WRC :: Rallye Kroatien (22.-24.04.2021)

  • Auf eine sportliche Entscheidung ohne technisches Problem :thumbup:

    Psssssst! ;)

    Hat leider nix genutzt Dein Wunsch, so ein Mist...

    Ogiers Auto sieht schon recht beschädigt aus.

    Wenn ich das eben mit halbem Ohr richtig verstanden habe wird das Auto nach der 18 gerade gecheckt ob es noch "road legal" ist.

  • Bin unsicher wie schnell da gefahren werden darf, aber das war sehr optimistisch von Ogier. Überholt, zieht rüber und geht dabei in die Eisen. Da konnte der BMW-Fahrer auch nichts mehr machen. Wer bezahlt solche Fälle eigentlich?

    Ogier, die FIA, Toyota oder doch der Veranstalter. Würde mich mal interessieren...

    Ich seh da hauptsächlich nen Idioten der auf der Busspur rast.

    Wollte vielleicht mal nen WM überholen ;)


    Edit: Muss mich korrigieren, da war noch ne Spur und dann erst die Haltestelle. Auf dem großen Bildschirm habe ichs dann gesehen... :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von zores ()

    • Offizieller Beitrag

    Erinnert mich (ein wenig) an die legendäre Geschichte von Herbert Völker - Akropolis 1979 ;)

    Den Namen des jungen Mannes kenne ich nicht, denn die Zeit reichte nicht zum Bekanntwerden. Wollen wir ihn daher einfach Dimitri nennen. Er ist etwa 25 Jahre alt und gutsituiert, denn wenn einer in Griechenland einen BMW fährt, ist er gutsituiert.


    Dimitri ist Rallye-Fan, wie fast alle Griechen im wehrfähigen Alter. Ihre Liebe zu diesem Sport ist unendlich und die Inbrunst zischt ihnen aus allen Ventilen. Die zigtausend verrückten Italiener, die die Nächte von San Remo so intensiv untermalen, kommen mir dagegen im Rückblick als eine streng disziplinierte Gemeinschaft von Melancholikern vor.


    Dimitri liebt diesen Sport so sehr, dass er ihn auch ausübt, wahrscheinlich täglich. Für die Nacht, in der die Autos der Akropolis-Rallye zum Halbzeit-Stopp zurückkommen und dabei ganz Athen durchqueren würden, hatte Dimitri beschlossen, sein gewiss beträchtliches Talent an den besten der Welt zu messen: Mal sehen, was die Kerle wirklich können.


    Dimitri stellte seinen BMW sorgfältig in der Nebenfahrbahn der Sophias Avenue auf, ließ den Motor laufen und fühlte in seinem übergroßen Herzen die Minuten der Bewährung auf sich zukommen. Technisch fühlte er sich voll auf der Höhe, denn er hatte den Luftfilter entfernt, den Auspuff ausgeräumt und ein Kännchen STP investiert. Voll konzentriert hatte er im Rückspiegel die ganze Szenerie im Griff. Der Verkehr war noch beträchtlich, wie üblich in Athen um Mitternacht.


    Vom Norden her näherte sich Björn Waldegård der Hauptstadt. Mit seinem Escort lag er zwar etliche Minuten vor allen anderen, aber das Auto war eine Leiche und der Mann am Volant mit seinen Kräften am Ende. Seit vielen Stunden fuhr er (wegen Defekts am Hauptbremszylinder) ohne Vorderbremsen, und wenn ein 260 PS starkes Rallyeauto vorn keine Bremsen hat, kann man die hinteren eigentlich auch vergessen. Björn hatte sich im Lauf des Tages ein System zurechtgelegt, das ihm flottes Vorankommen erlaubte, wenn er mit der linken Hand lenkte und mit der rechten an der Handbremse riss.


    Die letzten neun Wertungsprüfungen hatte er auf diese Art hinter sich gebracht und man sollte auch erwähnen, dass die Kupplung im Arsch war. Nur der Gedanke an den großen Ford-Service hinter Athen hielt den Schweden aufrecht, dort würden sie den Escort wieder bestens in Schuss bringen – wenn er es bis dorthin schaffte. Was Björn am dringendsten vermied, war Anhaltenmüssen, erstens wegen der Bremsen, zweitens wegen der Kupplung, der Wagen würde nicht mehr starten. Daher fuhr Ford-Teamchef Peter Ashcroft ab der Stadtgrenze hinter Björn, um ihn im Notfall anzuschieben, Stoßstange an Stoßstange.


    Als Waldegård in den heftigen Athener Nachtverkehr eintauchte, benützte er zur Sicherheit die Hupe. Das gefiel Dimitri sehr, als er sich aus der Nebenfahrbahn der Sophias Avenue löste, um seinen großen Gegner zu stellen. Dass einer an der Hupe hängt, wenn er durch Athen fährt, entsprach Dimitris Vorstellungen von Spitzensport. Auch er stieß ins Horn.


    Peter Ashcroft, ein Mann in seinen Fünfzigern, war klatschnass vor Schweiß, als er hinter Waldegård herkurbelte. Keine Ampel sollte ihn je von Björn trennen, und da Björn kaum bremsen konnte, ergaben sich die heftigsten Gasstöße, um einer umspringenden Lichtphase zuvorzukommen. Peter Ashcroft, soviel kann man sagen, gab seine letzten Reserven.


