DRM :: 33. Rallye Sulingen (6.-7.05.2022)

  • Ich persönlich glaube, dass es hier in den Augen vieler einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Vorfall bei der 3-Städte Rallye und eben dieser Situation in Sulingen gibt.


    Bei der 3-Städte Rallye hatte der Rallyeleiter oder aber auch sein für die Überwachung von Rundkursen angedachtes System einen Fehler gemacht. Unabhängig, warum das passiert ist. Egal ob er es nicht besser konnte oder was auch immer. Es wurde ein Fehler gemacht. Dieser Fehler hätte durch den betroffenen Teilnehmer selbst kontrolliert werden können. Da aber niemand auch nur einen Blick auf den Aushang, bzw. den virtuellen Aushang werfen wollte/konnte, wurde der Fehler auch hier nicht korrigiert. Daraus entstand eine Situation, die niemand mehr ändern konnte. Steht nun mal so im Reglement.


    Bei der Sulinger Rallye liegen die Dinge aber in meinen Augen anders. Denn hier gab es Meldungen von Sportwarten. Diese Meldungen wurden auch beachtet und auf Basis dieser Meldungen gab es dann eine Bestrafung durch den Rallyeleiter. Es ist das gute Recht eines jeden Beteiligten, dass er dann zum Rechtsmittel des Protests greifen kann. Dafür ist das Ding ja auch erfunden worden, damit man falsche Dinge korrigieren kann. Nur jetzt kommt des Pudels Kern. Ich lese aus der Begründung der Sportkommissare nicht heraus, dass es ein Video des Teilnehmers gab, dass etwas komplett anderes gezeigt hat, als die Sportwarte in ihren Meldungen geschrieben haben. Und hier kommt jetzt genau der Punkt, der hier ganz viele bewegt. Es stehen hier die Aussagen von Sportwarten (WP-Leitung / Zeitnahme) gegen das Wort eines Teilnehmers. Das Ganze wirft in vielerlei Hinsicht noch einige weitere Fragen auf. Aber genau die Frage: "Wieso werden die Aussagen der Sportwarte mit einem Handstreich vom Tisch gewischt?" erregt hier viele Gemüter. Aber genau an dieser Frage werden wir in den nächsten Jahren sehr zu knabbern haben. Denn wer stellt sich bei Wind und Wetter für einen Appel und ein Ei raus an die WP, um dann, wenn man tatsächlich etwas meldet zu erfahren, dass diese Meldung nichts wert war, weil das Wort eines einzelnen Teilnehmers deutlich mehr wiegt.

  • Es stehen hier die Aussagen von Sportwarten (WP-Leitung / Zeitnahme) gegen das Wort eines Teilnehmers. Das Ganze wirft in vielerlei Hinsicht noch einige weitere Fragen auf. Aber genau die Frage: "Wieso werden die Aussagen der Sportwarte mit einem Handstreich vom Tisch gewischt?" erregt hier viele Gemüter. Aber genau an dieser Frage werden wir in den nächsten Jahren sehr zu knabbern haben. Denn wer stellt sich bei Wind und Wetter für einen Appel und ein Ei raus an die WP, um dann, wenn man tatsächlich etwas meldet zu erfahren, dass diese Meldung nichts wert war, weil das Wort eines einzelnen Teilnehmers deutlich mehr wiegt.

    Genau das ist der Punkt. Wir gehen zu den Schulungen, machen unsere Anwärtereinsätze, geben Geld für die Lizenzierung aus - und dann wird das, was wir an der Strecke als Regelverstoß wahrnehmen und melden letztlich ignoriert, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf. Und der Sportwart als solcher ist nicht berechtigt, Berufung einzulegen.

    Das DMSB-Sportgericht muss künftig aus eigenem Antrieb ermitteln und entscheiden können, wenn es -sei es durch Sportwarte oder durch Medienberichterstattung- Kenntnis von solchen (meiner Ansicht nach) Fehlentscheidungen erhält - und das auch dann, wenn seitens der jeweiligen Rallyeleitung keine Berufung eingelegt wird (warum auch immer). Und gerade Sportkommissare, die ja gewollt unparteiisch und unabhängig entscheiden sollen müssen "aus dem Rennen genommen" werden, wenn diese Unparteilichkeit ernsthaft in Frage steht.

    Der einzige Weg, hier zu einer Entscheidung pro Teilnehmer zu kommen wäre der Videobeweis - also die vollständige Onboard-Aufzeichnung ab ZK. Ansonsten sehe ich die Aussagen der Teilnehmer als bloße Schutzbehauptung.

