Digitales Roadbook

  • Hat sich hier in diesem Forum schon jemand mit der Frage nach einem digitalen Roadbook beschäftigt?

    Das Rallyereglement gibt jetzt im Art. 19.2 die Möglichkeit, dass ein digitales Roadbook verwendet und ausgegeben werden kann. Aber wie sollte dies dann aussehen? Ein PDF-Dokument, welches dann auf einem Tablett gelesen wird? Wo wird dann das Tablett während der WP verstaut? Wie müsste solch ein Roadbook aussehen, dass die Teilnehmer diese Option auch tatsächlich nutzen würden?

  • Sehe es eher etwas skeptisch...noch.

    Denn das größte Problem wird wohl die Haltbarkeit des Tablet sein, wenn jeder sein eigenens kauft. Nicht jedes Tablet wird die Belastungen auf Dauer mitmachen.

    Und die Tablets, die sowas dauerhaft ab können, sind keine Schnäppchen.

    Eine Art Miete von einheitlichen Geräten, ähnlich dem Rallysafe-System, wäre sicher denkbar, aber ob die irgendwann in ausreichender Menge zur Verfügung stehen?

    Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat man bei der Dakar 21 schon was vom digitalen Roadbook erzählt. Ist in diesem Jahr immer noch mit Heft und Papierrolle gefahren.


    Aktuell wäre sicher ein Download auf`s Smartphon möglich, die fahren ja schon seit geraumer Zeit mit. Halte hier aber das Display für zu klein.

    Man sollte es einfach mal ein oder zwei Jahre parallel zum Papierformat zur Verfügung stellen...in einem einheitlichen Format, auf einer zentralen Plattform, wo sich jeder, der es möchte, mit einem ganzjährigen Zugangscode einloggen kann und es ab Zeitpunkt X downloaden kann.

  • Der Grundgedanke des DMSB ist hierbei meines Wissens nach wie schon beschrieben die einfache Bereitstellung des Bordbuches im PDF Format am virtuellen Aushang. Der Vorteil davon ist finde ich gering, beim Recce wird sich ein Tablet noch gut nutzen lassen, spätestens im Wettbewerb ist aber vermutlich die Papierlösung einfach die praktikablere Lösung. Zumal jeder Beifahrer als BackUp auf eine Papierversion bestehen wird, werden sich hier auch kaum Kosten einsparen lassen....

    Die einzige Lösung die ich als Vorteil sehen würde wären wie von Carbon erwähnt Systeme, die das ganze komplett auf einem Gerät darstellen inkl. Tripmaster, Tracking etc. (z. Bsp. https://www.tripyrs.eu/en/rally-raid) .... Hier sprechen wir aber vermutlich wieder von einem Kostenaufwand, der für die meisten Veranstalter (und dann letztlich den Teilnehmern beim erhöhten Nenngeld) keinen Sinn macht.

  • Kleiner Einwurf aus einer anderen Rallye-Region: Auf den Kanaren wird bei vielen Rallyes schon Wochen im Voraus ein Roadbook als PDF veröffentlicht. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich allerdings über das Zeitfenster des Recces ebenso wenig informiert bin wie darüber, ob es zusätzlich noch als gedruckte Ausgabe bereitgestellt wird. Und wie das dann auf die bei uns gängige Praxis übertragbar ist, bei der die genaue Streckenführung (theoretisch) bis zum Veranstaltungswochenende nicht bekannt ist, ist ebenfalls fraglich.

    swrt-fan Sehe ich auch so, dass die meisten Beifahrer noch ein blätterbares Backup haben möchten. Andernfalls ist man immer darauf angewiesen, dass das entsprechende Gerät einwandfrei funktioniert und mit Strom versorgt ist.
    Man könnte sich aber überlegen, wie man die Papierform schlanker gestalten könnte. Beidseitiger Druck ist ja mittlerweile die Regel. Aber braucht es wirklich eine Sektion für die Besichtigung, die exakt mit der Streckenführung im Wettbewerb übereinstimmt, weil die Rückführung zum WP-Start eh wieder separat aufgeführt ist? Braucht man alle Details der Streckenführung auf sowieso ausgepfeilten WPs? Und könnte man bei zwei (fast) identischen Schleifen, wie es ja bei vielen R35/R70 der Fall ist, nicht nur eine Schleife aufführen und an abweichender Stelle (meist vor dem RG resp. Ziel wg. einer Tankstelle oder RMZ) beide Versionen direkt hintereinander einheften? In dem Fall könnte man z. B. die Streckenführung der ersten Schleife mit einer Perforation versehen, sodass man die entsprechenden Seiten in der zweiten Schleife einfach überblättern kann. Wobei einige der angemerkten Möglichkeiten wohl nicht mit aktuellen Vorgaben in Einklang zu bringen sind...

