Rallye-Sport in Österreich: Meine persönlichen Gedanken




  • Wegen der lächerlichen 121 aktiven Rallyeteams braucht man sich keine weiteren Gedanken machen.
    Außer, wenn die Frage lautet:..... Wie(!!?) werden es doppelt- und dreifach so viele.


    Wenn ich das Starterfeld bei der Jänner-Rallye sehe und dazu die leidenschaftlichen Diskussionen über die
    " tollen " Autos mit Krach und Wumm, dann kommen mir die Tränen...


    Es zeigt sich, dass kaum massentaugliche(preisgünstige)Autos am Start sind und dass die Fans(?) diese
    kleinen Autos auch nicht sehen wollen.


    Eigentlich könnte man nach Startnummer 9 die Teilnehmer(und Zuschauer) heimschicken.


    Dabei sind bei selektiven Rallyes wie der Jänner-Rallye preiswerte Autos ideal, wenn hinter den Lenkrädern noch richtig viele und griffige Kämpfer/innen hocken. Auch für die Zuschauer ist's ideal - besonders wenn diese auf Bergabpassagen zuschauen!!!!


    Vor kurzem habe ich meinen frz.Namensvetter mit seiner Angetrauten in einem nach deutschen Fan-Maßstäben
    rattenscharfen Starterfeld gesehen. Ich bin eingeschlafen...Wach wurde ich erst wieder, als ich durchdrehende
    Vorderrräder hörte. Diese drehten beim Cutten durch, weil die Autos keine Sperre hatten.


    Am Steuer vermutlich mittellose zukünftige französische Weltmeister.


    Die Autos: ältere,ehemals homologierte Peugeot 1,6 , Citroen 1,6 und Polo 1,6 zu denen es fix-und fertig zusammengestellte Aufbaupakete für unter 3000,- Euro gibt.


    Übrigens sollen diese "Preiswertautos" eine Idee des frz. Verbandes gewesen sein.....


    Jetzt schlag das mal einer in D oder A vor. Die Person braucht anschließend sofort Polizeischutz !!!


    Wenn du dann noch eine umgedrehte Startreihenfolge und gestaffelte Nenngelder(je dicker um so teurer)
    einführst, dann gibt es Tote.


    Ab 1979 gab es ein passendes Teilepaket auch schon in D .... Die Folge zusätzliche(!)130 Starter bei der "Westfalen-Lippe"1979.

    im Foto die damalige Liste für die benötigten Teile:

    3 Mal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()

  • [B]
    Vor kurzem habe ich meinen frz.Namensvetter mit seiner Angetrauten in einem nach deutschen Fan-Maßstäben
    rattenscharfen Starterfeld gesehen. Ich bin eingeschlafen...Wach wurde ich erst wieder, als ich durchdrehende
    Vorderrräder hörte. Diese drehten beim Cutten durch, weil die Autos keine Sperre hatten.


    Spätestens, als Nantet und Rouillard vorbeikamen, warst Du wieder wach... Und das war lange vor den F2000...

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...


  • Das ist alles wirklich sehr ausführlich und nett beschrieben. Aber auch auf die Gefahr hin, daß man mich zum wiederholten Mal als Nestbeschmutzer diffamiert: Hast Du nicht etwas Entscheidendes vergessen?


    Das ist ja auch bei den diversen Zeitschriften-Artikeln das Problem, wo es um die ÖRM geht. Jeder redet oder schreibt an dem entscheidenden Punkt vorbei, keiner traut sich, die OSK und ihre Fehlentscheidungen zur Sprache zu bringen. Von einer freien, unabhängigen Presse sind wir in diesem Bereich weit entfernt.


    Ich habs schon nach der Waldviertel Rallye geschrieben - es scheint zunehmend, dass die beiden größten Rallyes in Österreich von vielen "Stammfahrern" boykottiert werden. Die Zeiten sind anders geworden einfach. Und solange das so ist, braucht man auch nicht mehr über den derzeitigen Zustand der österreichischen Rallyeszene zu diskutieren.


    Wer hat Dir denn DAS eingeredet? :confused: Kannst Du mir das verraten? Ich hätte mit demjenigen ein ernsthaftes Wort zu reden...:p


    Aber da sieht man, wie sehr wir alle schon dahingehend manipuliert worden sind, daß wir den Kopf in den Sand stecken und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Von allein, d.h. ohne Einfluß von irgendwelchen Seiten, haben sich die Rahmenbedingungen sicher nicht so massiv verschlechtert. Wir alle sind dazu aufgerufen, uns über die Zukunftsgestaltung Gedanken zu machen, und - so es in unserer Macht steht - ordnend einzugreifen. Und im Übrigen müssen wir uns bemerkbar machen. Nur durch die Diskussion auf breiter Ebene kommt Bewegung in die Sache. Je mehr sich daran beteiligen, umso besser.


