Mäkinen: "Könnten an alte Zeiten anknüpfen"

  • Wie immer bei Großveranstaltungen, die eigentlich nur vom Charisma des vergangenen Jahrhunderts leben, tauchen hin und wieder Personen im Servicepark und an den Wertungsprüfungen auf, die zu den größten ihrer Zunft gerechnet werden können. Dies Jahr hat Tommy Mäkinen der Monte seine Aufwartung gemacht.
    Und er hat festgestellt, dass der Rallyesport wieder so sein könnte, wie zu Beginn der 90er Jahre.
    Auch China bekunde, seinen Angaben zu Folge, großes Interesse am Rallyesport. Das wäre eine Chance, Rallye wieder in den Focus des Interesses zu rücken, meint er.
    Und es wäre eine Chance für junge Fahrer, ein Cockpit zu ergattern, um erfolgreich an dieser Sportart teil zu nehmen.


    Das glaube ich nicht.


    Blickt man nämlich in die Vergangenheit, wird man feststellen, dass die mit dem Attribut „gut“ zu bezeichnenden Rallyefahrer ihren Leistungszenith in einem Alter hatten, für das die Bezeichnung „jung“ nicht wirklich zutreffend ist und war.
    Und... die wirklich guten waren nicht nur über einen Zeitraum von 4, 5 oder 6 Jahren gut, sondern sie fuhren bis zu eineinhalb Dekaden an der Weltspitze.
    Selbst wenn „Oldies“ (wie Stig Blomquist, z.B.) heute am Volant moderner Rallyeautos drehen, fahren Sie einem Großteil des „Nachwuchses“ galant und beschwingt um die Ohren.
    Ruft nicht immer nach „den Jungen“, nehmt „die Alten“ und gebt ihnen die jungen an die Hand.


    Der Rallyesport nimmt unter allen Motorsportarten eine Sonderstellung ein.
    Diejenigen, denen das Wort „Rallye“ zumindest geläufig ist, verbinden damit in Deutschland eigentlich nur einen Namen: Walter Röhrl.
    Und das liegt mit Sicherheit nicht daran, dass er „nur“ 2 x Weltmeister war, sondern dass er eine Persönlichkeit ist, der stets zu seinen Aussagen steht, unbequem seine Meinung äußert und das auch in der direkten Auseinandersetzung.
    Außerdem gibt es unendlich überlieferte Geschichten und Anekdoten, die zu seiner Legendenbildung bei getragen haben.
    Einen Sebastian Loeb kennen in Deutschland trotz seiner 9 WM-Titel in Folge nur wenige. Er wird (ungerechter Weise) dafür verantwortlich gemacht, dass das öffentliche Interesse am Rallyesport abgenommen hat, weil... zu langweilig, wenn immer nur derselbe gewinnt.
    War ja mit Mäkinen etwa auch so... nur nicht ganz so krass.


    Die FIA trägt allein die Verantwortung für das Desaster des Rallyesports.
    Seit dem Verbot der Gruppe B – Fahrzeuge (meiner Meinung nach unsinnig, da die heutigen WRC deutlich leistungsfähiger– und somit „gefährlicher“ - sind) gab es in kurzer Folge immer wieder Änderungen der Gruppen- und Klasseneinteilung und des Reglements, weil Hersteller sich gegenüber den Mitbewerben im Nachteil sahen. So versucht seitdem die FIA durch eine Art BoP (Balance of Performance) alle Fahrzeuge der WM so „anzugleichen“, dass angeblich die fahrerische Klasse der einzelnen Piloten über Sieg oder Niederlage entscheiden soll.
    Für Zuschauer an der Strecke gibt es Gruppenbezeichnungen, die mit den Bezeichnungen in keinem Zusammenhang stehen. Man lese mal bei Wikipedia nach... unter Punkt „Klassen“:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rallye-Weltmeisterschaft


    Wie aber soll sich „fahrerische Klasse“ entwickeln, wenn der Rallyesport durch Reglementsänderungen seinen Charakter verliert und er nicht mehr der Sport ist, bei dem die Hersteller Zuverlässigkeit beweisen können, bei dem Teile des Teams Improvisationstalent zeigen müssen und die Co-Piloten nichts weiter darstellen, als Fleisch gewordene, Gebetbuch vorlesende Zusatzgewichte, die über keinerlei Tricks und Kniffe verfügen müssen, um ihren Piloten den Weg zum Ziel zu weisen.


    Die Zuschauer an den Wertungsprüfungen sehen ihre „Helden“ heute hinter den Lenkrädern von Fahrzeugen, die mit einheitlichen 4 Zylinder Turbo Motoren ausgerüstet sind und deren Leistungsentfaltung und Drehmomentverlauf via Lap-Top im Servicepark auf die nächste Etappe eingestellt werden. Getriebe-/ und Diffabstimmung erfolgen auf ähnliche Weise. Die Wirkungsweise moderner Fahrwerke kann auch nur noch von „Ingenieuren“ bewerkstelligt werden.


    Immer mehr kommt man zu dem Schluss, dass ein Ausspruch von Walter Röhrl über ein Fahrzeug seines ehemaligen Arbeitgebers Audi bald Wirklichkeit werden könnte:
    „In einen Audi quattro kannst Du einen dressierten Affen setzen, der gewinnt auch!“
    Passt auch auf ein „WRC“...
    Die wirklichen Helden eines WM-Laufes, wie z.B. Veit König und Andreas Schwalié, die einen kleinen Suzuki in wenigen Wochen neu aufbauen, nur um einmal an der Monte teilnehmen zu können, finden so gut wie keine Beachtung, obwohl sie und viele anderen Amateure diejenigen sind, die den „Großen“ die Durchführung ihrer Veranstaltung erst ermöglichen.


