Das große Faß ;)

  • Meine Meinung woran es mangelt:

    1. Marketing - im Rundstreckensport funktioniert es etwas besser, aber im deutschen Motorsport allgemein hat kaum einer verstanden, wie modernes Marketing funktioniert. Stichwort: eigene social Media Kanäle, Nutzung von Youtubern und Influencern, Google Ads etc. Reichweitenanalysen, Click Rates von Links usw.

    Das sind Daten die potentielle Sponsoren heute brauchen!

    Und auch Veranstalter sind hiervon nicht auszunehmen. Allerdings fehlt es hier auch an Nachwuchs in der Orga und man sollte daher erst einmal für jede Veranstaltung dankbar sein und die Veranstalter nicht noch mehr in die Pflicht nehmen -- übrigens: für Sponsoren ist es auch nicht so förderlich, Veranstalter in Social Media öffentlich anzuzählen.


    2. Klarer Businessplan - hat schon einmal von einem Fahrer gehört wie sein 5-Jahres-Plan aussieht? Mit welchen Mitteln in welchem Jahr geplant werden muss um welche Ziele zu erreichen? Ansatzweise scheint man sowas bei Nick Loof und auch Rene Noller zu verfolgen.


    3. Geldgeber - ja hier dran fehlt es. Allerdings verfolgen viele Teams den Ansatz, dass ein Sponsor die ganze Saison bezahlen muss. In meinen Augen müssen sich gerade kleinere Teams hiervon mal entfernen.

    Ansonsten ist es auch durchaus möglich sich selbst im Motorsport Standbeine aufzubauen, mit denen man sich seine eigene Saison (teil-)finanziert.



    Zusammengefasst: es fehlt das Engagement. Unsere Wirtschaft und politische Lage ist nicht grundlegend anders als in Belgien, Frankreich o.ä. Daran sollte man es nicht fest machen.

  • Einige können sich vielleicht noch daran erinnern , das es Leute gegeben hat ( unter anderem auch mich ) , die bereit waren einen ganzen Batzen Geld in die Hand zu nehmen um ein Deutsches " Talent " ( mit aller Vorsicht ) in die Nähe der WM zu bringen ( ob es am Ende in ein WRC1 gereicht hätte , sei mal dahin gestellt ) Ansatz war einen jungen Mann / Frau 17 / 18 Jahre so zu fördern , das in den ersten Jahren Erfahrungen auf Asphalt , Schotter und Eis und Schnee gesammelt werden , so das nach 3-5 Jahren Nationale Titel in der Top Klasse möglich sein sollten . Gleichzeitig muss ein Niveau erreicht werden , um auf " losem Geläuf " zB in Finnland oder Schweden mit den Nationalen Heros mithalten zu können . Wenn diese Sprung geschafft ( aber auch nur dann ) wäre der nächste Schritt die nächsten 1-2 Jahr ausgesuchte Läufe in der WM oder EM in Europa mit entsprechenden Ergebnissen , so das dann eine komplette Saison in der WRC 2 in Angriff genommen werden kann . Wenn das nötige Talent erkannt wurde und stets weiterentwickelt wird , die Förderung stimmt , das Geld nicht ausgeht , dann sollte es eigentlich nicht das ganz große Problem sein , einen jungen Mann / Frau in die Nähe vom Läufen zur Rallye WM zu bekommen . Ob es am Ende in die WRC 1 und ein Werksauto reicht , steht auf einem ganz anderen Blatt Papier und hängt von so vielen unterschiedlichen Dingen ab , die nicht nur vom Fahrer und seinen Leistungen abhängen . Wenn man jetzt sagt , man setzt um das Ziel zu erreichen einen Zeitraum 7 Jahren , dann hat Der oder Die ein Alter von 25-26 Jahren erreicht um auf Läufe in der Rallye WM los gelassen zu werden . Das wir in Deutschland Talente haben die mit 20 -21 Jahren in der WM auftrumpfen oder gar Weltmeister werden , können wir uns abschminken , ich denke da sind wir uns alle einig ! Jetzt kommt aber der Haken an der ganzen Geschichte , Interessenten gibt es genug , nur gibt es anscheinend niemanden , der bereit ist diesen Weg zu gehen , sprich die nötige Zeit zu opfern , seine Lebensplanung darauf auszurichten , viele andere Dinge hinten an zu stellen und den Fokus auf ein Ziel auszurichten das 7 Jahre in der Zukunft liegt . Ich kann jeden verstehen , der trotz allem sagt , dazu bin ich nicht bereit , mir sind Urlaub , Freunde , Freundin und ein anständiger Beruf / Ausbildung / Studium wichtiger .

