Deutliche Reduzierung der Testtage geplant

  • Im Nachgang kann sich die WRC glücklich schätzen die Dominanz der VW Jahre unbeschadet überstanden zu haben.
    Mit nun 4 Herstellern, welche augenscheinlich auch längerfristig mit der WRC planen, hat man ein gutes Fundament und ein zur Zeit ausgeglichenes Fahrzeugfeld.


    Sehr wahre Worte.


    Volkswagen hat der WRC zu Beginn gut getan, aber dann einfach alles platt gemacht. Das man keinen deutschen Fahrer nach oben gebracht hat, trägt zur Ernüchterung bei.


    Sollen sie mit ihrem komischen Elektroirgendwas glücklich werden. Dieses Surren in den Videos ist gräßlich. Daran werde ich mich nie gewöhnen.

  • UND: Ich bin mit Sicherheit der Letzte, der es gutheißt, wenn den finanzschwächeren Teams unnötig Wettbewerbsnachteile auferlegt werden. Im Gegenteil: Ich will so faire Konkurrenzverhältnisse als möglich. Und ich betrachte jedes zusätzliche Teilnehmerteam als Gewinn. Darauf kannst Du bei mir bauen.

    Gut, dann bin ich etwas beruhigt :). Auch wenn ich nach wie vor keinen Vorteil des extensiven Testens sehe. Gerade um Chancengleichheit zu gewährleisten, finde ich den Schritt der Limitierung richtig. Kleine Teams - bei unbegrenzter Testmöglichkeit - zu bevorteilen, finde ich schwierig. Was will man denn machen? Den Teams mehr Reifen zur Verfügung stellen? Im WP-Ziel grundsätzlich zehn Sekunden gutschreiben?


    Trotz aller sportlicher Qualität: Irgendetwas, was mir sehr wichtig ist, können die WM-Rallyes der heutigen Tage mir nicht bieten. Ich sage: In der Vielfalt der Charakteristik der beteiligten Rallyewagen fehlt mir Einiges. Und dabei bleibe ich. Und das ursprüngliche Wesen des Sports wurde auch zu sehr verwässert. Dabei bleibe ich auch. Unterschiede im Klangerlebnis, in der technischen Philosophie der Rallyewagen, in der Persönlichkeit der Rallye-Teilnehmer, hinsichtlich der Streckenführung und -Beschaffenheit: Das macht für mich (auch) den Reiz des Rallyesports aus! :)


    Ich sehe das anders. Ich finde es gut, dass das Reglement so eng gestrickt ist. So nämlich kann erreicht werden, dass alle Fahrzeuge auf einem zumindest ansatzweise gleichen Level sind - und eben der Fahrer den Unterschied macht. Ich behaupte: Bei konzeptionell großen Differenzen (Beispiel Subaru Impreza versus Toyota Yaris) hätten wir nicht die Sekundenkämpfe, die wir derzeit in der WM erleben - und die für mich den großen Reiz ausmachen.


    Ein weiteres Problem: Bei wenigen regulatorischen Vorgaben steigen erfahrungsgemäß die Kosten ins Unermessliche - und dann hätten wir am Ende womöglich nur noch einen Hersteller: nämlich Toyota (gerade gut in der WEC zu beobachten...).


    Man muß diese Meinung nicht teilen. Aber sie zumindest respektieren: Dafür wäre ich dankbar.


    Wie du siehst: Teilen tue ich sie nicht, aber respektieren, das tue ich ;).

  • hamburger: aber bei mehr konzeptionellen Freiheiten wären nicht immer die selben vorne. ein 560sec war schnell. aber nicht überall. ein mini war schnell. aber nicht überall. ein Amazon war schnell, aber nicht überall. Ein Porsche ist schnell. Aber nicht überall!
    Um so unterschiedlicher die Fahrzeuge, um so unterschiedlicher die Ergebnisse.
    Wieso MUSS es ein Kleinwagen MIT ALLRAD sein?
    wenn jemand 2wd fahren will, darf er 50 kg ausladen und gut.
    wenn jemand unbedingt passat fahren will, ok.
    Wenn jemand lieber nen 2,5liter sauger fahren will. 30 kg raus und gut.




    das heißt nicht das ich mit jedem Konzept übers jahr Weltmeister werden kann. aber als Hersteller könnte ich MEINE Firmenphilosophy viel besser transportieren.
    Und wir Fans hätten deutlich mehr Abwechslung.