    Wenn der Rallysport auf Europa- oder Weltmeisterschaftsebene wirklich erfolgreich sein will, dann muss er dem Publikum unter Zuhilfenahme aller modernen technologischen Hilfsmittel nahe gebracht werden. Dazu gehören der Einsatz von Mini-Cams, „GoPro´s“ und Live-Cams an der Strecke, die Übertragung via Internet und Sendezeit bei frei empfangbaren TV-Sendern.
    Die Hersteller müssen ihre „fahrenden Technologiezentren“ zurück rüsten, so dass der „nur halbwegs am Rallyesport“ interessierte Zuschauer „sein“ Alltagsfahrzeug im Wettbewerb wiedererkennt.


    Die FIA hat dafür zu sorgen, dass die Wertungsprüfungen auch wieder „Prüfungen“ sind und nicht mehrfach benutzte Wege, die ein Pilot nach mehrmaligem Abfahren auswendig kennt.
    Prüfungen müssen auch nachts statt finden, d.h. man könnte auch mal eine Etappe um 20:00 Uhr starten und morgens um 06:00 Uhr in den Servicepark kommen.
    Ansonsten hat Walter womöglich ein weiteres mal recht und kommt in die WM zurück:
    „Wenn man mal in mein Alter kommt, ist im Dunkeln fahren gar nicht mehr so lustig, weil da sieht man nix mehr in der Nacht. Ich hab in der letzten Zeit oft überlegt, ich könnte eigentlich noch Weltmeisterschaft fahren, weil die fahren immer nur am Tag... diese Weicheier!“


    Außerdem sollte die Reifenindustrie heute so weit sein, dass sie Reifen entwickeln kann, die nicht nur für´s Fahren auf Asphalt taugen, sondern auch für die Nutzung von Schotter gut sind.
    Es muss ein Reifen-Regelwerk geschaffen werden, dass den Besatzungen der Fahrzeuge erlaubt, sich auch kurz vor einer WP für eine andere Bereifung zu entscheiden.


    Nur wenn der Rallyesport die Möglichkeit erhält, wieder zu seinen Wurzeln zurück zu kehren, die Zuverlässigkeit von Mensch, Maschine und Material sowie die Leistungsfähigkeit der Mannschaft und deren Improvisationstalent zu beweisen, dann werden auch wieder alte Leitsprüche wahr werden können: „Win on Sundays, sell on Mondays!“

  • Werter Stefan, man verzeihe mir meinen Gefühlsausbruch:


    ICH LIEBE DICH FÜR DEIN STATEMENT!!!


    Besser, treffender, ehrlicher und auch richtiger hätte man es nicht darbringen können! Ich danke Dir aufrichtig!

  • Stefan, du sprichst allen Anhängern des Sports aus der Seele - Fahrern, Mechanikern, Zuschauern, Fotografen, Streckenposten und, und, und...
    Für das Geschriebene möchte ich mich bei Dir herzlich bedanken.


    Mit jedem einzelnen geschriebenen Satz hast du Recht - fast.


    Ich vertrete den Standpunkt, dass von unserem Sport noch immer eine ungeheure Faszination ausgeht. Sie ist nicht mehr so groß wie noch vor dreißig Jahren, aber sie ist immer noch groß. Das muss man ausnutzen.


    Nach wie vor sind die Fahrer aus der Rallye-WM die besten Fahrer der Welt. Mal wird in der Hitze Australiens gefahren und mal in der Kälte Schwedens. Mal wird auf Schnee und Eis gefahren, mal auf Asphalt, mal auf Schotter. Mal wird in den Bergen gefahren, mal in Städten, mal auf dem Land. Mal sind Geschwindigkeiten überhalb von 200 km/h an der Tagesordnung, mal sind Geschwindigkeiten unterhalb von 50 km/h an der Tagesordnung. Sprünge, Wasserdurchfahrten... Alles ist dabei. Das ist das genaue Gegenteil von der tristen Formel 1 - Welt. Das darf man nicht vergessen!


    Nur woran liegt der Wandel von der Volks- zur Randsportart?


    Daran, dass aus Walter Röhrl Sébastien Ogier wurde?
    Daran, dass aus dem Audi S1 quattro ein Citroen DS3 WRC wurde?
    Daran, dass aus Zuverlässigkeit Geschwindigkeit wurde?


    Vermutlich kommt Alles zusammen, dazu kommen die von Dir genannten fehlenden Charakterköpfe, die ihre Meinung sagen. Menschen, die man mag oder eben nicht.


    Vielleicht liegt der Abstieg des Sports aber auch an dem gesellschaftlichen Wandel? Vielleicht ging es gar nicht anders? Egal ob auf der Rennstrecke, auf dem Fußballplatz oder auf der Skipiste - überall wird geschimpft, dass der Sport nicht mehr das ist, was er einst war. Das Gleiche gilt für den technischen Fortschritt - Internet, Einparkhilfe, Computer, Navigationssystem. Auch dafür gibt es Für- und Gegensprecher, beides gibt es bestimmt auch für Rallyes in ihrem heutigen Zustand. An dem Wandel ist nicht allein die FIA Schuld, sondern eigentlich die Menschheit selbst, auch gerade durch den wachsenden Wohlstand. Sie hat heute andere Interessen als damals. Das muss man bedenken.


