Schneebergland-Rallye: Klein, aber sehr fein

  • Wahnsinnsstarterliste, wenn ich da an unseren letzten DRM-Lauf denke. Was hat uns da
    die Rallyenation Österreich voraus, das wir in Deutschland da so hinterher stinken?
    Oder heroischer gefragt, wie könnte man in Deutschland den Rallyesport wieder besser voranbringen ?
    Sollten wir vielleicht auf der Glück-Auf-Brücke etwas Schotter hinschütten ?
    Müssten wir dringend unsere Nachwuchsförderung überdenken ? So neidvoll habe ich noch nie in
    die Alpenrepublik geschaut. Ach ja, früher war in der DRM alles in Ordnung. Aber heute ?
    Was könnte man nur tun ?

    SKODA-KÖNIG RALPH-MARIO I.

  • Mischprüfungen, Nachtprüfungen, verschiedensten Fahrzeugkonzepte. Ach, ich will jetzt einem gewissen Herren mit seiner ewig gleichen Leier nicht vorgreifen ;)


  • Du musst nur den ganzen Geldonkels, die auf der Rundstrecke in irgenwelchen Langstreckenpokalen ihr Geld unters Volk bringen ihre Spielwiese weg nehmen.
    Schon hast du vollere Starterfelder bei anderen Motorsportarten.


    Etwas Verbandsförderung a la FFSA für den Nachwuchs wäre auch nicht schlecht. Aber wenn die Kids dann keine Kohle für den Anschluss haben, bringt das auch nicht viel.

  • Aber Recht hat er ;) sicherlich nicht mit einer marktwirtschaftgetriebenen Orga vereinbar und vllt nicht mehr zeitgemäß aber trotzdem richtig...Das zählt aber für die DM wie auch die WM, EM und alle anderen Meisterschaften.
    Trotzdem unschön wie die DM (fast) allen Nachbarmeisterschaften hinterherhinkt.

  • Wahnsinnsstarterliste, wenn ich da an unseren letzten DRM-Lauf denke. Was hat uns da
    die Rallyenation Österreich voraus, das wir in Deutschland da so hinterher stinken?


    So neidvoll habe ich noch nie in
    die Alpenrepublik geschaut.


    Ein Scherz! Oder???


    Aber Recht hat er ;) sicherlich nicht mit einer marktwirtschaftgetriebenen Orga vereinbar und vllt nicht mehr zeitgemäß aber trotzdem richtig...


    DAS möchte ich jetzt genauer wissen! ;) Wer hat recht, und was ist nicht mit einer marktwirtschaftgetriebenen Orga vereinbar bzw. nicht mehr zeitgemäß? Und vor Allem: Warum?


    Das wäre jetzt interessant. :)


    Mischprüfungen, Nachtprüfungen, verschiedensten Fahrzeugkonzepte. Ach, ich will jetzt einem gewissen Herren mit seiner ewig gleichen Leier nicht vorgreifen ;)


    (M)ein Vorschlag zur Güte: Wenn Du mir und Dir künftig die ewig gleiche Leier ersparen willst, weil Dir das zu langweilig, zu einseitig, zu anachronistisch oder was weiß ich was ist, dann mach Folgendes: Liefere selber Inputs. Bringe Dich ein mit Infos, Gedanken, meinetwegen auch Kritiken. Aber sei dabei bemüht, daß Du Dich dabei, wo möglich, immer an die Logik und die Sachlage hältst. Gegen ein bißchen Witz und Ironie zwischendurch ist auch nichts einzuwenden, und guter Stil ist bei mir generell immer willkommen.


    Eine Sachdiskussion mit Qualität und inhaltlichem Wertgehalt zu führen, ist immer eine Sache von Geben und Nehmen. Wenn nur ich mich um abwechslungsreiche, interessante Sachdiskussionen bemühe (wobei auch irgendwann einmal eine gewisse Grenze erreicht ist) und alle Anderen entweder nichts oder nur Sticheleien und Kontra-Standpunkte auf niedrigem Niveau beitragen, dann läuft die Kommunikation immer nur im Kreis. Das ist für Dich und Andere Scheiße. Und für mich auch.


    Wie gesagt: Nur ein Vorschlag zur Güte. Mach etwas daraus. Oder auch nicht.

