RALLYE MONTE-CARLO 1997

  • " IGOR " KOMMT AM FRÜHEN MORGEN WIEDER AUS DEM KNAST FREI !


    Wie es zu der Freilassung kam, ich kann es nicht wirklich zuverlässig beantworten.


    Auf alle Fälle konnte "Igor", unser Mann für alle Fälle , wieder voll mitmischen.


    Er hat z.B. bei Michelin Reifen mit extremen Schnitten organisiert, weil der Schnee zwischenzeitlich
    in durchgängigen Regen übergegangen war . Das hatte zur Folge, dass die normalen TB 20 beim Abbremsen blockierten . Irgendwann fanden sie wieder Gripp und die Antriebseinheit schepperte
    wie wild unter der Motorhaube. Das konnte auf Dauer nicht gut für die Aufhängung sein.


    Der Verfasser dieser Zeilen fiel derweil als Eisspion aus. Aber das war kein Problem.Die restlichen
    " Spione" übernahmen ratz-fatz die Aufgabe. Der Grund für den Ausstieg : Elena, die Mutter und Beifahrerin von Gergana hatte sich beim Aufprall auf den Geländewagen am Fuß verletzt. Der " Eiswagen" Suzuki Vitara long wurde als Krankentransporter benötigt. Im Krankenhaus wurden gut 2kg Gipps um Elena's rechten Fuß modelliert, der sich von da an perfekt zum Autogramme sammeln anbot.


    Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube, dass wir Gerganas weidwunden Suzuki in Valence stehen ließen.Einer stand ja schon in Bad Homburg... Wir hofften, dass nun die Pechsträhne vorbei sein müsste . In Bezug auf den direkten Rallyeverlauf war das sogar der Fall. Bis auf das, was später noch in der WP Sisteron passieren sollte . Nur nach der Zielankunft der verbliebenen 3 Autos in Monaco kam es zu einem letzten echten Drama und zu vielen Tränen. Später mehr dazu.


    Vorher gab es bei der Ankunft im Etappenziel Gap noch eine überaus erfreuliche Überraschung für unser kleines Team.


    Gergana sprach ein perfektes Französisch. Keine Ahnung, wie man das in Bulgarien damals lernen konnte . Beim Training meldete sie sich täglich bei mir.
    Ich bat sie, ob sie bei der Fahrt nach Gap nicht mal kurz bei dem südlich gelegenen Suzuki-Händler
    nett fragen könnte, ob wir auf dem Gelände des Suzuki- Händlers unseren letzten Etappen- Service machen dürfen.


    Als ich als letzter gegen 19 Uhr mit meinem " Krankentransporter" auf den taghellen Suzuki-Hof einbiege , glaubte ich zu träumen. Autohaus-Chef und Chefin und die komplette Werkstatt-Truppe war vor Ort. Rechts wurde gekärchert , Hebebühnen standen bereit und im Ausstellungsraum war ein grandioses Bufet aufgebaut......So muss es im Paradies aussehen. Unglaublich.


    UNSERE "JOKERPRUEFUNG" SISTERON


    Am nächten Tag stand die fast 35 km lange WP Sisteron auf dem Programm. Diese WP hatte in den Vorjahren für unser Team eine wichtige Besonderheit. Auf dieser WP haben unsere "Eierfeilen" fast immer einige Minuten (!)aufgeholt , indem sie 4-5 vorher gestartete Teams mal ganz locker ein- und
    überholten.


    Der Grund : Fast immer waren die ersten 30 km Schnee- und Eisfrei. Dann kommt ein Anstieg mit
    Baumbewuchs und Schattenflächen , sowie eine knifflige Bergabpassage, die fast immer Schnee hat.
    Die Franzosen kennen nur weiche Slicks mit zusätzlichen Schnitten und Spikes. Also machen die meisten Spikes drauf und orgeln sich von Sisteron den Berg hoch bis sie über gut 25 km eine Art
    Hochplateau mit flüssigem Verlauf fahren,wo sich Spikes wie Schotterreifen fahren lassen.


    Wir dagegen hatten bis 1997 keine (!) Spikes .


    Wir hatten außer den Michelin TB 15 und TB 20 noch richtige Wahnsinnsreifen im Service:


    Runderneuerte 185/60-14 - Profil Conti 740 - Mischung von Conti - Unterbau von Michelin


    Diese selbst hergestellten Reifen gingen auf freien Straßen perfekt , im Schnee perfekt und auf
    Eis (besonders auf kaltem Eis) auch sehr gut. Besonders dann , wenn man von den Spiegel-glatten
    Anbremszonen etwas in den seitlichen Schnee lenk.


