Verhalten bei Unfall auf der WP

  • Gemäß Reglement und auch ...des normalen Handelns her (unterlassenen Hilfeleistung § 323c StGB) würde mich mal die meinung der anderen aktiven hier interessieren.
    Im gezeigten Video hier bei der Rallye Vogelsberg (Unfall Riedemann C.) fährt der danach gestartete K. an der Unfallstelle vorbei. Verlangsamt zwar, aber hält nicht an :-/...Wie man sieht auf dem Video sind da noch lange keine Rettungskräfte etc vor Ort (wie auch, ist ja direkt danach gestartet) .


    Nun bin ich selber aktiver Fahrer und Rettungsassistent und empfinde es doch als PFLICHT das direkt folgende Fahrzeug anhält (kein OK Schild des verunfallten Fahrzeuges vorausgesetzt), durch einen Schock der Besatzung kann auch eine schlimmere Verletzung übersehen werden...also Anhalten auf JEDEN Fall!!!!
    Wir machen uns Gedanken über KFP, zu schnell in einer 30er Zone etc. und sowas wird nicht geahndet?! Fragwürdig das System!


    Wir hatten auch mal den Fall das ein Fzg vor uns in den Graben rutschte und sich überschlug, die Streckenposten auf dem Weg dorthin waren und es durchaus sinnvoll war der Fahrerin aus dem Fzg zu helfen. Zum Glück völlig unverletzt! Wir sind dann nachdem beide raus waren, offensichtlich unverletzt waren und die Rettungskette anlief, NACH Übergabe des Teams von uns an die Streckensicherung weitergefahren.


    Das Verhalten wie im Video zu sehen, ...Geschwindigkeit rausnehmen....weiter fahren ist einfach nicht ok, völlig daneben und kann im schlimmsten Falle das Leben eines Menschen kosten!!


    WIR kennen uns doch aus mit anlegen und ablegen des HANS oder Hybrid Systems, Gurten, Helm et. Ich wage mal an dieser Stelle zu bezweifeln das ALLE Streckenposten und / oder FFw´ler sich da Top auskennen und ausgebildet sind! (sicher gibt es Ausnahmen ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren) - Und wenn es nur 2 oder 4 Hände mehr sind eine verunglückte Person aus unseren Fahrzeugen mit Zelle etc. zu retten.
    Das Verhalten vom Team K. in diesem Falle finde ich einfach schlecht! - Wirft auch kein so gutes Bild auf alle anderen Rallyeteams denn "Otto" Normalverbraucher sieht das ..denkt sich vielleicht "na die sind ja klasse, fahren einfach weiter"... Sind denn Meisterschaftspunkte so viel mehr Wert als die Gesundheit unserer "Motorsportkollegen"?


    Würde mich mal interessieren wie Ihr das seht und möchte hier echt alle Aufrufen ob aktiv als Team oder Streckenposten FFw´ler oder was auch immer....wenn Ihr beruflich nichts mit Rettung etc. zu tun habt, motiviert euch selbst und besucht einen EH Kurs, sprecht im Team Unfall-Szenarien durch, überprüft den Weg der Rettungskette und macht Euch einfach mal Gedanken oder eine Weiterbildung wie bekomme ich jemanden aus dem Auto raus, Helmabnahme etc.


    An dieser Stelle vor Allem: Gute Besserung an das Team Riedemann und Wenzel. Schnelle Genesung beiden, vor allem ohne Spätfolgen.


    Und allen anderen da draußen...Denkt einfach mal über einen solchen Fall nach was man anders / besser machen könnte - sollte.

  • Wie im normalen Straßenverkehr auch. Solange die Fahrer / Beifahrer nicht aus dem Auto draussen sind. Halte ich an!!! Und leiste Hilfe, egal in welcher Form auch immer. Und das sage ich nicht nur weil ich bei Freiwilligen Feuerwehr bin.


    Gruß oder schöne (Unfallfreie) Ostertage

    Every Day is Race Day


  • Was kann der Nachfolgende tun was die anwesenden Streckenposten nicht auch können?