    "Stillstand ist Rückschritt und der erste Schritt ins Grab", sagte einst Reinhold Würth. Das gilt auch für den Rallyesport. Ein Rallyefahrzeug kann nicht mehr einfach einfach sein. Du, Stefan, sagts ja selbst, dass der VW Polo von Nachbar Michael Maier wiedererkennbar sein muss, also schon mit dem technisch Machbaren. Das Fahrzeug sollte zuverlässig, schnell (...aber nicht zu schnell), sicher, spektakulär und preiswert sein. Gerade der letzte Punkt war doch das Ziel von World Rally Car, S2000 und auch R5. Das hat nur nicht funktioniert. So gesehen, darf das Fahrzeug tatsächlich nicht zu viel Technik (...aber auch nicht zu wenig) haben, die viel Geld kostet. Es müssen möglichst viele Teile aus der Serie verwendet werden können.


    Ich glaube, dass „Win on Sundays, sell on Mondays!“ aber nicht funktioniert, wenn der Sport nur zu seinen Wurzeln zurückkehrt. So schlimm es auch ist - leider sind Ken Block, Red Bull, Monster, rally the world und Co. heute notwendig, um Erfolg zu haben. Das ist einfach "in".


    Es kann natürlich genauso sein, dass ich mich irre. Auch Veranstaltungen mit historischen Fahrzeugen sind schließlich sehr beliebt. Die Resonanz beim "Eifel Rallye Festival" oder bei der "Rallye Legend" ist schließlich groß.


    Lange Wertungsprüfungen zum Beispiel können der Weg zum Erfolg sein - für Fahrer. Für die breite Masse an Zuschauern hingegen sind eher nur kurze Prüfungen in Stadien interessant. Das ist doch klar. Ich erinnere mich an einige meiner Familienmitglieder. Zum Rallycross nach Buxtehude kommen diese gerne mit, zur Rallye - damals wie heute - nicht, nachdem sie einmal mit waren. Da gibt es jedoch eine Ausnahme: Rallyesprints (z.B. auf dem Rosenhof), bei denen man fast das ganze Geschehen mitbekommt. Man muss die "gute, alte Form" des Rallyesports für die Allgemeinheit verständlich machen, dann kommt man wieder auf deine Forderungen zurück.


    In einem Punkt widersprichst du Dir auch, Stefan. Du forderst Improvisationstalent der Teilnehmer. Ist es Improvisation wenn auf allen Streckenbelägen der gleiche Reifen genommen werden kann? Ich behaupte: Nein. Nicht umsonst sagte Sandro Munari, dass ein guter Fahrer, vor dem man Respekt hat, mit jedem Reifen schnell ist.
    Das ist Improvisation, genauso wie teilweise (nahezu) unbekannte Strecken für die Fahrer. Da hast du Recht. Ein Fahrer muss gewinnen, weil er Alles kann, nicht nur schnell fahren. Er muss das Hirn einschalten.


    Alles in Allem ist vielleicht doch ein Mittelweg nötig - zwischen dem damaligen und dem heutigen Rallyesport. Um eine Zuschauerprüfung kommt man nicht mehr drumherum. Das macht es auch für Sponsoren erst interessant, weil dort die meisten Zuschauer sind.

  • In einem Punkt widersprichst du Dir auch, Stefan. Du forderst Improvisationstalent der Teilnehmer. Ist es Improvisation wenn auf allen Streckenbelägen der gleiche Reifen genommen werden kann? Ich behaupte: Nein. Nicht umsonst sagte Sandro Munari, dass ein guter Fahrer, vor dem man Respekt hat, mit jedem Reifen schnell ist.
    Das ist Improvisation, genauso wie teilweise (nahezu) unbekannte Strecken für die Fahrer. Da hast du Recht. Ein Fahrer muss gewinnen, weil er Alles kann, nicht nur schnell fahren. Er muss das Hirn einschalten.


    Ich habe gemeint, dass man auch Mischprüfungen fahren könnte, gäbe es einen entsprechenden Reifen. Die Improvision läge darin, vor der entsprechenden WP zu entscheiden: nimmt man einen Reifen für Asphalt oder einen für Schotter oder entscheidet man sich für die Variante für den "Mix".


    Mir ist auch klar, dass der eine oder andere Forist sich mit aufgerissenem Mund an die Stirn fasst. Was allerdings zu einer der Sache belebenden Diskussion führen kann. Mir ist auch klar, dass wir aus dem Forum hier keine Bäume ausreißen werden und Veränderungen herbei führen. Wenn nur wenige Ideen von uns allen zu Verbesserungen der Situation beitragen könnten, wäre der Sache gedient. Bedauerlicherweise haben wir Zuschauer keine Lobby bei der FIA. Wir müssen nehmen, was man uns, den Zuschauern kredenzt. Die FIA spielt das Konzert, das die Hersteller finanziell großzügig unterstützen.
    Leider ein Konzert mit wenig Harmonie, es ist noch zu viel 12-Ton-Musik dabei...

  • stimme der Fassung vom Super-2000-Freak voll zu!


    Gerade in dem Punkt, dass ein Affe diese Autos fahren könnte, gehe ich mit Herrn Blank etwas conträr...Für mich fahren immernoch die mit Abstand besten Fahrer dieser Welt diese Autos. Ich bin mir auch fast sicher, dass ein Sebastien Ogier und vor allem Loeb auch in einem Gruppe B Auto schnell gewesen wären.


