Alles anzeigenGerade auf Facebook auf der Seite des Rallye Team Hessisches Bergland gefunden. Die Wahrheit sieht wohl anscheinend doch anders aus:
Tolle ACTRONICS Rallye in Sulingen – Verhöhnung unserer Sportwarte durch die Sportkommissare?
Mein Kommentar
Am vergangenen Wochenende erlebten wir wieder eine anspruchsvolle und gut organisierte DRM Rallye in Sulingen. Doch es bleibt ein sehr bitterer Beigeschmack mit noch nicht absehbaren Konsequenzen. Doch der Reihe nach.
Das Rallye Team Hessisches Bergland unterstützte gemeinsam mit befreundeten Sportwarten erneut unsere Freunde in Sulingen. Wir stellten den Stellvertreter des Rallyeleiters sowie einen Rallyeleiteranwärter und zwei WP-Leiter Anwärter. Bereits am Donnerstag stellten wir Sportwarte für den Shakedown, am Freitag bauten wir die WP Nechtelsen für das Recce auf und stellten sowohl an der WP Dahlskamp und der WP Bahrenbostel einzelne Sportwarte. Am Samstag brachten wir 44 Sportwarte der Streckensicherung, den WP-Leiter sowie den stellvertretenden WP-Leiter an der WP Nechtelsen zum Einsatz.
Am Freitagabend kam das Team mit der Startnummer e01, Reiter/Meter zur Rallyeleitung. Man beklagte sich, dass der 5 Minutenabstand zwischen dem letzten Teilnehmer des DRM Feldes und dem ersten Teilnehmer des ADAC Opel-e Corsa Feldes nicht eigehalten wurde. Dadurch habe man im Staub fahren müssen und sei aufgelaufen. Man wolle eine Zeitgutschrift. Tatsächlich wurde aufgrund eines Fehlers im Regrouping der vorgesehene 5 Minutenabstand nicht eingehalten. Daraufhin habe ich mir die Onboardaufnahme des Teams angeschaut und festgestellt, dass die vorausfahrenden Teilnehmer, auf die das Team auflief, sofort Platz gemacht haben. Ein echter Nachteil entstand dem Team nicht, die Möglichkeit einer Zeitgutschrift war weder vorhanden noch angezeigt.
Am Samstag erreichte uns dann die Meldung des Zeitnahmeobmanns und dann die schriftliche Meldung eines Zeitnehmers, dass das Team Reiter/Meter nach Stempeln an der ZK durch Nichtvorziehen zum Start an der WP 6 Nechtelsen den Start verzögert hat. Die Prüfung der Zeitnehmerlisten und der Bordkarte des Teams ergab dann ein klares Bild. Das Team verbrachte nach dem Stempeln der ZK bis zum Vorziehen zur Startlinie 14 Minuten. Völlig korrekt verhängte der Rallyeleiter daraufhin eine Zeitstrafe von 11 Minuten. Inzwischen erreichte uns über die Organisation des Cups auch die Nachricht, dass sich die wortgewaltige Beifahrerin wohl bereits des Fehlers bewusst ist und nach Argumentation sucht, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Inzwischen erreichte uns auch die Meldung des WP-Leiter Anwärters, der im Auftrag des WP-Leiters eine Meldung zu dem Vorfall verfasst hatte.
Seit diesem Zeitpunkt schlichen die Sportkommissare auf der Suche nach Argumenten durch die Leitstelle. Man legte sich die Version zurecht, dass man auch die anderen Teilnehmer bestrafen müsse, die hätten ja den Blockierer (Reiter/Meter) überholen können. Ganz abgesehen davon, dass das physisch hier nicht möglich war, habe ich dem Sportkommissar aus Holland dann das Reglement vorgelesen und ihm erklärt, woraus sich die Startreihenfolge an einer WP ableitet und wie sich ein Teilnehmer zu verhalten hat, der einen technischen Defekt zwischen ZK und WP Start hat. Damit war dann die tolle Idee, alle zu bestrafen, vom Tisch.
Nun kam der Protest auf den Tisch. Eigentlich eine Sache von 15 Minuten, diesen bei klarer Faktenlage zu entscheiden. Da muss aber etwas anderes sein. Liegt es am background des Fahrers oder gar der Beifahrerin? Man weiß es nicht. Wie man jetzt in einschlägigen Foren liest, ist das Team ja bereits früher auffällig geworden. In jedem Fall beriet man sich nun, teilweise mit Personal, welches bei einer solchen Beratung nichts zu suchen hat, dann hörte man den Rallyeleiter, den WP-Leiter Anwärter. Zu blöd war nur, dass alle die gleichen Aussagen machten, die völlig klar waren und den Verstoß gegen das Rallyereglement durch Reiter/Meter weiter manifestierten.
Dann waren sich die Herren aber nicht zu blöd, auch noch den bei einer Familienfeier befindlichen WP-Leiter um 21:13 Uhr anzurufen und telefonisch anzuhören. Schon wieder blöd, dieser gab nämlich die gleiche Schilderung, wie sie der Anwärter und der Zeitnehmer abgegeben hatten. Selbst der Versuch, ihm in den Mund zu legen, dass andere hätten überholen können, scheiterte an dem, was die Situation vor Ort hergegeben hatte.
Nun kommt das Verwerflichste, was ich in meinen 41 Jahren als Rallyeleiter erlebt habe. Man konstruierte eine neue Wahrheit, die völlig an den Haaren herbeigezogen ist und gab dem Protest statt. Nun ja, was sind auch schon die Aussagen von drei lizensierten Sportwarten gegen die Aussage, inzwischen war man bei Variante 3 angelangt, eines Rallyeteams? Ist das Beugung des Sportrechts? Ich bin kein Jurist und kann das nicht beurteilen, in jedem Fall fühlt es sich so an, wenn aus Unwahrheit, Wahrheit gemacht wird.
Was machen wir nun? In Schikanen weggucken, beim Abkürzen die Augen schließen? Unsere Lizenzen zurückgeben? Würde man der Denke dieser hier verantwortlichen Sportkommissare folgen, müssten wir all das tun. Unsere Liebe zum Rallyesport und die Hoffnung auf zukünftige Gerechtigkeit lassen uns wohl weitermachen. Eine direkte Zusammenarbeit mit diesen Personen schließe ich für mich persönlich in der Zukunft aus.
Nun habe ich gestern auch noch im Rallye Magazin gelesen, wie der Fahrer, Max Reiter, erneut die Wahrheit verdreht. Alle angehörten Sportwarte haben zu Protokoll gegeben, dass das Team Reiter/Meter eben kein Zeichen zum Anhalten bekommen haben. Leider kann bei der Vergabe von Lizenzen nicht die charakterliche Eignung geprüft werden, das schönste für uns wäre aber, wenn dieser Sieg ein Pyrrhussieg wäre. Lügen haben bekanntlich kurze Beine und hoffen wir auf eine Gerechtigkeit in der Zukunft, an den Reputationen des Teams Reiter/Meter und der hier eingesetzten Sportkommissare wurde jedenfalls irreparabler Schaden angerichtet.
HELMUT EBERHARDT
Gegenfrage: Warum soll man auf der reinen Asphalt-WP Nechtelsen mit Absicht eine Start Verzögerung provozieren, damit man genug Abstand zum Vordermann hat und nicht im Staub fährt? Vorallem weil auf der doppelt so langen Sudbruch WP zuvor mit reichlich Schotter der 5 min Abstand gewahrt wurde und es keine Probleme mit auflaufen gab. Alles was am Vortag auf der WP 3 passiert ist mit dem fehlenden Abstand, ist doch völlig irrelevant für den Fall!