FIA weg!!!

  • ganz meiner meinung!!!


    - Fahrerregelung
    - keine WRCs mehr in der EM
    - 2 neue Rallyes in der momentanen Wirtschaftslage
    - Mille Pistes Service
    - keine Schotterspione mehr
    - immer weniger Asphaltrallyes
    - ...


    Frag mich was als nächstes kommt...

  • Im Gegensatz zu "Lasse Lampi" haben die Damen und Herren
    der FIA wenigstens Benehmen.


    Ich finde es nur schade, dass es in jeder Sportart Leute gibt, die
    erstens alles besser wissen und statt konstruktiver Kritik nur
    heisse Luft von sich geben. Wobei es überhaupt die Frage ist,
    ob Kritik angebacht ist. Dazu müsste man zunächst einmal
    alle Fakten kennen. Und die kennt hier sicher Niemand.


    Es ist übrigens Job der FIA, Dinge zu entscheiden und so zu
    regeln, wie sie aus der Situation heraus am besten erscheinen.
    Wie kann man das überhaupt kritisieren?


    Und was die Entscheidungen selbst angeht, bitte auch mal über
    den eigenen Schatten springen. Die paar Fans, die zur Strecke
    pilgern, sind wohl eine vernachlässigbare Grösse, im Vergleich zum
    Potential das über TV und andere Medien erreichbar ist. Somit wird
    der Sport immer mehr auf die Medien zugeschnitten, und nicht
    auf die Fans an der Strecke.


    Wer also mehr Rallye im TV will, muss halt auch die Einschränkungen,
    die er dann an der Stecke spürt, in Kauf nehmen.


    Und nur so kann der Sport überleben. Wer als Sponsor auftritt,
    will eine möglichst hohe Reichweite haben. Je höher die Reichweite,
    desto höher wird auch das Werbebudget und das Interesse
    der Sponsoren (auch neuer Sponsoren, die feststellen dass sich
    der Konkurrent engagiert) am Sport ausfallen. Nicht nur an der
    Spitze, der WM oder EM, sondern auch an der Basis - das ist
    doch genau das was wir alle wollen.


    Oder?


    Grüsse,


    Sergio

  • @sergio:
    nun, ich kann deine Meinung nicht teilen, und da bin ich nicht allein.


    Was in aller Welt gibt der FIA die Macht, Dinge zu entscheiden/imponieren, welche auch unter anderem auch die Sicherheit betreffen, ohne grosses Nachfragen der Beteiligten??!!
    Tut mir Leid....Natürlich ist die FIA das Obergremium, aber in der jetzigen Zeit kann so ein Verhalten nicht normal sein bzw. ist nicht akzeptabel!!


    Du meinst viele geben nur heisse Luft?? Nun, wenn sogar die Teamchefs, Fahrer, Medien, Reporter, etc. das Ganze verurteilen...muss doch was falsches dran sein.



    Auf dein Punkt "Fans auf der Strecke=>vernachlässigbare Grösse" möchte ich ehrlich gesagt lieber nicht eingehen.




    Konstruktive Idee:
    wie wäre es damit, den bestehenden Konzept beizubehalten und ein wenig daran zu pfeilen??
    Muss es immer so ein "batzen" an Neuerungen her, damit sich ja keiner mehr auskennt????
    Oder Neuerungen ja (es schadet ja auch wenns immer gleich bleibt), aber diese in gewissen Abständen?


    My 2 cents.
    chili

  • ...die Rallye-WM ist die größte Live-Zuschauer-Sportart der Welt (allein Monte über 400.000).


    Dummerweise liegen die Einnahmen aus den Ticketverkäufen bei nicht mal einem €/Zuschauer.


    ...wär doch gelacht wenn der Mosley diesen Mißstand nicht beseitigen könnte.


    Das Konzept geht auch in der F1 auf. Nach dem Verdoppeln der Eintrittspreise blieb ein Drittel der Fans zu Hause. Aus Betriebswirtschaftlicher Sicht fast einen Nobelpreis wert.....