  • DAS möchte ich jetzt genauer wissen! ;) Wer hat recht, und was ist nicht mit einer marktwirtschaftgetriebenen Orga vereinbar bzw. nicht mehr zeitgemäß? Und vor Allem: Warum?


    Das wäre jetzt interessant. :)


    Ja es bezog sich schon auf dich. Und im Grunde stehe ich immer hinter deinen Ideen und bin froh über jedes bisschen Abwechslung bei den Autos/WPs/WP-Zeiten/Untergründen. Das Problem sehe ich leider in der Macht der Unternehmen, die dann das Geschehen diktieren (Wer die Musik bezahlt usw.). Diese wollen, wenn es geht, den Erfolg auch "planen" bzw. konstant gute Meldungen verbreiten, da passt unkalkulierbares Risiko einfach nicht. Der Drang regelmäßig oft positive Nachrichten zu verbreiten ist durch die sozialen Netzwerke noch einmal gestiegen, was jeder bezeugen kann, der schon mal in der Brache gearbeitet hat. Leider gibt es die im Leben aber nicht.
    Wie es momentan Läuft, ist für die Werke doch optimal. Jeder kann bei jeder Rallye Headlines der Marke "Sieger im knappen Finish", "Beide Piloten der Marke ABC schaffen Podium", "Pilot XY wieder obenauf/mit bei der Musik", "Starke Rallye von Nachwuchspilot UVW", "Hervorragende Punktausbeute für Team DEF", "zweiter Sieg in dieser Saison" (Citroen letztes Jahr, auch wenn der Rest nicht so pralle war), generieren. Das gilt nicht nur für die Werke, sondern auch für den Promoter/(größere) Privatiers usw. Und die Headlines sehen immer gut aus und passen auf fast jede Rallye, mal für das eine, mal für das andere Team. Und schlussendlich geht es den Werken um Publicity im Tausch für ihr eingebrachtes Geld. Und diese ist so momentan einfach und sicher/risikoarm Aufzubauen und zu Nutzen. Das gilt evtl nicht für den Rallyesport als Breitensport, aber in der Spitze schon.
    In Summe hat das aber nichts direkt mit der Rallye Schneebergland zu tun, sondern mit dem Rallyesport im Allgemeinen.
    Aber wie Ralf-Mario schon sagt, ist ein Blick von D in Richtung Ö immer traurig im Bezug auf das Starterfeld oder auch die WPs. "Beweise" liefert bei Bedarf ewrc.com oder rallyekarte.de

  • Aber wie Ralf-Mario schon sagt, ist ein Blick von D in Richtung Ö immer traurig im Bezug auf das Starterfeld oder auch die WPs. "Beweise" liefert bei Bedarf ewrc.com oder rallyekarte.de


    Daß Ralph-Mario mit dem Zustand des deutschen Rallyesports nicht so hundertprozentig zufrieden ist, kann ich im Ansatz ja nachvollziehen. Wie er dabei allerdings gerade auf Österreich kommt, wenn er ein Musterbeispiel dafür anführt, wie es besser gehen soll, ist mir ein ziemliches Rätsel. Und dann gerade anhand der Besetzung der Schneebergland-Rallye…


    Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich finde es äußerst löblich, daß sich Menschen gefunden haben, die es schaffen, in Mitteleuropa – wo das ja nicht so einfach ist – eine Rallye dieser Charakteristik zu veranstalten. Allen voran Gerwald Grössing. Das muß auch gesagt werden. Und weil es eh kaum einer tut, sag ich’s halt. Das ist das Eine.


    Andererseits aber sieht man gerade am aktuellen Beispiel dieses Laufs ganz dramatisch, wie tief am Boden unsere ÖRM momentan wirklich ist. Sowohl für die Schneebergland-Rallye wie für die Meisterschaft insgesamt gilt: Mit dem richtigen Drive und dem richtigen Spirit von möglichst allen Seiten, vor allen Dingen: Weniger Gegeneinander und mehr Miteinander, könnte man Wesentlich mehr herausholen. Ich würde sagen: Es liegen Welten zwischen dem, was sein könnte, und dem, was tatsächlich ist. Weil Potentiale von ungeahntem Wert unnötig, aber erzwungener Weise brachliegen. Und solange in der österreichischen Rallyeszene der übliche Trott so weitergeht wie bisher, wird sich daran wenig bis gar nichts ändern.