    Von daher schminkt es Euch ab , es wird auf lange Sicht keinen Deutschen geben , der es zumindest schafft eine komplette Saison in der WM ( WRC 2 ) zu fahren ! Vielleicht wird es in Zukunft mal wieder jemand geben der bei einem WM Lauf auftaucht weil das nötige Geld irgend wo gefunden wurde , aber das wird es dann auch gewesen sein !

    In Deutschland muss man sich ganz einfach die Frage stellen , fördert man weiter in der Breite und lässt die Geförderten ab einem gewissen Punkt im Regen stehen und hat Förderung überhaupt das Ziel jemanden in die " Weltspitze " zu bringen oder ist die Förderung wenn überhaupt auf Nationale Titel ausgerichtet ( wobei ich das noch nicht einmal glaube )

  • Ich möchte dazu auch Mal wieder was sagen da ich beruflich den Motorsport verlassen habe.

    Problem 1:

    Es fehlt der Zusammenhalt.

    Ist ja schön wie sich hier (fast) alle einig zu sein scheinen...

    Aber wenn es dann an die Umsetzung von Ideen geht, dann wird nur noch auf die grünen geschimpft statt sich mit Masse UND Argumenten dagegen aufzubauen!

    Wir hätten durchaus auf vielen Veranstaltungen den Nachweis dass viel Geld in der Region umgesetzt wird und die Fans nicht wie die Schweine durch den Ort ziehen...

    Dazu nur 2 Bildvergleiche die leicht zu googeln sind. Die Zuschauerplätze NBR nach 24h rennen vs. nach Rock am Ring. Lutzerath vs Weinberge.


    Problem 2: das Marketing interessiert sich nur sporadisch für Rallye. Selbst wenn man der Marktführer von gewissen Produktgruppen ist. Das Geld geht eher in die "neue Welt" - also alles wie e drauf steht. Wenn du dann aber über Wahrheiten der e Mobilität und dem fehlenden Erfolg des eigenen multi Millionen Projektes sprichst, dann bist du nicht mehr politisch korrekt.

    Block war nur zufällig auch Rallye Fahrer als Audi ihn wegen seiner Videos für ihren e Schrott verpflichtet hat (mit dem sie ja unter anderem bei der Dakar erfolgreich unerfolgreich waren)

    Möge er in Frieden ruhen, er war eigentlich die Person mit denen man in den USA einen Magneten gehabt hätte.


    Problem 3:

    Fehlende Fernseh und Internet-Berichte!

    Die Qualität der Berichte, ist wenn man kein Englisch kann, meist echt nicht gut. National sogar ne Katastrophe.

    Hintergrund wird gar nicht drüber informiert und Interesse drauf zu bleiben wird auch nicht geweckt.

    Die ganzen zusammenschnitte unserer Stammfilmer die wir immer wieder im Wald treffen. Sie sind super, aber eben auch nur für Rallye Fans.


    Wo sind da die neuen Ideen?

    Warum verwehrt man sich so massiv neuen Ideen?

    Hat jemand Mal Football geschaut in den letzten Jahren? Ich habe 2004-2007 bei der NFL Europe gearbeitet, bis diese pleite ging. Dann fing sat1 Ran (in 16 oder 17) mit einer ganz neuen Idee Football aus den USA in D zu senden. Das Konzept bestand aus Sport Info und fankontakt.

    Live und relive, Podcast und was weiß ich. Fragen die offen bleiben konnten per App usw nachgelesen werden. Jetzt gibt es wieder eine NFL Europe mit 17 Teams...und das Geld ist überall da.

    Wenn ich dann NTV schaue, fühle ich mich wie in einer Tierdoku von 1995...


    Problem 4: national verbrennt sich der dmsb gerade. Man steigt ja als aktiver schon kaum noch durch was wann warum wo fahren darf.

