WM :: Wales Rally GB (04.-07.10.2018)

  • Wo ein Wille ist, ist durchaus ein spontaner Performance-Verlust bei Paddon und Mikkelsen am heutigen Tag zu erkennen.
    Ist aber eine rein freiwillige Geschichte.


    Wie die Punkte zustande gekommen sind, interessiert Jahresende eh niemanden mehr.

    Wayne hat angerufen. Er sagte, es interessiere ihn nicht, was K. so von sich gibt.
    Und scheisze geschrieben sei der Text auch.

  • Naja, letztenendes sind es alles irgendwo Lohnempfänger und man hat das zu tun, was der Chef will.


    Ich meine selbst ein erstarkter JML ließ sich einbremsen und hat seinen persönlichen Erfolg der Ziele des Teams (die Sicherung der Platzierungen im Hinblick auf die Hersteller.-bzw. Teamwertung ) untergeordnet. Noch wissen wir nicht ob JML und EL bleiben dürfen oder gehen müssen und sie damit vom möglichen WM Titel profitieren.
    Und wer wann warum mal langsamer ist kann man von hier aus auch nicht sagen. Eventuell könnte man noch das Thema Reifen angeben. Es wird schon einen Unterschied in den Mischungen geben. Auf einer Prüfung kann man damit vorn mitfahren und auf der nächsten sind sie hinüber. Alles möglich.


    Unter dem Strich war es die nächste extrem spannende Rallye. Freuen wir uns das wir diese miterleben dürfen.

    60.Rallye Lutherstadt Wittenberg R70
    8. März 2025 8)

  • Wenn die Teams das Jahr über nicht so gehandelt hätten wie sie haben, hätten wir nicht eine so spannende Meisterschaft...
    Ist doch mittlerweile eine alter Hut und geht es euch nicht aufn Sack, immer wieder darüber zu diskutieren?


    Übringens, im Straßenradsport strampeln sich mehr Leute ab um am Ende einen Fahrer ihres Teams ganz oben auf dem Treppchen zu haben ;)

  • Stimmt schon was ihr sagt, habe ja selbst auch schon mehrfach geschrieben dass ich die Saison super spannend finde. :o
    Dennoch würde ich gerne vertehen oder zumindest nachvollziehen können, wie jemand zu Aussagen kommt, dass selbst Unbeteiligte auf anderne Marken für Neuville langsam machen würden und Hyundai schon oft Theater machte, indem sie die Teamkollegen (auch durch Probleme am Auto) einbremsen.
    Das ist nämlich meiner Meinung nacht nicht nur herabwürdigend gegenüber der anderen Fahrer, sondern hat auch nichts mit der Realität oder den von mir verfolgten Rallyes zu tun.
    Aber ok, ich geb ja schon Ruhe ;)

  • Nicht nur ganz vorn sondern auch zwischen Platz 7 und 12 ist noch viel möglich bei den letzten 2 Veranstaltungen.


    1.T.Neuville 189
    2.S.Ogier 182
    3.O.Tänak 168
    4.E.Lappi 104
    5.J.M.Latvala 98
    6.A.Mikkelsen 83
    7.D.Sordo 60
    8.C.Breen 59
    9.H.Paddon 55
    10.T.Suninen 54
    11.E.Evans 53
    12.M.Östberg 52

    DO IT SIDEWAYS !

