ERC :: Europameisterschaft und Junior-EM

  • Für Firmen wie Holzer war die R4 gedacht...
    Dass das Konzept nicht ankommt sieht man an der "Vielzahl" von existierenden R4


    Könnte es auch sein. Wäre die FIA nur endlich bereit diesen Schwachsinn mit dem Einheitsmotor aufzugeben. Das man einen Prototypenbausatz kaufen muss, kann ich ja noch verkraften. Nur warum um alles in der Welt gestattet man dann nicht, dass diese Teams wenigstens auf einen Motor des entsprechenden Herstellers zurückgreifen dürfen, von dem das Basisauto stammt? Kein Renault Importeur setzt auf einen Clio mit PSA Motor. Und genauso ist es auch bei Opel. Man hätte wenigstens den Kompromiss machen können und sagen, nehmt einen R3 Motor. Dann könnte längst sowohl ein Corsa als auch ein Clio laufen. Einen Fiat mit dem Aggregat aus dem 124er wäre sogar auch möglich. Sogar in Deutschland.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?

  • Für Firmen wie Holzer war die R4 gedacht...
    Dass das Konzept nicht ankommt sieht man an der "Vielzahl" von existierenden R4


    Ich bin mir jetzt nicht so absolut sicher, ob das R4-Reglement so ganz in dem Sinn gestaltet ist, daß es eine Firma Holzer sinnvoll nützen könnte (siehe [MENTION=12183]zweipunktnull[/MENTION]).


    Jetzt aber endlich: Wie haben sich die Österreicher bei der „Barum“ geschlagen? Da gibt es ja ganz unterschiedliche Erfolgsbilanzen (oder auch Mißerfolgsbilanzen, aber was soll's).


    Bei Neubauer haben anscheinend wieder einmal die Nerven versagt. So etwas kennt man von ihm leider. So wird das jedenfalls nichts auf internationalem Niveau, vielleicht sollte er es bleiben lassen und sich auf Österreich konzentrieren. Aber der Fokus aus österreichischer Sicht liegt sowieso in dem spannenden 2wd-Kampf, wo sich Simon Wagner bisher sehr gut schlägt.


    Zum Hermann will ich sagen: Er hat viel gelernt in den letzten Jahren. Daß er sich an größere Herausforderungen heranwagt als an das „Abstauben“ von ÖRM-Titeln (auch wenn die Gelegenheit jetzt gerade besonders günstig wäre), zeigt, daß er ein sehr strebsamer, professionell eingestellter Sportler ist, der seine Möglichkeiten so gut es geht nützt. Im Motorsport, und gerade im Rallyesport, ist der Grat zwischen Erfolg und Niederlage extrem schmal. An einer Stelle, wo andere Mitbewerber Glück im Unglück hatten, hatte Hermann ein bißchen weniger Glück – und das war entscheidend für seinen Ausfall. Ob es für ihn à la longue irgendwann reichen wird für internationales Niveau, wird sich zeigen. Es wird natürlich auch davon abhängen, wie weit seine Partner dabei mitspielen. Aber Eines steht fest: Er ist als Aktiver unverändert voll im Rallye-Business. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen österreichischen Rallye-Größen, die – obwohl fahrerisch durchaus hochkarätig einzuschätzen – im besten Rallye-Alter zurückgetreten sind. Hermann dagegen ist immer noch dabei. Und das hat sicher sehr viel mit Einsatzbereitschaft und Kampfgeist zu tun.


    Zumindest ein paar folgen diesem Vorbild, und Einer davon ist unbestritten Simon Wagner: Nach einigem Pech bei seinen ersten ERC-Anläufen geht es nun mit gewaltigen Schritten aufwärts, sein zweiter Platz in der RC4-Kategorie bei der Czech-Rallye vor einigen lokalen und internationalen Größen ist eine Visitenkarte, die man sehr ernst nehmen muß. So sieht die Handschrift eines aufstrebenden Talentes aus, so viel ist recht eindeutig.


    Die Vermutung liegt denkbar nahe, daß Bruder Julian in ähnlicher Weise mächtig Würze in die RC4-Kampfhandlung hineingebracht hätte. Ein Motorschaden, noch vor der Rallye – damit hat er seinen Vorschuß auf Pech hoffentlich für die nächste Zeit aufgebraucht.


    Erfreulicherweise gab es noch weitere Österreicher, die aufgezeigt haben: In Roland Stengg dürfte eine echte Kämpfernatur heranreifen, die ihre Stärken gekonnt ausspielt. Ein Überschlag, und dann immer noch im guten Mittelfeld: Net schlecht. Nur wenige Plätze dahinter holte sich Enrico Windisch ein veritables Erfolgserlebnis. Mit dieser Performance dürfte er auf österreichischem Boden seine Chancen gewaltig verbessern.

  • Die Wagner-Brüder stellen durchaus Anlass für Hoffnung dar.