    Es ist z.B. ein Feuerlöscher an Bord. Den haben die "normalen" Posten in der Regel nicht.
    Sie haben feuerfeste Kleidung an. Auch die haben die Posten in der Regel nicht am Leib.


    Und im Fall von Kreim, wäre er der "erste" am Unfallort. Den am Unfallfahrzeug war weder ein Posten, weder ein Zuschauer oder sonst wer.

  • Dass die Besatzung noch im Auto war steht außer Zweifel, ABER: War für den Nachfolgenden zu erkennen, dass es sich um einen schweren Unfall gehandelt hat? ...


    Die Frage, ob der Unfall schwer oder nicht schwer war, stellt sich in diesem ganzen Zusammenhang überhaupt nicht. Warum? Erstens kann kein Mensch lediglich anhand eines äußeren Erscheinungsbildes eines verunfallten Fahrzeuges im Vorbeifahren über die potenziellen Verletzungen der Insassen entscheiden und auch ist für den Nachfolgenden der Unfallhergang überhaupt nicht rekonstruierbar. Also ist zunächst einmal der alleinige Gradmesser zu 1: ist Fahrer und Beifahrer noch im Auto? Zu2: sind bereits Rettungskräfte vor Ort?


    Es soll mir gestattet sein, folgendes Szenario einmal darzustellen:


    Team 1 verunfallt mit dem Fahrzeug in einer schnellen Passage. Das Fahrzeug ist nicht mehr aus eigener Kraft vom Unfallort wegzubringen. Team 2 kommt an gleicher Stelle von der Strecke ab. Vielleicht, weil zuvor ein technischer Defekt von Team 1 eine Ölspur auf der Strecke hinterlassen hat. Team 2 schlägt in Fahrzeug von Team 1 ein und alle vier Personen tragen schwerste Verletzungen - hoffentlich ohne das einer der Beteiligten verstirbt - davon. Welche Fragen werden dann hier im Forum gestellt? Und der Staatsanwalt stellt noch mehr unangenehme Fragen.


    Hier wird sinnlos im Kreis diskutiert. Die FIA/DMSB Statuten regeln das Vorgehen ganz klar. Und die Frage, ob FK/CF hätten anhalten müssen oder nicht, die stellt sich nicht. Es gibt weder einen Ermessens- noch einen Interpretationsspielraum. JA.


    Das man nun versucht das Ganze hier auf eine moralische Ebene zu bringen, zeugt lediglich von Versuchen, das inkorrekte Verhalten des Skoda Teams zu schönigen und abzumildern. Es spielt auch keine Rolle wer was in der Vergangenheit Gutes im Leben getan hat. Hier besteht sowohl Erklärungsbedarf seitens des Skoda Duos, als auch seitens des Veranstalters (unzureichendes Vorgehen der Streckenposten / zeitliche Verzögerung der Bergung / etc.).


    Und diese Diskussion als Shitstorm zu bezeichnen, erachte ich persönlich als schon sehr deppert. Es geht hier gerade zu, wie im echten Leben. In der Gesellschaft werden auch immer mehr Gründe gesucht, die Täter als Opfer ausschauen zu lassen. FK/FC haben einen Fehler begangen und da sollte zumindest einmal eine klare öffentliche Stellungnahme seitens der Protagonisten erfolgen. Sonst wird ja auch das Rallye-Mag für jede schwachsinnige Pressemitteilung genutzt. Auch wenn aktuelle juristische Gründe dies "eigentlich" nicht möglich machen.


    Um aber mal so manchen Spezialisten hier, die sich selbst über die Rallyemag Meldung "schwer verunfallt", lustig gemacht haben ein klein wenig den Horizont zu erweitern: bei solchen Unfällen kommen regelmäßig im Straßenverkehr Menschen aufgrund schwerster innerer Verletzungen ums Leben. Da zählt jede Sekunde. Und auch nach einigen Minuten nach einem Unfall kann eine Bewusstlosigkeit oder Lebensgefahr eintreten. Selbst wenn anfangs ein Verunfallter noch glaubt, es ist ja alles nicht so schlimm. Einigen scheint das Wort "Schock" nicht geläufig zu sein.


