Pikes Peak 2019

  • Das Rennen läuft.


    Das Motorradrennen ist gerade zu Ende gegangen und war bereits der absolute Kracher. Die Deutsche Lucy Glöckner, die schnellste Frau am Pikes Peak, ist unter 10 Minuten geblieben (9:58 ). (Was hätte Michael Dunlop auf dem selben Motorrad leisten können, hätte ihn der schwere Unfall bei der Donegal Rallye nicht aus dem Wettbewerb genommen.) Anschließend hat Chris Fillmore auf der KTM 450 SX-F in 10:20 einen neuen Lightweight-Streckenrekord aufgestellt. Damit hielt Fillmore den Heavy-, Middle- und Lightweight-Rekord. Allerdings nur für wenige Minuten, denn Rennie Scaysbrook auf der Aprilia Tuono V4 fuhr nur wenige Minuten später einen neuen Heavyweight und damit auch einen neuen absoluten Streckenrekord für Motorräder in 9:44. Der letzte Starter Carlin Dunne auf der Ducati Streetfighter V4 war bei den Zwischenzeiten nochmal deutlich schneller unterwegs, hat das Ziel aber leider nicht erreicht.


    Nachtrag: Carlin Dunne hat es nicht überlebt.

  • Mit Carlin Dunne ist einer DER Motorradhelden des Pikes Peak verstorben. Der Slogan "Race to the Clouds" bekommt irgendwie tragische Realität...


    Carlin Dunne hätte das Pikes Peak-Bergrennen in der Motorradklasse heuer gewonnen. Er kam beim anbremsen auf die letzte Kurve eine Viertelmeile vor dem Ziel durch einen Highsider zu Sturz - und überlebte den Unfall nicht.


    Der "King of the Mountain 2019" wurde Robin Shute in einer Gesamtzeit von 9:12.476. Es gab also keinen neuen Rekord.


    Auch konnten weder Manfred Stohl noch Aaron Kaufman starten, das Wetter spielte seine bereits bekannten Stückerl, es gab Hagel und Starkregen und man brach sieben Fahrer vor Schluß ab.

  • Ja, den Wolf hatten wir beide nicht auf der Rechnung. (Stand der überhaupt auf der Startliste damals?) Grundsätzlich hast du mit Cunningham und Donohue aber die besseren Fahrer getippt gehabt. Wobei im Radio einige gesagt haben, sie hätten auch Paul Dallenbach weiter vorne gesehen, er hätte aber massive Motorenprobleme gehabt. Weiß man eigentlich inzwischen warum Faggioli nicht gefahren ist?


    Auf jeden Fall muß man am Zeitplan was machen. Es kann nicht sein, dass immer das halbe Autofeld bei Hagel oder auf verkürzter Strecke fahren muss. Da kommen Leute wie Keith Edwards von Übersee und bekommen nicht mal einen kompletten Lauf in einer ganzen Woche. Außerdem diese unsägliche Startreihenfolge. Das Motorradrennen war so spannend, das Autorennen von Anfang an langweilig.

  • Ja, der Robin Shute stand schon auf der Liste - ist mit diesem Auto mittlerweile auch schon ein paar Jahre unterwegs, aber "hat in den letzten Jahren halt nie so geglänzt". Trotzdem Hut Ab, eine gelungene (zumindest ausreichende) Fahrt.


    Wegen dem Faggioli weiß ich auch nichts Näheres - ich muß gestehen, daß ich auch nicht unbedingt DER Bergspezialist bin - ich interessiere mich eigentlich beinahe ausschließlich für den Pikes Peak und dessen Geschichte.


    Ja, das Organisatorische lässt einen Mitteleuropäer halt doch des Öfteren nur noch den Kopf schütteln. Und ich gebe Dir recht, daß die Biker von Beginn an spannend waren, bei den Autos hat halt von Anfang an "DER" Favorit gefehlt. Es gab halt heuer keinen Knaller in der Nennliste (abgesehen von Manni und Aaron!!!)


    ;)


    Ich hoffe nur, daß es keine Konsequenzen nach dem Unfalltod von Carlin Dunne gibt. Die Amis sind da ja sehr "eigen" und relativ schnell mit (manchmal fragwürdigen) Entscheidungen. Speziell auch dann, wenn es DEN absoluten Favoriten aus einem Werksteam trifft und nicht den Hobbyracer von nebenan. Es wäre trotz dem ganzen Tohuwabohu mit Startreihenfolge und Verzögerungen usw. sehr schade, wenn man die Bikes nicht mehr zulassen würde. Es war ja schon früher so, daß die Motorräder nach tragischen Unfällen vom Pikes Peak verbannt wurden.

