"Rally2-Freigabe war überfällig"

  • Alfred Gorny spricht mal wieder die Wahrheit aus. Deutschland ist - wenn überhaupt - unteres Mittelmaß in Qualität, Anspruch und Wettbewerb in seiner nationalen Meisterschaft (DRM). Dann wundert es auch nicht, wenn unsere deutschen "Talente" unteres Mittelmaß bei Speed, Erfahrung und internationaler Wettbewerbsfähigkeit sind und auch bleiben, solange sich nichts grundsätzliches ändert. Zudem sind sie - bis sie mal etwas R5-Erfahrung haben - schon viel zu alt, bis dann - woran die letzten 20 Jahre alle dauerhaft gesehen gescheitert sind - noch der international gesehen ausreichende Speed dazu kommt, kräht kein Hahn mehr nach ihnen, weil schon längst jüngere und (deutlich) schnellere aus anderen Ländern da sind. So kommt auch kein deutsches Talent in den internationalen Fokus der großen Teams und der zahlungskräftigen Sponsoren.


    Ich muss Herrn Gorny vollkommen recht geben, wenn er sagt, dass wir die Autonation Nummer 1 sind und davon nichts im Rallyesport ankommt. Die "Fachkräfte" in FFM und M haben ja inzwischen auch den Motorrad- und den Formelsportbereich nahezu komplett plattgemacht. Schauen wir in die DTM sieht es nicht viel besser auch, aus deutscher Sicht fahren da doch nur noch eine Hand voll "ältere Herren" mit. Wenn es so weitergeht, schafft sich der DMSB noch selbst erfolgreich ab. Es leigt also nicht nur am Rallyesport sondern - meiner Ansicht nach - an den grundsätzlichen Strukturen unseres deutschen FIA ASN und seiner Gremien.


    Ganz aus der Verantwortung kann man Herrn Gonry aber nicht nehmen. Viele diese Fehlentscheidungen der letzten 15 Jahre und es geht ja noch weiter zurück, sind auch getroffen worden, als er im FA Rallye dabei war. Zu seiner Entschuldigung muss man jedoch sagen, dass die Macht und der Einfluss des Fachausschuss innerhalb von ADAC und DMSB eher vernachlässigbar gering ist.



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    !Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen aktueller Aktiver. Danke, die Redaktion/JW

    12 Mal editiert, zuletzt von Halda ()

  • So kritische Worte und dann auch noch als Artikel und nicht als Forenbeitrag gegen den DMSB?
    Es passiert mir nicht oft aber an dieser Stelle will ich ein großes Lob an Alfred Gorny aussprechen, dass hier mal aufgezeigt wird, dass doch nicht alles rosarot ist.


    Mehr möchte ich an der Stelle auch gar nicht großartig sagen. Viele Forenteilnehmer haben ja bereits die meisten der aufgeführten Fakten schon seit langer Zeit erörtert, bzw erörtern wollen, wenn sie denn durften und nicht aufgrund von persönlichen Anfeindungen am Ende alles gelöscht wurde.

  • Die Zahlen sagen glaube ich alles ....und spiegeln genau das wieder , warum sich Deutsche "Talente " in den letzten Jahren auf Internationaler Bühne so schwer tun ! Wenn man teilweise die Länder sieht die in den Listen vor Deutschland liegen und wo Wirtschaft und Einkommen deutlich schwächer ist wie hier bei uns , dann muss die Frage erlaubt , wo kommen die finanziellen Mittel her , damit Fahrer so Programme auf die Beine stellen können !? Es kann in Deutschland nicht nur daran liegen , das Sponsoring nur auf der Rundstrecke funktioniert !

