Hybrid im WRC: Die Meinungen gehen auseinander

  • kann mir ein elektro fahrzeug nach heutigem stand auf einer rallye nicht vorstellen...
    1. brandgefahr (in den trocken regionen undenkbar) zu dem viel zu teuer alle streckenposten auf diese fahrzeuge zu schulen + Ausrüstung
    2. wenn ein auto in den graben fährt und leicht beschädigt wird - darf es überhaupt angefasst werden bzw. wo? also keine hilfe von den zusehern
    3. kälte - wie schon von mehreren gesagt wurde ein großes problem - würden eine schweden rallye niemals durchhalten ohne immer wieder zu laden
    4. ladestationen - kosten eine menge geld und das fördert sicher nicht den einstieg neuer teams, und auch nicht überall möglich welche einfach aufzubauen
    5. und von umweltfreundlich müssen wir sowieso nicht reden


    bin generell kein gegner von neuen techniken aber manche sachen sind gut so wie sie sind!

  • So ein Auto fährt vielleicht Umweltfreundlich über die WPs , weil kein Abgas mehr aus dem Auspuff kommt , viel wichtiger ist aber die Frage , wie groß/ hoch wird die Umwelt belastet , bis so ein Auto erst mal am Start einer WP steht !? Ich denke es geht hier nicht ums reine fahren der Autos , sondern es geht ums drum herum und da sieht es nach heutigen Stand so aus , das die Umwelt nicht weniger belastet wird wie schon heute ! Da soll irgend was als "Grün " angepriesen werden , was in Wirklichkeit genau so " Schwarz " ist , wie das, was auf den Straßen heute fährt !

  • Bevor ein Auto mit E-Antrieb auf "Sprint"-Rallyes angesetzt wird, wäre es doch interessant zu sehen, wie es sich bei einer Dakar o.Ä. schlägt. Das wäre ein Projekt mit Innovationsfaktor bei dem Autohersteller sowie Energielieferanten gemeinsam zeigen können was möglich ist. Kann sich das Auto während der Etappe selbstständig durch Sonnenkollektoren laden oder fährt eine Energiekolonne voraus, welche tagsüber lädt, abends die Energie an das Einsatzfahrzeug übergibt und nachts vor fährt? Schafft man überhaupt die komplette Distanz? Das ganze muss man auch nicht auf E-Autos beschränken. Wasserstoffautos können dort genauso mitmachen, auch wenn es in der Wüste wahrscheinlich nicht klappen wird genug Wasser ranzuschaffen.
    Dabei kommt es auch gar nicht auf die Zeit an, aber so könnten Hersteller zeigen was möglich ist. Ich denke diese Idee könnte Herr Lugauer ebenfalls gefallen :)

  • gabs das nicht 2018? Da haben die doch auch an jedem tankposten so nen dieselaggregat stehen gehabt. Fahrer war ein Japaner meine ich!

  • Bevor ein Auto mit E-Antrieb auf "Sprint"-Rallyes angesetzt wird, wäre es doch interessant zu sehen, wie es sich bei einer Dakar o.Ä. schlägt. Das wäre ein Projekt mit Innovationsfaktor bei dem Autohersteller sowie Energielieferanten gemeinsam zeigen können was möglich ist. Kann sich das Auto während der Etappe selbstständig durch Sonnenkollektoren laden oder fährt eine Energiekolonne voraus, welche tagsüber lädt, abends die Energie an das Einsatzfahrzeug übergibt und nachts vor fährt? Schafft man überhaupt die komplette Distanz? Das ganze muss man auch nicht auf E-Autos beschränken. Wasserstoffautos können dort genauso mitmachen, auch wenn es in der Wüste wahrscheinlich nicht klappen wird genug Wasser ranzuschaffen.
    Dabei kommt es auch gar nicht auf die Zeit an, aber so könnten Hersteller zeigen was möglich ist. Ich denke diese Idee könnte Herr Lugauer ebenfalls gefallen :)


    Ich finde es immer schön, wenn man mir eine Freude machen will. :) Und technische Forschungen in der Praxis stoßen bei mir auf großes Interesse.


    Zum Thema Wüstenrallye und Strom als Kraftquelle will ich mich nicht äußern, solange ich die relevanten Hintergründe zum von Stoffe erwähnten Thema nicht konkret weiß. Bis eben noch hätte ich jedenfalls gedacht: Wüstenmarathon für ein E-Auto...es ist schon toll, wenn ein solches eine halbe Tagesetappe von einem ÖRM- oder DRM-Lauf einigermaßen problemlos schafft. Aber wie gesagt: Ich enthalte mich hier vorerst.


