wird.


    Ich vermisse inhaltliche Beiträge von Fahrern/Teams, warum sie starten oder auch nicht.
    Muss man also annehmen, es ist den meisten egal oder es wird gewürfelt?
    Was hat z.B. eine Grabfeld oder eine Grünhain, was einer anderen Veranstaltung fehlt?
    Nur die Aftershowparty, oder noch was anderes?

  • 325i hat recht.
    Ich habe den Eindruck, dass viele Leser und Schreiber eigentlich den Hintergrund dieses Threats nicht begreifen. Es geht doch in letzter Instanz nicht darum, irgendjemand etwas wegzunehmen. Doch angesichts vieler nachprüfbarer Tatsachen muss doch auch der letzte Funktionär erkennen, dass drastische Änderungen dringend erforderlich sind, um den Rallyesport wieder auf eine erfolgreiche Spur zu bringen.

    Wenn also etwas umstrukturiert werden soll, dann aber auch richtig, denn ansonsten wird es nur eine von Halbherzigkeit geprägte Veränderung, die wiederum bei einem anderen Teil der an der Umstrukturierung Beteiligten für Unmut sorgen wird. Insofern besteht die Gefahr einer Diskussion bis in die Unendlichkeit ohne ein zählbares Ergebnis.


    Diejenigen, die sich der Veränderung widersetzen, tragen Verlustängste in sich, die ihre Begründung in den Genen der Urmenschen haben, die vor Millionen von Jahren in der Savanne ihr Dasein gefristet haben. Das kann man nachlesen in dem 1967 erschienenen Buch „Der nackte Affe“ von Desmond Morris.
    Bei der Entscheidungsfindung, ob eine Veränderung einer Sache auch zu einer Verbesserung der Situation führt, darf nicht die Länge des Geschlechtsteils und die Masse der Körperbehaarung ausschlaggebend sein. Wichtiger ist die Anzahl der Gehirnwindungen und der Umfang des Verstandes, um zu erkennen, dass die Situation, wie sie sich im Moment darstellt, nur für die tragbar ist, die in letzter Konsequenz finanziell davon profitieren. (Stichwort: Lobbyismus!)
    Ob sich dann tatsächlich der gewünschte Erfolg einstellt, zeigt sich natürlich erst, wenn möglicherweise beschlossene Änderungen die gewünschten Ergebnisse nach sich ziehen. Diesbezüglich Vorhersagen zu treffen, liegen im Bereich der Spekulation.
    Könnte ich die Zukunft vorhersagen, wüsste ich die Lotto-Zahlen vom kommenden Mittwoch…



    Erich Kästner hat 1932 ein Gedicht verfasst und dabei wohl hellseherische Fähigkeiten besessen, als er die Entscheidungsträger des Deutschen Motorsports des zweiten Jahrtausends zu beschreiben wusste…


    Die Entwicklung der Menschheit


    Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
    behaart und mit böser Visage.
    Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
    und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
    bis zur dreißigsten Etage.


    Da saßen sie nun, den Flöhen entfloh´n,
    in zentralgeheizten Räumen.
    Da sitzen sie nun am Telefon.
    Und es herrscht noch genau derselbe Ton
    wie seinerzeit auf den Bäumen.


    Sie hören weit. Sie sehen fern.
    Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
    Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
    Die Erde ist ein gebildeter Stern
    mit sehr viel Wasserspülung.


    Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
    Sie jagen und züchten Mikroben.
    Sie verseh´n die Natur mit allem Komfort.
    Sie fliegen steil in den Himmel empor
    und bleiben zwei Wochen oben.


    Was ihre Verdauung übriglässt,
    das verarbeiten sie zu Watte.
    Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
    Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
    dass Cäsar Plattfüße hatte.


    So haben sie mit dem Kopf und dem Mund den
    Fortschritt der Menschheit geschaffen.
    Doch davon mal abgesehen und
    bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
    noch immer die alten Affen.

  • 1. Mischprüfungen und mehr Schotter. Lieber lange,schwierige Prüfungen als kurze, einfache. Nachts, im Winter und bei Regen, Schnee und Kälte.
    Zügige Durchführung der Veranstaltung und schnelle Siegerehrung.