    Ja es bezog sich schon auf dich. Und im Grunde stehe ich immer hinter deinen Ideen und bin froh über jedes bisschen Abwechslung bei den Autos/WPs/WP-Zeiten/Untergründen. Das Problem sehe ich leider in der Macht der Unternehmen, die dann das Geschehen diktieren (Wer die Musik bezahlt usw.). Diese wollen, wenn es geht, den Erfolg auch "planen" bzw. konstant gute Meldungen verbreiten, da passt unkalkulierbares Risiko einfach nicht. Der Drang regelmäßig oft positive Nachrichten zu verbreiten ist durch die sozialen Netzwerke noch einmal gestiegen, was jeder bezeugen kann, der schon mal in der Brache gearbeitet hat. Leider gibt es die im Leben aber nicht.
    Wie es momentan Läuft, ist für die Werke doch optimal. Jeder kann bei jeder Rallye Headlines der Marke "Sieger im knappen Finish", "Beide Piloten der Marke ABC schaffen Podium", "Pilot XY wieder obenauf/mit bei der Musik", "Starke Rallye von Nachwuchspilot UVW", "Hervorragende Punktausbeute für Team DEF", "zweiter Sieg in dieser Saison" (Citroen letztes Jahr, auch wenn der Rest nicht so pralle war), generieren. Das gilt nicht nur für die Werke, sondern auch für den Promoter/(größere) Privatiers usw. Und die Headlines sehen immer gut aus und passen auf fast jede Rallye, mal für das eine, mal für das andere Team. Und schlussendlich geht es den Werken um Publicity im Tausch für ihr eingebrachtes Geld. Und diese ist so momentan einfach und sicher/risikoarm Aufzubauen und zu Nutzen. Das gilt evtl nicht für den Rallyesport als Breitensport, aber in der Spitze schon.


    Nun ja...gegen Publicity für die Werke im Tausch für ihr eingebrachtes Geld spricht ja nichts. Das sage ich immer wieder. Aber das könnte man auch haben, wenn die Rallye-Weltmeisterschaft so gestaltet wäre, daß bei den Strecken und den Autos viel mehr Abwechslung herrschen würde. Dann wäre die Publicity sogar um sehr viel besser und größer. Bestimmt! Weil sich viel mehr Menschen für den Sport begeistern würden und die Leidenschaft eine intensivere wäre.


    Das Problem ist halt: Die Konkurrenz wäre größer. Und damit die Wahrscheinlichkeit für den einzelnen Bewerber, zu verlieren. Aber was soll's. Man muß einmal von der Wahnvorstellung los kommen, daß es einer Katastrophe gleichkommt, wenn man einmal keine Siegesmeldung publizieren kann. Sei es als Sportler oder auch als beteiligtes Werk. Es gibt immer mehr Verlierer als Sieger. Was soll's. Und wer gar nicht erst antritt, kann sowieso nicht gewinnen.


    Wenn so, wie es derzeit läuft, für die Werke und den Promotor Alles in Ordnung ist, und die keinen Anlaß für eine Änderung sehen, muß ich es akzeptieren. Aber damit das funktioniert, braucht es auch das "Mitspielen" der Fans und Zuseher. Denn in letzter Konsequenz zahlen die die Musik auch, und gar nicht so wenig. Das wollen wir bei dem Ganzen einmal nicht übersehen. Wenn das Publikum sagt: "Wir spielen da nicht mehr mit", dann stößt die Macht der Unternehmen sehr schnell an ihre Grenzen. Nicht zu Unrecht gibt es das Sprichwort "Wo nichts ist, hat auch der Kaiser sein Recht verloren".


    Schauen wir einmal, wie es weitergeht. Und ob das derzeit Gebotene seinen Kurswert bei den Endkunden in dieser Form behält. Das kann sich jederzeit ändern. Jedenfalls: Wirklich aufgeben werde ich meine Vision von einem besseren, bunteren und spannenderen Spitzen-Rallyesport so schnell nicht. Weil für mich haben Abwechslung und erhöhte sportliche Anforderungen nichts mit Rückständigkeit zu tun! Absolut nichts!!