  • Die Sponsoren entscheiden nicht nach Zuschauerzahlen( die meistens stark überhöht sind),wie oft und wie lange der Name in den Medien gezeigt bzw erwähnt wird ist das einzige echte Kriterium. Und daher kann die FIA nur diesen Weg gehen, um das überleben des Rallyesports zu gewährleisten.
    Oder anders gefragt, wie oft fährt eine Einzelperson zu WM- Läufen und wie oft schaut diese Person im TV?

  • seid doch mal realisitisch bei dem thema fans an der strecke.
    fans an der strecke sind schlicht und einfach uninteressant für veranstalter und sponsoren.
    die sponsoren wollen grossflächige überregionale präsenz und die bekommen sie durch print und tv medien, der faktor der anwesenden fans geht gegen gegen null.
    die veranstalter haben durch besucher fast nur nachteile, siehe das beispiel deutschland rallye, im ersten jahr hätten fans fast den status gekostet. im zweiten jahr musste ein personalintensiver zeitplan erstellt werden um dieses problem in den griff zu bekommen.
    andere veranstalter haben dies problem vielleicht nicht so extrem aber sie haben die kosten die durch anwesende fans entstehen zu tragen und die sind ein nicht unerheblicher faktor.
    ich will damit nicht sagen das fans im rallye überflüssig sind, wer will schon eine retorten veranstaltung ohne begeisterung, aber es ist ein irrglaube das fans an der strecke von sponsoren und veranstaltern (siehe 3 städte rallye, die preispolitik ist kein zufall) so absolut benötigt werden.
    deshalb wird die fia selten belange von fans in ihre entscheidungen einbeziehen.
    dies gilt im übrigen nicht nur für den rallyesport, bei allen anderen sportarten bei denen fans nicht in einem stadion kanalisiert ,kontrolliert und nach system eintritt zahlen, sieht es ähnlich aus.

  • Die Zukunft des Sports liegt nunmal darin, Unternehmen die
    Möglichkeit zu geben so Werbung zu treiben, dass es sich für Sie
    lohnt. Sonst gibt es bald gar keine Rallye-WM mehr - nicht weil
    nur Kohle fehlt, sondern weil gar keine mehr reinkommt.


    @ skipper


    Genau, Du hast es gut ausgedrückt.


    @ chili


    > Du meinst viele geben nur heisse Luft?? Nun, wenn sogar
    > die Teamchefs, Fahrer, Medien, Reporter, etc. das Ganze
    > verurteilen...muss doch was falsches dran sein.


    Ich habe lediglich in Frage gestellt, ob sich Jemand mit dem
    Niveau einer Fliege derart produzieren sollte. Wer meint,
    etwas besser machen zu können, sollte den Weg zur ent-
    sprechenden Position finden, damit er sein Wissen einbringen
    kann.


    Leider sind die Deutschen in diesem Punkt ein wirklich armes
    Völkchen. Die Masse ist leider dumm wie Brot, liesst täglich
    die Bild-Zeitung und zensiert nicht mal ansatzweise was darin
    steht. Egal auf welches Thema bezogen - Politik, Sport, ...
    Und immer sind die anderen dran schuld. Alles wird ja schlechter.
    Pauschalisierung total.



    @ stefan mages


    > ...die Rallye-WM ist die größte Live-Zuschauer-Sportart
    > der Welt (allein Monte über 400.000).


    Das kann ja sein, aber im Vergleich zu denen, die am TV sitzen
    (könnten) und dann auch die schönen Werbespots sehen,
    also schon vernachlässigbar. Habe das auch nicht explizit
    auf Rallye bezogen, sondern ganz allgemein. Und mir ging es
    um Sponsoren, die die Kohle bringen, denn ohne Kohle keine Rallye.


    > Dummerweise liegen die Einnahmen aus den Ticketverkäufen
    > bei nicht mal einem €/Zuschauer.


    Peinlich, dass sich die Masse ums Bezahlen drückt, oder?


    > ...wär doch gelacht wenn der Mosley diesen Mißstand nicht
    > beseitigen könnte.