  • Team Order hat s immer gegeben und wird es immer geben, ich kann mich noch erinnern ich glaube in den 90zigern, da sind die Teamleute von Prodrive wie Windmühlen vor einem Subaru auf die Strecke gesprungen um dem Fahrer zu signalisieren, mach mal langsam, der Teamkollege soll gewinnen. Sportlich gesehen find ich Teamorder nicht gut weil es einfach dem sportlichen Charakter widerspricht, aber es ist ein Sport wo es um viel Kohle geht, man eine WM zumindest aus Herstellersicht gut vermarkten kann. Da muss ich auch M-Sport mehr Verständnis gegenüber einräumen als vielleicht einem reinen Werksherstellerteam. Wilson braucht den Erfolg, um die Fahrer zu halten, um bestehende Sponsorverträge zu behalten, um neue Sponsoren zu gewinnen oder um neue Fahrer zu engagieren. Man sieht ja jetzt schon was der Weggang von Ogier bei M-Sport für einen Schaden kommerziell anrichtet. Da wäre es fahrlässig von ihm, keine Teamorder auszugeben um Ogier oder wen auch immer nach vorne zu bringen. Ich glaube inständig, das es sich ein Teamchef, wenn er denn Sportsmann ist, sich nicht leicht macht so etwas zu tun, weil ich damit indirekt die Leistung des anderen zurückstufe. Ich kann das mit Gewissheit sagen, da ich einen ehemaligen Teamchef eines damals bekannten Rennstall aus dem Tourenwagensport in den 90zigern persönlich kenne und wir uns mal darüber unterhalten haben. Da hatte der Bauchweh darüber, aber wenn die Saison sich dem Ende zuneigt und jeder, aber auch jeder Punkt zählt muss man es machen, weil damit eventuell auch der Fortbestand des gesamten Team s gesichert wird. GRuss Jörg

  • Erst einmal Gratulation an die Sieger Sebastien Ogier (WRC1) und Kalle Rovanperä (WRC2) sowie an deren Teams.


    Für Ott Tänak ist die Angelegenheit bitter. Und wenn so ein technischer Ausfall, wie im Fall von Carlos Sainz vor zwanzig Jahren, gar eine Weltmeisterschaft entscheidet, ist die Stimmung überhaupt katastrophal. Aber es ist wie immer Alles relativ: Ein Walter Röhrl hatte jahrelang fast nur Ausfälle. Genauso wie ein Björn Waldegaard oder ein Hannu Mikkola. Die sportliche Gesamt-Perspektive von Ott ist hervorragend. Das ist ganz deutlich erkennbar.


    Sportlich gesehen find ich Teamorder nicht gut weil es einfach dem sportlichen Charakter widerspricht, aber es ist ein Sport wo es um viel Kohle geht, man eine WM zumindest aus Herstellersicht gut vermarkten kann. Da muss ich auch M-Sport mehr Verständnis gegenüber einräumen als vielleicht einem reinen Werksherstellerteam. Wilson braucht den Erfolg, um die Fahrer zu halten, um bestehende Sponsorverträge zu behalten, um neue Sponsoren zu gewinnen oder um neue Fahrer zu engagieren.


    Das ist in dem Fall relativ, denn den Seb Ogier kann Wilson nicht mehr halten. Das steht ja schon fest. Fraglich ist aus meiner Sicht auch, ob eine Stallorder (so sinnvoll sie in gewisser Weise trotz Allem ist) für einen eventuellen zukünftigen Fahrer nicht abschreckend ist.


    Zum Thema Teamorder generell: Mir ist klar, daß es sich Teammanager, die eine solche aussprechen, nicht einfach machen. Ich meine: Das was ein Cesare Fiorio zu den seligen Lancia-Zeiten teilweise veranstaltet hat: Das ist Irrsinn. Aber von solchen Extremfällen rede ich ja nicht. Trotzdem bleibt für mich die Frage: Rechtfertigt der sportliche Erfolg, den man sich mit einer Teamorder eventuell erkauft, das Opfer von Sympathien, die man sich bei zahlreichen Fans verdirbt? Das müssen die Werke und deren Führungsetagen wohl selbst verantworten. Ob sich das irgendwann einmal ganz aufhören wird: Keine Ahnung. Wie aber schon gesagt wurde: Solange die Action trotzdem hochwertig ist, kann man damit leben. Und solange ein Fahrer, der sich der Order unterordnen muß, à la Longue keinen zu starken Schaden erleidet. Vielleicht würde es helfen, wenn eine stärkere (soll heißen: zahlreichere) Konkurrenz zwischen den Teams/Werken gegeben wäre. Dann müßte ein Jeder Alles geben, und aus. Und wenn der Fortbestand eines Teams gefährdet ist, wenn es gerade nicht gewinnt, dann krankt sowieso der ganze Sport an sich.


