Lasst die Beleidigungen sein. Sowas hat der Sport den wir alle so sehr mögen, nicht verdient.
Ein wenig Faktenlage zum Thema und ich frage jetzt mal ganz sachlich und konstruktiv, in der Hoffnung, dass irgendwer dazu einmal vernünftig etwas sagen kann:
1) was genau hat eigentlich der DMSB in den zurückliegenden Jahren tatsächlich messbar an positiven Entscheidungen für die Rallye-Breitensportbasis in Deutschland getan?
Das frage ich nicht um zu provozieren, oder Partei pro RSC zu ergreifen, sondern um einmal wirklich den Versuch zu unternehmen es sachlich zu halten und die Sportkollegen zu verstehen, die aktuell noch pro DMSB eingestellt sind.
2) Bei allem Verständnis für das Vorhaben des RSC, verstehe ich durchaus auch so manche Negativstimme die hier reingepoltert kommt. Es wirkt teils arg unausgegahren, unüberlegt und ein echtes tatsächlich vollumfängliches Konzept was man alles "besser" und "anders" machen möchte, sehe ich noch nicht.
Mic, falls das zu off topic wird verschiebe es, aber ich möchte gerne einmal etwas loswerden, was ich so beobachte in den letzten Jahren:
wo auch immer der DMSB (respektive der ADAC) die Finger tief mit im Spiel hat, ist der sportliche Wert auf der Strecke geblieben. Und zwar immer dann, wenn ich die Beteiligung der "Kleinen" als Maßstab für sportlichen Wert anlege. Nehmen wir den Rundstreckensport, der wurde in den letzten Jahrzehnten vom DMSB komplett ausgehölt und nahezu zu Grabe getragen. Wo bitte, wenn nicht beim NAVC, vielleicht noch dem DMV Masters, oder der RCN kann ich eine tatsächliche Fahrzeugvielfalt sehen? Überall nur noch Markencups und Serien die mit wenigen Marken laufen (nehmen wir mal die professionelle Ebene der TCR und GT3 aus - das ist reiner 100% Profi-Kundensport). Im Rallyesport hat sich eine "gewisse" Vielfalt auf nationaler Ebene noch erhalten. Das die Autos im Durchschnitt zu alt sind, kann man unter "gewissen" Gesichtspunkten als Kritikpunkt gelten lassen. Aber der DMSB hat es nicht geschafft, hier mit einem echten Konzept den Sport für ALLE attraktiv zu halten. Und damit meine ich nicht die leidige Gruppe H Debatte. Das dort etwas passieren musste, war in den meisten Fällen durch Aktive selbst verursacht, weil es "übertrieben" wurde.
Ich lese immer wieder vom Aufblühen des Rallyesport in Deutschland. Was bitte blüht wo auf? Egal welche Juniorcupkollegen von früher ich als Beispiel nehmen würde - geschafft hat keiner den Weg nach oben. Nicht einer. Heute haben alle vorhandenen Talente die gleichen Probleme. Die Kluft zwischen Amateursport und Profisport ist sehr groß geworden. Die Zeiten, in denen "Low Budget" Privatfahrer mit nahezu serienmäßigem Auto auftrumpfen konnten sind vorbei. Den Adam Cup betrachte ich an sich schon fast als Profisport, wenn man die Budgets etc. sich anschaut.
Ist es denn wirklich so schwer, dass die Basis des Sports, egal ob Rundstrecke oder Rallye, sich in eine Amateurebene und eine Profiebene aufteilt? In anderen Sportarten ist das gängige Praxis. In Deutschland bricht der Krieg aus.
Insoweit ist natürlich die Aussage, dass der RSC in "gewisser" Hinsicht eine Gefahr darstellt, nicht völlig falsch. Aber es geht aus dem Interview leider nicht hervor, dass der DMSB mit seinem "Weitermachen wie bisher und so wie Südbayern das will" die Gefahr für den Rallyebreitensport mindestens ebenso groß ist.
full-off-topic: ich für meinen Teil würde eine klare Amateur und Profitrennung mit Schnittmengen im Sinne des Sports befürworten. Allerdings unter Einbeziehung eines echten Konzeptes. Ein, ich nenne ihn mal: Deutscher Amateur Rallyesport Verband (DARV), der 25 gute nationale Rallyes bundesweit hat und der vielleicht auch eine tatsächliche Rundstrecken-Breitensportserie schafft und als echter Amateurverband mit Kompetenz, mit Konzept, mit Kompromiss zwischen Moderne und Vorgestern auftritt - der aber neben sich auch akzeptiert, dass der zukünftige Rallyesport "professioneller" aufgestellt sein muss als mit einem großen Zeit auf der Wiese, 3 WPs und halb vergammelten / illegalen Autos.