  • vielleicht werden da wo ganz anders die Hände aufgehalten. (man munkelt ja bei Motorradsport so einiges, obwohl hier anscheinend auch schon der Mantel des Schweigens gelegt wurde)
    Gelder sollten ja zur Förderung da sein, nur was und wer wird damit gefördert????? junge Talente????
    ein Schelm wer böses dabei denkt........

    fährste Quer....dann haste mehr......:p
    Spass ist, wenn man nach der Rallye die Fliegen von der Seitenscheibe kratzt:rolleyes:

  • Mal anders herum gefragt, welche internationalen Talente tun sich denn leichter? Und warum? Meint ihr dort richten es überall die Verbände? Nennt mal 10, oder nur 5. Vergesst es, überall harte Arbeit und Klinkenputzen, Talent, Leistung. Und Glück.

  • Das sehe ich anders. Kaputt gemacht haben den Sport die Verantwortlichen beim DMSB. Schaut nach Finnland, Schweden, Frankreich, Italien usw. da gibts haufenweise Starter, auch mit älteren schönen und obendrein bezahlbaren Fahrzeugen. Die max. 5 R5 Autos machen den Kohl nicht mehr Fett. Schön das Sie da sind, wird aber nichts ändern.
    Dieser ganze Tumult um die Gruppe H hat den Breitensport kaputt gemacht und nicht die wenn überhaupt 10 Gr.H Überautos !
    Es wird immer Leute geben die das Geld haben solche Autos zu bauen/kaufen, daran wird hier niemand was ändern, aber Sie zu verbannen aus dem Sport, sorry tut mir leid.
    Schaut euch mal ein nationalen Lauf in Finnland an, mit was für schönnen älteren und sehr gut funktionierenden Autos dort durch die Wälder gefahren wird.
    Ich für mein Teil möchte als Zuschauer und Motorsportler doch so etwas auch sehen, oder?
    Vom finanziellen Aspekt der neuen R5 Autos mal ganz abgesehen, wer hat denn mal schnell 250000€ um so etwas zu kaufen?
    Selbst das mieten bleibt wohl wenigen vorbehalten, also sind wir wieder da wo wir waren, die, die das Geld haben konnten es früher, sowie auch heute !


    Ich möchte nicht Thema Gr.H hier wieder thematisieren, das war für mich der grösste Fehler der dort begangen wurde.


    Torsten Wozniak

  • Ich muss Alfred Gorny dabei recht geben, dass eine Rallye 70 nicht mehr als Nachwuchsveranstaltung angesehen werden kann. Und auch wenn der Unterschied zu den Rallye 35-Veranstaltungen jetzt ist, dass dort die Rallye 2-Fahrzeuge nicht startberechtigt sind, so können diese auch nicht mehr als Nachwuchsveranstaltungen gesehen werden.


    Auch aus Veranstaltersicht kann man von Basis-Veranstaltungen nicht mehr reden. Ich war im Jahr 1984 verantwortlich für die Organisation einer der ersten Rallye 200 und bin aktuell im Orga-Team der letzten Rallye 35 in unserer Region. Vom personellen und finanziellen Aufwand ein Riesenunterschied zu damals und das in einer Zeit, in der ehrenamtliches Engagement immer mehr aus der Mode gerät.


    Wäre es da nicht an der Zeit, über ein Format unterhalb der Rallye 35/70 nachzudenken? Denn die beliebten Clubrallyes hatte die damalige ONS ohne Not kaputt gemacht. War es noch nachvollziehbar, dass die damals in vielen Regionen so beliebten Orientierungsetappen in einer gesetzlichen Grauzone nicht mehr tragbar waren, so werden sich die damals noch Aktiven sicher noch daran erinnern, dass die Veranstaltungen mit 6x 800m-WPs auch große Teilnehmerzahlen hatten.


    Versuchen wir doch mal zu rekapitulieren, was sich in den letzten 35 Jahren geändert hat. Die Anzahl der Veranstaltungen hat gegenüber damals dramatisch abgenommen. Genehmigungen für geeignete WPs sind immer schwieriger geworden. Die Schwelle in den Rallyesport für einen jungen motorsportlichen ambitionierten Fahrer immer höher geworden, weil der erforderliche finanzielle Aufwand wesentlich größer geworden ist.