    Dann wird mehr Seriennähe gefordert, während am Anfang das Ableben der Gruppe B als unsinnig bezeichnet wird. Das geht nicht Hand in Hand irgendwie in der Argumentation.
    Der These, dass der Fan dort sein eigenes Auto wieder erkennen möchte, will ich mit dem aktuellen Beispiel der WTCC entgegen treten. Dort ist man gerade einen Schritt von der Serie weg gegangen, weil das Interesse der Herrsteller und Fans einfach nicht da war. Die wollen offenbar spektakuläre Autos auf dem neuesten Stand der Technik sehen, und keine leicht modifizierten Familienkutschen. Der Hersteller will mit Hightech werben. Mich selber nehme ich da aus, ich habe die alte WTCC und auch die Rally-Weltmeisterschaftsboliden vor den World Rally Cars sehr gemocht.


    Auch das Fordern von Nachtprüfungen einerseits, und dann wiederum der höheren Zuschauerfreundlichkeit in puncto TV- und Medienpräsenz auf der anderen Seite läuft sich entgegen. Mit Prüfungen wenn alle pennen, die auf nicht ausgeleuchteten Prüfungen zudem nicht übertragbar sind gewinnst du doch keine neuen Fans.
    Da finde ich, hat man aktuell schon einen guten Kompromiss was das Verhältnis von Nacht- und Tagesprüfungen anbelangt. Auch die Länge stimmt in meinen Augen, um den Punkt der Zuverlässigkeit anzuschneiden: Die Erhöhung der Prüfungskilometer ist mit höheren Kosten verbunden, was leider dem heutigen Zeitgeist entgegen steht. Die viel strengeren Umweltrichtlinien um so eine Rally überhaupt stattfinden zu lassen will ich gar nicht weiter erläutern... Habe im Umweltamt aus erster Hand das ganze Prozedere was zur Ausrichtung einer Rally nötig ist mitbekommen. Da ist jeder einzelne WP-Kilometer schon ein Akt. Ist im EU-Ausland nicht anders. Wir Fans können das leider nicht ändern.


    Ein Punkt den S2000-Freak anschneidet ist der vllt. beste und erstmal erfolgsversprechenste Weg um unseren Sport in eine bessere Lage zu bringen: Rally muss hipper und moderner werden, so sehr uns Traditionalisten das auch widerstrebt. Der hier so oft gescholtene Ken Block ist mit dem Glamour-Faktor und der Medienpräsenz die er mitbringt eigentlich pures Gold wert für die WRC... Auch ein Robert Kubica bringt mächtig Presse und Aufmerksamkeit. Halte spektakuläre Action-Videos von energy-Drink-Herstellern, Kampagnen von Modelables (Puma-Subaru in den USA) und hohe Präsenz in sozialen Netzwerken und in neuen Medien für einen guten Weg...Der Rallycross-Sport belegt das das funktioniert.


    Damit gute Nacht.

  • Auf einer solchen Basis zu diskutieren, macht doch Freude.:D


    Hier noch einige Anmerkungen zu meinem Text oben und gleichfalls als Antwort auf die Ausführungen von JMLatvala2202.


    Das auch ein Affe die Autos fahren könnte, ist ein Zitat von W.R.
    Nicht von mir.
    Noch fahren Menschen diese Autos, doch vom Entwicklungsstand der Technik her wären die Hersteller sicherlich bereits in der Lage, Systeme einzusetzen, die es ermöglichen, bei Erzielung von Bestzeiten auf abgesperrten Straßen ein Verlassen der vorgeschriebenen Strecke zu verhindern. Lediglich auf Verbindungsetappen müssten noch „aktive Besatzungen“ am Lenkrad drehen, weil aktuelle Gesetze die Benutzung von selbsttätigen Steuerungen von Fahrzeugen im Straßenverkehr verbieten.


    Das in der Nachbetrachtung etwas unsinnig erscheint, ist eine Folge der Tatsache, dass man heute eine andere Sichtweise hat, als zur damaligen Zeit. Das Verbot der „Gr.B“ resultierte aus dem Unfall von Toivonen und war m.E.n. eine vorschnelle Entscheidung, um erhitzte Gemüter zu beruhigen. Insofern: unsinnig.


    Die WTCC kann bei dieser Diskussion als Vergleich nicht her halten, denn man kann den Rallyesport mit Aktivitäten auf der Rundstrecke nicht vergleichen.


    Wenn ein Hersteller mit HighTech werben möchte, dann ist RallyCross oder GlobalRallyCross sicherlich ein ideales Betätigungsfeld. Dort haben Prototypen (und ein WRC oder R5 sind sicherlich nichts anderes) sowie Ken Block und andere Akteure ihre Daseinsberechtigung.


    Ich bin mir sicher, dass mit den heute technischen Möglichkeiten auch nachts das Interesse von Zuschauern geweckt werden kann. Denn gerade auch das Darstellen und Vermitteln der großen Belastung von Menschen und das damit zusammen hängende Bewältigen von Problemen kann beim Zuschauer zu einem komplexeren Verständnis für diese Sportart führen.
    Das die Verständigung zwischen den Zuschauern „an der Strecke“ und denen zu Haus am Computer bereits funktioniert, hat die Monte mit der Benutzung von sozialen Netzwerken bewiesen. Wie schnell Action-Fotos von aktuellen Zwischenfällen im Netz zu betrachten waren, war schon eindrucksvoll.