    Da fahren in Passau plötzlich rallye2-Kit und protos. In der Lausitz R5 Mirage. Aber zu den restlichen Veranstaltungen muss man hoffen dass die deutschen top3 irgendwo das Geld zusammen bekommen. Ohne die Gentleman wäre die DRM richtig uninteressant, so ehrlich muss man sein.


    Problem 5: Einstieg. Nicht mehr möglich im dmsb. Der letzte schnelle Einstieg war geipel. Saß aber schon Jahre im Rennauto. Das Budget für top Auto ist also schon da (und Erfahrung)

    Wer kein Geld hat und dadurch wenig Erfahrung sammeln kann, hat auch keine Chance auf den Cup. Da kannst noch so schnell sein. Ohne Geld geht da nix.

    Und es gibt nach aktuellen Reglement kein Einsteigerfahrzeug mehr. Auch kein Volvo und was sonst propagiert wird. Da muss endlich ein Stufenmodell für Veranstaltungen her wo man eben, notfalls auch durch künstliche Eingriffe, die Sicherheitsausrüstung stufenweise erhöhen kann. Es muss möglich sein mit Straßenauto eine Art Rallyetest zu fahren.


    Problem 5:

    Streckenführungen. Natürlich ist es auch schwierig sich mit den Ämtern auseinander zu setzen. Schade ist natürlich dass manchmal die Zufahrten spannender sind als die Prüfung selber.

    Was ich aber viel mehr begrüßen würde wären Prüfungsverlaufe bei kleineren Veranstaltungen, die Zuschauerpunkte mehrfach und vielleicht in unterschiedlichen Richtungen anfahren. Dann bleiben eventuell auch Mal neue Zuschauer da die zufällig vorbei kommen und lassen sich auch nicht abschrecken wenn man ihnen sagt der letzte Wagen ist fast durch, du musst jetzt 20km nach Norden und dann 5km durchs Gebüsch, um das nächste Auto zu sehen. WM ok...DRM auch. Aber auf den vielen Dorfveranstaltungen (nicht negativ bewerten aber oftmals sind die Veranstaltungen einfach nicht größer) sollte man dieses "reisen" versuchen zu vermeiden.


    Problem 6

    Ich hab keine Zeit 😂 spaß beiseite, ich liebe euch auch😉


    Was ich sagen möchte. Es gibt aktuell keine Konzepte. Weder von den Vermarktern, noch von der FIA, erst Recht nicht von den OEM. Alle versuchen gerade nur unter den politischen Vorhaben irgendwie zu überleben und sich ihren neuen Fernseher zu sichern. Keiner hat den Arsch in der Hose sich mit Konzepten dagegen zustellen (auch fehlender zusammenhalt)

  • Halbwegs "realistischer" Weg in die WRC, als Deutscher (und für viele andere):

    Rally Pro Gamer + Alles online gewinnen was geht + Große Youtube / Twitch Päsens aufbauen + Damit echte Rally-Einsätze gewinnen oder finanzieren.

    Alles Andere nur mit sehr, sehr, sehr viel Glück oder sehr, sehr viel Geld.

  • @ Vectra 0815 ...viel geschrieben , Teilweise volle Zustimmung !

    Bringt man so wirklich jemand in die Nähe eines WM Laufs ....ich sage ganz klar nein !

    Meiner / " Unserer" Meinung nach gelingt das nur wenn man ein junges Talent findet , dieses mit einem Konzept aufbaut , ihm die Sicherheit gibt , das ausreichend Kapital vorhanden ist einen Weg zu gehen , der wenn alles nach Plan läuft zumindest in der WM in einem WRC 2 endet, alles Weitere wird man sehen .

    Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn einen jungen Mann oder eine junge Frau mit einem Fahrzeug nach Nationaler Klasseneinteilung sich die Hörner ab zu stoßen sprich Erfahrung sammeln, um dann in einem Förderprogram zu landen wie es jeder aus den letzten " 1000 " Jahren kennt !