    Ich sage Euch Eines: Bei dieser Führung der ÖRM werden wir auch bei einer wirtschaftlichen Hochkonjunktur kaum besser aussehen als jetzt.


    ja ich kann dir folgen........


    aber leider haben wir das gleiche Problem wie ihr in Österreich.......
    Man bringt nicht alle unter eine Hut, die auch mitmachen.


    Da muß ich wiederum sagen: Man muß eben als lenkende Institution des Sports Prioritäten setzen. Derzeit hat man den Eindruck, daß man (nicht zuletzt) wegen ein paar Platzhirschen auf wichtige Möglichkeiten zur Aufwertung verzichtet. Da könnte ja sonst dem/den Protagonisten die Show gestohlen werden. Offiziell wird das ja abgestritten, aber stellt Euch vor, ein N-GT der Marke Zeltner, Dobberkau o.Ä. gewinnt einen ÖRM-Lauf vor dem Baumschlager, und der muß sich mit dem die gute Presse teilen. Oder es kommt einmal, was eh selten wäre, ein World Rally Car und macht den ersten Platz. Das wäre ja ein Skandal! Und so weiter. Man hat auch irgendwie das Gefühl, daß die jugendlichen Rallyefahrer bewußt im Regen stehen gelassen oder sogar künstlich am Boden gehalten werden und so eine Art Glassturz-Mechanismus für die Dauersieger geschaffen werden soll (Konkurrenz soll möglichst ausgeschaltet werden). Dafür haben wir einen selbsternannten Elmayer des österreichischen Rallyesports, einen Mann aus der Copiloten-Branche, der immer wieder über die jungen Rallye-Teilnehmer herzieht, und über alles Andere, was ihm nicht in den Kram paßt.


    Das ist etwas, wo die Sportpolitik sagen müßte: Unser Ziel hat ein fairer, ausgeglichener Wettbewerb mit einer hohen sportlichen Qualität zu sein, wir unterstützen keine Protektion einzelner Teilnehmer. Wir arbeiten nicht gegen 98 Prozent der Sportler, um bei 2 Prozent gut angeschrieben zu sein. Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann, aber das Gesamtwohl des Sports muß gegenüber dem Wohl Einzelner im Vordergrund stehen.



    Daß man es als Idealist in unseren Breiten sehr schwer hat, das habe ich schon mehr als genug am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wenn man sich über Verbesserungen Gedanken macht und diese Gedanken äußert, da ist sehr schnell Feuer am Dach. Schon oft genug erlebt. Aber was soll's - man ist als aufrichtiger Fan ja hart im Nehmen.


    Zu Deinen Preiswertautos: Wo wären die von der Kategorie her anzusiedeln? Frühere Gruppe A? Oder frühere Kitcars? Alles im Rahmen der ehemaligen Homologation?


    Klingt sehr interessant, aber sobald etwas "aus der Norm" ist, wird's kompliziert. Besonders in Österreich.

  • Antwort zu Andi Lugauer:



    Es sind abgelaufene N1600 Homologationen wie Peugeot 106 1,6 , Citroen Saxo 1,6 VTS , Polo 1,6 etc.


    Es wird jedoch ohne die ab ca. 2001 erlaubten Sperren und Sportgetrieben gefahren - also eher wie die R1 heute.


    Wenn man die Anschaffungspreise eines zum Aufbau bestimmten gebrauchten Fahrzeugs sieht, dann kann man
    auch fast einen R1 aufbauen. Aber wer einen 500,- Euro Wagen rumstehen hat, für den ist das interessant.



    Hier ein alter Beitrag von mir, der das Thema anspricht. Frankreich hat es jedenfalls umgesetzt :



    In Frankreich gibt es (fix+fertig eingetütet) passende Kits für seeeehr wenig Geld




    R1 billiger und nicht nur bei Rallyes . Wer macht mit?




    forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/71108/forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/71109/forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/71110/




    Also los !
    Sucht euch 3-4 Mitstreiter und baut euch einen eigenen Wagen,
    an dem ihr viel Spass haben werdet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()

  • Zitat

    Vielleicht ist es nicht unbedingt fortschrittlich, über 10 Jahre alte World Rally Cars mitfahren zu lassen. Aber ist das wirklich das vordergründige Kriterium? Unterhaltsam ist es allemal, und darauf kommt es schließlich und endlich am Meisten an.


