Neues Rallyeformat mit 50 bis 75 WP Kilometern für 2014?

  • Für Zuschauer natürlich sehr schön, für Veranstalter und Teilnehmer natürlich mit mehr Aufwand, mehr Kosten und mehr Zeit verbunden.


    Würde hier gerne die Meinung von den Fahrer/Teams hören ob sich der ganze Aufwand lohnt.

  • Ich sehe das von einer ganz anderen Seite!


    Natürlich kostet jeder WP-Kilometer Geld. Sprit, Reifen, Verschleiß am Fahrzeug oder auch die Kosten für den Veranstalter steigen etwas, was Personal und Genehmigung betrifft, aber im großen und ganzen werden es vielleicht ein Duzend Veranstatungen werden, die sich an dem Konzept beteiligen und damit diesem neuen Format leben geben. Und alle Veranstalter, die sich auf das neue Rallyekonzept einlassen, werden in meinen Augen ein Schritt in die richtige Richtung tun.



    Es gibt mehrere Gründe, warum ich dieses neue Format für sehr gut und längst überfällig betrachte:


    1. Die Anreise zu erstklassigen Veranstaltungen lohnt sich bei um die 60 WP-km immer oder zumindest deutlich mehr als bei nur 35 km, auch wenn es etwas weiter ist als 300 oder 400 km Anreise. Man kann so eine Rallye ja dann als doppelte Rallye200 verstehen, dann bleiben 200 oder 250 km Anreise pro 200er Rallye übrig. Nehmen wir das Beispiel von uns daheim im Saarland. Durch unsere Randlage in Deutschland haben wir meist weite Strecken zurückzulegen, um nach Bayern oder so zu kommen. Umgekehr das selbe.


    2. Der Hauptkostenpunkt sind in der Regel Anfahrt und Übernachtungskosten, neben dem Rallyefahren selbst. Hier steigen der Kostenaufwand nicht, der Nutzen aber sehr. Die meisten Teilnehmer reisen sowieso schon am Freitag an, da wird sich nichts daran ändern. Für die Rallye selber steigen die Kosten schon, aber man bekommt aber auch eine größere sportliche Herausforderung geboten und hat mehr und länger Spaß am Fahren. Insgesamt bin ich überzeugt davon, dass 2 Rallye 200-Läufe deutlich mehr kosten als ein Lauf des neuen Formatkonzepts, wenn man alle Kosten (Anreise, Startgeld, Übernachtung, Kosten für die Rallye selbst) miteinrechnet.


    3. Gorny hat in seinem Bericht klar geschrieben, dass viele Aktive und Veranstalter sich für ein solches Konzept interessieren. Der Meinung bin ich auch und die Möglichkeit sollte auch angeboten bzw. genutzt werden können. Eine große Rallye 200 ist im deutschen Rallyesport schon längst überflüssig.


    4. Die riesen Lücke zwischen DRM/ARM und der nationalen Szene wird geschlossen. Für mich das wichtigste Argument für dieses neue Format überhaupt. In Holland werden schon lange solche Rallye gefahren, die näher am National A-Sport dran sind und in Frankreich gibt es diese Formatstruktur schon seit vielen Jahren mit großem Erfolg, sowohl was Teilnehmer als auch die daraus hervorgehenden Talente betrifft.



    Für mich ist diese Entscheidung eine der, wenn nicht die Beste, die der DMSB in Frankfurt in den letzten Jahren für den Rallyesport getroffen hat. Wegweisend, rechtzeitig bekannt und in die vollkommen richtige Richtung weisend.


    Ich bedanke mich bei allen, die diese waise Entscheidung getroffen und noch mehr bei denen, die sich für dieses neue Format starkgemacht haben und sich über dessen Gestaltung Gedanken gemacht haben. Ich finde das neue Rallyeformat - von dem was bislang bekannt ist - gut durchdacht und umgesetzt.