    Also mache ich mich mit meinem Fahrer auf und fahre gegen Mitternacht von Gap die 30-40km zur WP.
    Hat sich gelohnt. Die Wp-Sisteron war wieder ideal für unsere Reifen. Ich informieren unsere Teams.


    Und was machen die ??????


    An der WP treffen sie auf einen auch heute noch bekannten hessischen Rallyefahrer.
    Der meint : "macht TB 20 drauf. Das ist perfekt. Ihr müßt nur die letzten 4-5 km vorsichtig machen..."


    Irgendwie erreichen die Suzukis den Anstieg. Dann macht es plopp -plopp-plopp....


    2 Suzuki rasieren Schneeleitstangen an exakt identischer Stelle einfach weg und stranden
    neben der Piste. Ich glaub' , die standen sogar gleichzeitig in der "Scheiße". Muß ein schönes
    Bild für die Zuschauer gewesen sein.....uebrigens, den Suzuki gibt's noch. Inkl. Delle im Dach !


    An dieser Stelle muß unbedingt eingefügt werden, dass in den Jahren vorher und nach 1997
    mit den Suzuki teils enorm gute Ergebnisse bei der " Monte" erzielt wurden.
    So beispielsweise 1998 : zweitbestes deutsches Team ( im Gesamt!) mit einem N-1600 Swift ohne Sperre und Sportgetriebe...einfach mal unter ewrc nachsehen. Das war 1998 übrigens der Suzuki, der 1997
    in der Tiefgarage in Bad Homburg stehen gelassen wurde, nachdem wir den Antrieb in den Berliner-Swift bauten. Dieser Suzuki gewann 1998 anschließend auch den ADAC-Junior-Cup.
    Das Team : Frank Post mit seinem unvergessenen Co Bertram Schwalie.


    Es war für uns wirklich nie eine Kaffeefahrt. Über 400km Wp musst du erst mal packen.
    Auch die Vorbereitung war schon sehr anspruchsvoll...anspruchsvoll aber einfach toll !


    Zurück zur Monte 1997. Nach Gap und WP Sisteron führte die Strecke zurück nach Monaco.
    Die Zeit auf "Sisteron" war verdaddelt . Aber egal. Hauptsache die restlichen 3 Suzuki erreichen
    das Ziel.....


    Noch ist nicht alles in "trockenen Tüchern"....mehr am Montag

    Einmal editiert, zuletzt von Frank E. ()

  • DAS GANZ BESONDERE LEBEN EINES EISSPIONS


    Wie schon erwähnt, waren in den 90er Jahren für die Privatfahrer kein Besichtigen kurz vor Beginn
    der WP vorgesehen. So fuhren (zumindest) wir schon oft gegen Mitternacht los . So hatten wir reichlich
    Zeit und fanden das ein oder andere " Gasthaus" . Je kleiner die Ortschaft und je kleiner die Bar, um so
    besser war die Stimmung.


    Im Verlaufe des Tages war es äußerst erquickend, einfach mal dort anzuhalten, wo Zuschauer
    aus Deutschland mit ihren Autos auf der WP standen. Das war immer eine echte Bereicherung.


    Und der Turini war der Hammer. Das war die einzige WP, wo wir die Plätze tauschten.
    Den Turini darfst du nur befahren mit Allrad oder es müssen Ketten dabei oder montiert sein.
    Der Vitara durfte ohne Ketten in die Prüfung. Also Allrad rein plus die Untersetzung. So lief
    das Auto nur noch max. 100km/h . Massig genug für den Turini. Spannend wurde es dann fast immer
    auf den letzten 5 km vor der Passhöhe. Dort gab es eine feine Schneefahrbahn. Den Vitara musstest
    du ähnlich fahren wie einen Cup-Volvo auf Schotter. Vor der Kurve entgegengesetzt lenken, dann
    in die Kurve einlenken , aufs Gas und den Kasten schön im kontrollierten Drift auf der Ideallinie
    durchzerren und wachsam sein, weil teilweise sind noch Fußgänger am Fahrbahnrand unterwegs.


    Ach ja, und die Seitenscheiben müssen runter. Sonst hörst du die Anfeuerungsrufe der Zuschauer
    nicht.


    Wenn wir unsere Noten später an unsere Teams übergeben hatten, machten wir manchmal schon Vorbesichtigungen für den nächsten Tag oder versuchten in der Nähe und im Empfangsbereich
    der Funkgeräte zu bleiben. So konnten wir Hilfe leisten, falls es Probleme gab.