    Klar brennt das Feuer in Neubauer, aber wenn man bei 3 Starts immer gleich in der 1. Etappe ausscheidet, sollte er sich doch fragen, woran es liegt (das ist auch mit Pech nicht mehr begründbar), und ob er nicht national besser aufgehoben sein würde. Mich erinnert er diesbezüglich sehr an Chris(Crash) Meeke, aber der fuhr sonst meist ganz vorne mit, was man von Neubauer in der ERC auch nicht so wirklich sagen kann.

    Und es war wieder die Nervosität, siehe auch seine Kommentare nach den Prüfungen:



    25. 08. 2018 12:23 4 flash info (17 - Neubauer Hermann / Ettel Bernhard): I was really confident at the beginning but afterwards, I was really afraid and cautious.
    25. 08. 2018 11:35 3 flash info (17 - Neubauer Hermann / Ettel Bernhard): We are not pushing really hard, we try to stay on the road, for me it is really difficult. We don´t want to take risks and make any mistakes.
    24. 08. 2018 23:37 1 flash info (17 - Neubauer Hermann / Ettel Bernhard): I was a little bit nervous not to make any mistakes, it was tough.

    Einmal editiert, zuletzt von Karli1140k ()

  • Na ja, wenigstens ist Hermann sehr ehrlich. :)


    Und Kris Meeke fuhr zwar öfter an der Spitze mit, als es Hermann bislang getan hat, aber dafür waren seine Abflüge auch um Einiges kapitaler als die von Hermann (wenn ich das richtig in Erinnerung habe).


    Klar deutet so Manches darauf hin, daß es Hermann schwer fällt, mit erhöhtem Erfolgsdruck umzugehen. Aber er macht trotzdem das Beste daraus. Man wird ja sehen, wie sich das auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Zellhofer-Team und den anderen Partnern auswirken wird, und ob er die Chance bekommen wird, weitere internationale Einsätze zu unternehmen. In einem solchen Fall kann es nur besser werden. Wenn hingegen das ERC-Projekt stillgelegt wird, hat Hermann zumindest einige wertvolle Erfahrungen gemacht, die ihm bei einer dann hoffentlich stattfindenden Rückkehr in die ÖRM sehr nützlich sein können.


    In einer Hinsicht aber zeigt Hermann eine Qualität, die ihn von etlichen anderen zurückgetretenen ÖRM-Stars abhebt, die lange vor dem Erreichen ihres Zenits das Handtuch geworfen haben: Er setzt sich ganz offensichtlich auch abseits des rein fahrerischen Bereiches sehr intensiv für seine Rallye-Karriere ein. Er hat nicht so schnell aufgegeben wie viele seiner Kollegen, die durchaus auf einem vergleichbaren Level wie er fahren könnten, aber schon lange keinen Rallyewagen mehr von innen gesehen haben. Also professionell eingestellt ist er schon. Es ist natürlich klar, daß es unter den gegebenen Verhältnissen auch für einen absoluten Top-Piloten in Österreich sehr schwer ist, ein Rallye-Programm mit einem Fahrzeug aufzustellen, das für Gesamtsiege tauglich ist. Aber eine gewisse Fähigkeit, Widerstände zu überwinden und Unbequemlichkeiten entschlossen entgegenzutreten, braucht es eben auch. Bei Hermann ist der Biß, es als Rallyesportler weiter zu bringen als der Durchschnitt, demgemäß deutlich stärker ausgeprägt als bei anderen Vertretern seines Fachs (auch wenn sie unter Umständen über mehr fahrerisches Talent verfügen).


    Ein junger Fahrer aus Österreich, der Talent, Fleiß und Professionalität optimal kombiniert, ist für mich Simon Wagner. Der könnte à la longue Maßstäbe hinsichtlich internationaler Erfolge setzen, die bislang kein Österreicher erreicht hat. Aber ich will dem nichts vorgreifen. Es wird auf jeden Fall sehr spannend, wo die Wege von Simons Rallye-Karriere in Zukunft hinführen werden. Und sein Bruder Julian hat ja auch enorm viel Potential. Da wird sich in Zukunft sicher noch sehr viel tun bei den beiden.

  • Aua!!! Ich hoffe dem co geht's gut! Scheint ja doch direkt an de B-Säule angeschlagen zu haben!

  • Schade dass Niki Mayr-Melnhof kurz vor Schluss ausgeschieden ist - bis dorthin eine tolle Leistung bei seinem ersten ERC-Einsatz. Allerdings gute Leistung und vor allem ein gutes Ergebnis für Roland Stengg, das macht Lust auf mehr.

  • Endergebnis


    1.N.Gryazin 1:40:14.5
    2.C.Ingram +43.3
    3.F.Ahlin +48.8
    4.F.Kreim +57.0
    5.L.Habaj +1:56.1
    6.F.Mareš +2:25.7
    7.R.Yates +3:42.8
    8.O.Avcioglu +7:29.0
    9.T.Kristensson +8:38.4
    10.M.Sesks +8:59.1
    11.T.Erdi +9:52.1

    DO IT SIDEWAYS !

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