    Damit wären wir (wieder...leider!) bei einer ganz entscheidenden Sache. Ich habe vor wenigen Tagen an anderer Stelle feststellen müssen, welch eine breite Front sich gegen mich gebildet hat, nachdem ich es gewagt habe, die Rallye-Weltmeisterschaft zu kritisieren (sinngemäß: Zu eintönig und monoton...Ihr wißt schon). Ich würde das nun gerne klären. Vielleicht gibt es wenigstens ein paar, die mich verstehen (wollen).


    Grundsätzlich: Die Wales-Rallye war ein sportlich und hinsichtlich der Action sehr hochwertiger Bewerb. Das spricht sicher auch zu einem gewissen Grad für die Rallye-Weltmeisterschaft in ihrer jetzigen Form. Vieles hat an den Strecken und an den Witterungsverhältnissen gelegen, es war eine sehr schlammige Angelegenheit, in jedem Fall steht fest: Es spricht für die Rallye-Weltmeisterschaft, daß eine Rallye in dieser Qualitätsstufe in der heutigen Zeit noch möglich ist. Das ist die eine Sache. Die andere Seite ist: Wir müssen feststellen, daß der Verbleib von M-Sport und somit von Ford bei den WRC's in Frage gestellt ist. Das ist für mich wiederum ein ernsthaftes Anzeichen dafür, daß die Zukunft der Rallye-WM auf einem gewissen Qualitätslevel auf eher tönernen Füßen steht. Mein Credo seit Langem ist: Alles, was auf die Dauer gut funktionieren soll, braucht Vielfalt. Je mehr, umso besser. Das zeigen meine Erfahrungen in vielen Bereichen. Und genau dem sollte die Gestaltung der Rallye-Weltmeisterschaft viel stärker Rechnung tragen.


    Ich hätte mir als führende bzw. gestaltende Persönlichkeit der FIA auf jeden Fall schon vor langer Zeit Gedanken gemacht, ob die von mir gewählte Methodik die richtige ist, wenn über mehr als ein halbes Jahrzehnt lang der gleiche Fahrer Weltmeister wird. Weil das ist bei aller Anerkennung des individuellen Erfolges ein klares Anzeichen dafür, daß es sportlich krankt. Ja, ich hätte da ernsthaft nachgedacht. Und zwar, ohne daß man mir dazu einen Anstoß liefert.

  • Ja, das sehe ich genauso wie J.-M.
    Malcom Wilson ist ein Langfristig Erfahrener RallyManager und er wusste, das wenn Ogier dieses Jahr den WM Titel schaffen soll, müssen auch knallhart Teamorder mitspielen. Dieses Jahr wird es mit seinen finanziellen Mitteln sehr eng wusste er. Im letzten Jahr sagte er bereits, das er nie wieder solch hohes Risiko eingehen wird, was sein Unternehmen so gefährden könnte. Also alles auf eine Karte(Ogier) setzen.
    Er hat ja keine Illegalen Sachen veranstaltet wie sie schon in vielen Rennsportveranstaltungen gab. Er hat nur alles Ausgeschöpft. Und obwohl ich auch kein fan von Teamorder etc. bin, kann ich es in diesen Fall vollstens nachvollziehen. Denn OHNE M-Sport, gibt es nur noch 3 Werkteam mit enormen finanziellen Mitteln.
    (Nur noch mal zur Errinnerung: VW hatte schon das gleiche Budget an Ersatzteile, wie M-Sport fürs gesamte WRC Team!)
    Also Langweilig hatten wir schon.

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