    Hoffentlich, wenigstens sollte jeder einen kleinen Betrag bezahlen.
    Oder ist das etwa unfair?


    Grüsse,


    Sergio

  • > Ja freilich. Vielleicht haben Honecker, Napoleon und Breschnew
    > die Dinge auch so geregelt, wie es ihnen aus der Situation
    > heraus am besten erschienen ist.


    Nunja, der Vergleich hinkt doch etwas. Wenn Du schon in die
    Politik abdriftest, dann ziehe den Vergleich doch bitte mit der
    aktuellen Bundesregierung. Die entscheiden nichts, weil sie nicht
    entscheiden können. Das sich dies nicht gerade vorteilhaft
    für die Entscheidungsfindung bei Unternehmen ist, die hier
    gerne investieren würden, sehen wir ja. Und was braucht
    das Land? Das gleiche wie der Sport: Kohle, Investitionen, ...


    Und wenn dafür etwas getan wird, soll es mir Recht sein.
    Ein paar Opfer muss man dann halt erbringen. In beiden
    Bereichen.


    Grüsse,


    Sergio

  • ok, in dem Punkt (einfach ausgedrückt) Geld hat sergio schon recht. Mir ist auch bewusst: ohne Moos nix los (hoffentlich richtig geschrieben).


    Aber manche Sachen gehen, denke ich, an diesen Gesichtspunkt weit vorbei.



    Was den Fans an der Strecke betrifft:
    mag sein, dass sie DAS GELD nicht bringen, aber man sollte sie wenigstens ein bisserl in den Konzept mit einbeziehen.
    Ich denke mal, wenns vor Ort keine Leute mehr sind ist es auch nicht weit weg dazu, dass auch vor den Fernsehern keine mehr sind...


    Man sieht es ja auch ein wenig an der F1. Eintrittspreise sehr hoch, wenig Besucher, obwohl die Sache relativ spannend ist/war.

  • Kann schon sein. Aber vielleicht liegt es nicht daran, dass sich die Leute vorm bezahlen drücken. Ich kenne überhaupt nur 2 WM-Läufe, bei denen Eintritt verlangt wird, Deutschland und England, weiß jemand noch andere?
    Eine Formel Rallye kann wohl niemand ernsthaft anstreben, auch die FIA nicht. Vom Grundsatz her hat Rallye eben mit der Formel 1 nichts gemeinsam.
    Ich gebe Sergio nur in einem Punkt völlig recht. Den Zuschauer an der Strecke will bald niemand mehr haben.
    Ich habe es vor längerer Zeit schon in einem anderen Forum geschrieben.
    Mosley sagte in England etwa folgendes, natürlich zwischen den Zeilen:
    Liebe Rallyefans,
    es ist schön, dass ihr noch alle da seid, aber hoffentlich nicht mehr lange. Wir, und auch die Veranstalter, können euch vor Ort überhaupt nicht gebrauchen, da macht ihr nur Probleme. Also bleibt schön mit dem A... zu Hause, und guckt euch die Rallye in der Glotze an.X(

  • Rallye ist einerseits unwahrscheinlich telegen (fernsehfreundlich), weil sie spektakuläre Bilder produziert. Andererseits ist sie schlecht zu vermarkten, weil Otto-Normalverbraucher nicht so richtig durchblickt. - Es wird gegen die Uhr gefahren, das ist eine abstrakte Größe - man sieht nicht auf den ersten Blick, wer den Zielstrich als Sieger überquert. Kommen dann noch Klassen - WRC, Super 1600, Gruppe N usw. hinzu - ist Otto-Normalverbraucher leider schon total überlastet. Das ist viel zu kompliziert, um noch als gute Unterhaltung durchzugehen.


