FIA verabschiedet Einführung der Hybrid-WRC

  • Prototyp mit Rohrrahmen - klingt nach Gruppe B. Kommt dann doch noch der Porsche 919 WRC mit Macan Silhouette?


    Nicht Gruppe B sondern eher Gruppe S.


    Das ist irgendwie ein Teil der Geschichte, der die Sache ein wenig interessant macht. Weil gut ausgesehen haben die Top-Rallyewagen der Mitte der Achtziger Jahre schon. Und viel konstruktive Freiheit hat da auch geherrscht, was vielleicht auch entwicklungstechnisch zusätzliche Wege geöffnet hat. Es hat dadurch auch mehrere unterschiedliche technologische Zugänge gegeben - und somit Artenvielfalt. Wie man das Ganze nennt, ist eigentlich egal.


    Eine Streitfrage wird halt immer bleiben, wie weit "Prototyp" und "Rallye" sich in ihrer traditionellen Identität miteinander vertragen. Aber genau genommen war ja schon der Alpine A110 aus den späten Sechziger Jahren und den frühen Siebziger Jahren der Urvater aller späteren Rallye-Prototypen.


    Eine weitere Frage ist, ob es sinnvoll ist, die Homologation der Wagen auf fünf Jahre zu beschränken. Oder geht man davon aus, daß ohnehin der Fuhrpark der aktuell eingesetzten WRC's laufend erneuert wird? Und somit durch den früheren Ablauf der Homologation kein Problem entsteht?


    Vielleicht war es einfach nur Pech, dass man dir eine Tastatur gegeben hat.


    Bei so einem bravourösen Signal hinsichtlich Demokratieverständnis und Meinungsfreiheit kann ich nur sagen: Schönen Gruß an die illustre Runde…!


    Schon erstaunlich, wer sich unter den „Likern“ alles findet. Sehr aufschlußreich…:)

  • Glaubt ernsthaft jemand, dass die Fahrzeughersteller Motorsport betreiben, weil sie das so toll finden?
    Es geht dabei einzig und alleine ums Geld (Marketing) und vielleicht noch Prestige (auch Marketing).


    Wenn die Hersteller beschließen, dass sie über die WRC mehr Kompaktklassekunden ansprechen können, dann fahren sie auf einmal mit Polo, Yaris, I20, ...


    Wenn sie jetzt der Meinung sind, dass Hybrid im Trend ist, oder marketingtechnisch mehr gepusht werden muss, dann fahren eben Hybride in der WRC.


    So einfach ist die heutige Welt - und war sie wahrscheinlich schon immer.



    Ich bin aber auch der Meinung, dass das Thema Sicherheit mit einem Hochvolthybriden extrem komplex zu beherrschen wird. Und natürlich auch die Kosten - aber das hat erst sekundäre Auswirkungen, wenn die ersten Privatiers die Autos kaufen und auf einmal der Batteriehersteller nicht mehr existiert...



    Noch kurz zum Thema Hybrid im Straßenverkehr: Jegliche Art von Pauschalaussage kann nur falsch sein. Dafür sind die Einflussfaktoren viel zu vielfältig. Kleines Beispiel: Wenn man jeden Tag ca. 30km pendelt und ggf. alle 2 Wochen eine Langstrecke fährt, kann ein Hybrid absolut Sinn machen. Es kommt nur darauf an, wie viel der Strom zum Laden kostet (vs. Benzin) und wie der Strom hergestellt wird. In einer idealen Welt wird der Strom zu 100% regenerativ hergestellt und ist deutlich günstiger als Benzin. Dann macht es ökonomisch und ökologisch Sinn. Ändert man einen Parameter, kann die ganze Rechnung komplett anders aussehen...

  • [MENTION=10054]325 Rallye[/MENTION]:


    Ich bin Dir sehr dankbar für Deine realistischen Ausführungen. Geistigen Einsatz muß man würdigen. ;)


    Hier würde ich gerne noch ein wenig einhaken:



    Grundsätzlich halte ich es für richtig, daß der Motorsport (primär, sage ich jetzt einmal) ein Mittel zur Werbung ist. Zum Marketing. Es geht ganz nüchtern ums Geschäft. Soll auch so sein, wir brauchen schließlich Alle ein Einkommen. Aber: Wenn beim Publikum (das ja irgendwie die Zielgruppe repräsentiert/darstellt) keine positiven Emotionen und keine positive Aufmerksamkeit geweckt werden und weitgehend Desinteresse an den sportlichen Aktivitäten der beteiligten Werke herrscht, kann man das Marketing sehr schnell vergessen.