    2. Straßenreifen wie angesprochen. Ein vernünftiges Serienwagenreglement, evtl. ähnlich VLN.


    3. Im großen und Ganzen gut meiner Meinung nach.


    4. Mischprüfungen, Nachtprüfungen, Schotter, Winter.


    5. Über die Klassen eine gerechte Wertung.


    Gruß


    Daniel

  • Fakt ist, dass es seit der Einführung der Overallpflicht mit dem Rallyesport im kleineren Format bergab geht. Was danach kam, hat es nicht verbessert. Ich habe jetzt nicht allzu viele Startlisten mehr gelesen, wenn ich es tat standen aber keine oder kaum Autos kleiner Klassen darauf.


    Natürlich kostet Motorsport Geld, das war auch schon so, als kleine Rallyes über 120 Team in der Startaufstellung zu bieten hatten. Meinen kleinen Subaru hat mal die 123 geziert. Da war ein Käfig (sogar mit Flankenschutz), zwei Schrotgurte und Feuerlöscher drin. Mehr nicht. Ich lebe noch. Ich habe nicht gewonnen, war aber auch nicht letzter. War auch vollkommen egal, es hat einfach Spaß gemacht. Heute? Wenn ich selten mal ne ruhige Minute habe und mir denke, dass ich mal wieder starten könnte (Auto ist ja noch da), dann schau ich hier rein. Nach fünf Minuten bin ich dann wieder so weiter nen Haken dran zu machen, weil das reicht um zu sehen, dass es das Geld einfach nicht mehr wert ist. Dann lese ich auch noch solchen Quatsch, dass ein Overall "für das öffentlich Auftreten" wichtig wäre. Ne, das kommt nicht von Sportlern, das sind Auswüchse einer Schickimicki - Gesellschaft. Da brauche ich nicht dabei sein. Das selbe gilt im übrigen auch für den Slalomsport in Deutschland. Ich bin bis vor nicht allzu langer Zeit ja um Berlin herum einige male gestartet. Aber da entwickelt sich auch nichts mehr ins positive herein.


    Indem hier Eintrittspreise für Zuschauer gefordert werden: Macht nur, dann sind die auch weg. So merkt wenigstens keiner mehr, wenn der Sport entgültig eine Randerscheinung für besser Betuchte, Lobbyisten und Snobs geworden ist. Der richtige Weg wäre ein Imbiss am Zuschauerpunkt, kann ja auch extern gegen eine Gebühr vermittelt werden. Wenn das die Runde macht, kommen vielleicht auch mal ein zwei Leute mehr. Macht so viel mehr Spaß zu zuschauen, wenns auch was warmes zu futtern gibt. Da kann die Roster auch was mehr kosten.


    Das Regelwerk, so wie es ca. 2004 / 2005 existierte, war in meinen Augen optimal. Da hat die Geschichte noch funktioniert.


    Natürlich bekommt man so aber keine Neuwagen auf die Piste, wie es ADAC und DMSB (auf Druck der (bezahlenden???) Hersteller?) gern hätten. Andererseits ist es natürlich auch verständlich, wenn man den Sport aus diesem Grund sterben läßt. Auf die paar Einnahmen aus Lizenzen u.s.w. kann man auch verzichten. Alles was kein großes Geld bringt ist doch für diese Vereine uninteressant. Sport, was ist das?

  • Schade, dass den letzten Satz keiner gelesen hat und wieder die gefühlt fünfundachzigste Grundsatzdebatte daraus wird.


    Ich vermisse inhaltliche Beiträge von Fahrern/Teams, warum sie starten oder auch nicht.
    Muss man also annehmen, es ist den meisten egal oder es wird gewürfelt?
    Was hat z.B. eine Grabfeld oder eine Grünhain, was einer anderen Veranstaltung fehlt?
    Nur die Aftershowparty, oder noch was anderes?


    325i hat recht.
    Ich habe den Eindruck, dass viele Leser und Schreiber eigentlich den Hintergrund dieses Threats nicht begreifen.........


    Erich Kästner hat 1932 ein Gedicht verfasst ..........


    :confused::confused::confused::confused::confused::confused::confused::confused::confused:

  • Die Krise existiert, seit die FIA damit begonnen hat, dem Rallyesport seinen ursprünglichen Charakter zu nehmen.
    ...