    Worauf ich raus will. Wieso so ein enges Korsett? Reglementierung wo es sinn macht ok. Aber eben NUR wo es notwendig ist.
    DAS würde auch deutlich kosten sparen, wenn ich nicht ein komplettes Auto entwickeln müsste (man darf mich gerne belehren und mir einen Serien Fiesta 4x4 zeigen. oder einen i20 4x4.
    Würde man diese Hürde weg nehmen. hätte man viel mehr Vielfalt, weil sich die entwicklungskosten deutlichst reduzieren würden.
    Und lasst auch private Teams die Autos homologieren!


    Ich träume von einer Rallye Weltmeisterschaft wo Fiesta WRC, Polo GTI, Lotus Elise und Porsche GT3 um 1/10 kämpfen! Dahinter versucht ein 130i und ein Golf R Punkte abzugreifen wärend sich die A-klasse versucht Mini und A3 auf abstand zu halten. Und zwischendrin fährt ein "Lokalmattador" mit einem "alten" Saxo Kit Car und ärgert die "Profis". DAS wäre Abwechslung.
    Und rein physikalisch wäre es nahezu unmöglich das ein Auto derart dominiert wie der Polo WRC, da konzeptbeding mal das Auto besser passt und mal das andere. Vielleicht wäre der Polo trotzdem am ende Weltmeister. Aber es wäre deutlich spannender!


    Die meisten hier schwärmen von der Gruppe B (ich persönlich mag den 2. Teil nicht). Aber was hatte die B denn? Vielfalt!!


    Mir ist klar das meine Version einer WM nie kommen wird. Aber wir haben aktuell die teuersten WRC´s überhaupt und reden über kosten Reduzierung?



    Aber um zum Tema zurück zu kommen. Würde das auch gut finden, wenn man die Testtage reduziert. Allerdings mit einer Einschränkung. Prio 1 Fahrer 10 Tage pro Saison. Prio 2 Fahrer 12 Tage. prio 3 Fahrer 15 Tage. Bevor jemand meckert der prio 3 Fahrer hätte das Geld dafür nicht. Hier würden die Werke ja dann quasi "gezwungen" für Testfragen "Junge Talente" zu verwenden. DAS wäre dann gleich Nachwuchs Förderung!

  • Wie du siehst: Teilen tue ich sie nicht, aber respektieren, das tue ich ;).


    Ich schätze das sehr. Man erlebt das selten genug.


    Ich finde es gut, dass das Reglement so eng gestrickt ist. So nämlich kann erreicht werden, dass alle Fahrzeuge auf einem zumindest ansatzweise gleichen Level sind - und eben der Fahrer den Unterschied macht. Ich behaupte: Bei konzeptionell großen Differenzen (Beispiel Subaru Impreza versus Toyota Yaris) hätten wir nicht die Sekundenkämpfe, die wir derzeit in der WM erleben - und die für mich den großen Reiz ausmachen.


    Da kann ich Dir gar nicht einmal widersprechen. Für mich der springende Punkt ist: Wenn es um jede Sekunde geht, so wie es bei den heutigen Rallye-Prüfungen der Fall ist (wegen ihrer vergleichsweisen Kürze und vereinfachten fahrerischen Anforderung), dann muß man die Rallyewagen auf Schema 08/15 programmieren. Sonst ist es gleich richtig fad.


    Ich kann auch verstehen, daß nach der über zehn Jahre andauernden Flaute sehr Viele richtiggehend froh sind, daß es so ist, wie es heute ist. Und daß die Wenigsten wollen, daß das Erreichte durch allfällige Experimente gefährdet wird, deren Wirkung nicht immer genau vorausgesagt werden kann. Experimente, die vom Prinzip her tiefgreifende Änderungen nach sich ziehen würden, steht man somit weitgehend skeptisch gegenüber. Ist mir Alles klar.


    Wer weiß aber, wie lange die jetzigen Regelungen garantieren werden, daß der sportliche Level und die Werksbeteiligung auf Dauer so bleiben werden wie momentan? Vielleicht stehen wir damit auch schon bald wieder vor verbrannter Erde. Oder, noch schlimmer: Vor blankem Fels, wie wir es schon so oft hatten. Gut, wird man abwarten müssen. So weit, so naja.