    Ob hier die Frage im Raum steht, dass "der Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung erfüllt ist" muss ebenso juristisch, wie auch seitens des DMSB sportrechtlich geprüft werden. So zu tun, als sei die Welt in Ordnung, ist wirklich vermessen.


    CR und MW wünsche ich keine schnelle, sondern eine vollständige Genesung!

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?

  • Wir, FF'ler, sind die letzten Jahre immer mal wieder mit unserem Fahrzeug in eine WP der VB-Rallye eingebunden. Aber, Rettungs und ggf Bergungsarbeiten obliegen der MIC Besatzung. So wurde uns immer mitgeteilt. Das MIC steht IMMER vorn. So die Anweisung der WP Leiter. Die Feuerwehr ist lediglich für den Brandschutz oder das Aufnehmen von Betiebsstoffen zuständig. Hast du nicht gerade einen Kameraden dabei, der sich für Motorsport interessiert, wird keiner der anderen jemals was von HANS gehört haben. Die Rettung aus einem, nicht zurückklappbaren Sitz, mit spineboard, unmöglich. Die DMSB Rettungsstaffeln trainieren das nicht umsonst. Denke da besteht noch sehr viel Aufklärungsbedarf. Über das Verhalten des Teams K müssen wir nicht reden. Im richtigen Leben wäre das unterlassene Hilfeleistung.

  • Vollkommen richtig.


    Aber ...


    keine Veranstaltung kann es sich leisten, dass auf irgendeine Art und Weise negative Schlagzeilen die Runde machen. Also besser mal eben schnell eine PM raushauen, die natürlich beschreibt, wie vorbildlich alles funktioniert hat und wie perfekt alle reagiert haben, anstatt tatsächlich konstruktiv und selbstreflektiert sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.


    Ist ein Fahrzeug verunfallt und befinden sich Fahrer und Beifahrer noch im Fahrzeug und ist keine Hilfe vor Ort, so gilt zu 100% Anhalten und Hilfe leisten. Übrigens sehe ich in dem Anhalten alleine schon einen Beitrag zum Hilfe leisten, denn die WP ist blockiert und muss unterbrochen werden. Dadurch ist es nicht möglich, dass ggf. weitere Teilnehmer an gleicher Stelle verunfallen können.


    Und als Rallyefahrer verlasse ich mich sowohl auf den Veranstalter (Streckenposten / Rettungskräfte), als auch auf meine Fahrerkollegen, dass diese entsprechend reagieren im Fall der Fälle.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?

  • Gemäß Reglement und auch ...des normalen Handelns her (unterlassenen Hilfeleistung § 323c StGB) würde mich mal die meinung der anderen aktiven hier interessieren.


    Du sprichst mir aus der Seele, direkt nach dem Unfall von CR habe ich gesagt, das FK hätte anhalten müssen, doch er fuhr einfach weiter. Das dieses Fehlverhalten nicht geahndet wurde verstehe ich nicht, genausowenig wie die Mitteilung das CR und MW von allein ausgestiegen sein sollen Seitens des Veranstalters.


    Meines Erachtens nach sollte man die Betreffende Person für 1/2 Jahr sperren, damit der Fahrer über sein ignorantes Verhalten nachdenkt,und auch weiß das er einen Fehler begangen hat!


    Ich hoffe das ER noch eine Strafe bekommt, für das Team Riedemann/ Wenzel ist die Saison gelaufen und es wäre nur gerecht.


    Weiter besteht Klärungsbedarf WP Leitung - DMSB, bezüglich Wettbewerbsregeln, Regelung bei verunfallten Fahrzeugen, Strafen!


    Ich hab es selbst erlebt nach einem Abflug von einem Teilnehmer trotz Flaggen durch andere Teilnehmer gefährdet zu werden


    Mit motorsportlichen Grüßen

  • Anderes Szenario:
    Fahrer 1 verliert auf der Prüfung Zeit und Fahrer 2 schließt fast auf.
    Fahrer 1 dreht sich direkt hinter einer Kurve, Besatzung natürlich noch im Auto da erst wenige
    Sekunden zuvor passiert.
    Muss Fahrer 2 dann auch anhalten weil er ja die schwere des Unfalls
    nicht einschätzen kann ?
    Aus dem fahrenden Auto raus kann er doch niemals zwischen der oben geschilderten
    Situation oder der Situation die Kreim vorgefunden hat unterscheiden.
    Und jetzt ???:confused:

  • Mir ist aufgefallen, daß der Steckenposten nur das "Achtung" Schild hoch hält. Bin kein Sportwart, aber ist das ausreichend?
    Und mal ehrlich, wenn ich an einem Unfaller vorbei komme, und die Reifen schon fehlen, kann ich mir so halbwegs ein Bild machen.
    Bei der Geschwindigkeit und dem Stress sicher nicht ganz einfach, als Profi durchaus machbar.

  • Sehe ich genauso. Gerade als Profi....Und aufgrund der Beschädigung sollte man sich das Ansehen und dazu eben anhalten! Dreht sich ein Wagen einfach so vor mir, .. Sorry dann werde ich ja wohl trotzdem die Geschwindigkeit reduzieren und sehr wohl einschätzen können ob ich anhalte oder nicht. Liegt das Auto in der Strecke muss ich eh anhalten da es ja nicht weiter geht...

  • Ich halte das aktuelle Prozedere für völlig unausgegoren.


    Da springen Streckenposten brandgefährlich unter Einsatz ihres Lebens mit einem billigen "Achtung Schild" fast auf der Fahrbahn herum, um vor einem Unfall zu warnen.
    Dies haben alle, die dort (Niederaula) waren, live beim Mandel Unfall bei der Vogelsberg erlebt. Es gibt Fahrer , wie in dem Fall Schumann, die interessiert das nicht die Bohne und es hätte um ein Haar richtig gekracht. Was ist danach passiert - nichts. Einfach nur viel Glück gehabt. Das Reglement sieht dafür wohl keine Strafe vor??


    Zudem kann ein OK-oder SOS Schild höchstens eine zusätzliche "Hilfe" aber niemals ein sicheres, Reglement relevantes Zeichen darstellen.
    Wenn ich nach einem Unfall nicht aussteigen kann, oder mich erst einmal "sortieren muß", ist kein Zeichen da und das wird, wie man jetzt sieht, unterschiedlich interpretiert.
    Mir ist Wurscht was die FIA will bzw. meint, aber ich halte die gelbe Flagge gehalten oder geschwenkt immer noch für die sinnvollste Variante. Nur sollten die Streckenposten in einer Schulung, und die ist in kurzer Zeit erledigt, eingewiesen werden. Eine gelbe Flagge ist ( obwohl ich von einem ordentlichen Gericht ein anderes Urteil "in den Händen halte ") immer noch besser zu erkennen als so ein "Achtung"-Pappschild
    Im Fall Riedemann / Kreim hätte eine Streckenposten wohl gelb geschwenkt ( gleich anhalten) und es wäre gut gewesen.
    Alle anderen Dinge ( wie auch ein Warndreieck) können von mir aus ergänzend Hilfsmittel bleiben


    meine Meinung
    Gruß Jörg

  • Um es vorweg zu nehmen: Auch ich finde, dass die Genesung absolute Priorität hat!


    Die Frage, ob der Unfall schwer oder nicht schwer war, stellt sich in diesem ganzen Zusammenhang überhaupt nicht.


    Da hier auf den rechtlichen(!) Aspekt des zitierten Paragraphen eingegangen wurde stellte sich die Frage sehr wohl. Aber diese Differenzierung scheint einigen wohl nicht möglich zu sein, oder ist einfach nicht gewollt.


    Es geht mir Null darum, irgendwen in Schutz zu nehmen oder irgendwas schön zu reden. Weder kenne ich einen der Beteiligten persönlich, noch war ich vor Ort, um das Ganze objektiv beurteilen zu können. Was wohl auf die meisten hier zutreffen dürfte. Ich habe mit keinem Wort das Verhalten von FK bewertet, weder positiv noch negativ, da ich nicht weiß, ob Kommunikation zwischen beiden Besatzungen in irgendeiner Weise stattgefunden hat. Da CR im Anschluss sagte, dass er angehalten hätte, nehme ich an(!), dass FK kein eindeutiges Signal hatte, dass die beiden OK sind. Damit wäre allein aufgrund der Ungewissheit Anhalten die korrekte Entscheidung gewesen, keine Frage! Aber das ist alles Spekulation!
    Aber über einen Schumann spricht hier keiner. Klar, war in dem Fall die Besatzung OK und aus dem Auto raus, aber trotzdem knallt er trotz Warnung fast in die Unfallstelle. Das hätte auch anders ausgehen können.
    Was ich lediglich zum Ausdruck bringen wollte, dass einigen (Bei-)Fahrern Vorfälle eher zum negativen ausgelegt werden als anderen. Mehr nicht!


