Das mit der Jänner-Rallye 2004 ist ein unpassender Vergleich. Raimund hat damals auch davon profitiert, dass er sauber, schnell und fast fehlerlos gefahren ist, während sich die Tschechen mit ihren WRC reihenweise irgendwo im Tiefschnee versenkt haben. Das hatte mit der Technik sehr wenig zu tun, sondern mit der Person bzw. dem Talent eines Baumschlager. Außerdem hat es sich damals bei den WRC um Privatfahrer gehandelt.
Na und? Ist es nicht üblich, daß im nationalen Rallyesport so gut wie ausschließlich Privatfahrer aufeinander treffen, auch in der Top-Kategorie? Und wer sagt denn, daß sich nicht auch unter den R4-Kit-Toppiloten der Eine oder Andere finden kann, der sich dank seines Fahrkönnens gegenüber einem ev. stärkeren R5-Auto durchsetzen kann, zumal unter den richtigen Verhältnissen?
Tatsache ist, daß bei der Jänner-R. 2004 auch einige österreichische Gruppe N-Piloten die tschechischen WRC-Kämpfer teilweise recht alt aussehen haben lassen - vom Tempo her. Das hätte bei trockenen Verhältnissen sicher anders ausgeschaut.
Und was soll das mit dem Einheitsbrei? Die heutigen R5 und WRC unterscheiden sich optisch nicht mehr voneinander als ein Evo V von einem Evo VII oder Evo IX, tlw. sogar weniger.
Dazu nur so viel: Es läßt sich darüber streiten, ob nun der Mitsubishi-Schwarm, wie wir ihn jahrelang gewohnt waren (ich habe mich trotzdem nie daran gewöhnen können, fand das eher zum Abgewöhnen; aber wurscht), oder die jetzigen R5 oder WRC's aufgrund ihrer Gleichmacherei schwerer zu ertragen sind. Ich finde, daß beides nicht das Gelbe vom Ei ist. Sowohl das Eine wie das Andere. Warum können bei einer Rallye nicht (eventuell etwas größere) Kompaktwagen, Mittelklasse-Limousinen und Sportcoupés um den Sieg fahren? Das war vor nicht allzu langer Zeit noch möglich, ich erinnere nur an die ersten Jahre der World Rally Cars. Dorthin hätte der Weg zurück gehen sollen, nicht zu einer schlechten Kopie der Gruppe B. Es ist eigentlich jämmerlich, daß die FIA hier bislang zu keiner befriedigenden Lösung gekommen ist. Wenn sie wenigstens die GT-Klasse in ihrer ursprünglichen Form zugelassen hätte und nicht durch dieses unnötige Abwürgen des Motors so abgewertet hätte. Dann hätten wir wenigstens ein paar Autos, die sich in ihrem Klang und in ihrem Aussehen von den Modellen von der Stange unterscheiden.
Bei so viel Fadesse ist mir jeder noch so kleine Ansatz von mehr Artenvielfalt hochwillkommen. Und wenn der R4-Kit heißt...:)
Wie heißt's so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.