    Die Ideallösung wäre sicher, ein Reservat für den Rallyesport zu schaffen, wie ihn sich die Traditionalisten wünschen. Gezielt an den Zeitgeist angepaßt, aber mit den Attributen, die den Rallyesport eigentlich groß gemacht haben: Wagen des unterschiedlichen Zuschnitts, vom Kompaktauto bis zur gehobenen Mittelklasse-Limousine, heiße Sportwagen inklusive. Und auch mit ein bißchen Spielraum zum Experimentieren, vor Allem in der Motorentechnik (allerdings mit klaren Maßnahmen zur PS-Beschränkung, vor Allem bei den Vierradlern). Und mit dem vollen Programm an anspruchsvollen Strecken. Gerne auch ein wenig länger als bei den jetzigen WM-Rallyes - sagen wir etwa um ein Viertel bis ein Drittel. Es gäbe genügend Menschen unter den Fans und Aktiven, die solche Rallyes gerne aus der jeweiligen Perspektive erleben würden. Da bin ich mir sicher. Und wer weiß: Vielleicht würde man feststellen, daß diese Art des Rallyesports das viel bessere Zukunftspotential bietet, während die andere, die derzeit gängige, in einem Teufelskreis gefangen ist, in den sie sich immer fester hineinreitet.


    Ich weiß, das klingt Alles sehr nach theoretischer Vision. Aber nach meiner Erfahrung war es immer so, daß gerade dann, wenn die Streckenverhältnisse besonders tückisch und fordernd waren, die Fahrer mit unterlegenem Material (sei es prinzipiell bedingt durch die Konstruktion, sei es bedingt durch weniger intensives Testen o.Ä.) besonders weit vorne gelandet sind. Mitunter sogar an erster Stelle. Dann ist es nicht mehr so abwegig, daß ein Subaru Impreza einen Toyota Yaris biegt...(vgl. Saab/Lancia Stratos in den Siebziger Jahren). Und dann ist es auch dann noch spannend, wenn die Kämpfe sich nicht im Sekunden-, sondern im Minutenbereich abspielen.


    Mein persönliches Fazit daher: Back to the roots wäre mit einiger Sicherheit nicht überall, aber in einigen Bereichen ein durchaus kluger Weg.

  • Wenn man Kosten sparen will , Hersteller in die Weltmeisterschaft locken will , spannenden Sport sehen will , hätte dann nicht auch die R5 Klasse gereicht um den Weltmeister aus zu fahren ? Müssen / mussten es umbedingt diese teuren " Raketen " sein ...ich glaube das eine WM nur mit R5 Fahrzeugen genau so spannend wäre , wie die jetzige WM mit den WRC Fahrzeugen . Ich bin sogar der Meinung das die Spannung mit R5 Fahrzeugen noch viel größer wäre , weil 1. mehr Fahrer die Möglichkeit hätten ums Podest und Punkte zu kämpfen ( vielleicht sogar der ein oder andere Lokal Hero ) und es würde eine viel größere Markenvielfalt geben und die Kosten wären sicher gegenüber den jetzigen WRCs um fast die Hälfte günstiger ! Warum nicht einen Schritt zurück , denn ich denke das eine WM mit R5 Fahrzeugen genau so viel Interesse findet wie die jetzige WM mit den WRC Fahrzeugen !

  • Wenn man Kosten sparen will , Hersteller in die Weltmeisterschaft locken will , spannenden Sport sehen will , hätte dann nicht auch die R5 Klasse gereicht um den Weltmeister aus zu fahren ? Müssen / mussten es umbedingt diese teuren " Raketen " sein ...ich glaube das eine WM nur mit R5 Fahrzeugen genau so spannend wäre , wie die jetzige WM mit den WRC Fahrzeugen . Ich bin sogar der Meinung das die Spannung mit R5 Fahrzeugen noch viel größer wäre , weil 1. mehr Fahrer die Möglichkeit hätten ums Podest und Punkte zu kämpfen ( vielleicht sogar der ein oder andere Lokal Hero ) und es würde eine viel größere Markenvielfalt geben und die Kosten wären sicher gegenüber den jetzigen WRCs um fast die Hälfte günstiger ! Warum nicht einen Schritt zurück , denn ich denke das eine WM mit R5 Fahrzeugen genau so viel Interesse findet wie die jetzige WM mit den WRC Fahrzeugen !


    Hatte jemand schon an anderer Stelle geschrieben, es gibt ja die Weltmeisterschaft für R5, nämlich WRC2!!!


    Und in der 1. weltweiten Liga sollten meines Erachtens echte Topfahrzeuge am Start sein und wenn man die Kosten von anderen Rennserien sieht, ist die WRC doch eigentlich Peanuts.


    Etwas die Testtage reduzieren und dann noch der Vorschlag mit dem Shakedown am Freitag.



    Generell sind verschiedene Fahrzeugkonzepte sehr schwer zu nivellieren, siehe BoP bei den GTs. Und so eine künstliche Komponente kann doch im Rallyesport keiner wollen.
    Mir wäre ein Wechsel vom B-Segment auf C-Segment natürlich auch sehr lieb, das würde die Hoffnung marginal vergrößern, dass meine heiß geliebten Subarus zurück kehren (wobei Toyota als Anteilseigner da eher nicht mitspielt). Aber die neue WRC-Generation ist einfach super und bietet hammermäßigen Sport!