    Zum anderen wollte ich nur auf den zuvor angesprochenen rechtlichen Aspekt eingehen, weil der Paragraph mehrfach erwähnt und als "völlig klar" hingestellt wurde, dass Fahrer XY hätte anhalten müssen. Ist er durch den Wortlaut "schwerer Unfall" aber meiner Meinung nach nicht. Keine Ahnung, ob es eine Anlage oder eine Kommentierung zu diesem Regelwerk gibt, die das klärt. Aber so an sich ist dieser Begriff Auslegungssache. Wahrscheinlich auch so gewollt, um je nach dem etwas Spielraum bei Bestrafungen (oder eben auch keinen) zu haben.
    Ob man abgesehen von allen rechtlichen Bestimmungen trotzdem anhält, das hat dann was mit persönlicher Einstellung zu tun. Ich würde auch eher ein mal mehr anhalten als zu wenig, aber das entscheidet jeder für sich selbst. Nur das wollte ich mit dem Begriff des "moralischen Aspekts" ausdrücken.


    Wie schon in den letzten Tagen muss ich auch hier wieder feststellen, dass einem in diesem Forum schneller die Worte im Munde rumgedreht werden, als man gucken kann. Da ich absolut keinen Bock darauf habe, meine Beiträge jedes mal noch 5 mal durchzugehen und ggf. umzuschreiben, weil sich vielleicht wieder irgendjemand an einer nicht absolut eindeutig gewählten Formulierung auf den Schlips getreten fühlen könnte, werde ich mich lieber doch wieder in die Position des stillen Mitlesers zurückziehen. Ansonsten wünsche ich weiterhin viel Spaß!

    4 Mal editiert, zuletzt von Marc_GMS ()

  • Ich sehe es genauso wie Jörg(Schuhej). Die gelbe Flagge geschwenkt, wäre die beste Warnung gewesen. Auch wenn die Fahrbahn noch teilweise frei war. Warum wird ohne Not etwas in Frage gestellt, was jahrelang gut war und sich bewährt hat.
    Die Schilder werden zu schnell übersehen, und bringen die Sportwarte dadurch unnötig in Gefahr.
    Auch Fabian und Frank hätten mit Sicherheit eher den Ernst der Lage erkennen können, wenn gelbe Flaggen zur Warnung geschwenkt worden wären.
    Das die Sportwarte bei dieser Rallye ordentlich geschult worden sind, ist außer Frage.
    In dieser speziellen Situation hat das Skoda-Team St.nr1 vielleicht nicht ganz richtig reagiert. Ist aber auch schwierig, wenn man nicht eindringlich genug gewarnt wird.
    Die Flaggenregelung ist ein Streitthema gewesen bei meinem letzten LS-Lehrgang.
    Es gibt einige Fachleute, die glauben, dass die FIA hier kein glückliches Händchen bei ihrer Regelfestlegung gezeigt hat.
    Eventuell ist es besser , derDMSB würde hier einen nationalen Alleingang im Sinne der Sicherheit machen.
    Besser einmal zu viel die Spokos im Falle einer zweifelhaften Warnung zu Rate zu ziehen, als bei einer Situation nicht richtig reagiert zu haben.
    Denn es geht eventuell um unser Wohl als Teilnehmer bei so was.