    In der Regel sahen wir die anderen Teammitglieder erst am Abend. Es gab dann immer so etwas wie
    eine Geisterstunde, in der jedes Teammitglied von den Erlebnissen des Tages berichtete.
    Da waren teilweise so lustige aber auch absurde Dinge dabei , dass unsere Lachmuskeln noch
    schmerzten, als wir schon für wenige Stunden im Bett lagen.


    DAS GANZ BESONDERE LEBEN DER SERVICEWAGENBESATZUNGEN


    Das lernst du in keiner Fahrschule : Wenn die französischen Sträßchen in Rallyerichtung verstopft
    waren ( und das waren sie praktisch immer), dann mußtest du auf Modus "GEISTERFAHRER" schalten
    ob du wolltest oder nicht.
    Also das Lenkrad beherzt nach links in den Gegenverkehr gedreht, Licht an, Blinker an und. mit
    Karracho oft über mehrere Kilometer an der Schlange vorbei. Immer wenn Gegenverkehr vor dir
    stand, öffnete sich rechts die eigentlich dichte Schlange und du konntest für 10-20 Sekunden deinen
    Kleintransporter aus der Schusslinie bringen, um dann sofort wieder zurück in den Gegenverkehr zu steuern.


    Es war ein Kunststück , anschließend noch ein halbwegs sicheres Servicefleckchen zu finden. Dort wurden dann alle unsere Suzukis nacheinander abgefertigt. Meist verstärkten noch Eisspione die 2 Serviceleute pro Servicewagen.
    Das klappte ganz gut. Man musste die Reifensätze nur recht früh gleichmäßig in den Transportern
    einlagern.


    Irgendwie erreichten die 3 verbliebenen Suzuki 1997 das Ziel ohne arge Probleme und konnten sich auf die Siegerehrung am nächsten Tag freuen. Besonders Janina(18 Jahre!)+Regine sollten mit Blumen und Pokalen " zugeschüttet" werden....



    Es wurde noch feucht und auch fröhlich, aber wir erlebten auch noch eine ganz,ganz üble Sache....



    Fortsetzung folgt !

  • EINE ALTE TRADITION : NACH DEM ZIELEINLAUF FOLGTE DIE "TAUFE" IM MITTELMEER


    Eigentlich war es nie vorgesehen und schon gar nicht vorher abgesprochen. Aber irgendwann im
    weiteren Verlauf sah man Teile des Teams in den Fluten des Mittelmeeres.


    Andreas ( der morgen bei der Histo-Monte in Frankfurt als Co in einem BOSS-911er dabei ist) berichtete mir, dass er 1997 mit Florian und Janina die Wassertemperatur ausgiebig testete. So ein feuerfester
    Fahreranzug wirkt ähnlich wie ein Moltopreen-Taucheranzug. Es ist gar nicht soo kalt....



    DAS HIGHLIGHT DER MONTE : DER RALLYE-BALL IM SPORTING-CLUB IN MONACO


    Pro Teilnehmerauto im Ziel durften 4 Personen (damals noch kolo )zu diesem Spektakel.
    Dazu hatten wir im Vorfeld schon dafür gesorgt, dass die "Gesellschaftskleidung" vollzählig mit
    nach Frankreich genommen wurde. Wer schon in den Vorjahren die Party miterlebt hatte, trat
    etwas zurück und überließ den Platz dem Eisspion oder Schrauber, der noch nie dabei war.


    Es gab im Sporting-Club absolut leckeres Essen und ein schönes Programm. Und es gab noch etwas,
    nämlich als Getränk ausschließlich "Sekt oder Selters". Aus großen 2 Liter-Flaschen fudelten die Bedienungen den MOËT-Champagner recht treffsicher am Flaschenboden mit drei Fingern haltend
    in die Gläser der Gäste.


    Bier oder gar Coca-Cola habe ich dort nicht gesehen, wohl aber weibliche Bedienungen mit
    blaumetalic Haaren und einheitlicher Pagenfrisur.


    1997 wollten wir unsere Freunde aus Bulgarien den Vortritt lassen. Alle hatten sich die benötigte
    Abendgarderobe teilweise von Freunden in Bulgarien ausgeliehen. So richtig viel Geld war damals
    (und wohl auch heute noch) Mangelware in der Bevölkerung Bulgariens.


    Zufall war zudem, dass Gergana just an diesem Tag ( 25.1.) Geburtstag hatte....


    Irgendwann zwischen 18 und 19 Uhr passierte dann das Unfassbare. Das Wohnmobil direkt vor
    unserem Hotel " Princess er Richmond" wurde aufgebrochen und komplett ausgeräumt , obwohl
    immer wieder nach und nach Dinge ins Hotel geholt wurden.