    Ich meine, dass auf eine Rallyeveranstaltung Fahrzeuge gehören, deren äußeres Erscheinungsbild dem eines Straßenfahrzeugs näher kommen muss, als das es die derzeitigen R5 und WRC tun. Natürlich kann man leichte Modifikationen an der Karosse vornehmen, um den sportlichen Charakter eines Fahrzeugs hervorzuheben.

  • ....Ich meine, dass auf eine Rallyeveranstaltung Fahrzeuge gehören, deren äußeres Erscheinungsbild dem eines Straßenfahrzeugs näher kommen muss, als das es die derzeitigen R5 und WRC tun. Natürlich kann man leichte Modifikationen an der Karosse vornehmen, um den sportlichen Charakter eines Fahrzeugs hervorzuheben.


    Wieviel näher könnte denn ein Rallyefahrzeug der jeweiligen Straßenversion kommen, als das derzeit bei R5/WRC der Fall ist?


    Etwas dicke Backen und Heckspoiler müssen schon drin sein....hier sollen schließlich auch Emotionen erzeugt werden! Ein Vergleich mit der WTCC kann hier im Übrigen durchaus herangezogen werden, auch hier war es ja ausdrücklicher Wunsch aller Beteiligten die Autos etwas "spektakulärer" aussehen zu lassen. Die Silhouette und grundsätzliche Karosserieform der Autos bleibt ja nahezu unangetastet.


    De facto unterscheidet sich ein R5/WRC lediglich durch Kotflügelverbreiterungen und Heckspoiler von der Serie. Mehr als leichte Modifikationen an der Karosse kann ich hier nicht erkennen.


    Wenn der Hersteller nicht mit einem gewissen Maß an Hightech werben kann/soll, bräuchte man nur noch maximal R3 Autos zulassen. Die würden aber nur noch einen Bruchteil der Faszination auf den Zuschauer ausüben, das wäre wohl auch ziemlich kontraproduktiv...dieses "Experiment" wurde ja auch schon mal durchgeführt. Erhofft wurden sich Chancengleichheit und Kostensenkung. Erreicht wurden gähnende Leere auf den Nenn-und Starterlisten und damit einhergehend sinkendes Zuschauerinteresse. So "einfach" tickt der Rallyesport dann doch nicht. Faszination/Emotion/Begeisterung haben doch schon immer eine große Rolle gespielt. Und die erzeugen Fahrzeuge von der Stange heutzutage einfach nicht mehr.


    Nur mal als Beipiel:


    als-nachfolger-des-legendaeren-205-gti-uebernimmt-der-neue-peugeot-208-gti-ein-schweres-erbe-mit.jpg


    peugeot-208-type-r5-photo-alexandre-marchi.jpg

  • Oh Wunder, endlich funktioniert das Antworten und meine Anmeldung mal...
    Daher an dieser Stelle meine erste Äußerung als Fan, der aber zeitweise auch mit aktiven aus dem Rallyeumfeld zu tun hat.


    Erstmal Respekt Stefan für dein Statement. Im Ausdruck sehr ausgefeilt. Man sieht auch die Liebe zum Sport, sowas ist nicht in 2min mal hingeschrieben. Einzig in der Sache stimme ich nicht komplett überein.


    Gefühlt ist der Stein des Anstoßes aktuell doch immernoch die Absage bzw. Neutralisation der Nacht der langen Messer. Das ist zwar schade, weil es nun eben die berühmteste Prüfung der Monte ist. Dennoch fand ich es richtig. Wenn u.a. die Autos bei einem Startabstand von 3 Minuten (?) wegen einem Steckengebliebenen aufeinander auflaufen, wird doch das während der gesamten Rallye herausgefahrene Ergebnis ad absurdum geführt. Genauso wie bei dem viel kritisierten Vorschlag, sonntags in der letzten Prüfung zukünftig die Plätze 1 und 2, 3 und 4 etc. auszufahren.
    Möglicherweise hätte man das Problem wirklich mit einmal Räumen seitens der Orga lösen können, aber hinterher ist immer schnell gesagt, was man hätte besser machen können.
    Der Rest der Monte war doch top, herausfordernd und die spannendste Rallye seit Langem.
    Die Schwächen waren doch mehr in der Berichterstattung zu sehen. Da wird in D oberflächlich von den WRC berichtet, dazu zu 99% Bilder vom Starthäuschen wie vom Zieleinlauf der WP´s gezeigt. So lockt man kaum jemand hinter dem Ofen vor. Ein Gesamtbild dieser spektakulären Rallye wurde doch gar nicht gezeichnet. Wie sich Fahrer "kleinerer" Klassen nach vorn gekämpft haben, ein Marc Duez den Porsche (fast) durchge"boxt" hat, die Herausforderung für Privatfahrer á la Veit König. Wie unterschiedlich das Fahrverhalten der WRC´s sein kann (sieht man ja bei Onboardaufnahmen z.B. von Ogier oder Östberg). Aber dazu müsste man sich ja die Mühe machen, mal ein paar Kameras an die WP zu bringen (sicherlich in den Bergen der Monte nicht ganz so einfach wie anderswo) oder mal Onboardaufnahmen auswerten. Auch der Ablauf der Rallye aus Zuschauersicht ist sicherlich hier mal spannend.
    Wie es besser gehen kann, zeigt Eurosport in Ansätzen bei der Dakar mit den Punkten "Stories" u.ä. oder hat es früher bei den Übertragungen mit Berichten zur Junior-WM gezeigt.
    Auch die englischen Live-Streams waren da recht gut
    Im Gegenzug war es mir übrigens eine Freude, die Rallye hier über das Forum zu verfolgen. Zeigt, dass die Rallyefans doch nicht so ewig-gestrig sind wie teils behauptet ;)