    Thema Wasserstoff: Für Langstrecken-Bewerbe wohl auch weniger geeignet. Und noch etwas beschäftigt mich: Ich weiß nicht, ob es noch ein Thema ist, einen Wasserstoff-Verbrenner alternativ zur Brennstoffzelle einzusetzen, ob sich daraus Vorteile in Sachen Kosten/Rohstoffbedarf ableiten lassen (das würde wohl dafür sprechen). Für mich wäre das insoferne eine extrem tolle Sache, weil ich ein großer Liebhaber des Wankelmotors (gängige Kreiskolben-Version - Patent NSU) bin. Und ich habe schon des Öfteren gelesen, daß Wankel-Technik in Kombination mit Wasserstoff sehr gut harmonieren soll.


    Nun ist es aber so, daß der Wankelmotor nicht nur wegen des erhöhten Benzinverbrauchs, sondern auch wegen des prinzipiellen Ölverbrauchs ins Gerede gekommen ist. Jetzt frage ich mich (gerade als Anti-Techniker, klarerweise): Gilt das in der Form auch beim Betrieb mit Wasserstoff (Reibung, Hitze u.Ä.)? Oder ist ein Ersatz durch umweltschonende biologische Schmierstoffe denkbar?


    Aber das führt Alles hier ein wenig zu weit, vielleicht sollte man diese Dinge in dem einen oder anderen eigens eröffneten Thread besprechen. Ich wollte es auch wirklich nur kurz anschneiden. Könnte ja sein, daß diese Themen einmal relevant werden.

  • Andi, du musst das Wasserstoff/Luft-Gemisch im Brennraum auf Temperatur bringen. Ich erinnere mich das die Wankels immer Probleme mit den Dichtungen hatten. Verschärft sich das nicht?
    Aber davon abgesehen wird diese Technik meines Wissens nicht mehr verfolgt. Nur noch die Brennstoffzelle in Kombination mit E-Motoren was mit immer besserer Akkutechnik auch nicht mehr so gefragt sein dürfte.
    Bei der Brennstoffzelle muss quasi erstmal jemand Strom investieren um den Wasserstoff abzuspalten. Der wird trotz mittlerweile guter Tanks immer ein bischen Flüchtig sein. Dann wird er an einer Tankstelle in einen mobilen Tank gefüllt. Und anschließend in Strom umgewandelt.
    Meiner Meinung eine gute Möglichkeit dem Pkw-Fahrer an der Tanke wieder Geld abzuknöpfen. Mit Effizienz hat das nix zu tun. Überall wo ich in der Beschreibung einen Punkt geschrieben habe hast du Verluste. Eher für regenerative Anlagen interessant als Speicher.
    Ich verstehe nicht warum wir nicht einfach mit schönem nachwachsenden Ethanol fahren. Ist wirklich CO2-Neutral (weil in der Athmosphäre entstanden) und würde alles lösen.
    Klar verbrennen wir damit Lebensmittel und nutzen Essens-Flächen fürs Fahren. Aber für Nutella wird doch auch brasil. Regenwald gerodet.
    Verstehe hier die Unterschiede in der Moral nicht...

  • BMW hatte mit demhydrogen7 doch einen wasserstoff-verbrenner!!! Das Auto gabs sogar offentlich zu kaufen. Damals hat man (ach der ADAC) das Auto an sich und die Technologie kaputt geredet. Meiner Meinung nach einer der besten "zukunfts" antriebe.


    Man stelle sich einen Solar/Windpark vor und daneben eine Wasserstoff anlage. DAS wäre dann tatsächlich mal ansatzweise ÖKO!


    Kurzfristig wäre E85 der "ökologischte" Ansatz. Aber damit lässt sich nicht so viel verdienen!

  • Hehe... Vergesst mir das gute alte Pflanzenöl nicht ;) Ein herkömmlicher Diesel kommt damit prima klar, und behält seinen Wirkungsgradvorteil gegenüber Alkohol- und Wasserstoff-Ottomotoren.


    Im Ernst, ich sehe die Zukunft des Auto auch eher bei synthetischen Kraftstoffen. Über Wasserstoffspeicherung und Nutzung diskutieren wir auch gerade im Pflanzenölfahrerforum. http://www.fmso.de Wer mag, kann ja mal reinschauen.