  • Hallo zusammen,


    in der Diskussion möchte ich mal einige Dinge anmerken:


    1. Halte ich es vom DMSB schon mal Blödsinn, die Funktionen, die das Rally-Safe besitzt und auf der ganzen Welt mit großem Erfolg genutzt werden, via Bulletin, auszubremsen. Vielleicht hätten man mal eine Ausschreibung aus Neuseeland oder Australien lesen sollen, wie die dort das lösen. UND das Deutsche Rallye-Reglement macht er ja selber für sich und uns, da hätten sie es in Frankfurt einfach über den Winter anpassen müssen an die Funktionen von Rally-Safe. Das ist genauso, als würde heute der Gesetzgeber das autonome Fahren in Deutschland vorschreiben, es gäbe nur noch Autos ohne Lenkrad und Gas- oder Bremspedal, aber man könnte diese Fahrzeuge nicht zulassen, weil sie nicht mit StVZO desselben Gesetzgebers konform sind.
    Auf das ISG kann ich es nicht schieben, weil das gilt in den Ländern die Rally-Safe schon lange nutzen auch. Übrigens kenne ich das System sehr gut, da wir es bereits 2015 bei der Grabfeldrallye in Zusammenarbeit mit Hans Portman in den ersten 10 Fahrzeugen verbaut und getestet hatten.
    Rally-Safe ist das mit Abstand beste System das es gibt in diese Richtung, leider steht sich der DMSB bei der Anwendung dieses System wohl gerade selber etwas im Wege. Das System gibt nämlich automatisch rot in so einem Fall. Da muss keiner extra drücken! Im Gegenteil, muss der Teilnehmer extra drücken, wenn es nicht rot ist. Dieses Flaggensignal wird auch an die folgenden Teilnehmer gemeldet und auch dokumentiert, wann das der Fall war.


    2. Gehört Fabian Kreim eine empfindliche Strafe. Nichtanzuhalten bei dieser unklaren Situation ist eines Deutschen Rallyemeisters unwürdig. In meinen Augen gehört er dafür gesperrt, wie lange muss das Sportgericht des DMSB entscheiden. Es gibt einen Videobeweis, wie letzten Jahr in Sachsen bei den Schikanenabkürzern auch. Jetzt ist die Sporthoheit gefragt. Ich habe nichts gegen Fabian Kreim, aber auch er muss sich an Regeln halten. Wie sollen kleine Veranstaltungen diese durchsetzen, wenn es bei den Stars der Szene keinen interessiert.


    3. Natürlich bekommt ein Team eine "faire Zeit" vom Veranstalter, wenn es anhält um zu helfen. Siehe dazu im RyR 2017 Art. 40.2.3 letzter Satz. Außerdem gibt es inzwischen auch Veranstalter, die gar keine gelben Flaggen mehr zeigen, z. B. Ostalbrallye. Weiß nicht, ob es bei der Vogelsbergrallye überhaupt für alle Posten Flaggen gab.


    4. Zum Thema "schwerer Unfall": Wenn Fabian Kreim an dieser schnellen Stelle der WP ein Fahrzeug gegen die Fahrtrichtung direkt neben der WP liegengeblieben sieht und die starke Verschmutzung der Strecke merkt, sollte ihm als doch schon sehr erfahrenen Piloten klar sein, dass es ein schneller und damit auch gefährlicher Unfall gewesen ist. Das Auto übersehen kann er auch nicht haben, ist ja doch sehr übersichtlich, mehr geht ja schon fast nicht mehr.
    Außerdem wie kaputt muss ein Auto dieser Definition nach sein, damit man anhält um zu helfen?
    So schlimm wie damals bei Depping-Schaarschmidt?
    Fabian Kreim halt langsam gemacht, weil ihn Zuschauer und Spartwarte mit deutlichen Handzeichen dazu aufgefordert haben.
    Und, was für ein Handzeichen soll Riedemann ihn den gegen haben? Und wie soll das Kreim aus seiner Position heraus richtig deuten.
    Die Sache ist ganz einfach, Krem hat gegen Artikel 40.2.3 verstoßen, weil er in einer solchen Situation anhalten MUSS UND OHNE AUSNAHME, auch wenn es "nur" dazu ist ohne helfen zu müssen auf den nächsten Teilnehmer zu warten und diesen zum nächsten Hauptfunkposten langsam weiterfahren zu lassen, um den Unfall zu melden.
    Da ist jede weitere Diskussion unnötig und überflüssig.