    Zu den Fahrzeugen selbst.
    Ich finde, die Identifikation zum Serienauto ist doch durchaus gut gegeben. Rein optisch fahren da die bekannten Kleinwagen mit breiten Backen, die Radhäuser sind in Bezug auf die Fahrzeughöhe etwas weiter in die Karosserie integriert und hinten ist ein großer Spoiler drauf.
    Die Identifikation hat in der Vergangenheit bei mir zumindest soweit gereicht, dass immer, wenn ein C4 in Asphaltkonfiguration am Start war, ich das optisch so geil fand, dass ich am grübeln war, ob ich mir nicht doch privat einen C4 VTS zulege.
    Von der Technik her sind doch die WRC´s auch gar nicht mehr so kompliziert, wie es Anfang der 2000er noch erlaubt war, oder? Und selbst wenn, die Elektronik hält doch in aktuellen Fahrzeugen so massiv Einzug, dass die Vernetzungsmöglichkeiten vielen inzwischen wichtiger sind als die Qualitäten des Fahrzeugs selbst. Gutes Fahrwerk? Egal, Hauptsache mein Auto "kann" Facebook und die Musik meines iPods abspielen usw...
    Weiterhin hat man bei Hyundai doch meines Wissensstandes nach sogar versucht, auf dem Serienmotor aufzubauen, was allerdings aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen zw. Rallye und Serienauto nicht funktionierte.
    Das führt mich direkt zum nächsten Punkt. Gefragt ist aktuell bei Fahrzeugen oft Effizienz und Sparsamkeit (zumindest wird die Gesellschaft dahin manipuliert). Dem trägt man in der Formel 1 mit Hybrid, Turbotechnik (obwohl sie in der F1 kaum einen Sinn ergibt) und rigiden Verbrauchsvorgaben Rechnung.
    Ich könnte mir durchaus vorstellen, diese Ansätze auch in das Reglement der WRC´s zu übertragen. Warum eig dort keine Hybridtechnik? Bremsenergie zum Rückgewinnen gibt es doch z.B. bei der Monte mehr als genug, sah man ja abends an den lustigen roten Dinger hinter den Rädern ;) Ich wohne und fahre täglich in den Hügeln der Mittelgebirge umher und könnte mich daher auch mit der Sinnhaftigkeit dieser Technik identifizieren.
    Auch eine Spritvorgabe könnte ich mir im Rallyebereich gut vorstellen. Maxverbrauch überschritten muss ja nicht gleich zum Ausfall führen, sondern Nachtanken könnte unter z.B Strafzeit von z.B. 5sec/l möglich sein.
    Ich denke, das lässt sich durchaus mit den Grundwerten des Rallyesports vereinen (besser als in der F1), wo nicht nur der Speed sondern das Umgehen und Haushalten mit den gegebenen Möglichkeiten zählt.


  • OK... akzeptiert:)

  • @ Koe:


    Dein Eintrag gefällt mir von den Ideen her recht gut. Von Dir kommen sehr wertvolle Inputs. Schreib ruhig öfter hier! :)


    @ Stefan Blank/Super 2000-Freak/JMLatvala2202:


    Ich denke, das Problem ist sicher nicht, daß heute jeder Affe einen modernen Rallyewagen fahren könne. Auch wenn die Gruppe B-Wagen schwieriger zu fahren waren, ist der Grenzbereich nach wie vor eine Herausforderung, mit der man erst einmal klarkommen muß.


    Warum hat der Rallyesport, im Besonderen die Rallye-Weltmeisterschaft, so sehr an Faszination eingebüßt? Aus meiner Sicht hat das nichts mit irgendeinem abstrakten Begriff wie gesellschaftlicher Wandel zu tun, oder dergleichen Ähnlichem. Sondern ganz konkret mit dem, was geboten wird. Das war nämlich wirklich schon einmal viel besser. Nicht wahr: Wo sind die Zeiten, wo solche Exoten wie ein Lancia Stratos mitgefahren sind und sogar diese von Underdogs wie einem Saab oder Volvo eine auf den Deckel gekriegt haben? Rallye, das bedeutete früher Überraschung und Abwechslung. Und die Ansprüche an die Fahrer und an die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge machte es noch möglich, daß besonders begnadete Lenkradartisten mit einem unterlegenen Auto gewinnen konnten. Durch die Reduzierung der WP-Kilometer auf nur noch einen kleinen Bruchteil gegenüber früher wurde das Fahrerische zurückgedrängt, die Ausgaben für das Material wurden wichtiger. Das Ergebnis ist: Es sind nur noch wenige Werke übriggeblieben, die sich an der Rallye-Weltmeisterschaft beteiligen, und die wenigen WRC-Cockpits werden zumeist an zahlungskräftige, vom Können her zweitklassige Piloten vergeben. Die Ausnahmekönner, von denen es durchaus einige gäbe, sind dementsprechend rar, und dementsprechend leicht kann sich einer, der zu dieser Kategorie zu zählen ist, absetzen. Siehe Loeb oder Ogier. Die Folge: Selten Spannung, keine Überraschungen, und aufgrund der wenigen vertretenen Marken auch wenig Abwechslung. Und das soll hip sein?