    Interessant der Ansatz mit LOHC. Wahrscheinlich die einzig realistische Aussicht, Wasserstoff im Auto zu nutzen.


    Gruss Jo

  • Andi, du musst das Wasserstoff/Luft-Gemisch im Brennraum auf Temperatur bringen. Ich erinnere mich das die Wankels immer Probleme mit den Dichtungen hatten. Verschärft sich das nicht?


    Meines Wissens nach war die erhöhte Defektanfälligkeit des Wankelmotors lediglich beim NSU Ro 80 gegeben (Gott hab ihn selig...genauso wie den Felix Wankel, der als Mensch ganz einfach wunderbar war). Als auf Ferrotic-Dichtleisten umgestellt worden ist, haben die Rotationskolbenmotoren ganz normal gehalten. Mehr verbraucht haben sie halt immer.


    Und es kommt oft vor, daß ursprünglich bei bestimmten Konstruktionen auftretende Schwächen/Probleme im Lauf der Zeit ganz effizient behoben werden. Die Turbomotoren in der Formel 1 sind am Anfang auch reihenweise kaputtgegangen. Das ist heute überhaupt kein Thema mehr. Darauf baue ich insgeheim auch beim Bereich Wankel.


    Und noch wird vereinzelt am Wankelmotor gearbeitet, bzw. wird der sogar produziert, wenn auch nicht beim Massen-Verkehrsmittel. Ein Flugzeugmotoren-Hersteller in Wiener Neustadt erzeugt ihn heute noch. Es gibt Wankelmotoren für bestimmte GoKarts und Range Extender. Also dürfte da doch der Ofen noch nicht ganz aus sein. Oder es hat der Wankelmotor sogar einige spezifische Vorzüge.


    Betreffend des Einsatzes mit Wasserstoff bleibt halt eben (auch für mich) die Frage, wie die ganze Geschichte emissionsmäßig aussieht, sodaß eine solche Anwendung Sinn macht. Persönlich stütze ich mich auf die oftmals getätigte Behauptung, daß das Wankel-Prinzip sich gut für den Betrieb mit Wasserstoff eignen würde.


    Hehe... Vergesst mir das gute alte Pflanzenöl nicht ;) Ein herkömmlicher Diesel kommt damit prima klar, und behält seinen Wirkungsgradvorteil gegenüber Alkohol- und Wasserstoff-Ottomotoren.


    Es gab da ja einmal eine Folge des Bullen von Tölz, in der Hans Brenner einen Erfinder spielte, wo es um eben diese Sache ging. Wenn es funktioniert: Warum nicht? ;)


    Für mittelbar oder unmittelbar aus pflanzlichem Rohstoff gewonnenen Sprit gilt für mich: Wenn sich genügend Anbauflächen finden lassen, und der Einsatz der Chemie (Dünger, Schädlingsbekämpfung,...) nicht überhand nimmt, eine absolut super Sache. Wenn man aber dafür (auch für den Klimahaushalt wichtige) Natur-Gebiete vernichten muß, dann lieber Finger weg.


    Letztendlich ist vor Allem die stark (um nicht zu sagen unkontrolliert) überhand nehmende Ausbreitung der Spezies Mensch der entscheidendste Faktor. Vor Allem, wenn ein verhältnismäßig großer Teil davon auch einen höheren Lebensstandard genießen will, und dazu hat an sich Jeder das Recht. Damit sind wir mitten im ethischen Bereich, aber es gehört dazu, daß man auf diese Problematik auch hinweist.

  • Hi Andy,


    Fahren mit Pflanzenöl funktioniert. Gemischt mit Diesel fast problemlos, will man es pur verfahren, sind meist ein paar Anpassungen an der Peripherie erforderlich. Der ein oder andere weiß es, unser Rallyeauto ist damals an den Start gegangen, um das zu zeigen. Und vor allem, damit wir Rallye fahren konnten ;)


    Gruss Jo

  • Diese ganze E-Diskussion... Puh. - Was für eine bescheidene Umweltbilanz diese Geräte noch haben, muss ich wohl keinem hier erzählen. Warum geht man hier den 2. vor dem 1. Schritt? Das habe ich nie verstanden. Hybrid klingt für mich mittlerweile wie ein ganz vernünftiger Kompromiss, und ich kann mir auch gut vorstellen dass die aktiven Hersteller das gut umsetzen können.