    Viele Grüße


    Patrick Mohr

  • zu.2.:
    Art. 40.2.3 „Jeder Fahrer, dem das rote "SOS" Schild gezeigt wird oder der ein Fahrzeug sieht, das in einen schweren Unfall verwickelt ist und bei dem sich beide Fahrer innerhalb des Fahrzeugs befinden, das rote "SOS" Schild aber nicht zeigen, muss sofort und ohne Ausnahme anhalten, um Hilfe zu leisten.


    Ist es ersichtlich das es ein schwerer Unfall ist ? Und, es sind bereits Streckenposten vor Ort.


    zu3.: ich habe auch schon sehr "faire"Zeiten erhalten . 1 Minute mehr als alle Regulär gefahrenen, da man mit einer Zeit eines Teilnehmers gerechnet hat der im Strömenden Regen gefahren ist , wir waren etwa 45 Minuten später dran und die Strecke war bereits abgetrocknet ...


    Und ohne Gelbe Flaggen finde ich jede Veranstaltung für sehr Gefährlich...


    zu4.:Wenn sich jemand in den Acker dreht dann ist die Straße auch sehr verschmutzt ,dass dort vermutlich ein Durchlass war den er getroffen hat dürfte für ein nachfolgendes Auto nicht unbedingt zu erkennen sein.



    Es ist z.B. ein Feuerlöscher an Bord. Den haben die "normalen" Posten in der Regel nicht.
    Sie haben feuerfeste Kleidung an. Auch die haben die Posten in der Regel nicht am Leib.


    Und im Fall von Kreim, wäre er der "erste" am Unfallort. Den am Unfallfahrzeug war weder ein Posten, weder ein Zuschauer oder sonst wer.


    Hat das Auto gebrannt ?
    War es ersichtlich das es ein heftiger Einschlag war oder könnte er sich auch nur in den Acker gedreht haben und im Graben stecken geblieben sein ?
    Wenn man das Video mit dem Abflug sieht weiß man es ,aber als Nachfolgendes Auto ist das nicht ersichtlich.


    Muss man dann in Zukunft bei jedem in den Graben gerutschten Auto anhalten ?


    Im Video sieht man zwei Posten in der nähe des Autos .

  • Deine mehrfache was wäre wenn Verdrehung führt zu nichts, ist lächerlich. Fakt scheint RallySafe hat an dieser Stelle versagt, ebenso wie der Faktor Mensch.

  • Ist es ersichtlich das es ein schwerer Unfall ist ? Und, es sind bereits Streckenposten vor Ort.Hat das Auto gebrannt ?
    War es ersichtlich das es ein heftiger Einschlag war oder könnte er sich auch nur in den Acker gedreht haben und im Graben stecken geblieben sein ?
    Wenn man das Video mit dem Abflug sieht weiß man es ,aber als Nachfolgendes Auto ist das nicht ersichtlich.


    Muss man dann in Zukunft bei jedem in den Graben gerutschten Auto anhalten ?


    Im Video sieht man zwei Posten in der nähe des Autos .


    Ganz egal wie oft du deine Frage auch noch stellst: es ist für diesen Fall absolut unerheblich ob und wie und was. Und deine ständige Nachfrage in allen Bereichen, ob es erkennbar war, dass es ein "schwerer Unfall" war, beantwortet sich alleine durch deine Vehemenz, mit der du versuchst den Eindruck zu erwecken, dass man diese Frage nur schwer beantworten kann. Der Fall ist klar und hoffentlich mit entsprechenden Konsequenzen verbunden. Bedauerlich nur, dass darunter auch noch zwei Sportkameraden leiden mussten und müssen.


    Kann mich nur wiederholen: als Fahrer verlasse ich mich im Rallyeauto blind sowohl auf den Veranstalter, als auch auf meine Sportkameraden, dass im Fall der Fälle richtig gehandelt wird. Wenn nun noch nicht einmal in einer klar ersichtlichen Situation im Sinne eines Rallyekollegen gehandelt wird, dann lässt das tief blicken.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?




  • Antwort zu 1: JA
    Antwort zu 2: Eine Menge

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?

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