    Ein Wiederauflebenlassen der Clubrallyes würde es den Veranstaltern, die mangels Genehmigungen und mangels Personal aufgegeben haben, wieder ermöglichen, eine Rallye (z.B. mit WPs auf Privatgelände) mit überschaubarem Aufwand auf die Beine zu stellen.


    Und wenn man die Einstiegsschwelle niedriger macht, gewinnt man Leute für den Sport, die bei nötigem Talent auch bereit sein werden, aufzusteigen. Und einen Aspekt sollte man auch nicht außer Acht lassen. Je niedriger die Schwelle ist, desto eher holt man die, die sich heute im Straßenverkehr austoben, in den regulierten Motorsport, auch wenn mir bewusst ist, dass man damit dieses Übel nicht komplett ausrotten wird.

  • .....und bei der Betrachtung dieser Dinge bitte nicht vergessen , dass es seit 15 Jahren auch keine erkennbare homogene Klasseneinteilung für "Einsteigerautos" mehr gibt .


    So gesehen , sollte die Zeit tatsächlich wieder etwas zurück gedreht werden .


    Also ich habe die letzten Jahre keinen Einsteiger in der Gruppe G bemerkt ,so ein 2er Golf, Astra F ,Kadett, Clio, Punto wären da geeignet Käfig, Sitze, Gurte, Feuerlöscher und los gehts ...Aber ich hab nur bemerkt das sich gleich mal ein paar einen Gruppe F Clio, BMW .. zulegen dort natürlich nicht mithalten können mit den "Alten Hasen" (sowohl finanziell als auch fahrerisch)und dann nicht mehr auftauchen.

  • Also ich habe die letzten Jahre keinen Einsteiger in der Gruppe G bemerkt ,so ein 2er Golf, Astra F ,Kadett, Clio, Punto wären da geeignet Käfig, Sitze, Gurte, Feuerlöscher und los gehts ...Aber ich hab nur bemerkt das sich gleich mal ein paar einen Gruppe F Clio, BMW .. zulegen dort natürlich nicht mithalten können mit den "Alten Hasen" (sowohl finanziell als auch fahrerisch)und dann nicht mehr auftauchen.


    Da muss ich dir vollkommen recht geben. Als ich 89 anfing beizufahren, war due Gruppe G immer stark besetzt.
    Selbst noch Ende der 90er, wo ich mal mit so nem "Irren" (im positiven Sinne natürlich!!) einen Großteil der ADMV-Meisterschaft gefahren bin, in nem 3er G3 Golf, war die Klasse in der Regel voll. Und wir hatten unheimlich viel Spaß. Teilweise waren es Sekundenkrimis die erst auf der letzten WP entschieden worden.
    Und das hat mir eigentlich gezeigt, da die Einteilung in LG`s funktioniert.


    Und was ist heute??? Der übliche Weg, wie wir ihn vieleicht noch kennen, zum "großen" Rallyeauto ist aus der Mode gekommen.
    Kenn Leute, die sind noch keinen Meter Rallye gefahren, aber es muss ein R2(jetzt R4) Gerät bei...vermutlich, weil er so günstig war.


    Ich betone...es geht mir dabei eher um die nationale Szene... wenn du heute mit 18 Lenzen keinen R5 (jetzt R2) unterm hintern hast, hast du international verloren...das ist klar und da hilft dir auch kein noch so ausgewogenes Einstiegsreglement.

  • Da muss ich dir vollkommen recht geben.


    Das stimmt! Zu Beginn der Gruppe G (ich denke das war 1984 oder 1985) waren schnell unendlich viele Autos da drin. Nicht sellten mehr als in den anderen Gruppen zusammen. Doch die Gruppe G blieb stehen und heute ist sie sehr veraltet. Die Gruppe G braucht neue Impulse.
    Doch es ist bei der Gruppe G wie mit so vielem anderen auch: höher, schneller, weiter, daher lieber ein R2 (Rally4) und nach der 1. Revision ist das Geld aus, als solide mit einem Serienauto viele Jahre Freude am Sport zu haben. Unsere Mentalität hat sich da wohl zu stark geändert, jeder will heute nur noch zeigen, was er/sie eigentlich gar nicht hat oder jemals gehabt hat, vor allem in solchen Dingen.