    Um es mit Deinen eigenen Worten zu sagen: So einfach ist die heutige Welt - und war sie wahrscheinlich schon immer.


    Es ist ja nicht so daß die Werke zur Zeit nur deswegen nur Kompaktwagen als WRC's einsetzen, weil nur dieses Marktsegment beworben werden soll, sondern deswegen, weil das Reglement nichts Anderes zuläßt. Und ein Reglement kann man ändern. Die Frage ist nur, ob die Beteiligten das wollen...(mehr Konkurrenz und so). Ich würde sonst durchaus auch Subaru und/oder Mitsubishi in der Rallye-Weltmeisterschaft sehen. Vielleicht auch andere (vorzugsweise aufstrebende, bei denen das Marketing besonders viel Sinn machen würde) Marken des Premium-Segments.


    Es ist außerdem auch so, daß sich verschiedene Marken durch ihre eigene technische Identität profilieren/definieren wollen. Diese Möglichkeit sollte ihnen der Rallyesport bieten. Auch wenn es dann etwas schwieriger ist mit "Balance of Performance" und der Kostenbalance. Ein bißchen den fahrerischen Schwierigkeitsgrad bei den Rallyes anheben (wäre kinderleicht möglich), und schon sind technische Unterschiede nicht mehr so gravierend. Und man investiert dann vielleicht lieber in beherzte fahrerische Talente, die es reichlich gibt, als in unzählige kostspielige Entwicklungsstunden, um ein Bauteil noch um ein Milli-Mikro-Nanogramm leichter zu machen. Würde vielleicht dem Sport gut tun.


    Und Eines will ich auch nicht ganz außer Acht lassen: Ohne eine gewisse Begeisterung an der Sache der Beteiligten im Rallyesport wären viele Projekte dort vielleicht nicht so erfolgreich (gewesen). Freude am Tun als Motivation ist sicher ein Erfolgsfaktor. Das ist bei Malcolm Wilson so und bei Tommi Mäkinen und den Anderen sicher auch. Auch bei Jost Capito war die persönliche Begeisterung sicher ausschlaggebend, um unter Anderem die VW-Führung mitzureißen und für das Projekt zu gewinnen. Das muß man ihm zugute halten. Auch wenn ich seine Ideen nicht immer so toll fand. Ein gewisser Spirit als Motiv(ation) - das gehört nach meiner Erfahrung beim Marketing einfach dazu! :D

  • Man braucht auf jeden Fall Leute, die mit Passion und Leidenschaft dabei sind und das Beste unter den gegebenen Randbedingungen herauszuholen.


    Zu Deinem Punkte bzgl. Reglement/FIA Vorgaben: Ich bin der festen Überzeugung, dass die (groben) Rahmenbedingungen wie z.B. Fahrzeugklasse aber auch Fragen bzgl. des Antriebsstrangs (z.B. Hybrid) von den Herstellern vorgegeben wird. Die machen schon sehr gute Lobbyarbeit bei der FIA, um ihre Interessen durchzusetzen. Sonst drohen sie einfach mit Rückzug...


    Bzgl. Publikum und Zielgruppe: Da glaube ich persönlich, dass das Publikum sehr anpassungsfähig ist. Und ob ein WRC, der zus. x kW elektrische Leistung hat, um den Verbrenner zu unterstützen, wirklich weniger Attraktiv ist, bezweifle ich. Die Autos müssen auf jeden Fall emotional = brachial? aussehen und v.a. spektakulär gefahren werden.


    Nur am Rande: Ich bin auch der Überzeugung, dass die Formula E mittelfristig die Formel 1 abhängen wird... Das Gesamtpaket ist für die Fans einfach viel attraktiver.
    Und wenn Formel 1 nicht mehr bedeutet, das Maximale herauszuholen, was technisch möglich ist, stattdessen es nur noch um Budgeteinhaltung und Effizienz der Boliden geht, hat das meiner Meinung nach nichts mehr mit der Spitzenklasse des (Formel)Motorsports zu tun...

  • Ich war ja mal echter Todt-"Fan", aber diese Aussage aus oben verlinktem Bericht lässt mich leider langsam am seinem Geisteszustand zweifeln...


    "Ich war in Frankfurt [auf der Automobilmesse IAA], und alle Autos, die nicht elektrisch waren, wurden mehr oder weniger versteckt"


    Auf welcher Ausstellung war der Herr denn?

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