    Als er den wild hupenden roten BMW sah, der sich zwischen ihn und Björn drängte, ahnte er Ungemach. Er versuchte, Dimitri auszubremsen, aber der stach aus Björns Windschatten, kurvte links vorbei und schlenkerte nach Gewinn der ersten Wertungsprüfung quietschend nach rechts. In diesem Moment sprang Björn voll aufs Gas, weil die nächste Ampel am Umkippen war, dabei rammte er fast den BMW und rettete sich mit einem linken Haken vorbei. Aha, dachte Dimitri, der Mann gibt nicht auf, er will Revanche. Während sich Dimitri auf den Gegenangriff konzentrierte und auf die linke Spur zog, kam da gerade Ashcroft daher, aus dem letzten Loch pfeifend, zu wildem Bremsen und Schlenkern gezwungen.


    Björn gewann die nächste Ampel klar vor Dimitri, fuhr aber nun langsam, um die vordere Rotphase verstreichen zu lassen. Dimitri deutete dieses Zögern als Einladung zur Startaufstellung für die nächste Prüfung. Das Hupen des Björn Waldegård und das Gegenhupen des Dimitri lösten unter den Verkehrsteilnehmern großes Wohlwollen aus, denn man mag das akustisch betonte Autofahren in dieser Stadt. Aus Solidarität hupten andere auch mit, und der eine oder andere fühlte sich zum Mitfahren animiert.


    Als Björn Waldegård durch die Linkskurve neben dem Royal Olympic Hotel in Richtung Glyfada driftete, führte er ein Feld von gut einem Dutzend Wagen an. Mittendrin kurbelte Peter Ashcroft um sein Leben und fluchte lästerlich. Die Chance, dass Björns Escort geknautscht, gerammt, gepfählt, durchbohrt, gemetzelt, abgeschossen würde, stieg mit jeder Minute: SIND DENN HIER ALLE WAHNSINNIG GEWORDEN?


    Je näher man zum Etappenziel kam, desto dichter wurde der Verkehr der Fans, desto lauter der Applaus der Spalierstehenden, und Dimitri ließ noch ein letztes Mal die Ventile seines BMW in voller Ekstase schnattern – Sieg, Sieg, Sieg! Der Escort bog zum Service ab, das konnte doch nur bedeuten, dass er aufgab!


    Beim Service sagte Ashcroft keuchend zu Björn, mit bösem Flackern in den Augen: „Wenn dir wegen dieses Kerls was passiert wäre – ich hätte ihn erschlagen.“

  • Ogier kann froh sein, dass er weiterfahren kann und ihm sein Unfallbeteiligter nicht ins Heck gefahren ist. Und der Andere kann froh, dass er mit seiner Aktion den Weltmeister nicht aus Wertung genommen hat. Sie haben nämlich aus meiner Sicht beide ihre Aktie an dem Malheur. Aber die Schuld oder Teilschuld wird hier dann wohl ein ordentliches Gericht entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bördie ()

  • Ach Ralph-Mario muss natürlich wieder seinen Senf hinzugeben.Wo kannst du erkennen, dass kein Blinker gesetzt wird?

    Aus verkehrsrechtlicher Sicht hat der Überholende stets den Verkehr vor und neben ihm zu betrachten. Da der Yaris schon ein gutes Stück vorher Anzeichen macht, die Spur zu wechseln und der BMW wie bscheuert beschleunigt hat Ogier höchstens eine Teilschuld.

    Fraglich ist außerdem seine Geschwindigkeit (Wahrscheinlich etwas schneller als 50 km/h) sowie der Umstand des rechts überholens.


    Dimitri wäre stolz...

  • Sehr wahrscheinlich einfach nur ein Fan, der ein schönes Bild mit oder von Ogier machen wollte, für seinen Instagram-Account. - Obwohl, von dieser Sorte Amateur-Schumis die sich gerne selbst überschätzen, gibt es ja auch bei uns reichlich...

    Kann und darf man wohl unter "dumm gelaufen" abhaken. Und die Rallye-Welt ist um eine "nette" Episode, "Dinge die auf einer Zwischenetappe passieren können", reicher. That's it.


    :P

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    Großes Glück für die Handyfilmer, wenn Ogier 5m früher die Spur nach rechts wechselt dann Gute Nacht.

    Zum Trottel auf der rechten Spur der dort durchbeschleunigt muß man wohl nix weiter sagen.

    Wayne hat angerufen. Er sagte, es interessiere ihn nicht, was K. so von sich gibt.
    Und scheisze geschrieben sei der Text auch.

  • Woher wisst ihr dass die Bremsen "warm gefahren" wurden? War man vor Ort? Dieser Unfall ist wenige Meter nach Verlassen des Service passiert. Denkt mal nach bevor Ihr Euren Mist zum Ausdruck bringt.

    Was hier wieder für geistige Tiefflieger unterwegs sind...

  • Ralph-Mario, falls du es nicht mitbekommen hast, Ogier ist WP 17 auch mit diesem Schaden gefahren.

    Für deinen Kommentar gab es keinerlei Interpretationsgrundlage in meinem Statement.

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