    Gruß Jörg

  • Ich als Fahrer würde mich freuen wenn das neue Format so durchgezogen wird von manchen Veranstaltern. Natürlich hat man etwas höhere Kosten (wobei sich die auch in Grenzen halten, zumindest für die Teams), aber dafür auch gleichzeitig längere Fahrzeiten und länger Spaß.
    Ich lass mich überraschen was dabei rauskommt :)


    Gruß
    Marius

  • Grundsätzlich ein guter Ansatz mit dem neuen Konzept!


    Würde mich mal interessieren, was denn die Aktiven hierfür an Startgeld bezahlen würden?


    Alfred Gorny hat mal in irgendeiner Kolumne geschrieben, dass eine vernüftig ausgestattete Rallye 200 nicht unter 20.000 € über die Bühne geht. Die Hauptkosten gehen hier für die WP Sicherheit und die Genehmigungen drauf. Für das Rallye 200+ Konzept wird sich der Betrag hierfür sicher weiter nach oben bewegen. In einigen Forumsdiskussionen wurden die aktuell für eine 200er anliegenden 110-140 Euro von den Aktiven zerrissen....
    Weiters wäre noch von Interesse wie die WP Besichtung abläuft? Geht aus meiner Sicht bei einer halbwegs nochmalen Rallye, die nicht superkompakt aufgestellt ist, nur Freitags - d. h. 2 Tage volles Programm.





  • Aus Aktivensicht finde ich dieses Konzept super. Es schließt die Lücke zwischen zu wenigen und zu vielen Kilometern / Prüfungen. Die Bereitschaft für ein höheres Nenngeld ist sicherlich wieder ein Thema welches sich allgemein kaum fassen lässt. Durch die Unterschiedliche Frequentierung der einzelnen Rallyes ist das heute relativ gleichmäßig bemessene Nenngeld sowieso schon nicht nachvollziehbar. Der eine Veranstalter hat gerade 30 Autos der andere 100. Kosten für 3 verschiedene Prüfungen sind im Wesentlichen gleich. Wie das wohl immer aufgeht?
    Das schmale Rallye200+ Konzept sieht sicher 2 Prüfungen á 3 Durchfahrten plus einem Rundkurs mit 2 Durchfahrten vor. Die Kosten zur heutigen Rallye200 Version mit je 2 Durchfahrten dürften nicht wesentlich steigen. Anders wenn ein Veranstalter 5 Prüfungen á 2 Durchgänge bietet, hier steigen die Kosten um 2/3 gegenüber dem klassischen Konzept. Starterzahlenunabhängig sehe ich nur eine Lösung für die Ermittlung der Nenngelder auf Basis eines Prüfungsschlüssels. Bei den heutigen Nenngeldern entspräche das ca. 40-45 Euro pro Prüfung. Kilometerabhängig ist es definitiv "schwammiger".
    Bezüglich des Aufschriebs sehe ich weniger Probleme. Zur Grabfeld müssen auch 6 verschiedene Prüfungen geschrieben werden, das klappt auch. Alles eine Frage der zeitlichen Organisation.
    Die Remote-Idee an dieser Stelle ist äußerst lobenswert, gehört meiner Meinung nach einfach dazu um allein schon der Sicherheit zu entsprechen. Auch bei einer normalen 200er. Ob man Servicepersonal benötigt oder dies das Team selber macht sollte vorher noch erörtert werden. Das Prinzip der Chancengleichheit sollte dort gewahrt werden und nicht wer sich den besten Service leisten kann. Das Reifen zeichnen müsste ebenso erst an der Start-ZK erfolgen. Das Wetter heutzutage ist auch lange nicht mehr so stabil wie es zu Reglementsentwurfszeiten war.
    Warten wir mal ab was aus den guten Ansätzen wird....

    ***...da geht noch was...***

  • Bleibt die Frage, ob älteren WRC und S1600 als CTC teilnehmen dürfen. U.U. gibt es hier eine Möglichkeit, einen Markt für Vermietfahrzeuge zu etablieren. In anderen Ländern (B,F,I,...) mieten lokale Größen gerne solche Fahrzeuge zur Heimrallye, und sie können dort aus einem großen Angeboten wählen.