    Oder wir kehren zurück zur guten alten Karte, aber das wollen wohl die meisten nicht ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Litermonti ()

  • Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat man bei der Dakar 21 schon was vom digitalen Roadbook erzählt. Ist in diesem Jahr immer noch mit Heft und Papierrolle gefahren.

    Soweit mir bekannt gab es dieses Jahr sowie letztes Jahr bereits digitale Roadbooks. Ich würde meinen, dass Dirk v. Zitzewitz die Geräte in einem Video bereits vorgestellt hatte. Mit Papierrolle fahren meines Wissens nach nur die Bikes und Quads. Der Rest hat die Geräte, in die jeden Tag ein neuer Code eingegeben wird, um die nächste Stage freizuschalten.

  • Und könnte man bei zwei (fast) identischen Schleifen, wie es ja bei vielen R35/R70 der Fall ist, nicht nur eine Schleife aufführen und an abweichender Stelle (meist vor dem RG resp. Ziel wg. einer Tankstelle oder RMZ) beide Versionen direkt hintereinander einheften? In dem Fall könnte man z. B. die Streckenführung der ersten Schleife mit einer Perforation versehen, sodass man die entsprechenden Seiten in der zweiten Schleife einfach überblättern kann

    Das wird doch aber schon länger so gehandhabt, das doppelt zu befahrende Streckenabschnitte nur einmal gedruckt werden und dann mit Anmerkungen ala "nach ZK 5 weiter mit Seite 35 Zeichen 11" versehen sind.


    Btw.

    Ich habe letztens mit einer staatlichen Behörde telefoniert. Auf die Frage, ob sie mir die Unterlagen nicht per mail zusenden können, erhielt ich folgende Antwort, mit einem lächeln in der Stimme: "Wird sind eine Behörde, das können wir noch nicht. Wir verschicken noch Briefe".


    Vor dem Hintergrund, wird der CO² Abdruck der gedruckten Bordbücher wohl eher marginal sein ^^ ^^

  • Das wird doch aber schon länger so gehandhabt, das doppelt zu befahrende Streckenabschnitte nur einmal gedruckt werden und dann mit Anmerkungen ala "nach ZK 5 weiter mit Seite 35 Zeichen 11" versehen sind.

    Schön wär's 😅 Ist meiner kurzen Beifahrer-Erfahrung nach noch immer nicht Standard. Von den acht R35/R70 wurde das nur bei dreien so gehandhabt. Bei den restlichen fünf (plus zwei Sprints, aber da macht es kaum nen Unterschied) wurden alle Schleifen separat aufgeführt. Aber immerhin beidseitig bedruckt 😄

  • Litermonti Ja, leider wird das noch recht oft unnötigerweise gemacht, vermutlich auch weil die Druckkosten oft bei mehr Seiten kaum noch steigen. Sieht man aber trotzdem immer seltener.

    Die Details auf der Prüfung sind, so lange sportrechtlich darauf verwiesen wird (vorgegebene Streckenführung, HFP etc.), denke ich weiterhin ein wichtiger und unvermeidbarer Bestandteil .... und da die Auspfeilung ja auch gerne mal über Nacht verschwindet, sollte man sich darauf nicht zu sehr verlassen ;)

  • Ich sehe es auch so daß die Tablets das Problem sind. Da kommen viele Faktoren wie Akku und allgemeine Sensibilität zum Tragen. Ein Roadbook als PDF-Datei wäre mir als Backup dennoch sehr recht. Man weiss ja nie was passiert und es wäre nicht das erste Mal dass ein Beifahrer das Bordbuch verliert (Crash, Ausritt usw.).

  • Ob du ein Roadboock oder Tablet verlierst ist egal. Weg ist weg.

    Das Tablet kann aber den Weg der Verbindungsetappen genau sagen und eine Stromquelle sollte auch gefunden werden.

    Auf den WP's erstellt sich jeder seinen eigenen Aufschrieb, ist ja wichtig ob da links in der Kurve noch ein Grashalm steht. ;)

    Ich glaube es ist machbar.

  • Das Tablet kann aber den Weg der Verbindungsetappen genau sagen und eine Stromquelle sollte auch gefunden werden.