    Leider habe ich gerade etwas geträumt…





    "Leider habe ich gerade etwas geträumt..." wieso leider? Guter Traum. Sollte jeder lesen,ausdrucken
    und sich hin und wieder durchlesen.



    Ein schönes Wochenende !


    Sepp

  • Ich will weder die 1000ste Grundsatzdiskussion entfachen, noch mich darüber lustig machen.


    2005 hat der Sport halt noch funktioniert und stand gut im Futter. Das kann man belegen. Der richtige Weg ist also sicher nicht die Teilnehmerzahlen noch weiter zu verringern.


    Es ist auch der Grund, warum ich im genannten Zeitraum noch startete und heute nicht mehr. Da muss ich nicht alle Details aufzählen. Heute stimmt das Preis - Leistungsverhältnis halt nicht mehr.


    Es macht halt keinen Sinn mehr mit einem einfacheren (ggf. auch schwächeren) Auto zum Spaß zu starten. Dafür ist das ganze zu teuer. Dabei gibt es gerade im Nat. B Bereich einfach recht viele Piloten, die eben aus Spaß an der Freude teilnehmen. Mehr bleibt vielen ja auch nicht übrig, schließlich handelt es sich hier doch weitgehend um die arbeitende Bevölkerung. Da sind eh meist nicht alle Veranstaltungen einer Meisterschaft drin. Diese Leute fängt ein Veranstalter halt nicht, wenn sie für den Spaß Beträge ausgeben müssen, für die sie in der jüngeren Vergangenheit vielleicht die ganze Saison (wenn nicht sogar zwei) starten konnten.


    Das sind halt keine Dinge, die ein Veranstalter so allein für seine 200er entscheiden kann. Da wären die Ortsclubs in ihrer Gesamtheit gefragt, mal ein paar Signale nach oben weiter zu geben. Die Frage ist nur, ob die Clubs es auch wollen. Zahlende Teilnehmer wollen (und brauchen) alle, sich unbeliebt machen will nur scheinbar kaum einer. Sonst hätten wir auch heute noch die Veranstaltungen von vor einigen Jahren, die nun dank Teilnehmermangel geopfert wurden.


    Auch das was die Zuschauer angeht meine ich Ernst. Rallye ist nicht so bekannt, wie alle denken. Es läuft halt nicht zur besten Zeit im Fernsehen und Pappplakate am Wegesrand sind auch schnell überlesen. Da ist die regionale Mundpropaganda (ggf. auch Wochenblätter u.ä.) einfach effektiver. Wenn da was "los ist" und der Eintritt gleich noch für umme ist, bewegen sich auch Zuschauer hin. Ein Eintrittspreis auf den Acker verärgert nur. Dagegen geben die Leute sicher gern Geld für Speisen und Getränke her. Und da wird nicht so genau hin gesehen, ob's nun etwas mehr kostet oder nicht. Ich denke nicht, dass es ein Problem darstellen sollte regional einen entsprechenden Wirt zu finden und damit Einnahmen zu generieren, die sicher über dem Betrag von Eintrittsgeldern üblicher 200er liegen. Indem nicht jeder ins Rallyezentrum geht, wohl aber sicher zum Imbiss, ist da auch der Verkauf von Programheften sinnvoll. Es muss aber natürlich auch erstmal "was los" sein. Wenn kaum Teilnehmer am Start sind, fahre ich nicht zum zusehen hin. Dafür fehlt mir die Zeit.


    Im übrigen halte ich die Diskussionen um Preisgelder und Klasseneinteilungen für wenig effektiv. Wenn ich Spaß am Sport habe und mir den leisten kann brauche ich kein Preisgeld. Wenn ich auf die 100 Euro Siegesprämie scharf wäre, würde ich einfach nicht starten, da über die Rallye hinweg einfach schon genug Geld verbrannt wird. Die Einsatzkosten müssen einfach runter. Gewinnen will sowieso jeder, sobald er im Auto sitzt, egal ob Vollprofi oder sporadisch startender Hobbypilot. Das selbe gilt für die Klassen. Es gibt und gab schon immer zu viele Klassen. Wer den Wettbewerb suchte (und sucht), hat sich schon immer die Klassen mit den meisten Teilnehmern ausgesucht. Andere Klassen wurden halt zusammen gelegt. Solange es 100000 verschiedene Autos gibt, werden auch weiterhin von 50% der Teilnehmer eben so viele Klassen gefordert werden, weil sie sich benachteiligt fühlen. Ich denke da kann man die jetztige Situation belassen. Ist eh unwichtig, weil es in keiner Weise etwas mit dem Grundproblem zu tun hat.