    Gegen aktuelle R5 als Alternative habe ich auch nichts einzuwenden. Aber die müssen erst einmal finanziert werden. Wichtig ist doch, daß Irgendetwas geboten wird, was einigermaßen Pep hineinbringt. Was das betrifft, da steht unsere Rallye-Nation unnötigerweise leider völlig im Abseits. Das ist leider so, sorry.



    Guten Tag,


    unterhaltsam war ein " leises" Starterfeld mit 130 Opel-Kadett mit 60 Ps (0-100km/h ca.17 Sekunden) auch mal .
    Und zwar seeeehr unterhaltsam. Viel unterhaltsamer als 20-30 Opel-ADAM heute


    Die Zuschauer hatten damals evtl. mehr Fachwissen und konnten eine fahrerische Leistung besser
    würdigen. Sie rannten jedenfalls nicht nach 15 Autos weg, denn gerade von den hinteren Startern (ab dem 2. Lauf) wurde seeeehr viel geboten--------ja, eher Abflüge etc.


    Wenn es heute für den geneigten Zuschauer unbedings krachen und schießen muß, dann setzt sich auch kein
    Neueinsteiger in ein Auto was nicht auch ballert. Deshalb sitzen heute Grauschädel in den Ballerbüchsen , weil die Leute mit blonder oder brauner Naturhaarfarbe es nicht finanziell gewuppt bekommen direkt in eine Ballerbüchse zu klettern.


    Tatsächlich hat Österreich die perfekten Strecken, auf denen auch ein DS3 R1 dem Fahrer richtig Spass macht.


    Ein wenig Sachverstand vorrausgesetzt, könnten auch die Zuschauer ihren Spass haben am Erkennen von
    fahrerischen Unterschieden. Dazu müßten sie nur einen Zeitmesser (Uhr) dabeihaben und auch mal auf das Teil draufschauen, ob das Auto nur laut und schnell aussah oder ob es auch tatsächlich schnell war.


    Deshalb ist es wichtig, dass ein Umdenken (Opelaner sagen Umparken) im Kopf stattfindet bei den Zuschauern
    und dann auch bei den Neueinsteigern. Es müssen ja nicht wie vor 36 Jahren 130 preisgünstige C-Kadetten am Start sein, die Hälfte an finanzierbaren+robusten Autos (heute R1+N1600 plus Volvo+BMW-+Golf-Cup) tut es auch.


    Und das muß gefördert werden. Teilnehmer unter 20 Jahren zahlen 1/3 Nenngeld , Volvo/BMW/R1/Golf-Cup dann 1/2 Nenngeld. Und die großen Autos entsprechend mehr - ähnlich VLN-Langstrecke.


    Also liebe Leute, bleibt bis zum Schluß an der WP , schaltet euer Zeitmeßgerät ein und analysiert die Fahrer, die
    es in den "kleinen" Gurken richtig burnen (brennen) lassen.


    Und kauft eurer Omma als Einkaufswagen einen Twingo RS oder DS3 oder Fiesta 1,6 oder Suzuki Sport oder Volvo 940 oder Volvo 740 oder Golf 90 PS oder BMW 318is oder Dacia 1,6....


    Und wenn Omma das zeitliche gesegnet hat, krallt Euch ihren Twingo und kachelt los beim Automobil-Slalom.
    Und wenn das gut läuft: Käfig+Sitze+Gurte+Hannnns+Haubenhalter ins Blech gedroschen und ihr wechselt die Seite - von neben der Fahrbahn auf die Fahrbahn der Jänner-Rallye 2017.


    Deshalb die Bitte : unterstützt den Nachwuchs, indem ihr bis zum letzten Auto an der Strecke bleibt ...


    ....und fangt selbst preiswert an mit Rallyesport -- ideal auch für Leute im Ruhestand


    So geht's aufwärts auch in Österreich und Deutschland - ich schwööör !


    Sepp


    !!!forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/71642/

    Einmal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()

  • ..... Ab 1979 gab es ein passendes Teilepaket auch schon in D .... Die Folge [B]zusätzliche(!)130 Starter bei der "Westfalen-Lippe"1979.