    Show ist wichtig in diesem Sport, aber die ergibt sich automatisch, wenn sich der Favoritenkreis vergrößert und vielleicht auch noch Fahrzeuge mitfahren dürfen, die sich von der Masse besonders abheben (siehe RGT...). Das geht meiner Meinung nach nur, wenn man den Sport wieder verstärkt zu seinen Wurzeln zurückführt. Das heißt ja nicht, daß es deswegen keine Spectator Stages geben darf (die gab's übrigens schon in den Siebziger Jahren und noch viel früher, auch wenn das gerne als Erfindung der Neuzeit angepriesen wird). Aber das Herzstück der Rallye muß aus klassischen Prüfungen durch Wiesen und Wälder bestehen, möglichst lange und auf gemischten Untergründen. Es kommt schließlich nicht nur darauf an, ein neues Publikum zu gewinnen, man muß auch die Wünsche des Stammpublikums befriedigen.


    Und Super 2000-Freak, wenn Du schreibst, "Für die breite Masse an Zuschauern hingegen sind eher nur kurze Prüfungen in Stadien interessant. Das ist doch klar.", dann kann ich nur sagen: So klar ist das wieder nicht. Ich kann mich noch erinnern, als im Langauer Forst, mit seinen für eine nationale WP dramatisch langen 25 Kilometern, ein Riesenandrang herrschte. Lange Prüfungen bieten auch den Vorteil, daß sich die Masse besser verteilt. So wie auch dann, wenn es mehr Prüfungen gibt. Es gab Zeiten, da gab es bei der Semperit-Rallye an einem Tag 12 bis 15 WP's. Heute, bei der Waldviertel-Rallye, sind es maximal sieben. Frag einmal die Besucher, die beides kennen, was ihnen lieber war...


    Ich sehe längere Rallyes keinesfalls als Hindernis für besseres Marketing an. Ganz im Gegenteil. Und weil es immer heißt, die strengen Umweltrichtlinien, und wir Fans könnten das nicht ändern - da sage ich nur: Jedes Volk hat die Politik, die es verdient. Weil jeder wählt sich seine Volksvertreter selber. Gilt übrigens auch für die FIA.

  • @ Koe:


    Dein Eintrag gefällt mir von den Ideen her recht gut. Von Dir kommen sehr wertvolle Inputs. Schreib ruhig öfter hier! :)
    ......
    Und Super 2000-Freak, wenn Du schreibst, "Für die breite Masse an Zuschauern hingegen sind eher nur kurze Prüfungen in Stadien interessant. Das ist doch klar.", dann kann ich nur sagen: So klar ist das wieder nicht. Ich kann mich noch erinnern, als im Langauer Forst, mit seinen für eine nationale WP dramatisch langen 25 Kilometern, ein Riesenandrang herrschte. Lange Prüfungen bieten auch den Vorteil, daß sich die Masse besser verteilt. So wie auch dann, wenn es mehr Prüfungen gibt. Es gab Zeiten, da gab es bei der Semperit-Rallye an einem Tag 12 bis 15 WP's. Heute, bei der Waldviertel-Rallye, sind es maximal sieben. Frag einmal die Besucher, die beides kennen, was ihnen lieber war...


    Und es ist nicht nur das, denn da gut und gerne 70% derer die an den Wertungsprüfungen stehen, im Besitz eines SmartPhones sind, gäbe es durchaus die Möglichkeit, z.B. die ersten 10 und einige weitere ausgewählte Teams mit Streaming.Cams auszurüsten, über kaufbare Apps könnten die mit Smartphones ausgerüsteten Zuschauer ihre favorisierten Cams auswählen, was gleichbedeutend damit wäre, dass die Länge einer WP den Zuschauer nicht stört, da er zum einen Live an der Strecke steht und zum anderen "Mitfahrer" beim Team ist.


    Dieses Szenario muss doch von IT-Spezies zu erfüllen sein, wenn man schon in der Lage ist, mit kleinen ferngesteuerten Drohnen und einer Videobrille ausgerüstet, sich selbst "aus der Luft" zu betrachten.

  • @ Koe:


    Dein Eintrag gefällt mir von den Ideen her recht gut. Von Dir kommen sehr wertvolle Inputs. Schreib ruhig öfter hier! :)


    Danke für die Blumen, Andi ;)


    Zitat


    Und es ist nicht nur das, denn da gut und gerne 70% derer die an den Wertungsprüfungen stehen, im Besitz eines SmartPhones sind, gäbe es durchaus die Möglichkeit, z.B. die ersten 10 und einige weitere ausgewählte Teams mit Streaming.Cams auszurüsten, über kaufbare Apps könnten die mit Smartphones ausgerüsteten Zuschauer ihre favorisierten Cams auswählen, was gleichbedeutend damit wäre, dass die Länge einer WP den Zuschauer nicht stört, da er zum einen Live an der Strecke steht und zum anderen "Mitfahrer" beim Team ist.


    Dieses Szenario muss doch von IT-Spezies zu erfüllen sein, wenn man schon in der Lage ist, mit kleinen ferngesteuerten Drohnen und einer Videobrille ausgerüstet, sich selbst "aus der Luft" zu betrachten.


    Die Möglichkeiten gehen ja weiter. Als eine Art Cloud gebaut, könnten Zuschauer auch eigene Videos posten (allerdings bitte ohne "Gefällt mir"-Option um nicht Wettbewerben für die wagemutigsten Videos und damit einer Gefährdung der Sicherheit Tür und Tor zu öffnen.
    So eine Stream-Cam könnte auch gerne den Sponsor des entsprechenden Teams dauerhaft einfangen.. ;) Auch könnten sich bei einer beweglichen und transportablen Cam die Teams einfach selbst promoten, indem Stimmungen und Statements vor und nach der WP oder auf den Verbindungen eingefangen werden. Das macht Show, Show macht Zuschauer und Zuschauer machen einen für Sponsoren interessant (ist ein einfacherer Weg als sich mit Bäume fällen seine Rallyewelt zu finanzieren ;) ).