  • Daß Ralph-Mario mit dem Zustand des deutschen Rallyesports nicht so hundertprozentig zufrieden ist, kann ich im Ansatz ja nachvollziehen. Wie er dabei allerdings gerade auf Österreich kommt, wenn er ein Musterbeispiel dafür anführt, wie es besser gehen soll, ist mir ein ziemliches Rätsel. Und dann gerade anhand der Besetzung der Schneebergland-Rallye…


    Okay, die Schneebergland hatte vielleicht nicht die Quantität anderer ÖRM-Läufe, dafür stimmte aber trotzdem die Qualität. Und gerade deshalb, weil von 30 Nennungen 7 genannte R5 und 2 WRCs dabei sind, können wir in D davon (allein wegen den WRC) meist nur träumen, soviel dazu. Aber ich gebe dir Recht dass Ö sicherlich kein Paradebeispiel ist.


    ..Aber das könnte man auch haben, wenn die Rallye-Weltmeisterschaft so gestaltet wäre, daß bei den Strecken und den Autos viel mehr Abwechslung herrschen würde. Dann wäre die Publicity sogar um sehr viel besser und größer. Bestimmt! Weil sich viel mehr Menschen für den Sport begeistern würden und die Leidenschaft eine intensivere wäre.
    Das Problem ist halt: Die Konkurrenz wäre größer. Und damit die Wahrscheinlichkeit für den einzelnen Bewerber, zu verlieren.


    Ist das nur die rote Rallye-Wunsch-Brille oder hast du Umfragen die das belegen? Ich hab mal keine Studie dazu gefunden, also wenn wir schon bei Behauptungen sind, behaupte ich einfach mal das Gegenteil. Der geneigte autoaffine Motorsportfan kommt eh nicht an Rallye drumherum und für andere sind das dann halt nur "das große blaue Auto" und "das kleine weiße Auto", egal wo (bisher schon 4 Kontinente und mindestens einer soll dazukommen) die fahren. Wenn man sicht nicht dafür interessiert weckt die Vielfalt auch keine Begeisterung geschweige denn Leidenschaft.
    Und auch bezüglich Konkurrenz würde ich widersprechen, immerhin konnten in diesem Jahr bisher schon 3 der 4 Hersteller und letztes Jahr sogar alle gewinnen. Gerade weil das Reglement so strikt ist und sich die Konzepte so sehr ähneln ist die Konkurrenz doch so groß. Da kann ein M-Sport Ford mit Mini-Budget gegen einen Toyota mit Mega-Budget gewinnen, und zwar auf jedem Untergrund, das find ich einfach klasse! Das wäre mit sich stark unterscheidenden Autos sehr viel einseitiger, da z.B. der eine konzeptbedingt auf Asphalt, der andre auf losem Untergrund und der dritte auf Schnee am Besten wäre.


    Jedenfalls: Wirklich aufgeben werde ich meine Vision von einem besseren, bunteren und spannenderen Spitzen-Rallyesport so schnell nicht. Weil für mich haben Abwechslung und erhöhte sportliche Anforderungen nichts mit Rückständigkeit zu tun! Absolut nichts!!

    forum.rallye-magazin.de/cms/attachment/83054/
    Ich finde die sind schon ziemlich bunt und die unterschiedlichen Auslegungen des Reglements bezüglich Aerodynamik finde ich auch abwechslungsreich. Und davon ab sind die Saisons seit dem VW-Ausstieg mega spannend.
    Aber das ist halt alles nur meine Meinung, ich hoffe du merkst worauf ich hinaus will? Es ist alles subjektiv, jeder wünscht sich doch was anderes, allein deshalb kann man es nicht allen Recht machen. Es gibt mit Sicherheit genügend Menschen (und damit schließe ich einfach mal die aktiven Werke und mich mit ein) denen das aktuelle Konzept gefällt und die es verfolgen, sonst würde es nicht so weiterlaufen.


    Wie immer gilt: nichts persönlich oder allzu Ernst nehmen, ich wollte nur mal etwas anregen.. :)

  • Du musst nur den ganzen Geldonkels, die auf der Rundstrecke in irgenwelchen Langstreckenpokalen ihr Geld unters Volk bringen ihre Spielwiese weg nehmen.
    Schon hast du vollere Starterfelder bei anderen Motorsportarten.


    Etwas Verbandsförderung a la FFSA für den Nachwuchs wäre auch nicht schlecht. Aber wenn die Kids dann keine Kohle für den Anschluss haben, bringt das auch nicht viel.