    Ist korrekt...doch wenn dein Tablet aufgrund der Erschütterungen etc. auf der WP Schaden nimmt?

    Ich kenne es von Kundschaft, die anstatt herkömmlicher Bedien- und Ableseelemente halt nen Touchscreen in der Mittelkonsole verbauen wollten...ist ja in Zeiten von Can-Bus und Ethernet im Fahrzeug kein Problem mehr...da gab es mächtig Probleme, weil der Bildschirm halt die Erschütterungen nicht vertragen hat.


    Wie gesagt, die Tablets, die sowas von vorn herein abkönnen, sind nicht billig.


    Aber auch beim Schrieb erstellen, muss die Geschichte mit dem Tablet noch handhabbar sein. Gerade bei WP`s die länger sind und/oder auch mal mehrere Abzweige haben. Nicht jeder hat beim Schrieb erstellen, einen Tripmaster dabei. Selbst wenn ich mal umdrehen muss, um mir eine Ecke nochmal anzuschauen, wirds mit nem Trip schon schwierig.

    Mein Bordbuch lag immer unterm Schrieb oder war in den Sitz geklemmt. Darin habe ich Abzweige oder markante Punkte markiert, um zu wissen, wo ich im Roadbook gerade bin beim Schrieb erstellen.

    Und ja...es gibt Abzweige, die sehen im Bordbuch gleich aus und kommen auch mal hintereinander vor...ohne Trip und einmal nicht aufgepasst, fährt man soweit zurück, bis man im Bordbuch wieder weiß wo man ist ;) ^^ ^^

  • In jedem Auto werden derzeit 2 bis 3 Handys jeglicher Größe über WPs chauffiert, es geht also. Es kann aber muss kein PDF sein, ein *kmz oder *kml Navigations-File für Navis reicht völlig aus, damit fahren wir schon seit 10 Jahren.

  • Ich persönlich würde so lange es irgendwie möglich ist auf der Papierlösung bleiben. Beruflich habe ich IT-Hintergrund und mache mein Leben lang Software. Ich bin also absoluter Befürworter der Digitalisierung, aber bitte nur da wo sie eben auch wirklich Sinn ergibt. Aber denken wir mal drüber nach... Meines Erachtens ist hier die Kompatibilität auf eigenen Devices nur durch PDF sichergestellt, das ist dann aber auch schon alles an Pros. GPS-Files sind schön und gut als Ergänzung, aber selbst wenn ich dann mal anderen Cos GPS-Punkte weitergegeben habe, dann fing es schon an mit der Kompatibilität. Bei solchen Lösungen muss man immer auch Bedenken, dass sie zuverlässig funktionieren müssen und das auch für jemanden, der beispielsweise kein aktuelles oder vielleicht gar kein Smartphone hat - schonmal drüber nachgedacht?

    Notizen machen, das Bordbuch noch weiternutzen, nachdem es mal eine Prüfung lang irgendwo im Auto rumgeflogen ist, Powerbanks die genau im Moment wenn man sie braucht abrauchen, das sind mir ehrlich gesagt zu viele Störfaktoren, die viel zu einfach durch die Verwendung eines Papierbordbuchs eliminiert werden können.


    Was ich in absehbarer Zeit ab einem gewissen Level für sicherlich machbar halte sind digitale Bordkarten. Im vergangenen Jahr bin ich auf Gran Canaria mit dem Stella-Device gefahren, meines Wissens war die Rallye Pilotprojekt für die ERC. Das ganze halte ich für eine sehr coole und nützliche Lösung, die aber natürlich auch noch Kinderkrankheiten hat. Mir selbst wurde das Gerät vom Betreiber an Tag 2 getauscht, nachdem die Headunit ausgetiegen war. Danach funktionierte es problemlos bis zum Ende. Für den Fall der Fälle gab es im Bordbuch den Bordkartensatz als Backup gedruckt. Damit wären wir dann aber auch wieder beim Papierbordbuch, eine PDF wäre hier als Backup auch definitiv unbrauchbar.

    Wer sich das mal anschauen will, dem empfehle ich Bulletin 1 der Rally Islas Canarias: https://storage.googleapis.com…637095690480993&alt=media

  • Warten wir noch ein, zwei Jahre, dann ist das so ausgereift, dass es funktioniert.