    Ich erinnere mich gerade zurück... da ich selbst als Co von Claus-Peter Werner auf einem BMW 2002 ti am Start war... und eine Siegerehrung ... späääät ... und eine lebensgefährliche Rückfahrt (ohne Schalldämpfer und trotzdem immer ein Auge zu)... aber geil waren sie... die Wertungsprüfungen.


  • Deine Ideen und Anregungen sind wirklich sehr gut, und ich halte davon sehr viel. ABER: Damit das mit den preiswerten Rallyewagen wirklich gut und erfolgreich funktioniert, muß meiner Erfahrung nach auch eine entsprechende offizielle Jahreswertung existieren, in der sich die Teilnehmer der Billig-Kategorie messen können. Weil dann besteht auch ein wirklicher Anreiz, um in dieser Kategorie zu starten, sich mit annähernd gleichwertigen Konkurrenten zu messen und einen entsprechenden fahrerischen Einsatz zu zeigen (weil es ja um ein möglichst gutes Ergebnis geht).


    Was aber macht unsere OSK? Sie lehnt eine eigene Wertung für R1- sowie N-1600er-Wagen etc. unter fadenscheinigen, ja geradezu lächerlichen Begründungen ab und wertet diese Fahrzeuge gemeinsam mit den R2 und R3. Was natürlich bedeutet, daß man mit den preisgünstigeren, aber halt auch deutlich langsameren und schwächeren Wagen überhaupt keine Chance hat, in der Jahreswertung ein Leiberl zu reißen. Dementsprechend gering ist die Motivation, mit einem solchen preisgünstigen Wagen in der ÖRM anzutreten und sich dabei vielleicht gar noch fahrerisch übermäßig zu verausgaben, weil es eh keinen Sinn hat. Man zwingt eigentlich damit die Fahrer sogar, sich ein teureres, aber in der Kategorie konkurrenzfähiges Fahrzeug anzuschaffen. Ob das eine glückliche Lösung ist?! :confused:


    In weiterer Folge ist damit auch der Anreiz für die Zuseher gering, bis zum letzten Auto zu bleiben, weil auch weiter hinten die Action schwach ist. Fazit: Die OSK schwächt mit ihrem engstirnigen Führungsstil nicht nur die Spitze, sondern auch das Breitensport-Segment in der österreichischen Rallye-Meisterschaft gehörig. Die merken gar nicht, was sie anrichten. Das hat man eh beim letzten Interview der OSK-Granden Hertz und Wagner deutlich gemerkt. Und solange sich da nichts ändert, wird sich auch an den Verhältnissen bei den österreichischen Rallyes nichts ändern. Nicht einmal bei einer Hochkonjunktur, die sich gewaschen hat! :mad:


    Immerhin - als schwacher Trost - werden wir vermutlich neben Belgien und Tschechien eines der ersten Länder mit dem Fabia R5 im Renneinsatz sein.


    Damit mit einer noch größeren Kanone auf Spatzen geschossen werden kann...? Ein schöner Trost. :(


    Mir wäre es lieber, wir wären neben Belgien, Tschechien, der Slowakei und einigen anderen Ländern eine jener Nationen, die World Rally Cars und Ähnliches am Start hätten. Hier soll ja in unseren Rallye-Nachbarstaaten Einiges reaktiviert werden, was man so erfahren hat. Und wir?? Ich täte mich nicht wundern, wenn man im Ausland nur mehr lachen würde über unsere Rallye-Politik. Ich finde es ja im Prinzip auch zum Lachen, aber als Rallye-Anhänger in Österreich, der sich über die negativen Auswirkungen bewußt ist, macht es mich einfach nur traurig.

