Es wird so viel erzählt von dem Weg nach "oben". Wer hat es nach " oben " geschafft und wie?
Was ist euer tollster und unverhofftester Aufstieg eines Rallyefahrenden ??
Hier ist mein Aufsteiger , der es wirklich verdient hat:
Wir waren direkt aufeinandergetroffen irgendwo im hohen Norden von Deutschland. Es war der erste Lauf zur ONS-Rallye-Trophäe im Februar 1977. Auf der Achse angereist und im Kofferraum 2 M+S-Reifen für die angetriebenen Vorderräder....Wenig Aufwand für viel Spaß.
Es starteten 17 Autos (6 Marken) aus dem In-und Ausland(DK) bei dieser Hanseatik-Rallye in der Klasse bis 1150ccm - Gruppe 1 .
Ebenfalls in einem Audi 50 GL mit Stuttgarter-Kennzeichen: ein langer Schlacks aus dem Raum Stuttgart auf dem Beifahrersitz.
Dieser Co-Pilot(!) wird wenig später in einen Werkswagen befördert- und zwar als Fahrer !! Das kam so:
Die Hunsrück-Rallye ('78 ?) auf Baumholder . Aus welchen Gründen auch immer, aber nun fuhr unser "Langer" den Audi 50 (Polo) selbst und kämpfte mit der untrainierbaren Strecke - ohne Aufschrieb , aber mit der genialen Auspfeilung , die auch 2015 noch auf der Panzerplatte angebracht wird.
Gegner mit "sehr ernsten" Absichten : Ford mit Fiesta Gr. 1 - mit homologierten Doppelvergasern und ca. 60% mehr Leistung als der Polo - Vorläufer Audi 50GL.
Und nun der Klopfer:
Im Ziel der "Hunsrück" liegt der "Lange" mit seiner privaten "Murmel" vor dem höllenmäßigen Über-Ford.
Und weil das natürlich nicht sein darf, dass ein privater 60-Ps-Karren einen quasi "Werk-Fiesta" putzt, wurde sodann das Scheckbuch gezückt und das Autole (sagt man im Raum Stuttgart so?) in seine Bestandteile zerlegt und die Ford-Hälse wurden länger - und länger....denn nix aber auch garnix war unerlaubt am Ingolstädter/Wolfsburger Produkt.
Eilig kramte Ford ein Vertragswerk aus dem Aktenkopfer und unser langgewachsene Beifahrer mit dem sehr starken schwäbischen Akzent war sofort ein auf der linken Seite sitzender Werksfahrer in einem linksgelenkten Fiesta.
Wir waren alle zu Tränen gerührt. Der Typ hatte es aber auch wirklich verdient. Denn wo alle anderen im genialen Festzelt in Idar-Oberstein feierten, mußte er um seinen sensationellen Sieg zittern- bis die erlösende Meldung über den in allen Teilen "sauberen" Audi 50 kam.
Natürlich kam auch er bis heute nicht mehr vom Motorsport los. Nach dieser unerwarteten Beförderung kein Wunder. Man sagt, er sei heute immer noch der Ingolstätter Marke treu und sei oft in Daun zu Gast.
Leute nehmt Euch ein Beispiel.
Fangt ruhig klein an - aber fangt an. Egal ob als Co oder Schrauber. Egal ob im Cup-Volvo, BMW 318is oder DS3 R1...
Es grüßt
Frank Ehrhardt
Tel. 05102-6064 - gern Mo-Fr 10-17 Uhr
noch gefunden:Hanseatic-Rallye 1977 ONS-Pokal-Lauf
1.Gesamt :Jochi Kleint/ Andy Haensch - von 139 Startern
und die Klasse bis 1150 ccm: 6 verschiedene Marken 17 Starter - 10 im Ziel nach 600km