    Ein Talent bekomme ich nur in die Nähe der WM , wenn ich dem Mut und die Mittel habe dieses Talent in ein Fahrzeug mit FIA Klassifizierung zu setzen , denn nur so habe ich die Möglichkeit Vergleiche auf gleichem Niveau zu machen ! Nur wenn ich Vergleiche habe , sehe ich wo mein Talent steht und wo eventuell nachgebessert werden muss .

    So eine Förderung muss auf 7- 8 Jahre ausgelegt und abgesichert sein , in dieser Zeit darf sich Talent nur damit beschäftigen zu lernen und das Ziel verfolgen in der WM zu landen ! Nicht anders machen es Väter mit ihren Söhnen im hohen Norden ....einer davon ist sogar Weltmeister .

    Aber wie schon geschrieben , es ist anscheinend nicht möglich junge Menschen zu finden , die diese Ziele haben und dazu bereit sind auf das Ein oder Andere zu verzichten .

    Motorsport ist in diesem Land auf einem absteigenden Ast , sollte ein Mick Schumacher irgend wann mal F1 Weltmeister werden interessiert das nur die Hand voll F1 Fans , wird aber nicht das auslösen , was der WM Titel seines Vaters ausgelöst hat !

    Wer außer ein paar Eingefleischten kennt einen Röhrl und weiß das dieser mal Rallye Weltmeister war !?

    Ich kann deshalb die jungen Leute verstehen , heute will man Spaß und Fun haben ohne sich großartig anstrengen oder verbiegen zu müssen .

    Die ganze Diskussion ist meiner Meinung nach überflüssig weil das Kind schon vor mindestens 10 Jahren in den Brunnen gefallen ist . Der Letzte , der am dichtesten an der WM geschnuppert hat , war ein Sepp Wiegand , wo und wie das Ganze geendet hat weiß glaube ich jeder hier .

  • Bei dem Draufhauen auf junge Leute (ich bin selber 36), muss ich immer an:

    “The children now love luxury; they have bad manners, contempt for authority; they show disrespect for elders and love chatter in place of exercise. Children are now tyrants, not the servants of their households. They no longer rise when elders enter the room. They contradict their parents, chatter before company, gobble up dainties at the table, cross their legs, and tyrannize their teachers.”

    von Socrates(!) denken. Die "jungen Leute" von heute sind auch nicht großartig anders als die heutigen alten Leute waren, als sie jung waren.

    Neben vielen anderen Gründen: Rally ist halt einfach auch nicht gerade attraktiv. Kein Wunder, dass das nur wenige Leute anzieht. Außer den Fans wissen doch die Wenigsten überhaupt, was eine Rally ist. Aber was glaubt ihr, was los wäre, wenn Rally so bekannt wie die F1 wäre?

  • Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese , dann werden 2 Dinge miteinander vermischt . Die Frage die am Eingang gestellt wurde lautet "Es geht darum: "Was muss in Deutschland passieren damit endlich auch wieder ein Deutscher in der Weltspitze mitfährt?" Das wird nur möglich sein mit reichlich Geld und das über einen längeren Zeitraum !

    In vielen Kommentaren wird die Situation des Rallyesports in Deutschland angesprochen und bemängelt ( alles richtig ) Sollte sich wirklich die Situation ( wie auch immer ) verbessern , bedeutet das noch lange nicht , das es irgend ein Talent bis in die WM schafft !

    Genau anders rum wird ein Schuh draus , es muss erst jemand in der WM fahren , für Schlagzeilen sorgen , vielleicht sogar Weltmeister werden , damit die Medien aufmerksam werden und über Rallye nicht nur in Hinterzimmern diskutiert wird ! Vielleicht einfach mal an Boris Becker oder Schumacher denken . Vor Boris Becker war Tennis ein Sport für " Reiche " nach den ersten Erfolgen von Becker brach ein Boom im Tennis aus , überall entstanden Tennisanlagen , sogar auf dem kleinsten Dorf wurde auf einmal Tennis gespielt !

    Ob das auch im Rallyesport möglich ist bezweifle ich , weil niemand weiß wo die Automobile Zukunft uns hinführt .