    Rallye wird in den nächsten Jahren fernsehcompatibler (fürs Fernsehen passend gemacht), oder aussterben. Ich denke, wir befinden uns im Übergang von Monsterrallyes zu spektakulären, leicht überschaubaren Sprint-Rallyes. Über die FIA wurde mittlerweile genug geschimpft und irgendwelche Briefe werden auch nichts ausrichten. Man sollte einfach mal die nächsten beiden Jahre abwarten. Sie werden auf alle Fälle neue Erkenntnisse bringen. Wir sollten David Richards, der es sich zum Anliegen gemacht hat, Rallye so gut als möglich in die Glotze zu kriegen, nicht als unseren Feind betrachten. Evolution wird auch vor dem Rallyesport nicht halt machen.


    Das "Golden Goal" beim Fußball, oder Verfolgungsrennen im Biathlon oder der Nordischen Kombination haben diese Sportarten letztlich erheblich spannender gemacht. Die Mamutveranstaltungen gibt es ja auch noch: z.B. Safari oder Paris-Dakar.


    Persönlich könnte ich gut damit leben, Rallye so oft wie F1 im TV zu glotzen und mich live unter die Fans in Tschechien zu mischen, wo bei jeder popeligen Sprintrallye WRC's starten und so was wie WM-Stimmung herrscht.


    @sergio und segafredo
    War sehr interessant euere vom allgemeinen Trend abweichende Meinung zu hören.

  • Grüß Euch, Sergio, Segafredo und Bruder U!


    Wie sagte Dietrich Mateschitz, der große Individualist? Wenn von fünf Personen alle die gleiche Meinung haben, werde ich schon stutzig. In diesem Sinne: Herzlich willkommen in der Runde!


    Wer mich kennt, kann sich natürlich denken, daß ich da einiges zu sagen habe. Mir ist schon klar, daß die Existenz des Rallyesports auch vom Geldfluß abhängt und daß es daher richtig und logisch ist, eine Grundlage dafür zu schaffen. Aber gibt es da wirklich keine anderen Wege als die momentan propagierten? Daß Rallye nur noch eine Fahrt um den Kirchturm und ein paar Mal die Landstraße rauf und runter ist? Oder vielleicht noch ein wenig mehr.


    Daß man seinen Standpunkt auch feiner äußern kann, als Lasse Lampi das getan hat, steht außer Diskussion. Aber Monsterrallyes (ist denn eine 350 SP-Kilometer umfassende WM-Veranstaltung noch immer eine Monsterrallye?) gibt es schon lange keine mehr. Und was bitte schön an einer doppelt so langen Rallye einen TV-Sender daran hindern soll, spektakuläre, gut zu vermarktende Aufnahmen zu machen, ist mir vollkommen unklar. Natürlich kann ich so etwas nicht live übertragen, aber das kann man bei einer Rallye der jetzigen Art auch nicht, und bei Mille Pistes wird es auch nicht gehen. Wenn wir Rallye live für TV haben wollen, wo es wegen der Unterhaltung keine abstrakten Kriterien geben darf, müssen wir auf die Rundstrecke gehen. Aber dafür gibt es ja eigene Disziplinen. Es kommt darauf an, was wir wollen: Rallye oder Rundstrecke. Jedem das seine. Aber es ist nichts dagegen einzuwenden, zwischendurch einmal eine Sonderprüfung abzuhalten, wo es auch "Mann-Gegen-Mann-Duelle" gibt, so wie früher in Plattling. Ist es halt ein Wettbewerb im Wettbewerb, der sportlich nichts zählt, aber für die Zuschauer leichter begreifbar ist.


    Vielleicht sollte man wirklich einfach mal die nächsten beiden Jahre abwarten, bin schon gespannt, welche neuen Erkenntnisse uns das bringen wird. Vielleicht auch die, daß die gesamte Hyper-Kastration das gebracht hat, was man vorgab, verhindern zu wollen: Daß der Rallyesport vor die Hunde gegangen ist. Evolution hat vor dem Rallyesport noch nie halt gemacht. Aber das ist keine Evolution mehr, das ist Entartung pur. Vielleicht ist aber gerade das (und sein Scheitern) nötig, um zu zeigen, daß der "alte" Rallyesport auf die Dauer mehr Überlebenschancen hat.