    Einmal editiert, zuletzt von Pette555 ()


  • Ja es gibt eine Weltmeisterschaft für R5 Fahrzeuge ...die aber leider keine große Beachtung findet ....aber darum geht es nicht !
    Es geht darum Kosten zu senken und eventuell mehr Hersteller in die WM ( nicht WRC2 ) zu bekommen . Ich glaube das die Spannung genau so groß ist , wenn die jetzigen Werksfahrer in einem R5 Fahrzeug um die WM kämpfen , zumal dann der Kreis derer die um den Sieg und Punkte kämpfen um ein vielfaches größer ist , da noch der ein oder anderer Fahrer dazu kommen würde der heute sehr schnell in einem R5 Fahrzeug unterwegs ist ! Ich weiß das man diesen "Schritt zurück " nicht gehen wird , aber ich befürchte , das der Schritt den man jetzt gehen will nicht reichen wird und man am Ende auf dem Niveau eines DM Laufes enden wird !

  • [MENTION=376]rechts5+[/MENTION]:


    (Eintrag vom 14.6. d.J., 20 Uhr 35)


    Selten, aber doch: Stimme Dir voll zu! ;)


    Möchte nun ein paar ganz persönliche Bemerkungen zu dem Thema anbringen, das den Titel dieses Threads bildet. Ein Grund, warum ich von einer sportgesetzlich verordneten Testbeschränkung nicht so rasend viel halte, liegt auch darin, daß ich mir kaum vorstellen kann, wie diese Vorschrift in der Praxis sinnvoll administriert werden kann. Wie sollen denn die Kontrollen vonstatten gehen? Bleibt da nicht viel Spielraum für Beschiß?


    Ich finde (wiederum eine ganz persönliche Sichtweise von mir, aber sie ist sachlich begründet), daß das sowieso an den eigentlichen Problematiken vorbeigeht. Genauso wie der Vorschlag, sich auf die R5-Kategorie als höchste Klasse zu beschränken. So gut gemeint dieser Gedanke ist. Und wenn ein [MENTION=13045]Pette555[/MENTION] sagt, daß die WRC-Budgets Peanuts sind im Vergleich zu den Ausgaben von anderen Rennserien, dann bestätigt das nur meine Ansicht. Denn größtenteils handelt es sich um die anderen Rennserien um Rundstrecken-Bewerbe, wo es streckenmäßig nicht so "wild" abgeht wie bei einer Rallye und es daher Sinn macht (ja sogar das Gebot ist, will man konkurrenzfähig sein), auf extrem hochgezüchtete Konstruktionen zu setzen. Hochgezüchteter, als es bei den Rallyes möglich ist. Daraus läßt sich unschwer ableiten, daß umso extremere und somit teurere Boliden herausgebracht werden, je stärker sich der Rallyesport streckencharakteristikmäßig von seiner Tradition entfernt und je stärker er sich den Gegebenheiten der Rundstrecke annähert (kürzere und weniger anspruchsvolle WP's).


    Ich will mich jetzt nicht zum x-ten Mal wiederholen. Ich denke, ich habe relativ aussagekräftig begründet, warum ich "Back to the roots" bei der Gestaltung der Rallyes (zumindest in bestimmten Bereichen) für sinnvoll halte. Sinnvoller, als eine Regelverschärfung nach der anderen zu beschließen.


    [MENTION=7899]MartinGSI[/MENTION]:


    Wieder einmal ein sehr inspirierender Eintrag von Dir, mit interessanten Überlegungen. Wie ich es von Dir gewohnt bin.


    Was unser Verständnis für Markenvielfalt betrifft: Da treffen wir uns immer wieder. ;)

  • Soll doch jeder soviel testen wie er will. Aber Pro Fahrer gibt nur ne Anzahl X an Räder für alle Test in der Saison. Oder besser noch, es gibt pro Jahr x Räder für alles. Veranstaltungen wie auch tests. Wer weniger Testet hat mehr Reifen für die Rallye....


    Wenn der Shakedown wirklich auf Freitag verlegt wird und 3 oder 4 Stunden danach der Start der RAllye ist, bin ich mal gespannt wieviele da noch wirklich ans Limit gehen und somit einen Start bei der Rallye riskieren. Wenn man Donnerstags mal aneckt, kann noch einiges repariert werden aber in ein paar Stunden wirds dann schon knapp. Macht in meinen Augen nur Sinn, wenn auch wirklich in Summe ein Tag eingespart wird und so die Teams ein Tag weniger Vorort sein müssen.

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