  • Das Ergebnis ist hoffentlich noch nicht durch.

    Der RL soll da wohl etwas dagegen haben. ;)

    Ich würde mir es vor allem für die Sulinger Rallye wünschen und fände es gut, wenn sich der Rallyeleiter dafür stark macht! Aber auch gegenüber der (anderen) Cup Teilnehmer wäre das wünschenswert, es kann nicht immer Sonderbehandlung einzelner geben.

  • ...immer Sonderbehandlung einzelner...goodness

    Freunde, mir geht es hier gar nicht um ein Diskussionsverbot (danke auch für die PN). Wie ist denn die Faktenlage? Vorfall, Zeitstrafe ausgesprochen, Protest eingelegt, stattgegeben. Dazu noch eine Stellungnahme. Trotzdem liest man hier mehrfach ad hominem Argumente.

  • Es erscheint eben nicht sach- und regelgerecht, dass dem Protest stattgegeben wurde. Mehrere Menschen haben das Fehlverhalten des Teams beobachtet und gemeldet. Entgegen dem Reglement führte das letztlich nicht zur Bestrafung des Teams - weil die Sportkommissare hier offensichtlich eine Fehlentscheidung getroffen haben.

    Um diese Annahme aus der Welt zu schaffen müsste das Team sein Onboard-Video ab der ZK veröffentlichen. Wird es aber nicht tun... denn aller Wahrscheinlichkeit nach wird das OB-V das korrekte Verhalten der Sportwarte und den Fehler des Teams dokumentieren.

    Dass das Team damit durchgekommen ist liegt ausschließlich daran, dass neben dem betroffenen Team nur der Rallyeleiter gegen eine Spoko-Entscheidung in Berufung gehen kann. Da auch eine Berufungsgebühr zu hinterlegen ist, der RL bzw. der Veranstalter an der Bekanntgabe der Ergebnisse interessiert ist und ohnehin seitens der Lobbyisten bestimmter Rennserien versucht wird, Einfluss auf die Veranstalter zu nehmen, wird es eine "politische" Entscheidung gewesen sein, nicht in Berufung vors Sportgericht zu gehen.

    Offensichtlich wurde nicht bedacht, dass damit dem Ehrenamt (die allermeisten Sportwarte arbeiten ehrenamtlich) ein Tritt in den Hintern gegeben wurde, die WP-Leitung letztlich der Lüge bezichtigt wurde. Und das darf so nicht stehen bleiben.

  • schon mal daran gedacht, dass zu diesem zeitpunkt niemand seine onboard bereits anmacht...

  • Ich bin gespannt, wie zukünftige Veranstalter mit diesem Thema umgehen werden.

    Ich bin zudem gespannt, ob hier von DMSB-Seite noch Ermittlungen aufgenommen werden. Aber leider glaube ich, dass dies nicht der Fall sein wird. Denn in Frankfurt ist man zu sehr damit beschäftigt, sich selbst noch irgendwie am Leben zu erhalten.


    Und dann bin ich noch gespannt, ob sich bei der Besetzung der Sportkommissare in der DRM dann im nächsten Jahr etwas tun wird. Die Delegation der Rallye geht ja weg vom DMSB, insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass dann der DMSB die Sportwarte weiter einteilen wird. Es wurden ja bei früheren Vorfällen schon Sportwarte (Sportkommissare) nie mehr wieder auf einer Ausschreibung der DRM oder anderer größerer Veranstaltung gesehen. Warum sollte dies im nächsten Jahr nicht auch der Fall sein. Der Kollege von der Rallye Sulingen war ja schon manchmal Gesprächsthema mit seinen Entscheidungen...

  • Angeblich soll sich das Sportgericht damit beschäftigen... ob dabei war rauskommt, steht allerdings in den Sternen.

    Und ja, in der Regel startet man das Onboard-Video an der ZK. Die 1-3 Minuten, die es dann zu lang läuft - kein Problem. Vergessen, weil am Start irgendwas ist und eine gewisse Hektik ausbricht... sehr ärgerlich. Zumindest die weit überwiegende Mehrzahl der mir bekannten Teams startet die Cam an der ZK oder bereits in Warteposition 1 vor der ZK.