    Und noch was: Wo hat sich die angeblich jetzt höhere Reichweite (stimmt vielleicht oder auch nicht, kann ich nicht sagen) und das somit allfällig höhere Werbebudget dafür gesorgt, daß der Sport insgesamt davon profitiert hat? Die Beteiligung der Werke ist eher im Sinken begriffen, und die Basis im Sport hat schon gar nicht profitiert. In Österreich fahren unter den ersten 15 fast nur Gruppe N- und leicht erhitzte Gruppe A-Mitsubishis herum, die "kleinen" Fahrer kämpfen überhaupt schon nur mehr. In Deutschland ist die Beteiligung auch nicht der Weisheit letzter Schluß (Kahle - fährt sonst noch wer ein WRC?).


    Schön, wenn drei oder vier Werke immer mehr Geld ausgeben, um ihre Fahrzeuge noch schneller zu machen, aber wo profitiert der Sport?


    Zum Abschluß wollte ich noch eines deponieren: Zumindest was mich betrifft, habe ich David Richards nie als Feindbild betrachtet. Bei Lasse Lampi verhält sich das anders, ich weiß. Ich habe auch, als ich Günther Rehberger beim Erstellen seines FIA-Briefes behilflich war (eine gute Idee, dazu stehe ich nach wie vor), darauf Bedacht gelegt, daß im Text keine Passagen aufscheinen, die wie Schimpfen aussehen. Daß wir in der Sache die Dinge recht unmißverständlich auf den Punkt gebracht haben, ist auch wieder klar.


    Rallye den Rallyefans, Rundstrecke den Rundstreckenfans.

  • Zitat

    Original von Andi Lugauer
    (Kahle - fährt sonst noch wer ein WRC?).


    Vergesst bitte Maik Stölzel nicht! ;)



    Eine Sache finde ich jedoch auch seltsam! Die FIA will jede Veranstaltung prüfen, ob wirklich Gründe vorliegen milles Pistes nicht durchzuführen. Armin Kohl sagt, er kann schlecht mit milles pistes plannen, wenn er gar nicht genau weiß wie es ablaufen soll. Ihm fehlen anscheinend zum richtigen planen der Orga wichtige Informationen der FIA.

    Game-Experte

  • Ist ja alles recht nett zu lesen was sergio und dessen gleichgesinnte schreiben.Doch kann ich eure Meinung überhaupt nicht teilen.


    Ich weiß leider nicht wie sehr ihr mit dem Rallyesport verbunden seit. Dem Text nach zu urteilen reicht es euch vollkommen aus, Abends im Sessel zu sitzen mit ner Flasch Bier und dem munteren treiben der Rallyewelt zuzusehen. Gegen die Flasch Bier ist ja nicht mal was einzuwenden ;)
    Ich denke mal, wenn du diesem Sport so verfallen wärst wie eineige andere hier(z.B. Andi) würdest du anders darüber denken (wie gesagt,das denke ich,kenn dich ja nicht).



    Meine Wenigkeit betreibt diesen Sport schon einige Zeit und das im Dorf um die Kirche.


    Ein Beispiel: Rallye Tatry 1993 EM Koef.10


    ca.650 km gesamt / ca. 200 km WP


    Mo. Di. Mi. Besichtigung der WP`s


    Do. Formale- und Technische Abnahme


    Fr. 10.00 Uhr Start
    Schotter / Asphalt / Nebel / Regen / Dunkelheit
    - ca. 24.00 Uhr 1. Etappe zu Ende


    Sa. 07.00 Uhr Start- ca. 17.00 Uhr Ziel


    Wenn du 3 Tage lang an deinem Aufschrieb gefeilt hast und dir sicher bist, das du hier richtig schnell sein kannst, freust du dich so sehr auf den Start der Rallye das kann man niemanden beschreiben.
    Wenn du dann nach dem 1. Tag total k.o. frühs um 2.00 Uhr in´s Bett fällst. und um 6.00 Uhr der Wecker klingelt und du dich fragst, warum machst du die ganze Sch... überhaupt, dich wieder Willen ins kalte Rallyeauto setzt, dich dann nach der ersten WP des 2. Tages erholt hast und wieder ordentlich Gas machen kannst, und dann nach weitern 10 WP´s du es endlich geschafft hast und noch eine gute Platzierung herausgefahren hast......
    du eigentlich die Schnautze voll hast vom Auto fahren.........das ist schon einen A...uralt wert :P


    ja, zwar auch, aber was ich damit sagen will.