    Im zivilen Bereich wird das E-Auto sicher durchgeprügelt werden, gegen alle Vernunft. Wie schon jemand vor mir schrieb: Die Hersteller treibt die nackte Angst um, nicht genug vom Kuchen zu bekommen, speziell in EU. Ich hoffe die Japaner mischen hier den Markt mit Alternativen noch lange auf.

  • Fahren mit Pflanzenöl funktioniert.


    Davon war ich ausgegangen. :)


    Die Frage ist halt auch: Wie viele Schadstoffe treten dabei auf. Und wie weit lassen sich die im Zuge natürlicher Umwandlungsprozesse abbauen bzw. unschädlich machen.


    Bei der Verbrennung von Wasserstoff entstehen ja auch Stickoxide. Da hat die Brennstoffzelle einen Vorteil. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich denke, einmal gelesen zu haben, daß sich Stickoxide im Laufe der Zeit von alleine zersetzen.


    Und dann ist natürlich auch der wirtschaftliche Aspekt. Heißt im Klartext: Wie weit kann ein Pflanzenöl preislich (Produktionskosten u.Ä.) mit Erdölprodukten konkurrieren.


    Aber toll, daß es prinzipiell möglich ist, mit Pflanzenölen Fahrzeuge zu betreiben. Und jetzt, wo ich das Interview mit Walter Röhrl in der Lang-Version gehört habe, setze ich auch Hoffnungen in den Bereich "synthetische Kraftstoffe".


    Alle 11 Minuten verirrt sich ein Troll in ein Forum. Willkommen.


    Moment mal...;)


    Ich habe mir die Mühe gemacht, alle beiden Einträge von "Hani" zu lesen. Und ich denke, daß er kein Troll ist. Sondern daß er vielmehr genauso ein Rallye-Begeisterter ist wie wir. Er sieht halt die Welt mit etwas anderen Augen. Toleranz sollte da in jedem Fall gelten. Alles Andere würde bedeuten, Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Das habe ich immer abgelehnt.


    Bleiben wir realistisch: Keiner von uns kann genau sagen, ob sich in zwei oder mehr Jahrzehnten Strom oder irgendeine andere Alternative beim Fahrzeug-Massenbetrieb durchsetzen wird. Oder ob nach wie vor die fossilen Treibstoffe den Hauptanteil bilden werden. Das Ergebnis der technologischen und wirtschaftlichen Veränderungsprozesse über einen längeren künftigen Zeitraum ist nie wirklich vorhersehbar. Und es kann immer irgendetwas passieren, was alle akademischen, theoretischen Überlegungen über den Haufen wirft. Vielleicht werden tatsächlich Lösungen für Probleme gefunden, die den Einsatz von E-Autos heute noch problematisch machen. Weiß man's?


    Insgeheim favorisiere ich eher andere Dinge, ich geb's zu. Aber es ist notwendig, daß man für alle Richtungen offen ist. Das Wichtigste ist doch, daß wir Alle gemeinsam die besten Lösungen für die nächsten Generationen anstreben. Und dabei eben für Alles zugänglich sind. Damit lassen sich sicher die besten Ergebnisse anstreben. Über welche Wege die auch immer führen.


    Diese ganze E-Diskussion... Puh. - Was für eine bescheidene Umweltbilanz diese Geräte noch haben, muss ich wohl keinem hier erzählen. Warum geht man hier den 2. vor dem 1. Schritt? Das habe ich nie verstanden. Hybrid klingt für mich mittlerweile wie ein ganz vernünftiger Kompromiss, und ich kann mir auch gut vorstellen dass die aktiven Hersteller das gut umsetzen können.


    Im zivilen Bereich wird das E-Auto sicher durchgeprügelt werden, gegen alle Vernunft.


    Das will ich nicht hoffen. Es sei denn, der Politik sind kommende Legislaturperioden und die bis dahin zustande kommenden Wahlergebnisse vollkommen egal. Oder will man das Wahlrecht auch noch abschaffen?


    Dem Volk etwas gegen seinen Willen aufzwingen, was absolut umstritten ist: Dieses Zeitalter sollten wir schon überwunden haben. In der heutigen Zeit sollte der konsensuale Kurs zwischen allen Teilen der Gesellschaft selbstverständlich sein. Okay - Theorie und Praxis sind hier nicht immer eins. Aber auch das bedarf der Bearbeitung.


    Und wegen der Sicherheits-Diskussion: Braucht man nicht auch für das Hybridauto einen größeren Stromspeicher, der ein gewisses Risiko in sich birgt?

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