    Geklaut wurde fast die komplette Abendgarderobe aber auch die Castrol-Fahreranzüge, auf die
    Gergana so stolz war. Dass auch die Videokamera und anderes technisches Gerät unserer Berliner Freunde verschwunden war, spielte in dem Zusammenhang schon keine so große Rolle mehr.


    Nur Gerganas Schwester hatte ihre Sachen schon ins Hotel gebracht . Gergana war total
    geknickt und mußte erst wieder von uns aufgerichtet werden. Mit Glück passte sie halbwegs in die
    Abendgarderobe ihrer Schwester und konnte so wenigstens den Sporting-Club mit dem restlichen
    Team besuchen.


    Nach der Rückkehr nach Hannover blieb Gergana noch etwa 10 Tage und betreute den Monte-Suzuki
    auf einer Auto- und Freizeitmesse auf dem Hannover-Messegelände. Zusammen mit Janina und dem Nord3-Fernsehen wurde bei der Messe gleich noch ein Monte-Fernsehbeitrag produziert.


    Als ausgleichende Gerechtigkeit wählten die Messe-Besucher Gergana dann noch locker
    zur Miss-ABF . Das Preisgeld von etwa DM 1500,- versöhnte dann doch noch etwas...




    ENDE




    Heute ist die " Monte" weit weniger anspruchsvoll und recht einfach zu bestreiten.
    Trotzdem ist sie immer noch ein echtes, unvergleichliches Erlebnis.
    Nur mit einem kleinen Auto bis ins Feld der R4/R5-Autos vorzufahren, das ist nicht mehr möglich.
    Es gibt einfach fast keine (langsamen) Privatfahrer mehr. Und 20 deutsche Starter werden wir wohl auch nicht mehr am Start sehen.


    Aber wir haben auch heute noch Bock auf "Monte"

  • ..meine Respekt habt ihr, vor allem weil das Ende eures Abenteuers noch gespikt war mit Unsägbarkeiten die niemand nach einer solchen Anstrengung braucht!
    wirklich schade , das solche Veranstaltungen durch Regelemente und andere "Stolperfallen" aus dem Wunschbereich der "Amateure" ausgeschlossen sind.
    Alle die das irgendwie miterlebt haben, sei es als Leser, Zuschauer, oder gar als Servicemann oder Fahrer, können warscheinlich solche Erlebnisse mit dem nötigen Herzblut nachvollziehen!
    Was bleibt,sind eben die tollen Erinnerungen, die euch niemand nehmen kann - und das ist eben auch wichtig!
    Nicht nur nach vorne schauen, wie manche meinen - hinten war auch nicht alles schlecht.


    Günni

  • Hat mir Freude gemacht mal so einen Bericht zu lesen.
    Vieleicht finden sich ja noch welche hier im Forum die auch solche Geschichten zu erzählen haben ,ob als Zuschauer oder Fahrer.
    Das ganze könnte man unter dem Thread :Damals wars ,Rallyestories einstellen.
    Was haltet ihr davon?

    Quer is mehr :)

  • Hallo rallyegünni,


    der Text steht nun unter Historik , also ein Blick zurück in die " gute alte Zeit"....


    WICHTIG IST JEDOCH :


    DAS KANNST DU HEUTE (!) IMMER NOCH ERLEBEN !


    Damit das finanzierbar bleibt, sollte man sich besser auf einen R1/N 1600 beschränken.


    Die Rallye Korsika kommt der damaligen Monte z.B. schon relativ nahe. Dort ziehst du auch wie
    ein Wanderzirkus auf der Insel umher. Und auch der vielfach vorhandene SUZUKI SWIFT 1,6 SPORT ist im nationalen Feld vermutlich noch fahrbar.


    Der Vorteil gegenüber der Monte : du kannst am Strand relaxen und das warme Wetter genießen.


    Und die Rückfahrt gemeinsam mit den Werksteams auf einer Fähre ist auch nicht unflott.


    EIGENTLICH MÜSSTE MAN MITSTREITER SUCHEN UND GEMEINSAM MIT 2-4 AUTOS DORT
    STARTEN. AUCH INTERESSANT : 1000 Seen


    Es grüßt


    Frank

  • Hallo Frank
    Da hast du wohl recht, vieleicht findest du einige Mitstreiter. Ich selber bin jetzt Rentner und habe durch eine Rücken OP keine Möglichkeit mehr den gelibetn Sport auszuüben. Das was mir noch geblieben ist, sind Nachbauten alter Rallyeautos zum dahinrollen. Finanziel wäre aber solch ein Trip für mich immer noch unereichbar.