    Letztlich hat diese Fehlentscheidung wohl zur Folge, dass WP-Leitungen und Zeitnahmen vermehrt dazu übergehen werden, auch den Vorstartbereich per Dashcam zu dokumentieren. Machen ja auch etliche Sportwarte an der Strecke schon so, gerade von Rundenzählern oder auch Hauptfunkposten ist mir das mehrfach bekannt. Einfacher kann man ein Nicht-Halten und Nicht-Melden eines Incidents auf der Strecke nun mal nicht nachweisen...

  • Nun scheint der Traum von Gerechtigkeit ausgeträumt. Eben auf der FB-Seite des rthb gefunden:

    Rallye Sulingen – Letzter Akt im Schmierentheater
    Liebe rthb-Mitglieder, liebe Rallyefreunde,
    ich habe es am vergangenen Mittwoch beim Clubabend angedeutet, was ich glaube, was mit der Crew Reiter/Meter und dem sogenannten Sportkommissaren passiert. Nun gibt es Gewissheit und ich möchte Euch diese Gewissheit nicht vorenthalten. Aber der Reihe nach.
    Vorhang auf für den letzten Akt. Die Amigos betreten die Bühne!
    Der Rallyeleiter und der WP-Leiter der betroffenen WP erhalten einen Anruf von einem bayerischen Sportkommissar namens G. Er gibt vor, im Auftrag des ADAC Sportpräsidenten, Dr. E., in der Sache zu ermitteln. Das ist kein kleines Geschmäckle, das ist eine Gourmetbombe. Der nicht gerade als unbescholten bekannte zweite permanente DRM Sportkommissar ermittelt im Auftrag des nicht zuständigen ADAC Sportpräsidenten in der Sache. Ich erinnerte mich zuerst an die Sache mit den Fröschen und dem Teich. Die Einführung einer weiteren rechtlichen Ebene im DMSB oder parallel fand ich auch sehr interessant. Nachdem ich die Schnappatmung abgelegt hatte, kontaktierte ich einen mir bekannten, namhaften Fachjournalisten und wollte gerne eine Einschätzung zu Dr. E. Da erfuhr ich, dass es jener Mann ist, der uns den ganzen Ärger in Sachen RSC eingebrockt hat, sein neustes Projekt sei die Verhinderung des Auflebens der WRC an der Mosel, weil so etwas ja nach Bayern gehöre. Das Gespräch endete mit dem Satz, dass alles Schlechte im DMSB gelb ist.
    Da die beiden Angerufenen dem Anrufer mit Hinweis auf die Zuständigkeit des DMSB keine Auskunft gaben, wurde nun die Justitiarin des DMSB, bekannt durch die äußerst geschickte und erfolgreiche Prozessführung gegen den RSC, wach. Die von ihr geforderten Stellungnahmen des Rallyeleiters und des WP-Leiters zeigten erneut klar das Fehlverhalten der Crew und die Wahrheitsverdrehung durch die Sportkommissare auf. Da denkt man ja, läuft. Dann erinnerte ich mich aber an die Worte, „alles Schlechte im DMSB ist gelb“. Mir schwante Übles.
    Der bereits angesprochene G. hatte natürlich auch ein Sprichwort im Kopf, eine Krähe hakt einer anderen doch kein Auge aus. Geschoben, verdreht und gelogen siegt am Ende mit der Arroganz der „Macht“ immer. Kurzum lautet das Fazit: Sportwarte sind blöd! Was sie sagen ist widersprüchlich, auch wenn sie das Gleiche sagen, Recht hat immer der Mann, der sportpolitische Ansichten vertritt.
    Vielleicht kommt man in München und Frankfurt mal auf die Idee, wer für diese feinen Damen und Herren eigentlich den ganzen Kram vor Ort organisiert, das ist nämlich der Idiot, der eine Meldung schreibt, die man dort verhöhnt. Pfui Teufel, schämt Euch !!!
    Helmut Eberhardt

  • Da braucht sich keiner wundern, wenn niemand mehr Lust hat, seine Freizeit für so ein unsägliches Verhalten zu opfern. Dafür würde ich keine Sekunde mehr opfern.

    Stefan Siebert

    Einmal editiert, zuletzt von stefan siebert ()

  • Nachdem ich die Schnappatmung abgelegt hatte, kontaktierte ich einen mir bekannten, namhaften Fachjournalisten und wollte gerne eine Einschätzung zu Dr. E. Da erfuhr ich, dass es jener Mann ist, der uns den ganzen Ärger in Sachen RSC eingebrockt hat, sein neustes Projekt sei die Verhinderung des Auflebens der WRC an der Mosel, weil so etwas ja nach Bayern gehöre. Das Gespräch endete mit dem Satz, dass alles Schlechte im DMSB gelb ist.


    wie schön, dass es noch Fachjournalisten gibt, die investigativ recherchieren und den Finger dort in die Wunde legen, wo es angebracht ist.