    Das ist RALLYE


    Und da war diese Veranstaltung noch eine kurze.


    Wenn ich dem Rallyesport so verbunden bin, das ich alles dafür mache, denke ich über die Änderungen der FIA anders.
    Ehrlich gesagt, sch... ich auf eine ausgedehnte Berichterstattung im TV. Ich habe kein Problem damit, Nachts nochmal den TV anzuwerfen und die aktuellen Bilder anzusehen.
    Mir sind die Fans an der Strecke, die wahrscheinlich noch weniger geschlafen haben als ich, 100 mal lieber, wie die Leute die über ihr rotes Schumi T-shirt ein blaues Subaru-shirt ziehen und sonntäglich in der Bude hocken und abwarten wann´s wieder mal richtig kracht.


    Der Rallyesport war in den 80igern ohne TV wesentlich späktakuläre und die Werke haben auch schon zu dieser Zeit Unsummen dafür ausgegeben.
    Nur haben sie dies getan, um sich mit der Kunkurenz zu messen und in 2. Linie Werbung zu machen. Da waren Fahrer noch Fahrer und nicht Marionetten der Ingenieure und Teambosse.
    Es kotz mich langsam an, immerwieder von dieser Verkommerzealisierung hören zu müssen.
    Als ich zu D-Land Rallye auf dem Serviceplatz gekommen bin, dachte ich, ich wär auf´m Rummel oder zur Kirmes.
    Da geht nämlich ein nicht gerade unwesentlicher Teil der Kohle hin. Motorhome wie in der Formel 1 usw.
    Was soll die Sch...?


    Und genau da unterscheiden sich die Meinungen der echten Rallyefreaks von den Fan´s.
    Wer weiß, was Rallye einmal war und wie schön dieser Sport sein kann, wird sich immer gegen Änderungen wehren die den Ursprung dieses Sportes immer mehr verkennen.

  • @ Andi und Carbon:


    ihr spricht mir aus der Seele!


    @ Carbon: schöner Beitrag mit dem Ablauf! Kannst gern ein Thread aufmachen und öfters sowas schreiben! :)



    PS: Evolution ja, ABER...zu welchen Preis????

  • Nochmal zum Thema Zuschauer.
    Ist mir bei der Live- Übertragung ganz deutlich aufgefallen.
    Abgesehen davon, das ich den, unter welchem Reglement auch immer das zu finden ist, "Parc ferme für 3" nach der letzten WP, für ein ausgemachtes Kasperletheater gehalten habe, war sehr deutlich zu sehen, bei wem Peter sich feiern ließ. Bei seinen treuen Fan´s die an der Strecke stehen. Er wäre ja am liebsten in bester Stage Dive Manier in die Massen gesprungen.
    Und die offiziellen waren sichtlich genervt, das ganze vor die Kamera zu kriegen.


    @Fenz
    Das kann ich dir ganz genau sagen wie FIA-Regularien auf den nationalen Sport abfärben,über den DMSB nämlich.



    Beispiel1:
    bis 1998 war zur Rallye-Wartburg der Service freigestellt, bzw. nach jeder WP möglich.
    Dann kam vom DMSB: empfohlen einen festen Servicepunkt einzurichten. Fazit: bei jeder größeren Rallye wird es nun so gehandhabt.
    Da brauch mir niemand mit Kostenreduzierung kommen.
    Wenn ich wegen eines kleinen Pfennigartikel nen Problem am Auto habe und dieser Pfennigartikel liegt im Servicebus 5 km entfernt und ich falle wegen diesen Bestimmungen aus, hat das nichts mit Kostenreduzierung zu tun.
    Wir sind mal eine Rallye gefahren, wo wir nach der 2.WP den Wagen massiv verformt hatten (Insider und Leute die mich kennen wissen was ich meine :rolleyes::D8) ) und wenn unsere Serviceleute nicht alle Serviceverbote missachtet hätten die es gab, wären wir nie im Leben angekommen. Da waren die 50,-DM mehr Sprit für den Bus sch...egal.
    Denn die Kosten für die gesamte Veranstaltung, wenn du einmal getartet bist, hast du so oder so.