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...

  • Da würden sich mal ganz andere Möglichkeiten auftun, zum Beispiel mal eine kompakte Veranstaltung mit einer 15-20 km Wp die 2 mal in die eine Richtung und einmal entgegengesetzt gefahren werden könnte,zb.: Niederaula oder eine Mosel WP der Deutschland Rallye, perffekt für Zuschauer und eine Herrausforderung für die Teilnehmer.

  • Ich finde die Idee sehr gut. Die wesentlichen Argumente wurden schon geschrieben. Nenngeld in Höhe von ca. 200 EUR wären für mich o.k., ABER nur wenn nicht 3 WPs 3 mal gefahren werden und dann noch ein Rundkurs 2 mal.
    Dann würde ich sogar eher zu Hause bleiben im Vergleich zur klassischen R200 Variante. Wenn eine 5 km WP 3 Mal gefahren würde, hätte das aus meiner Sicht nichts mehr mit Rallye zu tun. Da kann ich gleich auf die Nordschleife oder nach Hockenheim.
    Rallyes wie Grabfeld oder Fränkische Schweiz hätten locker die Möglichkeiten dazu, ein sehr attraktives WP Angebot zu schnüren. Eine 10 km WP 2 Mal zu fahren wäre für mich absolut i.O.. Dann noch insgesamt vielleicht 8 - 9 WPs und die Sache wäre rund.

  • Alsi ich finde die Idee super.


    Nach sehr langer Abstinenz bin ich dieses Jahr mal wieder ein paar 200er gefahren. Gemeinsam sind wir letzte Woche zum Schluss gekommen 200er nur noch zu fahren wenn man alles an einem Tag (ausser Grabfeld natürlich) abwickeln kann.


    Sobald ich übernachten muss kann ich auch einen Masters Lauf fahren.


    Für das neue Konzept kann man dann zumindest mal eine Übernachtung wieder akzeptieren. Ich freue mich drauf und werde sicher ein paar dieser Veranstaltungen aussuchen.

    Wenn immer nur die Klügeren nachgeben, wir die Welt irgendwann nur noch von Dummen regiert.

  • Schön zu sehen, wenn Dinge, die man den Gremien jahrelang anregt, umgesetzt werden. Wie bereits letzte Woche zum Thema DRS 2014 geschrieben, würde ich mir wünschen, dass sich landesweit vielleicht 8 Veranstalter für so ein Format finden und es unterhalb der DRM eine Serie gibt. Ob das dann Rallye Supercup oder Rallye Trophäe heißt - anyway. Wir sind derzeit selbst mit Partnern im Gespräch, da ich nach 8 Jahren Rallyepause wieder den Helm anziehe und wir ein kleines internationales Programm inkl. WM Lauf fahren wollen Könnte mir durchaus wie Zettinger vorstellen, bei dem ein oder anderen Lauf an den Start zu gehen. Bin gespannt was kommt.

    "Ob ein Fisch anbeißt, oder nicht, entscheidet der Fisch"

  • Ahoi!


    Ich weiß gar nich warum das so als mega Idee gefeiert wird .
    Beim andren deutschen Verband wird das ja schon seit Jahren gemacht und auch für weniger als 200 EURO Startgeld!


    Grüße vom Dicken!

  • Ahoi!


    Ich weiß gar nich warum das so als mega Idee gefeiert wird .
    Beim andren deutschen Verband wird das ja schon seit Jahren gemacht und auch für weniger als 200 EURO Startgeld!


    Grüße vom Dicken!



    Da gebe ich dir recht Dicker, aber für DMSB-Verhältnisse gleicht das schon fast einer Revolution!


    Vielleicht hat man in Frankfurt ja über den Tellerrand hinaus Richtung NAVC geschaut und festgestellt, die haben (fast) immer volles Haus nach Öffnung der Nennungsliste, so falsch kann das Konzept nicht sein.



    Weis schon jemand eine Veranstaltung, die da mitmachen möchte?

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