  • ...und vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, daß man sich die 50er und 60er Jahre wieder als Vorbild für den Ablauf des Rennens nimmt, da fuhren die Motorräder ihr Rennen nämlich am Samstag, die Autos dann am Sonntag. Somit würde man sehr wohl dem Wettergott ein Schnippchen schlagen. Noch dazu vor dem Hintergrund, daß am Samstag ja ohnedies "tote Hose" ist, denn Aaron Kaufman fuhr ein nationales Rennen am PPIR mit einem Mazda MX-5. Vielleicht sollte man ja den Samstag nicht "frei" haben, sondern für die Biker nützen.

  • Das ist ja das was ich schon seit langem fordere, ich wußte gar nicht dass das schon einmal so war. Motorräder Samstags, Autos am Sonntag. Dann bekämen die Mopeds auch mehr Aufmerksamkeit. Man könnte mehr Starter zulassen, nicht zuviele, sonst gibt es wieder Probleme. Für die Fans von weiter weg würde sich die Anreise eher Lohnen usw. usf. und man könnte endlich bei den Autos vom Langsamsten zum Schnellsten starten, so wie es bei jedem anderen Bergrennen auf der Welt ist. Das ist nämlich der Grund warum die Autorennen so langweilig sind, die Startreihenfolge und nicht mangelnde Qualität der Fahrer. Die Rennen mit Loeb und Dumas waren sogar noch langweiliger, weil schon nach einem Fahrzeug der Sieger feststand. Durch das nicht klassenweise starten fällt zudem die ganze sportliche Entscheidung schon im Qualifying. Im Rennen gibts dann nur noch ausfallen oder die Position die im Qualifying erfahren wurde abholen.


    Du weißt nicht zufällig ob das Auto von Robin Shute der Ex-Wagen von David Hauser ist? Wahrscheinlich nicht, wenn du sonst keine Bergrennen verfolgst.


    Ich wußte auch nicht, dass Motorräder mal verboten waren. Wann war das? Komische Regeln hat man bei den Motorrädern ja schon jetzt, auch nach einem fatalen Unfall eingeführt. Nur deshalb tummeln sich dort ja Hersteller wie Ducati, Aprilia oder KTM mit diesen skurilen Motorrädern. Ich finds zwar ganz schön diese Motorräder auch mal im echten Renneinsatz zu sehen, aber wenn man die Wahl hätte würde man sicher mit einem Superbike von BMW oder Kawasaki antreten und nicht mit sowas.
    Warum fuhren Dunne und ich glaube auch Glöckner eigentlich Exhibition Powersports, während Scaysbrook mit der ganz ähnlichen Aprilia in der Heavyweight-Klasse fuhr. Was hat Dunne denn am Motorrad gehabt, was ihn daran gehindert hat auch Heavyweight zu fahren?

  • Soweit ich weiß fuhren die Motorräder nur 1916, dann erst wieder 1954. Ich erinnere mich auch gelesen zu haben, daß es Ende der 70er oder Anfang der 80er auch bereits einen tödlichen Motorradunfall beim Rennen gab, dann waren sie wieder für mehrere Jahre verboten. Ich habe zumindest keine Bilder von Motorrädern VOR 1999 im Internet gefunden.


    Ich denke, daß die Exhibition-Klasse so ziemlich ALLE Freiheiten erlaubt. Ist ja bei den Autos auch so. Aaron Kaufman fuhr seinen Falcon mit modernster Technik ebenfalls in der Exhibition-Klasse (für Autos) während zum Beispiel Keith Davidson das gleiche Modell bei den Historischen fuhr. Aber da waren dann eben auch nur Teile für den historischen Motorsport verbaut. Ich denke, bei uns würde man sagen der hatte dann einen HTP - einen Historic-Technical-Passport der FIA.


    Carlin Dunnes Ducati war ja anscheinend ein 2020er Prototyp (typisch Ami - 2020!), während Cody Vahsholtz mit einer aktuellen 2019er (ein alter Hadern!) Multistrada in der Heavyweight fuhr.


    Naja, ich bin ehrlich gespannt wie sich das Rennen nach diesem Schock entwickelt. Ich würd´s dem Manfred Stohl gönnen, doch noch irgendwann mal den Gipfel im Renntempo zu "erfahren". Es sei denn daß er schon die Nase voll hat.

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