  • Also ich komme gerade gestern aus Belgien zurück von der SpaRally und hab dann heute morgen den Bericht auf Sport1 vom ersten Lauf DRM/DRS gesehen, den mir meine Frau gestern aufgenommen hat. Die Attraktivität des Starterfeldes geht ganz klar zu Gunsten an Belgien. Dazu muss man aber anmerken, ich beobachte seit längerem auch das Publikum. Da kommt z.B. eine junge Familie mit zwei Kindern - die haben wahrscheinlich weniger Ahnung vom Reglement und von der Meisterschaft und wollen einfach nur einen schönen Tag haben und spektakuläre Autos sehen. Da sind sie in Belgien genau richtig - eine tolle Mischung aus S2000, R5, GT´s und noch einigen alten Zwei Liter WRC´s (Subaru, Skoda Fabia, Mitsubishi). Wenn die durch den Wald angeflogen kommen, das merkt man an der Zuschauerreaktion sofort. Wenn dann noch die ganzen Evo´s durch sind, haut die Hälfte der Zuschauer ab zur nächsten Prüfung - oder holen Essen und Trinken und warten auf die historischen Autos. Das sagt mir ganz klar - das Auftreten der Autos vom Sound und vom Speed her macht die Begeisterung aus. Ich persönlich verfolge schon seit Jahren die belg. Meisterschaft und muss sagen, das dieses Jahr sehr spannend wird. Das hat aber genau damit zu tun das jetzt einige Fahrer von S2000 und alten WRC´s auf die neuen R5 umgestiegen sind und somit die Konkurrenten viel näher zusammenrücken. Das zeigen mir die Zeitunterschiede dieses Jahr im Vergleich zu den letzten Jahren. Das ist natürlich für das sachkundige Publikum viel spanndender geworden. In den vergangenen Jahren waren mehr alte WRC´s dabei, aber meist nur ein TopAuto mit TopBesetzung, da hatten die anderen so gut wie keine Chance zu gewinnen (in den Jahren 2010,11,12,13 mit Pieter Tsjoen auf C4 WRC oder Freddy Loix auf Focus WRC). Da kam natürlich die fahrerische Klasse zu Tage, denn nicht jeder kann so ein WRC auch schnell bewegen. Das gleiche konnte man vor einigen Jahren auch in Deutschland erleben wo bei der Eifelrallye viele WRC´s dazu auch noch aktuelle eingesetzt wurden (vanMerkstijn und Kuipers auf Focus und mehrere Wevers Skoda Fabia, dazu noch eine Armada von 911ern Dobberkau, Kahle, Werner, Schewe und Stölzel. Dann wurden die WRC´s verboten - und Attraktivität und Zuschauerzahlen gingen zurück. Mein Fazit: Die verantwortlichen Regelmacher müssen dafür sorgen das die Starterfelder für die Zuschauer attraktiv sind und dazu gehören spektakuläre Autos, sonst kann ich mich ja auch an die Autobahn stellen. Die Chancengleichheit kann man ja auch wie in Belgien über die Punktvergabe regeln (da bekommt ein Zweiliter WRC bei einem Sieg nicht die volle Punktezahl). Aus diesem Grund ist ja der mit den meisten Laufsiegen im verg. Jahr Kris Princen für dieses Jahr auf einen R5 umgestiegen um mehr Meisterschaftschancen zu haben. Trotzdem fährt sein "alter" Impreza WRC zu Freude der Zuschauer noch mit anderer Besetzung mit. Gruss Jörg

  • @ J.-M.



    Einwohnerzahlen:
    Germany 81.160.000
    Belgien 11.200.000
    Ö-Streich 8.499.758


    Im relativ kleinen Belgien ist (wie es scheint) der Rallyesport immer noch ein Breitensport.


    Viele Zuschauende bringen -außer Problemen-dem Rallye-Sport nicht wirklich was (es sei denn über Eintrittsgelder).


    Viele leistungsstarke und im Unterhalt teure Fahrzeuge bringen dem einfacher gestrickten Zuschauenden (wie
    der angeführten Familie) durchaus einiges an Freude. Hilft das aber den Aktiven ?


    Durch viele "dicke" Autos wird der gewöhnliche Rallyefahrende immer weiter abgehängt.


    Was helfen könnte (in Österreich wie auch in Deutschland) wäre :


    Gesamtwertung streichen !!!! Die Pokale verstauben eh im Keller oder fliegen gleich auf den Müll.

    ...dafür Preise für das beste RC-5-Team , beste RC4-Team , beste RC3-Team + beste RC 2-Team
    Und am Jahresende einen RC 5-Meister , einen RC 4-Meister , einen RC 3-Meister,RC2-Meister
    ...nix Zusatzpunkte für das Gesamtklassement und ähnliches Gedöns.
    Nenngeldhöhe gestaffelt oder auch gut : Startreihenfolge umgedreht.


    Beim Rudersport wird der Einer auch nicht mit dem Achter zusammen gewertet.
    Im Rallyesport fährt die Formel 1 gegen die Formel 4 (F4 ist das, wo Mini-Schumi fährt)


    Vielleicht geht dann den Leuten ein Licht auf und sie erkennen, wo tatsächlich gekämpft wird.


    Nur wenn es leichter wird, im Rallyesport Fuß zu fassen, geht auch die Zahl der Teams wieder nach oben.