    Die ganzen Geldonkels (was soll das sein?) haben alleine vom Kosten - Nutzen Faktor halt recht.

  • Die ganzen Geldonkels (was soll das sein?) haben alleine vom Kosten - Nutzen Faktor halt recht.


    naja, wenn du meinst, dass sie recht haben, weißt du ja dann doch, wer ;)


    Und dass die Kosten/Nutzen Rechnung dort nicht stimmt, hat auch nie jemand behauptet.
    Aber bei einer überbordenden Rundstrecken-Szene muss man sich über mangelnden Invest bei Randsportarten nicht wundern.

  • Wie immer gilt: nichts persönlich oder allzu Ernst nehmen, ich wollte nur mal etwas anregen.. :)


    Für mich paßt das voll. Ich habe immer gesagt: Ich habe kein Problem, wenn Einer die Dinge anders sieht oder beurteilt als ich. Der gegenseitige Respekt muß da sein, das zählt primär. Nur allzu oft krasse Lügen erzählen sollte man halt nicht.


    Außerdem können gegensätzliche Argumente durchaus so etwas wie eine Hilfestellung in Form von wertvollen Sachinformationen bieten, auf deren Basis man das eigene Bild besser „abrunden“ und/oder vervollständigen kann. Oder aus denen man sonst Irgendetwas machen kann. Ich sehe hier nur positive Aspekte, und diskutieren kann man immer über Alles.


    Okay, die Schneebergland hatte vielleicht nicht die Quantität anderer ÖRM-Läufe, dafür stimmte aber trotzdem die Qualität. Und gerade deshalb, weil von 30 Nennungen 7 genannte R5 und 2 WRCs dabei sind, können wir in D davon (allein wegen den WRC) meist nur träumen, soviel dazu. Aber ich gebe dir Recht dass Ö sicherlich kein Paradebeispiel ist.


    Schon einmal ein Punkt, wo wir uns im Wesentlichen einig sind.


    Ich war selber bei der Schneebergland-Rallye direkt live vor Ort, und ich kann Allen hier sagen, daß die Besetzung speziell in der höchsten Klasse schon für ordentlich Action gesorgt hat. Da hat die Strecke sicher auch viel ausgemacht. Aber: Für einen ÖRM-Lauf ist das zu wenig. Vergleiche das einmal mit den Besetzungen anderer Nationen. Wenn in einem Land, das in allen wesentlichen Punkten so gute Voraussetzungen bietet (hinsichtlich Wirtschaftskraft, vorhandenen Strecken, vorhandenen Sportler-Persönlichkeiten u.Ä.), der Rallyesport so dahindümpelt, dann haben die führenden Kräfte versagt. Das ist für mich ganz klar.


    Ist das nur die rote Rallye-Wunsch-Brille oder hast du Umfragen die das belegen? Ich hab mal keine Studie dazu gefunden, also wenn wir schon bei Behauptungen sind, behaupte ich einfach mal das Gegenteil. Der geneigte autoaffine Motorsportfan kommt eh nicht an Rallye drumherum und für andere sind das dann halt nur "das große blaue Auto" und "das kleine weiße Auto", egal wo (bisher schon 4 Kontinente und mindestens einer soll dazukommen) die fahren. Wenn man sicht nicht dafür interessiert weckt die Vielfalt auch keine Begeisterung geschweige denn Leidenschaft.


    Ich gebe zu: Es wäre sehr hilfreich, könnte ich mich auf eine Umfrage/Studie stützen, die faktisch belegt, daß mit mehr Abwechslung bei den vertretenen Wagen das Potential für gute Publicity und hohe Beliebtheit des Sports bei der Masse wächst.