  • Folgende Fragen an Fahrer und Veranstalter.
    1. Starterzahlen:
    Die Starterzahlen bei Rallyes sind – abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen – dramatisch niedrig. Was sollte ein Veranstalter anbieten damit ihr an den Start geht?


    > nicht allzu lange Verbindungsetappen.
    > nicht zu viele " Autobahn " Strecken. Lieber mal eine Bremsschikane
    > ruhig mal Mischprüfungen
    (mir ist bewusst das es für den/die Veranstalter oft schwer ist, wünsche zu realisieren. Sondern es muss oft genommen werden, was zur Verfügung steht)


    2. Kosten:
    Wie lassen sich die Kosten zur Durchführung einer Rallye senken?
    Wie können die Kosten für die Teilnehmer gesenkt werden?


    > Im Bereich Rallye 200 nur Großserienreifen zulassen. Hoher Kostenfaktor
    > Die Ortsclubs sollten besser zusammen arbeiten. Hinsichtlich Streckenposten und sonstiges Personal. Jeder greift jedem unter die Arme. Das lief in vergangenen Tagen (z.B im Bereich Welfenpokal) besser.



    3. Art und Niveau der Veranstaltungen:
    Auf welchem Niveau bewegen sich die Veranstaltungen, die im Bereich des ADAC ausgetragen werden?


    > Niveau ? Im Bereich Rallye 200 wird das Niveau (aus meiner Sicht) stark durch die Teilnehmer geprägt.
    Sprich die Fahrzeuge die dort an den Start gehen und wie viel Aufwand dort betrieben wird um dort zu gewinnen .


    4. Attraktivität:
    Was macht eine Rallye für Teilnehmer interessant? > die Strecken, das Umfeld ( z.B. Rallyezentrum )
    Woran fehlt es bei den Rallyes aktuell? > Mir fehlt im Allgemeinen eigentlich nichts.


    5. Meisterschaften und Prädikate:
    Wie populär sind die im Rallyesport ausgeschriebenen Meisterschaften? Welche Meisterschaften Interessieren die Fahrer überhaupt noch?
    Wie muss eine Meisterschaft ausgerichtet werden, damit ihr daran teilnehmt?

  • Nein er ist nicht in der Krise, er existiert nicht mehr, jedenfalls nicht so wie er mal war bzw. sein sollte !!!
    Der heutige Rallyesport verdient diesen Namen nicht mehr.


    Harald Demuth hat einmal zu mir gesagt, ich solle nicht immer davon reden, dass früher alles besser war.
    Obwohl ich Harald sehr schätze, kann ich ihm den Gefallen nicht tun.


    FRÜHER WAR ALLES BESSER - zumindest im Rallyesport.


    Wer hat ihn zerstört ?
    Unsere eigenen hohen Herren bei FIA, ONS, etc.


    Die großen Veranstaltungen sind nur noch Show und die kleinen haben keinen Nachwuchs mehr.


    Bei den großen gehts nur noch um Profit, der ursprüngliche Gedanke einer Rallye existiert nicht mehr.
    Oft gehts noch nicht mal mehr ums Geld sondern um Macht in den Organisationen.
    Ich könnte kotzen wenn ich die "Oberwichtigen" in ihrem feinen Zwirn rumlaufen sehe, die sich einen Sch... um den Sport kümmern und nur ihre eigenen Interessen verfolgen.
    Die Rallyeshowszene (passt besser als Rallyesport) ist elitär geworden und das ist vermutlich auch so gewünscht.
    Der Fisch stinkt auch hier vom Kopf und zwar gewaltig.


    Da die Hauptbeschäftigung dieser Herrschaften daraus besteht wichtig zu sein, interessiert sie der Nachwuchs natürlich noch weniger. Aus dem können sie ja keinen Profit schlagen, da dort kein Geld zu holen ist. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß man nur geduldet wird.


