Protest gegen Solberg wird abgeschmettert

  • Wie ich den Bericht lese und interprediere wohl nur Freistil-Justiz, typisch Sportverband eben. Regeln aufstellen, um Sie dann fast schon willkürlich anzuwenden, damit vermeintlich in erster Linie wohl eigene Interessen verfolgt werden können. Ob nationaler oder internationaler Verband spielt dabei keine Rolle, die Sportart ebenso wenig...

    Btw frage ich mich natürlich auch, warum das (d.h. fahren auf der Felge) außer den beiden Teams keinem anderen der vielen, doch so hochqualifizierten Funktionären aufgefallen ist? Sollte (vielleicht sogar musste) da wohl bewusst weggeschaut werden, zu Gunsten des jungen Herren Solberg und wenn ja, warum das denn?


    Echt schade, dass hier Regeln - deren Entstehungsprozess allein manchmal schon recht abenteuerlich wirkt - nicht von jedem eingehalten werden (müssen) und vermeintlich mit zweierlei Maß gemessen wird.

  • Wie ich den Bericht lese und interprediere wohl nur Freistil-Justiz, typisch Sportverband eben

    Dagegen spricht das den Offiziellen soetwas in der WM nicht passiert. Kann also auch ein Ausbildungsfehler oder halt der Solbergbonus sein.

    Erstaunlich allemal wenn zwei professionelle Teams es nicht hinbekommen einen gerechtfertigten Protest einzubringen.

  • Dagegen spricht das den Offiziellen soetwas in der WM nicht passiert. Kann also auch ein Ausbildungsfehler oder halt der Solbergbonus sein.

    Erstaunlich allemal wenn zwei professionelle Teams es nicht hinbekommen einen gerechtfertigten Protest einzubringen.

    Da glaube ich doch eher zweiteres! In der WM sind solche "Fehler" auch schon passiert. Selbst, wenn die Ausbildung fehlerhaft und nur mäßig sein sollte - das ist ja in Sportverbänden nationalen wie international auch nichts besonderes mehr - sollten sie doch in der Lage sein, ein Regularium lesen zu können. So gering, dass nicht mal lesen und schreiben zu den Grundkenntnissen gehören müssen, wird ja die Ausbildung durch die FIA bzw. den jeweiligen ASN dann wohl doch nicht ganz sein...

    Ich denke viel mehr - wenn ich Herrn Heimrichs Bericht richtige lese - dass beide Proteste mit äußerst haarsträubenden Begründungen abgewiesen worden sind. Weil in der Sache hatten Sie ja wohl beide umunwunden recht, wie das obrige Bild belegt! Es waren wohl Proteste, die gar nicht formgerecht sein durften.

  • Also wenn Profiteams das Sportgesetz nicht kennen, ist ihnen leider nicht zu helfen. Dass ein "Gruppenprotest" nicht zulässig ist, das war schon vor 40 Jahren so und ist daher ein ganz alter Hut. Das mit dem Scheck kommt mir auch etwas komisch vor, denn meines Wissens sind Schecks in Europa überhaupt nicht mehr üblich und zweitens wird bei einem Protest - jedenfalls bei uns - nur Barzahlung akzeptiert. Ein Scheck kann ja auch nicht gedeckt sein, wie soll man das an einem Wochenende überprüfen können? Und wenn der Protest abgelehnt wird, der Scheck eingehalten und dann ist er nicht gedeckt, speziell bei einem Ausländer? Das würde Unmengen Bürokratie nach sich ziehen. Bei Berufungen gilt üblicherweise Cash oder Banküberweisung, wobei das Geld innerhalb von 48 Stunden auf dem Konto eingelangt sein muss. Generell handelt es sich um eine Sache, um die sich bei kleinen Rallyes nur Konkurrenten kümmern würden, die sich unbeliebt machen wollen, verboten hin oder her. Ich hab's erst im September in Slowenien erlebt, da hat einer seinem direkten Konkurrenten in der Klasse nach dem Ziel der letzten WP sein Ersatzrad geborgt, weil der (wegen zweier Platten und natürlich nur einem Ersatzrad) sonst die ziemlich schwierige Schlussetappe ins Ziel nicht geschafft hätte. Keinen hat's gekümmert. Und das war gut so. Zumindest hier gehen wir so miteinander um. Waren beides Österreicher, die einander bis dahin nicht einmal gekannt hatten, weil der generöse Helfer seine erste Rallye gefahren ist.