    Um genug Talente zu bekommen, brauchte man viele Einsteiger. Nur aus viel Masse entwickelt sich etwas Klasse. Daher hilft aus meiner Sicht ein ausgewogenes Einsteigerreglement da schon. Nur dann muss es eben schnell gehen, wenn jemand zeigt, schnell zu sein. Heißt, die Verbände müssen das Talent schnell fördern, spätestens mit 21/22 Lenzen muss das Talent in einem R5 sitzen und internationale die ersten Bewährungsproben bestehen.

  • ... die Verbände müssen das Talent schnell fördern, spätestens mit 21/22 Lenzen muss das Talent in einem R5 sitzen und internationale die ersten Bewährungsproben bestehen.


    Das Problem ist, dass man mit 21/22 Jahren für den "Beginn" einer internationalen Karriere fast schon zu alt ist. Mann/Frau erinnere sich an Kalle, der mit nur 17 Lenzen die deutsche Elite gebügelt hat (das soll für unserer Jungs nicht abwertend klingen, wir alle wissen was Kalle bis dto. an km geschruppt hat)


    Ähnlich geht man ja bei Solbergs vor. Und Armin pusht jetzt halt auf selben Weg seinen Sprößling...scheint wohl aktuell der einzige Weg zu sein.
    Bin ja schon froh, dass es noch keine Sichtungen im Kindergarten beim Bobbycar-Rennen gibt ;)


    Das so eine frühe Förderung, speziell für den Rallyesport, in Deutschland nicht möglich ist, ist halt unserer Gesellschaft und dem System geschuldet.
    Das einzige was hier hilft sind Marken Cups.
    Aber egal wie gut und günstig der Einstieg oder der Cup ist...auch danach muss es ja weiter gehen und da hilft halt leider nur Geld und Vitamin B.

  • Mal anders herum gefragt, welche internationalen Talente tun sich denn leichter? Und warum? Meint ihr dort richten es überall die Verbände? Nennt mal 10, oder nur 5. Vergesst es, überall harte Arbeit und Klinkenputzen, Talent, Leistung. Und Glück.


    Alle die weiter meinen es wäre Sache der Verbände und Schuld fehlender Förderungen frage ich gern nochmal, welche zahlreichen internationalen Kandidaten, die ja platziert sein sollten, ausschliesslich auf eine oben geforderte Art und Weise dahin gekommen sind? Nicht einmal Europameister Ingram ist bislang wieder einen Meter gefahren.



    ewrc.jpg

  • Ja und nein. Einerseits erleben wir im Rallyesport gerade das, was auf der Rundstrecke schon seit Jahrzehnten passiert, andererseits waren Walter und Seb1 auch schon im eher reiferen Alter beim Einstieg...

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...

  • Das Problem ist, dass man mit 21/22 Jahren für den "Beginn" einer internationalen Karriere fast schon zu alt ist. Mann/Frau erinnere sich an Kalle, der mit nur 17 Lenzen die deutsche Elite gebügelt hat (das soll für unserer Jungs nicht abwertend klingen, wir alle wissen was Kalle bis dto. an km geschruppt hat)


    Ähnlich geht man ja bei Solbergs vor. Und Armin pusht jetzt halt auf selben Weg seinen Sprößling...scheint wohl aktuell der einzige Weg zu sein.
    Bin ja schon froh, dass es noch keine Sichtungen im Kindergarten beim Bobbycar-Rennen gibt ;)


    Das so eine frühe Förderung, speziell für den Rallyesport, in Deutschland nicht möglich ist, ist halt unserer Gesellschaft und dem System geschuldet.
    Das einzige was hier hilft sind Marken Cups.
    Aber egal wie gut und günstig der Einstieg oder der Cup ist...auch danach muss es ja weiter gehen und da hilft halt leider nur Geld und Vitamin B.