    Aber Korsika kann ich nur empfehlen.
    Bin so um 1995 rum 3 Wochen auf Korsika gewesen, habe da fast alle WM-WP´s abgefahren und dabei regelmäßig in einen Fahrrausch gekommen.
    Es gab da eine Situation die ich nie vergessen werde.
    Wir waren mit einem Volvo Amazon in den Korsischen Bergen mal wieder auf einer WP unterwegs und kamen auf einer Passhöhe an eine Kreuzumg mit 4 oder 5 Abzweigen, die alle in unterschiedliche Talrichtungen führten.
    Um mich zu orientieren hielt ich auf einem relativ großen Schotterplatz an. Jetzt erst bemerkten wir, das dort ein kleines Bistro/Bar stand. Wir entschlossen uns dort ein kühles Getränk zu gönnen.
    Als ich den Raum betrat bekam ich den Mund nicht mehr zu - die gesamte Bar war zugepflastert mit Pokalen, Plakaten, Bildern mit Autogrammen aller Stars die dort mal gefahren sind und eben alles was mit Rallye zu tun hat.
    Nachdem ich mich fast satt gesehen hatte mußte in Ermangelung meiner französischen Sprachkenntnisse meine Freundin alles das Fragen was ich wissen wollte.
    Der Wirt was sichtlich begeistert das wir uns dafür interessierten und gab bereitwillig Auskunft.
    Nachdem ich alles übersetzt bekommen hatte, vergas ich fast etwas zu trinken.


    Wir gingen dann wieder zum Auto, ich setzte mich rein, drehte das fenster runter und lauschte. "Was ist"? kam es vom Beifahrersitz "fahren wir jetzt"!
    Ich lauschte immer noch gespannt in die Stille - und da - jetzt hörte ich es - ein hochdrehender Motor, eine Renault Alpine-ich bekam Gänsehaut! Das Geräusch kam näher und brüllte infernalisch. Jetzt, jetzt kam sie mit heraushängendem Heck auf das Plateau - die Menschenmenge auf dem Schotterparkplatz jubelte und sprang fast auf die Fahrbahn - es muß ein Nationalheld gewesen sein!
    Die Alpine tauchte ab in einem der in´s Tal führenden Wege - der Klang des Motors war immer noch gut zu hören und brachte mir nochmal ein wohliges schauern über die Pelle!
    Ich hörte schon ganz entfernt den nächsten Teilnehmer und wollte gerade sagen was das wohl für ein Rallyeauto sei, kam von rechts " Haaalllloooo, hier fährt kein Auto, das einzige was ich höre ist eine wunderbare Stille und ein paar Singvögel"!


    Ich hatte einfach genau das geträumt, was uns der Wirt erzählt hat. Genau so muß es hier gewesen sein, wenn hier oben bei mehreren WP´s die über diese Passhöhe führten, die Hölle los war!


    Diese Geschichte habe ich nicht erfunden, die habe ich bis heute als ein ganz tolles Urlaubserlebniss im Kopf abgespeichert. weil sie fast real war - ich würde viel dafür geben, wenn ich dort mal stehen könnte und das alles nicht träumen müßte - und die Krönung wäre, in einem Rallyeauto zu sitzen, und das alles aus dieser Perspektive sehe zu können.


    Entschuldigung für meine Träumereien!


    Gruß Günni

  • Hallo


    Super Bericht von der Monte .
    War Regine Regine Rausch aus Schlüchtern.
    Noch mehr solche Berichte .
    Ich hätte auch noch einiges zuerzählen.


    mfg


    Möller

  • ...


    ..... bei der Hunsrück-Rallye aus den 70er bis Mitte der 80 er Jahre mit Wp-Längen von über 100km (1 Wp!!) , 300 Startern und ohne Aufschrieb kamen von unserem Team ähnliche Geschichten zusammen...soll ich mal loslegen?


    Es grüsst


    Frank

  • bei der Hunsrück-Rallye aus den 70er bis Mitte der 80 er Jahre mit Wp-Längen von über 100km (1 Wp!!) , 300 Startern und ohne Aufschrieb kamen von unserem Team ähnliche Geschichten zusammen...soll ich mal loslegen?

    Na klar doch.


    Wenn's zu langweilig sein sollte, würde das hier schon mitgeteilt werden. ;)

  • Hallo Frank,
    das Fragezeichen hinter dem deutschen Co kann aber Andreas mit Sicherheit klären ...
    War eine Saarland/Pfalz-Kombination.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!