  • Da drängt sich das Remake von 2003 auf:

    "Grönholm versuchte den 206 trotz ausgerissener linker Vorderradaufhängung zurück zum Service zu schleppen, geriet dabei aber mit der Straßenverkehrsordnung in Konflikt. Ein dienstbeflissener walisischer Polizist winkte ihn auf der Verbindungsetappe raus und ordnete an: „Sie können mit diesem Auto nicht zum Service zurück fahren.“ Daraus entwickelte sich ein hörenswerter Dialog: „Doch, ich kann. Ich weiss, dass ich‘s kann“, antwortete Grönholm. „Nein, Sie können nicht.“ – „Doch, ich kann – ganz langsam. Sie müssen mich nur lassen.“ – „Nein.“ – „Doch. Ich will das letzte Wort haben.“ – „Okay – aber Sie fahren trotzdem nicht weiter.“ Ende der Dienstfahrt."

    ... Ja, natürlich! Die Offiziellen der Rallye Hungary haben den Sachverhalt nicht wahr genommen. Dienstbeflissenen ungarischen Ordnungshütern ist Solberg, wie damals 2003 Grönholm, scheinbar nicht begegnet. Das Reglement und örtliche StVO sind bindend. Formfehler ändern NICHTS am Sachverhalt. Sie spiegeln nur die "Kaputtreglementierung" wider. Das auch nicht Reglementskonforme Ergebnisse gewertet werden.

    Formfehler, die am Sachverhalt NICHTS ändern, um Gerechtigkeit zu üben, gehören zu den größten Fehlern, die jedwede Gerichtsbarkeit in Frage stellen. Ist scheinbar nicht nur im armen DEUTSCHLAND (in allen Lebens- und Gerichtsbarkeitsbereichen) so.

    Historic sideways. Querzeit statt Bestzeit. Gewinnen können die anderen.

  • Ich geh mal davon aus, dass OS vorm Service wieder den zweiten Platten drauf gemacht hat, der noch Reifen bis zur Straße hatte :) Siehe Lappi vor ein paar Jahren in Portugal. Zu Ende ist die Nummer denke ich noch nicht.

  • Das mit dem Scheck kommt mir auch etwas komisch vor, denn meines Wissens sind Schecks in Europa überhaupt nicht mehr üblich ...

    Das ist nicht nur nicht üblich, sondern schlicht weg unzulässig. Die Protestgebühr von 1000,-€ (oder im Gegenwert in US-Dollar) "muss" in bar vorliegen. Lediglich veranschlagte Demontagekosten dürfen auch an den Veranstalter überwiesen werden (muss aber auch binnen einer Stunde passiert sein.

    Und wie du schon sagts...das ist schon eine gefühlte Ewigkeit so.


    Ebenso wie in der zivilen Rechtsprechung müssen eben auch hier Fristen und Formen eingehalten werden. Wo kommt man denn hin, wenn jeder auf Zuruf einen Protest macht, wann soll das Ergebnis fertig sein?

  • Stimmt. Taucht keine Zeitstrafe auf.

    Ich verstehe nur nicht...man hatte den ganzen Tag Zeit, um einen ordnungsgemäßen und fristgerechten Protest vorzubereiten und zu übergeben.

    Dann ist einer falsch adressiert und der andere kommt ohne Prostestgebühr...es muss in solchen Profi-Teams doch einer dabei sein, der das Regelwerk kennt?!?!


    Aber hat man jetzt echt in beiden Fällen die Kohle einbehalten???

  • Ein Gemeinsamer Protest wäre es wenn beide zusammen einen Protest eingelegt hätten. Zwei Protestführer mit einem Protest in der gleichen Sache ist kein Sammelprotest. Beim Rallyeleiter abgegeben und an den Vorsitzenden Sportkommisar gerichtet wäre auch in Ordnung. Und wenn jemand mit dem Geld vor der Tür steht und ich nehme es nicht an =nicht bezahlt ?

    Auch ich hab schon einige fragwürdige nicht angenommene Proteste mitbekommen. so z.B.

    - Das Rallyebüro und Sportkommisare waren in einer Sitzung und waren für den Protestführer nicht zu sprechen, so verstrich die Protestfrist.

    -in einem anderen Fall wird mit einer "Spende" an die Sportkommisare /Veranstalter ein unerlaubtes Trainieren eines "Topteams" nicht an den DMSB weitergemeldet , andererseits darf ein "Hinterherfahrer" durch ausleihen eines Reserverades nachdem er sich zwei Platten gefahren hat die Veranstaltung nicht zu Ende fahren. Und der selbe Veranstalter verteilt nach einem WP Abbruch abnormale Hohe Zeiten ,da sie als Reverenz die Zeit des schnellsten unter nicht regulären Bedingungen nehmen und alle bekommen 1 Minute langsamere Zeit die in der abgebrochenen WP waren. Da Entscheidet man schnell mal eine Meisterschaft .

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