    So eine App muss - um hier mal nicht vollends ins Träumen abzudriften - für den Veranstalter easy zu handeln und günstig sein, da diese finanziell wie zeitlich immer knapp bei Kasse sind. Daher gehört die Erstellung bzw. Beauftragung denn auch in die Hände von Promoter oder Serienausrichter.
    Ergo liegt der Erfolg der Sportart oder einzelner Meisterschaften letzlich an Einzelpersonen, die den richtigen Schneid haben, so etwas auf die Beine zu stellen. Oder wo wäre die F1 heute ohne Bernie Ecclestone?


    Nochmal kurz zu meiner Hybrid-Idee: Ein WRC könnte dann z.B. ein R5 mit dem wesentlichen Unterschied eines Hybridaufsatzes sein. Hält die Kosten für das Basisfahrzeug im Rahmen und zwingt die Hersteller, ein konkurrenzfähiges Kundensportmodell anzubieten. Trotzdem bleibt ein WRC etwas Besonderes und unterstreicht den technischen Führungsanspruch der Top-Klasse.

  • Eigentlich kann man den Aussagen von Röhrl und Aaltonen nichts hinzu fügen. Sie sagen mit wenigen Worten alles.


    Bedauerlicherweise wird auf die Kritik von erfahrenen und angesehenen Protagonisten vergangener Tage kein Wert gelegt, wenn es darum geht, die Zukunft neu zu gestalten.
    Die ewig Gestrigen... eben, müssten auch mal nach vorne schau´n...


    Die Industrie hat in den vergangenen 30 Jahren immer mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung der einzelnen Meisterschaften nehmen können.
    Zuerst floss das Geld, dann wollte man Einfluss ( weil, sonst kein Geld mehr ). Dann wollte man mehr Einfluss, aber auch einen Teil des Geldes zurück, dass man investiert hatte. Den bekamen die "Investoren" dann auch... und bestimmen zum großen Teil die Regeln.
    Mittlerweile benutzt man die medienträchtigen Events zur Selbstdarstellung und viele Teilnehmer daran sind nur schmückendes Beiwerk.
    Für die lassen die Obrigen unterdessen ein paar Brocken in den Servicepark oder das Fahrerlager hinunterfallen.
    Doch alle die, denen der Sabber beim Nach-Oben-Schauen aus den Mundwinkeln läuft, in der Hoffnung, einige größere Stückchen ergattern zu können, sollten daran denken:
    Wenn der Glamour nachlässt, weil das Image angeschlagen ist, fällt von oben nichts mehr herunter...


    Hat was von..... Prostitution .........

  • Ich hatte gerade eine Vision: Stefan Blank wird Chef d' equipe vom Rallyesport in Deutschland, ich mach derweil Marketing und Live Berichterstattung....


    War nur'n Witz...leider. Bock hätt' ich schon drauf!

  • Die App wäre sicherlich lustig, aber derzeit technisch nciht wirklich umsetztbar.


    Zum einen gibt es immer viele Ausländer bei einer Rallye, diese hätten also ein Raaming Tarif und würden sich dumm und dämlich zahlen.


    Und selbst wenn man das noch in 5 Jahren mit einer EU Verodnung hier hinbekommt, wäre derzweite Punkt der Traffic.


    Stehen nun 5000 Fans in einer Funkzelle. Von den 5000 wollen 1000 die Rallye per Stream verfolgen. Das Videosignal soll natürlich auch von guter Qualität sein, sonst schaut ja eh keiner zu. Also sind wir bei rund 350kb/s.


    So nun das mal 1000 sind wir bei 350000kb/s oder ~350mb/s was schon einen ordentlichen Traffic für diese eine Funkzelle erzeugen würde.


    Ob wir schon soweit sind, um so etwas stabil anbieten zu können wage ich zu bezweifeln. Dafür ist derzeit die Infrastruktur noch nicht wirklich ausgelegt.


    Ausserdem muss an den ausserhalb gelegenden Orten ja dann auch noch eine halbwegs akzebtable Bandbreite / Geschwindigkeit vorhanden sein.


    Stellt man das ganze aber als Stream ein, so dass man es von Hause aus per PC oder sonstwie verfolgen kann, sollte es schon möglich sein.
    Die Daten werden vom Auto zu einer Senderstation im Servicepark übertragen. Hier werden die Daten ausgewertet und aufbereitet und per Stream mit einer ordentlichen Anbindung online gestellt.Bzw. Müsste man warscheinlich die Senderstation in einem Rechenzentrum aufbauen, damit man eine entsprechende Bandbreite zur Verfügung hat.

  • Die Antwort gefällt mir!


    Ich würde nur allzugerne wissen, welche Gedanken sich die Firma macht, die die Vermarktung der DRM vorantreiben und das Publikumsinteresse steigern soll ?
    Oder gibt´s am Ende gar niemanden, der was vermarktet... ?


    Ich schweife ab !


    Zurück zum Thema.


    Danke Nova. Ich hab´ von diesen Dingen nur sehr wenig Ahnung und bin jetzt ein biss´l schlauer.

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