    Und noch etwas: vor kurzem hatte ich ein seeehr interessantes Gespräch mit einem
    Team aus Belgien/ Luxemburg : Die fanden den deutschen Volvo-Schotter-Cup so spannend,
    dass sie alles in Bewegung gesetzt haben, bis sie endlich in einem Volvo starten konnten.


    Sie waren absolut begeistert ! ! !


    Also: auch Volvo-Cup + BMW-Cup etc. irgendwie gut aufwerten - das bringt Nachwuchs !


    Leute ich sach's Euch : ihr schaut bei den falschen Autos hin...


    Sepp



    Und die absoluten Superstars sind diese Rallyefahrenden (obwohl, ich hätte Schiß im Auto):


    http://forum.rallye-magazin.de…ye-wittenberg-2015-a.html

    6 Mal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()



  • Müssen dann die vielen Nachwuchs-Teams, die Fuss fassen, ewig RC5 fahren
    oder dürfen die sich entwicklen und mir als Normalo-Fan Freude im RC2 oder mehr machen?
    Ich würd die dann gerne in RC2 oder mehr entweder in D. sehen oder am PC zur WM/ERC
    die Daumen drücken. Da wird auch gekämpft! Und wieso bringen viele Zuschauende nix?
    Schon mal die Pensionsbetreiber, Wirte oder Tankstellenbesitzer zum Wirtschaftsfaktor
    Rallye gefragt? Also wenn ich die zur Erze, WM-Lauf oder Lausitz frage....

    SKODA-KÖNIG RALPH-MARIO I.

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph-Mario ()

  • Genau so sieht es aus. Beispiel Spa die haben ihre Legend nach Bertogne verloren. Was wurde getan? Man hat sich ganz flott neun neuen Partner gesucht und innerhalb weniger Monate neun Meisterschaftslauf organisiert. Warum? Das bringt der Stadt Einnahmen. Tourismus ist das Zauberwort. Das machen die nicht wegen der bunten schönen Autos .

    Alles iss irgendwann das erste Mal

  • Viele Zuschauende bringen -außer Problemen-dem Rallye-Sport nicht wirklich was (es sei denn über Eintrittsgelder).


    Natürlich bringen viele Zuseher eher Probleme bei der Rallye selbst, aber wenn sich noch weniger Menschen für diesen Sport interessieren, findet er womöglich keinerlei Akzeptanz bei Bevölkerung und Behörden mehr...

    Rallyevideos aus Deutschland und Mitteleuropa: Youtube

  • @ Sepp Loob:


    NA JA…8):tongue:


    Daß viele Zusehende dem Rallyesport nichts bringen würden außer Schwierigkeiten, das würde ich so nicht sagen. Schließlich bringen die den Regionen, in welchen eine Rallye stattfindet, zusätzliche Umsätze. Ein Grund auch, warum teilweise Rallyes vom Land und/oder von den jeweiligen Gemeinden finanziell unterstützt werden. Alleine dadurch profitiert der Rallyesport (die Veranstalter direkt; eventuell indirekt auch die Aktiven). Und die meisten der Rallye-Besucher sind halt etwas einfacher gestrickt. Für die muß es einfach nur laut und grell und quer sein. Dem bin ich übrigens selber auch nicht abgeneigt.


    Und ein weiterer Punkt ist: Viele Zusehende bedeutet viele Interessenten! Bedeutet wiederum: Die Chance erhöht sich, daß einer sich als Sponsor exponiert. Denn in sehr vielen Fällen ist es – abgesehen von wirtschaftlichen Überlegungen – vor allem das Herzblut, das einen Menschen dazu bewegt, sich als Förderer des Rallyesports zu engagieren. Und viele Interessenten für den Rallyesport bedeutet auch, daß die über diesen Weg verbreitete Werbebotschaft von viel mehr Menschen und auch bewußter wahrgenommen wird. Also ergibt es zusätzlich auch aus unternehmerischer Sicht mehr Sinn.


    Daß durch viele „dicke“ Autos, die hauptsächlich den Rallyesport und dessen Faszination repräsentieren, der gewöhnliche Rallyefahrende Schaden erleiden würde, das kann ich auch nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Damit werden hauptsächlich Menschen zu den Rallyepisten gelockt, und wenn einer, besonders als Neuling, ein wenig neugierig ist, dann wird er sich auch die Autos von weiter hinten ansehen. Und wenn dort entsprechend etwas geboten wird, wird er das auch öfter tun. Somit profitieren auch die Teilnehmer von weiter hinten von der erhöhten Aufmerksamkeit durch die Rallye-Gäste.