    Es gibt aber noch einige andere sehr aussagekräftige Parameter, und wenn man ein wenig aufmerksam durch’s Leben geht, ist es relativ einfach, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich erinnere mich an die Herbst-Rallye in Niederösterreich: Nie hatte die so viele Besucher, als zu der Zeit, als aufgrund der Deutschen Rallye-Serie etliche Piloten aus dem Nachbarland mit hochkarätigem Gerät mitgemacht haben. Ich sage nur ein Wort: Porsche! Da gab es ein ähnliches Aufgebot an Zusehern wie zu den besten Tagen der österreichischen Rallye-Meisterschaft. Und die sind wiederum dadurch zustande gekommen, daß zu dieser Zeit die Spitze besonders hochkarätig und abwechslungsreich besetzt war: Mit World Rally Cars vom Subaru bis zum Toyota Corolla. Und/oder besonders attraktiven 2WD-Kitcars. Siehe Raphael Sperrer/Renault Mégane Maxi, siehe Sepp Haider/Peugeot 306 Maxi…


    Also – wenn das nicht ganz eindeutige Hinweise darauf sind, daß Abwechslung bei den Fahrzeugen ein ganz wichtiger Faktor dafür ist, daß der Rallyesport bei der breiten Öffentlichkeit gut ankommt und als Werbeträger für die Wirtschaft deutlich interessanter ist, als wenn ein Einheitsbrei vorherrscht, dann weiß ich nicht mehr weiter.


    Man sieht ja auch, daß seit der Zeit, wo es in der österreichischen Rallye-Meisterschaft rapide langweiliger geworden ist, das Medien- und Sponsoreninteresse deutlich nachgelassen hat. Das ist noch sehr milde ausgedrückt. Wo sieht man heute bei einer Rallye in Österreich eine Firma BOSCH, eine Firma Castrol, eine Firma BP, eine Firma Pirelli oder Ähnliches als Sponsor? Und außerdem sieht man, daß in den Ländern, wo deutlich mehr Wert auf Abwechslung bei den Fahrzeugen gesetzt wird, auch heute noch bester Sport geboten wird und das Fan-Interesse dort enorm ist. Das wäre auch ohne großzügige wirtschaftliche Unterstützung nicht möglich. Was sagt uns das Alles…?


    Eigentlich ist es ja logisch: Je bunter das Rallye-Leben ist, umso eher wird man sich das gerne ansehen. Natürlich ist das auch teilweise eine subjektive Einschätzung von mir. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß ein Rallye-Anhänger etwas dagegen gehabt hätte, wenn viele verschiedene Fahrzeuge am Start waren. Außerdem sagst Du ja selber: Jedem gefällt etwas Anderes. Gerade da spricht ja Alles dafür, daß man eine möglichst große Bandbreite an vertretenen Fahrzeugen abdeckt, sodaß für Jeden etwas dabei ist. Nach meiner Erfahrung sind starke Hecktriebler am Beliebtesten, für mich sind Porsches schlichtweg die Krönung. Aber wenn nur Porsches mitfahren würden, wäre es für mich auch langweilig.


    Wir werden ja sehen, wie lange der jetzige Boom in der Weltmeisterschaft anhalten wird. Und auf eine möglichst große Vielfalt bei den Fahrzeugen zu setzen, kann nie verkehrt sein. Dabei bleibe ich.


    Die ganzen Geldonkels (was soll das sein?) haben alleine vom Kosten - Nutzen Faktor halt recht.


    Es ist genau das, was ich immer sage: Wenn eine Sportart respektive deren Vertreter eine gute Lobby bekommen wollen, müssen sie etwas dafür tun. Eine gute Lobby kriegt man nicht geschenkt. Die muß man sich ERARBEITEN!! Durch jegliche Art von positiver Imagewerbung. Da fallen Attribute wie Ehrlichkeit und Fairneß genauso hinein wie eine ansprechende sportliche Leistung. Allgemein sollte ein positiver Spirit vermittelt werden, und das Signal, daß sich Ehrgeiz und Einsatz lohnen. Dann ist bei Allem viel mehr Elan drinnen, in jeder Hinsicht. Oder man bleibt bei dem Status „Randsportart“ hängen. Es ist Alles eine Frage des Engagements, das alle Beteiligten hineinstecken. Und darauf, wie der Sport ausgerichtet wird. Wenn bei einem Fußballspiel Alle herumschlendern wie lahme Enten, und sich das immer wieder wiederholt, wird auch Niemand in diese Mannschaft auch nur einen Cent hineinstecken. Und wenn das noch dazu daher rührt, daß bei der Aufstellung der Mannschaft das Geld und die soziale Herkunft der Mitspielenden wichtiger sind als das Können und der Einsatz, dann ist das auch nicht gerade vorteilhaft, um den Sport bei der breiten Öffentlichkeit gut zu verkaufen.


    You know? ;)

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