Lamellensperre Werte und ihre Bedeutung

  • Hallo,
    ich brauche eure Hilfe. Wir bauen ein Auto für den Autocross auf und wollen nun auch eine Sperre fahren.


    Die Info`s:
    Corsa A ; ca.150PS ; ca.750kg ; FWD ; gefahren wird hauptsächlich auf festen Lehm ( wenn`s nass ist - halt sehr schlammig) und "schwere" Erde


    Diesesmal würden wir gerne die hier fahren:
    https://shop.quaife.co.uk/vauxhall-opel-f10-f13-f15


    (in anderen Wagen fahren wir bereits eine Torsensperre, möchten aber evtl eine Lamellensperre probieren)


    Die Frage ist nur welche Einstellung. Und warum? bzw. was bewirken die Einstellungen?
    Oder wisst ihr wo man, das nachlesen kann ( Rampenwinkel 30grad bewirkt untersteuern am Kurvenausgang, etc)


    diesen Link haben wir schon durchgelesen :
    http://www.limitedslip.de/lamellensperre.html



    Was fahrt Ihr und warum?
    Gibt es ein "Standard"? worauf sich der Fahrer einstellen muß oder sollte man nach den Fahrer gehen (er mag übersteuern ergo legt man die Sperre so aus)?


    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
    Thomas

  • Hi Thomas,


    das mit dem Untersteuern eines Fronttrieblers mit Sperre würde ich nicht so pauschal stehen lassen...


    Auf ne Art ist sogar das Gegenteil richtig... Es kommt auf viele Randumstände an, und ich würde eigentlich eher sagen, je mehr Sperre, desto seltsamer und teilweise auch unvorhersehbarer wird das mit der Balance und mit den Lastwechselreaktionen.


    Nehmen wir mal deinen Frontkratzer, wenn er keine Sperre hat. Du fährst auf Asphalt so einigermaßen im Grenzbereich eine Kurve. Das innere Vorderrad ist stark entlastet. Du erreichst den Scheitelpunkt, merkst dass alles im grünen Bereich ist und trittst aufs Gas.


    Das innere Rad dreht nun hilflos durch, das Auto beschleunigt kaum, und du verlierst wegen des Durchdrehens des inneren Rades ein klein bisschen Querhaftung an der Vorderachse. Wenn du im Drift über beide Achsen warst, wird das Auto jetzt beginnen zu untersteuern. Auch ohne Sperre. Das ist leicht zu fahren, man dosiert das Gas so, dass man nicht hinten im Graben landet, und beschleunigt erst ernsthaft, wenn man wieder mehr geradeaus fährt. Ansonsten geht ja eh nur der innere Reifen in Rauch auf...


    Mit Sperre sieht das anders aus. Das innere Rad wird am Durchdrehen gehindert, es geht mehr Antriebskraft auf das äußere Rad. Das kann noch ein bisschen was übertragen, weil es schön auf den Boden gedrückt wird.


    Das erzeugt erstmal ein Drehmoment um die Hochachse, das ein zusätzliches Eindrehen des Autos bewirkt. Man kann dosiert beschleunigen, ohne dass die Karre gleich über die Vorderräder rutscht. Es "beisst" sich spürbar in die Kurve, bis zu einer gewissen Grenze.


    Übertreibst du es mit dem Gasgeben, geht es dann aber massiv über die Vorderachse. Denn jetzt gehen beide Räder durch, und die Querhaftung bricht mehr oder weniger komplett zusammen.


    Unterm Strich kommst du aber schneller aus der Kurve heraus, weil du früher beschleunigen kannst, OHNE dass es zuviel Untersteuern würde. Aber es ist schwieriger zu fahren und bedarf einiger Gewöhnung. Beim Einlenken ist eine Sperre eher hinderlich, ohne trifft man exakter. Dann ist es gut, wenn die Sperre bei wenig Last "aufmacht". Jedenfalls mag ich es so.


    Auf Schotter oder allgemein bei wenig Haftung überwiegt nach meinem Gefühl ein anderer Effekt: Es drehen recht zuverlässig beide Räder durch, wenn man in der Kurve herzhaft Gas gibt. Wenn man das verinnerlicht hat, kann man die Fuhre auch aus hohen Driftwinkeln per Gasstoß zuverlässig stabilisieren. Die Fahrtechnik passt sich bald an, vor der Kurve oder im Kurveneingang schon recht quer stellen, mit Gas den Drift dosieren... So macht auch Frontkratzer fahren Spaß...


    Zu den Wertangaben der Sperren will ich nicht viel sagen. Wir hatten mal ne Gleitsteinsperre, die war mit 80% angegeben. Das war definitiv zu viel, die Nachteile hinsichtlich Fahrbarkeit waren eher größer als der Gewinn. Jetzt fahren wir ne Lamellensperre, seit vier Veranstaltungen. Bislang bin ich hoch zufrieden...


    Gruss Jo

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