    Von Markencups halte ich persönlich gar nichts. Erstens wenig verlässlich planbar (ist ja auch nur Marketing der Unternehmen) und zweitens nur Geldvernichtung und damit auch Talentvernichtung, vgl. Opel Rallye Cup. Toptalente sind schon im Kartalter abzuschöpfen und eben auch auf den Rallyesport vorzubereiten (und nicht nur auf Tourenwagen- und Formelsport). Auf der Rundstrecke funktioniert das ja auch gut - wenn gleich es auch schon besser war als es heute ist.

  • Von Markencups halte ich persönlich gar nichts. Erstens wenig verlässlich planbar (ist ja auch nur Marketing der Unternehmen) und zweitens nur Geldvernichtung und damit auch Talentvernichtung, vgl. Opel Rallye Cup.


    Opel Rallye Cup Talentvernichtung? Dann zählen wir doch mal alle Fahrer auf, die im Opel Cup gestartet sind und in der ERC oder WRC bzw. JWRC oder WRC2/3 aktiv sind bzw. waren.


    Eerik Pietarinen
    Grégoire Munster
    Sean Johnston
    Tom Kristensson
    Jari Huttunen
    Emil Lindholm
    Julius Tannert
    Emil Bergkvist
    Marijan Griebel
    Fabian Kreim
    Dominik Dinkel


    Alle genannten Fahrer haben nach ihrer Zeit im Opel Cup übrigens zusammen 3 ERC-Junior Titel, 1 ERC3 Titel, 1 JWRC Titel, 1 APRC Titel und diverse nationale Titel erreicht. Talentvernichtung sieht für mich anders aus...

  • Also ob der Einsatz absoluter Profi-Sportgeräte im Breitensport sinn macht sein dahin gestellt.
    Einerseits wird das immer Bemängelt, das die Jungs kein Budget zusammen Bringen und jetzt sollen Sie das kleine Budget bei R70 "verheizen"? Das Geld reicht nicht für 6 DRM Läufe aber sie sollen jetzt ZUSÄTZLICH R70 fahren?
    Klar um so ein Teil mal zu testen mag das ganz nett sein. Dafür könnte man aber auch ne 00 fahren.
    Aber als Dauerzustand halte ich es nicht förderlich.


    Auch der angesprochene fehlende "Nachwuchs" in der Gruppe G ist schon da, wenn man hinschaut. Sowohl in der NC7 Als auch NC8 sind wieder steigende Starterzahlen ersichtlich (NC6 hab ich hier extra ausgenommen). Obwohl hier tatsächlich längere Zeit (ausser in BW) Tote Hose war!


    Aber auch hier hat der DMSB leider mit überfälligen Reglements Anpassungen (z.B. Thema Bremse) die Gruppe unattraktiv gemacht. Durch die Freigabe der Internationalen Räder wurde das Problem ja noch verschärft (mehr Gripp vs. gleich schlechte Bremse). Ich kenne einige Leute die sich allein wegen dem Thema gegen die Gruppe G entschieden haben!


    Ein "günstiger Einstieg" hatte ja lange Bestand. Der Clubsport Rallyesprint. Ich selbst durfte glücklicherweise über diesen Weg in den Sport. Hier waren die Starterzahlen erst Rückläufig als man das Reglement an das DMSB Reglement gekoppelt hat, bzw den "Clubsport" Status genommen hat!
    Alfred hält leider von diesen Veranstaltungen relativ wenig. Ich halte Sie für den Perfekten einstieg für Kart oder Slalom Fahrer. Oder direkte Motorsport Neulinge!


    Würde man dem Format noch ein passendes Einsteiger-Reglement zur Seite stellen (was ich ja schon mehrfach angeregt habe), würde das mit sicherheit den ein oder anderen Neueinsteiger anlocken.
    Alternative Vorschläge waren hier aber nie zu lesen. Leider.