    Beispiel2:
    Tankzone zur Sachsenringrallye
    ein absoluter Lacher.
    20min. Servicezeit / du fährst in die ZK,deine Zeit läuft /
    tanken dauert in der Regel 5min., wenn du darauf achten musst, das kein Tropfen auf das Pfaster kommt noch länger (obwohl an jedem Serviceplatz eh Planen liegen und in der Tankzone nicht).
    Dann hechten die Schrauber quer über´n Platz / wieder ne Minute / einparken aufbocken,wieder ne Minute.
    Also bleiben dir effektiv ca. 14 min zum schrauben.
    Wenn dann die weniger betuchten Team´s die Räder mit nem Radkreuz wechseln müssen wirds für andere Dinge verdammt knapp.


    Beispiel 3:
    Zuschauerlenkung
    Was da vom DMSB teilweise für schwachsinnige "Empfehlungen" kommen, da schauert´s nen Hund mit samst der Hütte.
    Da müsste man ganze Völkerstämme aktivieren um das umzusetzen.


    Beispiel 4:
    Zuschauerrundkurse /wird glaub auch vom DMSB empfohlen (will mich aber da nicht festlegen) die gesondert für Zuschauer schmackhaft gemacht werden sollten (das ja keiner in den Wald geht).
    Zur Inn-Chiemgau war ein "Zuschauer-Rundkurs" ausgewiesen. Ich habe selten so gelacht. Um ein Haus herum im Gewerbegebiet. Eine Runde war bestimmt 800m lang und nur Linkskurven. Ich glaub 2 Runden und dann raus. das ist doch ein Witz oder?


    Nicht bei Dunkelheit fahren, km Beschränkung bei Challange-Läufen usw.usw.


    Fast alles was die FIA bisher ausgeheckt trifft früher oder später auch den nationalen Sport.


    Zu deiner Zeltveranstaltung:


    Denkbar schlechtes Beispiel.
    Denn wenn man mit dem Rallyesport Werbung machen will, muss man erstmal zeigen was das Auto kann. Ich glaub nicht das Skoda aufgrund nur des hinterherfahrens mehr Autos verkauft.
    Hier muss erst investiert werden und das sollten die Werke allein aus dem Enthusiasmus heraus tun.
    Aber wenn durch Regularien das ganze immer teurer wird und man sich von einem WRC zwei Häuser bauen könnte , kann ich verstehen, das manche über ihren Enthusiasmus nachdenken und Ihr Geld mit TV-Zeiten und Sponsoren wiederholen wollen.



    @BruderU


    Das mit dem Golden Goal war doch nicht ernst gemeint oder??

  • LIEBER CARBON,
    wenn du dich fragst in wie weit ich mit dem rallyesport verbunden bin kann ich dir sagen, das ich ca 20 jahre aktiv diesem sport nachging, egal ob em läufe in rumänien, cssr, holland, belgien und italien oder veranstaltungen im eigenen land, wobei ich noch 100km wp's in ehra oder auch auf munster oder schotterorgien auf putlos sowie waldleiningen oder totenkopf bei nacht erleben durfte.
    auch habe ich über jahre hinweg eine deutsche em rallye mit organisiert.
    ich glaube also, das ich dem sport recht verbunden bin und fakten als fakten sehen kann.
    wenn du das nicht kannst oder willst und ewig dem gestrigen nachhängst, dann ist das auch nicht tragisch, aber du mußt halt damit leben, das das rad sich trotzdem weiter dreht.

  • nicht im dunkeln fahren ist hier in deutschland nicht auf dem mist der fia gewachsen, nein es entstand daraus, das die meisten bundesländer nachtfahren nicht genehmigen.