    So richtig aber funktioniert das eben nur dann, wenn auch bei den hinteren Teilnehmern viel an Action geboten wird, und viel Action entsteht in den häufigsten Fällen durch zahlreiche Konkurrenz (wie auch bei den Top-Piloten mit Top-Material). Aber solange bei uns – sage ich einmal – die serienmäßigen Fronttriebler gegen Wagen antreten müssen, die um die Hälfte mehr oder sogar fast das Doppelte an Leistung haben, und es bei uns weder einen Volvo- noch einen BMW-Cup gibt, wird die Action bei den hinteren Fahrzeugen immer weitgehend schwach bleiben. Ich weiß das, denn ich bin immer einer von denen, die am Längsten an einem Streckenpunkt bleiben, und ich kann sagen, daß man da sehr oft beim Zusehen fast einschläft. Und das hat nichts damit zu tun, daß ich über die Teilnehmer herziehen möchte. Ich verstehe jeden, der unter den gegebenen Umständen nur drüberrollen will, weil jeder Kratzer am Auto und jeder unnötige Verschleiß schon wieder zusätzlich kostet.


    Generell: Was die Attraktivität im österreichischen Rallyesport betrifft, da versagt unsere Rallye-Politik leider in allen Bereichen! Man könnte direkt meinen, das geschieht mit Absicht...:mad:

  • ...... Damit das mit den preiswerten Rallyewagen wirklich gut und erfolgreich funktioniert, muß meiner Erfahrung nach auch eine entsprechende offizielle Jahreswertung existieren, in der sich die Teilnehmer der Billig-Kategorie messen können. Weil dann besteht auch ein wirklicher Anreiz, um in dieser Kategorie zu starten, sich mit annähernd gleichwertigen Konkurrenten zu messen und einen entsprechenden fahrerischen Einsatz zu zeigen (weil es ja um ein möglichst gutes Ergebnis geht).


    Ich bleibe dabei :


    Wir brauchen nicht unbedingt mehr Zuschauer sondern mehr Teams (außer in gewissen Regionen wie Pfalz+ Sachsen) und eine deutliche Erleichterung für Neulinge (das dürfte für Ö-Streich auch gelten). Da bin ich
    scheinbar ja einer Meinung mit Andy (siehe Zitat oben). Es ist wichtig, dass gerade die "Insider" sich die
    Teams in "billigen" Autos ansehen, wenn diese eine "Billig"-Meisterschaft (inkl. Cups) fahren.



    Ich bleibe dabei:


    Ihr schaut bei den falschen Autos hin.


    Am Wochenende konnte man z.B. mitfiebern mit (ex Volvo-Cup-Treter + ex N1600/R1-Kämpfer) Ph.Knoof.
    Bis auf Platz 2 war er nach vorn gekommen in Frankreich. Was dann den Absturz bewirkte? Keine Ahnung.
    Am zweiten Tag fuhr das deutsche Team jedenfalls im ach so schwierigen Frankreich die erste WP-Klassenbestzeit...


    Der Schotter-Cup-Lauf am Wochenende zeigte einen irren Auftritt von einem deutschen "Altmeister".
    Nur der Zeitverlust des kleinen Abflugs(siehe Foto) vereitelte einen Sieg (+gleichzeitig Platz 7-9 im Gesamt)
    in der Klasse der Sperrdiff.-losen-2-Rad-Antrieb-Fraktion (auch Volvo-Original-Cup genannt)...


    forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/71998/



    Es lohnt sich diese (kleinen) Meisterschaften+Cups zu betrachten, zu analysieren und zu unterstützen.
    Dazu gehört auch, dass man an der WP verbleibt.


    Wer dazu keinen Bock hat und nur 300PS-Autos sehen will, der soll das tun - für mich kein Problem .