    Die spitze der R70 jetzt mit NOCH teureren Autos fahren zu lassen, wird keinen Nachwuchs bringen. Und ich bezweifle auch das ein Fahrer der ein internationales Programm anstrebt auf einer R70 viel "lernt".
    Kann die Situation der Vermieter/Besitzer von R5 schon verstehen. Ich gehe auch fest davon aus das dies erhalten bleibt da ja schon in 2019 im Gespräch. Finde es aber eher schädlich als nützlich!
    Hier würde ich auch gleich die Frage nach dem DRC aufwerfen. Sollten in der DRC dann R5 Fahrzeuge gewertet werden? Ich finde es falsch!

  • Es soll ja auch in Angrenzenden Ländern R5 Fahrzeuge geben die gerne mal auf so einer Veranstaltung Testen oder fahren wollen. Dem Nachwuchs tut es nicht weh ,die Fahren meist nicht ums Gesamt.
    Zum Testen ist eine 70er Ideal , Wettbewerbsstrecken sind besser als Teststrecken.
    Und was 0 Fahrzeuge für eine Aufgabe erfüllen sollen gibt es Nachzulesen . Auch wenn sich manche nicht daran halten.


    Ja eine vernünfitge Bremse wäre in der G Angebracht , gerade mit immer steigenden Gewichten der Serienfahrzeuge.War aber scho immer so ,also verschlechtert hat es der DMSB nicht sondern nur beibehalten. Und vernünftige Reifen sind bei heutiger Leistung neuerer Fahrzeuge sicher angebracht und teilweise auch Sicherer.


    Meines wissens ist Rallyesprint immer noch Clubsport.


    Und ein R5 ist kein Auto wo an eben schnell mal einsteigt und fährt , da ist so eine 70er ein zwei Wochen vor einer "Richtigen " Veranstaltung durchaus sinnvoll.


    In einer DRC Meisterschaft sollen sie nicht gewertet werden , im Gesamt einer Rallye schon.



  • Lassen Sie mich kurz auf die genannten Fahrer eingehen:


    Eerik Pietarinen - ist Finne, fuhr vorher schon R5 und kam nach Deutschland um auf Asphalt dazuzulernen, gewann 2019 prombt den Opel-Rallye-Cup. 28 Jahre alt.


    Grégoire Munster - ist Luxemburger, kommt aus einer DER Rallyesportfamilien Begliens, Vater war Belgischer Meister. Erst 21 Jahre alt und schon das dritte Jahr im R5.


    Sean Johnston - ist US-Amerikaner, wird finanzkräftig vom größten Erdberr-Produzenten der Welt unterstützt, der ebenfalls aus den USA kommt. Wird dieses Jahr noch 30.


    Tom Kristensson - ist Schwede, wurde nach dem Sieg im Opel-Cup 2017 in den Adam R2 befördert, nach dessen Ende ist er jetzt in der JWRC unterwegs, auch Dank der Unterstützung vieler Förderer auch innerhalb des Schwedischen Motorsportverbandes. Bald 30 Jahre alt.


    Jari Huttunen - ist Finne, siegte 2016 im Opel-Rallye-Cup, kam ebenfalls nach Deutschland um auf Schotter zu lernen, fuhr vorher bereits R2 und R3. Inzwischen 3. Jahr im R5 in der WRC 2, 26 Jahre alt.


    Emil Lindholm - ist ebenfalls Finne, kam auch nach Deutschland um auf Asphalt zu lernen. Inzwischen auf R5 unterwegs, hat sich seit dem Opelcup gut entwickelt. Immer noch erst 24 Jahre alt.


    Julius Tannert - ist Deutscher, Sieger des Opel-Rallye-Cups 2015, danach Opel-Junior. Es folgten zwei Jahre in der JWRC. Leider inzwischen mehr mit Budget-Problemen zu kämpfen als am weiteren bauen der Karriere. Inzwischen schon 30, viel wird da international nicht mehr kommen.


    Emil Bergkvist - ist Schwede, Sieger des Opel-Rallye-Cups 2014, danach Opel-Junior für nur ein Jahr. Danach 2 Jahre im R5. 2018 JWRC-Sieger, seitdem wenig gefahren aber immerhin jedesmal im R5. 26 Jahre alt.