  • @segafredo


    schön das auch aktive hier sind.
    Aber auch deine Haltung gegenüber den Zuschauern versteh ich nicht ganz.
    Ich würde die Zuschauer nicht ganz außer acht lassen.



    Stell dir vor es ist Rallye und keiner geht hin.


    Die Rallye lebt und stirbt mit den Fans an der Strecke. Da beist die Maus keinen Faden ab.
    Das die ganzen Sicherheitskonzepte meiner Meinung nach teilweise übertrieben sind lassen wir mal dahingestellt sein. Aber darum geht es doch garnicht.


    Wo du von Fakten sprichst.


    Fakt ist, die Autos sind zu teuer.
    Fakt ist das ganze "Drumherum" ist zu teuer.
    Und da macht eine TV-Vermarktung das nicht billiger und schon garnicht 2 Läufe mehr im Jahr fahren zu müssen.


    Entweder bin ich zu naiv oder ich will es nicht verstehen.


    Klär mich mal auf, nenne mir die Fakten die für die ganzen neuen Konzepte sprechen.

  • Ich rede nicht für die FIA, ich sage nur, es gibt in jedem Sport mehr oder weniger drastische Änderungen, und momentan ist die Rallye-WM dran, ob es uns passt oder nicht.


    So verstehe ich einige Änderungen:
    Mehr Rallyes - vor allem der Blick nach Asien, weil das der einzige Ort ist, in der die Witschaft momentan gnadenlos boomt. Subaru, Mitsubishi und Suzuki reden da auch ein Wörtchen mit. (Die Landschaft gibt es übrigens auch her.)


    Mehr Rallyes auch um irgendwann mal eine Saison mit 14tägigem Rhythmus hinzukriegen. Ist gut für alle Gewohnheitstiere, wann F1 ist, weiß schließlich auch jedes Kind.


    Dafür muß man an anderen Ecken sparen. - Gravel-Cars und Recce-Autos um die Fracht in den Flieger zu kriegen. (Gravel-Cars gabs zu den vielgelobten goldenen Rallyezeiten glaub ich auch nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass sie die München - Wien - Budapest vorher mit dem Gravel-Car abgefahren sind.)
    Flexi - Service. Eine Servicecrew fertig nacheinander beide Einsatzautos ab. Personalabbau zur Kostenreduzierung - wie in jedem anderen Witschaftsunternehmen auch.


    Kürzere Etappen - um am frühen Abend noch Zeit zur Aufbereitung der Bilder zu haben, um dann zur besten Zeit auf Sendung zu gehen.


    Service-Park - natürlich als Hauptanlaufstelle für Journalisten, VIP's, Sponsoren und Fans. Das ganze braucht ein Zentrum, und dort wir fleißig geworben und tüchtig einer auf Show gemacht.


    Ich sage nicht, dass mir das gefällt, aber ich kann die Schritte einigermaßen nachvollziehen. Im übrigen gibt es unzählige Beispiele aus anderen Sportarten: Für den ersten Langlauf der Saison wird eben in einer Großstadt ein Kilometer Schnee aufgeschüttet und darauf sprinten die Athleten dann hin und her. Volleyball - Beachvolleyball, Rallyecross, Hallencross, Hallentrial, Supermoto ...


    Sachen die nicht funktionieren setzen sich auch nicht durch. Rallye ist so geil, dass sie auf Dauer nicht tot zu kriegen ist. Zur Zeit wird eben experimentiert. Vielleicht kommen ja mal Zeiten, wo man beim Gespräch mit einem Mitbürger beim Stichwort "Rallye" nicht blos ahnungsloses Achselzucken oder mitleidiges Lächeln erntet.


    Im übrigen glaube ich auch, dass Rallye in Tschechien oder auch unserere Challenge- oder 200er Szene von den Entscheidungen der FIA nicht wesentlich beeinflußt werden. Großartige Emotionen verbinden mich mit der WM auch nicht, da schlägt mein Herz mehr im eigenen und vor allem im Nachbarland.


    Aus Böhmen kommt die Musik.

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