    Sepp

    2 Mal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()

  • Lieber Sepp Respekt vor deinem Engagement im Rallyesport aber über deine Meinung zu richtigen und falschen Auto´s kann man geteilter Meinung sein.
    Jeder Teilnehmer an einer Rallyeveranstaltung hat meinen vollen Respekt. Sei es ein Topfahrer mit entsprechendem Equipment oder der gelegentlich startende Hobbyfahrer mit einem kleinen vielleicht sogar unspektakulärem Auto.
    Alle üben den Sport aus den wir alle hier so lieben. Jeder so wie er will und kann.
    Ich glaube schon, dass viele Zuschauer an einer Veranstaltung ein gewisses Zeichen nach außen setzen.
    Potenzielle Sponsoren investieren nicht in Veranstaltungen die niemand interessieren.
    Wenn du als Fahrer Klinken putzen gehst um dein Budgee zu stemmen, macht es sehr wohl was aus wenn du auf Veranstaltungen verweisen kannst, die von der Bevölkerung fequentiert werden.
    Ich als Fan achte sehr genau auf Produkthersteller welche sich als Sponsoren bei Rallyes oder Teams engagieren.
    Eine gewisse Medienpräsenz kommt doch nur zustande wenn das Paket stimmt. Mit Medien meine ich auch die Lokalpresse die den kleinen Artikel vor und nach der Veranstaltung verfasst.
    Ich glaube von mir selbst zu behaupten, das ich sehr wohl alle Autos / Teilnehmer im Auge halte, da ich oft bis zum Schluss an der WP bleibe und auch Spass am hinteren Feld hab.
    Zuschauer die gelegentlich mal guggen da die Rallye zufällig mal in der Nähe des Hauses vorbeiführt, als wie schreibst du ? Minderbemittelt zu titulieren ist schon ein starker Tobak. Jeder von uns hat ja irgendwann mal Wind von ner Rallye bekommen und Blut geleckt.


    Ich als Fan an der Strecke will von allem etwas haben. High Tech Boliden WRC, S 2000, RGT und R5 genau so wie die von dir so heissgeliebten R1 und R2. Ich liebe die Gruppe H sie wird mir ein Loch ins Herz reissen wenn es sie nicht mehr gibt. Auch liebe ich die herrlich hergerichteten alten Auto´s wie Escort´s , Opels in allen Facetten und natürlich die Gruppe B. Alle haben die Berechtigung gefahren und präsentiert zu werden. Wenn diese dann noch Artgerecht bewegt werden um so besser. Alle haben Respekt verdient an dem was sie tun und wie sie es tun.


    Meine Meinung nur mal so.


    Gruß Wolfgang

    Alles iss irgendwann das erste Mal

    Einmal editiert, zuletzt von Rallyewolf67 ()

  • Lieber Sepp Gruß Wolfgang


    ....geht mir auch nicht unbedingt anders. Nur davon bekommen wir keine neuen Teilnehmer.


    Wenn wir alle nur auf die tollen Autos mit den einstelligen Startnummern schielen und die
    preiswerten und robusten "kleinen" Autos nicht irgendwie verstärkt ins rechte Licht rücken,
    dann steigen auch die Starterzahlen nicht.


    In diesem Sinne sieht sich der Zuschauer, der sich nur die ersten Autos ansieht, die falschen Autos an.
    Die kleinen Autos brauchen dringend eine stärkere Beachtung - nicht die Großen.


    Das Problem der geringen Beachtung zieht sich durch bis in die Berichterstattung.
    Also muß das Umfeld auch für die Autos unter 200PS deutlich verbessert werden.


    Und jeder hier im Forum kann mithelfen, indem er verstärkt einen Blick zu den hohen Startnummern wirft.
    Wenn Du mit hoher Startnummer unterwegs bist, beschleicht Dich schon oft das Gefühl, dass die Zuschauer
    schon zu Hause vor dem Kamin sitzen....


    Die haben nicht wenig Zuschauer - die haben oft überhaupt keine Zuschauer mehr.

    Das zu ändern ist nicht leicht. aber man sollte es versuchen - auf welchem Weg auch immer.



    Es grüßt Sepp



    Was ist mit "Minderbemittelt"????

    Einmal editiert, zuletzt von Sepp Loob ()

  • Da lohnt auch wieder ein Blick nach Belgien. Bei der Condroz wird die erste WP am Freitagabend in umgekehrter Reihenfolge gestartet (Also die höchste Startnummer ist das erste Auto). Da kann es aber passieren (wie mir 2007) das bei Beginn der WP um 17:15 die Prüfung dann letztendlich nach 187 Teilnehmern um 23:10 zu Ende war. Da kam es immer wieder vor, das Autos von der Strecke abkamen und geborgen werden mussten und einmal sogar der Krankenwagen unterwegs war. Das gute daran ist, das die Autos immer schneller werden je kleiner die Startnummer wird. Wäre grundsätzlich auch für andere Länder mal eine gute Idee. Gruss Jörg

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