    Marijan Griebel - ist Deutscher, 2. im ersten Jahr des Opel-Rallye-Cups (hinter Markus Fahrner - leider auch ein Deutsches Talent, des verschenkt wurde), danach Opel-Junior für drei Jahre mit beachtlichen Erfolgen, jedoch ohne den großen Durchbruch. 2017 mit der Unterstützung von prowin und Armin Kremers´ Landpute 5. in der EM. Danach 2018 Deutscher Meister im Werks-Peugeot (im kampf gegen Dominik Dinkel als einer von leider nur 2 R5, welche die Deutscher Meisterschaft komplett fuhren). 2019 ein schwaches Jahr in der EM und ein toller Sieg bei der Luxemburg-Rallye, vor allem Armin Kremer unterstützt hin Gott sei Dank stark (u. a. WRC-Einsatz bei der Deutschland Rallye 2018 ), sonst wäre wohl vieles auch nicht möglich. Leider schon 31 Jahre alt.


    Fabian Kreim - ist Deutscher, für mich mit M. Griebel Deutschlands Nummer 1, Dank Skoda-Deutschland mehrfacher Deutscher Meister (leider inzwischen ein Titel ohne Mittel) und viel im Ausland unterwegs gewesen. 3. des Opel-Rallye-Cup 2013, danach 1 Jahr Opel-Junior. Anschließend 2016 Skoda-Werksfahrer in der DRM. Zuletzt guter Auftritt zum EM-Auftakt in Italien, leider ausgefallen. Bald 28 Jahre alt, der weitere internationale Karrierefortgang für mich mit vielen Fragezeichen - leider.


    Dominik Dinkel - im Opel-Rallye-Cup 3. 2014, anschließend Dank viel Geld und Unterstützung des Bayerischen Automobilzulieferes Borse immer mit gutem Material unterwegs, konnte bislang eher wenig überzeugen, 2017 und 2018 im R5 Deutscher Vizemeister, was nach mehr klingt als es ist, bei zwei bzw. drei R5, die die gesamte DRM-Saison durchgefahren sind. Zuletzt international doch arg und regelmäßig unter die Räder gekommen. Ist auch bald 28 Jahre alt.



    Fazit: nur 4 der genannten sind Deutscher und keiner ist im nächsten Jahr jünger als 28/29 Jahre. International gesehen sehr alt


    Mein gesamt Fazit des Cups:
    24 Starter im ersten Jahr 2013, davon 23 Deutsche. Leider sind 14 davon danach nahezu komplett in der Versenkung verschwunden, 2018 bis 2020 keine oder maximal 1 Rallye im Jahr.
    2018 waren es noch 22 Starter im Cup, leider nur noch 8 davon aus Deutschland, keiner mit Titelchancen, 3 fuhren sogar recht chancenlos hinterher. Insgesamt bleibt zu sagen, seit 2016 wurde die Deutsche Rallyejugend im Opel-Rallye-Cup von der zu starken, internationalen Konkurrenz doch deutlich in die Statistenrolle gedrückt.
    Im letzten Cup-Jahr waren es dann nur noch 11 Starter wovon gerade mal 5 aus Deutschland stammten.
    Der Cup war sicher nicht schlecht für den Nachwuchs mit entsprechend großem Geldbeutel bzw. Sponsoren, aber mehr für bereits erfahrene und schnelle Ausländer, die sich noch auf Asphalt weiterentwicklen wollten, denn für Deutsche, die international Fuß fassen wollten.



    Ich hoffe stark, dass hier eine - ich wünsche mir dauerhafte - Freigabe der R5/Rally 2-Fahrzeuge in Deutschland auf lange Sicht eine deutliche Verbesserung bringt und unsere jungen Fahrer international wieder konkurrenzfähiger werden!

    5 Mal editiert, zuletzt von JoHe () aus folgendem Grund: Ergänzung

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