    Ich habe die Lust verloren, mehr Geld in mein Auto samt Fahrerausrüstung stecken zu müssen um die ständigen neuen Sicherheitsideen zu erfüllen als die eigentlichen Rallyes kosten.
    Damit wird der "kleine Mann" gewollt oder ungewollt ferngehalten.
    Eine Karriere wie bei Walter Röhrl vom "Habenichts" (sorry Walter) zum Weltmeister ist heute undenkbar.


    Ich kann mich mit dem Sport in der heutigen Situation nicht mehr identifizieren.
    Und leider ist es wie in der Politik, man wird es nie schaffen in eine Position zu kommen, die es einem ermöglicht grundlegend etwas daran zu ändern.


    Nun endlich meine Verbesserungsvorschläge - für kleine Rallyes


    Mehr Schotter
    Längere und selektivere WPs ohne lange Geraden
    Damit deutlich gesenkte Geschwindigkeiten auf den WPs
    Da dies oft nicht möglich ist, weniger Veranstaltungen - statt drei Rallyes mit je 40 Startern lieber eine mit 80 Startern
    Weniger Gruppen und Klassen
    Keine überzüchteten Autos, nichts gegen H, aber UFOs müssen nicht sein – aber das wird sich wohl bald erledigt haben
    Evtl. Verbot von Allradfahrzeugen bei Rallye 200
    Strenge Reifenreglementierungen
    Statt Pokalflut lieber mehr Geld für Streckenposten ausgeben, Pokale kriegen eh bloß die, die nicht mehr wissen wohin damit.
    Und der wichtigste Punkt: Keine ständigen Reglement-Änderungen und – ja weniger !!! – Sicherheitsvorschriften.
    Mir ist durchaus bewusst, dass Sicherheit wichtig ist, aber mit Hans, der x-ten Strebe im Käfig und ständig neuen Helmen, Sitzen, Gurten und Anzügen lässt sich kein Nachwuchs finden.
    Wann kommt die feuerfeste, jedes Jahr zu erneuernde Furz-Auffangwanne ?

    Einmal editiert, zuletzt von coyote ()


  • Ist das so schwer zu verstehen, dass hier nicht die hundertste Grundsatzdiskussion gefragt war?

  • Um noch mal auf die Überschrift zurück zu kommen.


    Ja der Rallyesport ist in der Krise. Und hier mal ein Grund sen man dich auch überlegen kann.
    In den Jahren in denen der Rallyesport boomte und Jahr für Jahr interessanter wurde ( also 60er - 80er), War auch das Auto für jeden in der Boomphase. Das Auto hatte generell einen ganz anderen Stellenwert. Jeder wollte Mobil sein.
    Abenteuer, wild, unabhängig etc..


    Heute versucht man das Auto als Monstrum darzustellen, das gleichzeitig der Heilland ist, wenn es ein paar Gramm CO2 einspart.


    Der Rallyesport ist heute einfach nicht mehr im Mainstream. Kommt nicht mehr an, weil es einfach nicht passt.


    Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:


    1. Alternative Antriebe, KERS etc.


    oder


    2. Rallye alla Ken Block, Global Rallyecross, SCORE...


    Der Sport muss sehnsüchte in der Jugend wecken. Denn die machen die Stimmung (oder kann Sido wirklich singen?)
    Die Evolution des Driftwinkels geht eben weiter...



  • Um 1-5 zu realisieren, müsste man akzeptieren, dass die Nenngelder steigen. Ich glaube daran wirds am Ende hängen. Solange die R200 nicht bereit sind 200+ Euro Startgeld zu bezahlen, die ADAC Masters weiter an den Kosten vorbei dumpen und die DRM keine 1000 Euro ablegen - die dann auch sinnvoll in 1-5 investiert werden, beisst sich die Katze in den Schwanz.


  • Was hat z.B. eine Grabfeld oder eine Grünhain, was einer anderen Veranstaltung fehlt?
    Nur die Aftershowparty, oder noch was anderes?


    Ganz einfach....für die genannten Veranstaltungen:


    Die Prüfungen und vorallem die AKZEPTANS der Bevölkerung

    fährste Quer....dann haste mehr......:p
    Spass ist, wenn man nach der Rallye die Fliegen von der Seitenscheibe kratzt:rolleyes:

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