    Das haben wir hier schon ganz anders erlebt von Leuten, die sich lediglich in Nibelungentreue die Positionen aus Frankfurt und München zueigen gemacht hatten, mit viel Engagement deren Feindbild verteufelt und die Augen vor offensichtlichem Fehlverhalten verschlossen gehalten hatten.

  • wie schön, dass es noch Fachjournalisten gibt, die investigativ recherchieren und den Finger dort in die Wunde legen, wo es angebracht ist.


    Das haben wir hier schon ganz anders erlebt von Leuten, die sich lediglich in Nibelungentreue die Positionen aus Frankfurt und München zueigen gemacht hatten, mit viel Engagement deren Feindbild verteufelt und die Augen vor offensichtlichem Fehlverhalten verschlossen gehalten hatten.

    das Ganze hat sich in Stemwede aber deutlich anders angehört. Soweit ich es dort gehört habe, soll die Bremse für die WRC an der Mosel eher aus Mittelrhein kommen, nicht aus München. Im Gegenteil. die Münchener wollen Südbayern ja gar nicht, wurde dort gemunkelt.


    Und jetzt mal Hand aufs Herz. Ist der Herr Gorny denn tatsächlich der Fachjournalist, der objektiv auf einen ADAC, bzw. einen DMSB blickt? Oder ist hier dann auch eine gewisse eingeschränkte Sicht vorhanden?

  • Das ist jetzt echter Motorsport! Wenn es auf der Strecke nicht klappt probiert man halt wieder ein bisschen Unruhe in längst abgeschlossene Dinge zu bringen! TOP! Weder das Team, noch die Sportwarte können etwas für diese Entscheidung! Die Entscheidung wurde so getroffen! Punkt!

    Meine Meinung, Bernd Scherer

  • Das ist jetzt echter Motorsport! Wenn es auf der Strecke nicht klappt probiert man halt wieder ein bisschen Unruhe in längst abgeschlossene Dinge zu bringen! TOP! Weder das Team, noch die Sportwarte können etwas für diese Entscheidung! Die Entscheidung wurde so getroffen! Punkt!

    Meine Meinung, Bernd Scherer

    Es hat auch niemand behauptet, dass die Sportwarte etwas für die Entscheidung können. Für das Team gab es das Rechtsmittel des Protestes. Auch dies ist völlig legitim.


    Aber was hier jetzt kritisiert wird, ist die Vorgehensweise des DMSB, dass man zwar diesen Fall wohl untersuchen wollte, bzw. vielleicht auch tatsächlich hat. Und dass jetzt im Nachgang aber nichts an der Entscheidung der Sportkommissare verändert wurde. Und genau dies stößt hier vielen sauer auf und führt zu völligem Unverständnis bei vielen, die dieses Thema interessiert.


    Und leider muss man auch noch festhalten, dass, wenn die Ausführungen von Helmut Eberhardt stimmen, hier von Seiten des DMSB sehr sehr unglücklich agiert wurde.


    Denn eigentlich hätte sich ein offizielles Gremium des DMSB (wohl das Sportgericht) diesem Fall annehmen müssen und dann eine eigene Entscheidung treffen müssen. So, wurde das Ganze zu einer Farce abgestempelt, die ein Schlag ins Gesicht aller Sportwarte und Beteiligten ist.

  • wieso muss das ergebnis eigentlich geändert werden, wenn der dmsb ermittelt?

    Weil die Sportkommissare wohl (wie schon bei der 3-Städte Rallye beim Dinkel-Unfall) auf Grund von Interpretationen und Vermutungen entschieden haben. Aber leider nicht die vorliegenden Fakten beurteilt haben. Genau dies wurde dann aber damals vom Berufungsgericht richtiggestellt.

  • Weil die Sportkommissare wohl (wie schon bei der 3-Städte Rallye beim Dinkel-Unfall) auf Grund von Interpretationen und Vermutungen entschieden haben. Aber leider nicht die vorliegenden Fakten beurteilt haben. Genau dies wurde dann aber damals vom Berufungsgericht richtiggestellt.

    Dafür hätte das Ergebnis aber von offizieller Seite von vornherein als vorläufig deklariert werden müssen, entweder aufgrund interner Unstimmigkeiten beim Veranstalter oder aufgrund schwebender Berufung - siehe damals das Ergebnis im Schneebergland.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!