    Es gibt kein Papier-Roadbook mehr, es gibt keine Zeitnehmer mehr, usw. Die FIA arbeitet schon seit einiger Zeit daran. Und die Kinderkrankheiten die es jetzt noch gibt sind dann weg. Abpopos Zeitnehmer, im DMSB Bereich sind da die Jungs und Mädels strickt dagegen. Müssten Arbeitslosengeld beantragen.

  • Warten wir noch ein, zwei Jahre, dann ist das so ausgereift, dass es funktioniert.

    Es gibt kein Papier-Roadbook mehr, es gibt keine Zeitnehmer mehr, usw. Die FIA arbeitet schon seit einiger Zeit daran. Und die Kinderkrankheiten die es jetzt noch gibt sind dann weg. Abpopos Zeitnehmer, im DMSB Bereich sind da die Jungs und Mädels strickt dagegen. Müssten Arbeitslosengeld beantragen.

    Liest du was du so schreibst?


    Ich erinnere gerne in zwei Jahren daran, ich glaube hier haben viele eine falsche Vorstellung wie lange es dauert derartige Tools zu entwickeln und vor allen Dingen auch, wie fancy, anwenderfreundlich und bunt sowas dann nachher aussieht. Ich bin der festen Überzeugung dass es in den nächsten 5 Jahren nicht annähernd soweit kommt dass wir flächendeckend mit digitalen Bordbüchern arbeiten. Wenn überhaupt dann maximal Pilotprojekte und ob die mit dem gesamten Teilnehmerfeld wage ich auch zu bezweifeln.

  • Liest du was du so schreibst?


    Ich erinnere gerne in zwei Jahren daran, ich glaube hier haben viele eine falsche Vorstellung wie lange es dauert derartige Tools zu entwickeln und vor allen Dingen auch, wie fancy, anwenderfreundlich und bunt sowas dann nachher aussieht. Ich bin der festen Überzeugung dass es in den nächsten 5 Jahren nicht annähernd soweit kommt dass wir flächendeckend mit digitalen Bordbüchern arbeiten. Wenn überhaupt dann maximal Pilotprojekte und ob die mit dem gesamten Teilnehmerfeld wage ich auch zu bezweifeln.

    Geb ich dir absolut Recht.

    Auch im Bezug auf die Zeitnehmer macht die Aussage keinen Sinn...
    Wenn man parallel im Topic der Südlichen Weinstraße "mal wieder" das Klagen über fehlende Livezeiten liest, liegt das doch eher an der mangelnden Internetverbindung auf dem Land. Dass hier noch viel zu leisten ist, dessen sollte sich jeder bewusst sein...
    Oder es finden halt nur noch Wertungsprüfungen in der Stadt statt, wo man entsprechenden Empfang hat.


    Und dass es keine Zeitnehmer mehr geben wird, halte ich auch für fraglich. Warum sollte der DMSB bzw. die FIA Personal abschaffen, an denen sie sogar Geld durch Lizenzen verdienen? Macht für mich wirtschaftlich wenig Sinn...

  • Warten wir noch ein, zwei Jahre, dann ist das so ausgereift, dass es funktioniert.

    Es gibt kein Papier-Roadbook mehr, es gibt keine Zeitnehmer mehr, usw. Die FIA arbeitet schon seit einiger Zeit daran. Und die Kinderkrankheiten die es jetzt noch gibt sind dann weg. Abpopos Zeitnehmer, im DMSB Bereich sind da die Jungs und Mädels strickt dagegen. Müssten Arbeitslosengeld beantragen.

    Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung.

    Es wird immer Zeitnehmer geben, nur der Aufgabenbereich ändert sich.
    Selbst mit Rallysafe muß jemand Start/Ziel/Stop überwachen und bei Start und Ziel ein Backupsystem vorhalten.

  • Also ihr Lieben,

    es ist wie schon so oft hier im Forum. Falsche Meinung und schon gibt es eins auf den Nuss.

    Wir alle werden noch warten müssen bist die "Technik" in das Auto wandert. Aber es kommt.

    Es gibt einige Firmen, die die Live-Zeiten Übermittelung Testen. Es wird kommen.

    Auch ein Roadboock ohne Papier ins Cockpit geben wäre jetzt schon möglich.


    Um das ganze abzuschließen, die obigen Meinungen akzeptiere ich, kein Problem.

    Aber das Herr Rauber, den ich bis jetzt immer als sehr sachlich und kompetent eingeschätzt habe,

    gleich mit einen "Brett" sein Komentar eröffnet, hätte ich nicht gedacht.

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