    Ich denke der Zug ist abgefahren und hier ist besonders Deutschland betroffen , dieses Land wird immer Grüner , beschäftigt sich lieber mit Gendern und macht sich Gedanken über Menschen die sich nicht entscheiden können , bin ich " Männchen oder Weibchen oder keins von beiden "

    Wir können hier schreiben und diskutieren , wir werden das Rad nicht zurück drehen können , in 10 Jahren dann bin ich 72 Jahre , dann wird kein Rallyefahrzeug in Deutschland mehr durch die Natur fahren ( egal ob mit Benzin oder Elektrisch ) und darum ist es auch müßig sich Gedanken zu machen , was muss getan werden damit ein Deutscher in der Weltspitze mitfährt !

  • Halbwegs "realistischer" Weg in die WRC, als Deutscher (und für viele andere):

    Rally Pro Gamer + Alles online gewinnen was geht + Große Youtube / Twitch Päsens aufbauen + Damit echte Rally-Einsätze gewinnen oder finanzieren.

    Alles Andere nur mit sehr, sehr, sehr viel Glück oder sehr, sehr viel Geld.

    Amen! Dem ist mal überhaupt nichts mehr hinzuzufügen!! Richtig guter Ansatz!

  • Halbwegs "realistischer" Weg in die WRC, als Deutscher (und für viele andere):

    Rally Pro Gamer + Alles online gewinnen was geht + Große Youtube

    Kann man sehen wie man will. Die Nissan GT Academy hat´s probiert.

    Die Karriere Lucas Ordoñez dauerte ganze 6 Jahre, hier und da mal ein Ausrufezeichen, wenn er einen Platz in einem gutem Team ergattern konnte. Aber wirklich "entdeckt" und ganz nach oben hat er es auch nicht geschafft.

    Jann Mardenborough war nur 4 Jahre im Renngeschehen...aber hier hat sicher der Unfall auf dem Nürburgring einen großen Anteil und das Nissan des Stecker aus dem WEC-Programm gezogen hat.

    Jordan Tresson, auch aus der GT Academy, war nur ganze 2 Jahre auf der "großen" Bühne und fährt jetzt ab und an die 24h und die VLN auf dem Nürburgring.


    Also ich bezweifel sehr stark, das es zukünftig einen EM oder WM aus der Gamer-Szene geben wird.


    Vor Boris Becker war Tennis ein Sport für " Reiche " nach den ersten Erfolgen von Becker brach ein Boom im Tennis aus

    Auch da wurde massig Geld investiert. Ich meine irgedwo gelesen zu haben, dass Becker am Anfang mit über einer Millionen Euro vom Deutschen Tennisbund gefördert wurde.

    Und nicht vergessen, dass es da auch schon bei nationalen Tunieren um Preisgelder ging.

    Ja, er hat den Tennissport in Deutschland bekannt gemacht, aber der Weg dahin, ist/war ein ganz anderer, auch finanziell gesehen, wie wenn man sich vornimmt, in 3 oder 4 Jahren, mindestens bei der ERC vorne mitzumischen.

  • Halbwegs "realistischer" Weg in die WRC, als Deutscher (und für viele andere):

    Rally Pro Gamer + Alles online gewinnen was geht + Große Youtube / Twitch Päsens aufbauen + Damit echte Rally-Einsätze gewinnen oder finanzieren.

    Alles Andere nur mit sehr, sehr, sehr viel Glück oder sehr, sehr viel Geld.

    Naja, weil das bisher ne handvoll Leute mehr oder weniger erfolgreich "geschafft" haben (in die Rallye-WM wie viele genau?) würde ich das jetzt nicht als wahnsinnig realistisch sehen.


    Ansonsten bin ich bei Lauda12. Der Zug ist glaube ich tatsächlich abgefahren. Noch einen Deutschen in die WM bekommen, geschweige denn noch eine "Sogwirkung" zu erzeugen, ist imho vorbei. Dafür wird's Rallyesport, insbesondere in D, gar nicht mehr lang genug geben.

  • Hallo zusammen,
    es ist echt enttäuschend und nicht wirklich hilfreich, wenn jeder zweite Beitrag mit dem prophezeiten Untergang des Rallyesports endet. Ein potenzieller Neuling liest das und bekommt direkt Zweifel, es dennoch zu versuchen. Im letzten Jahr gab es meines Wissens nach einen neuen Rekord an Einschreibungen im Schotter-Cup und eben sowas zeigt, dass dieser Sport nicht tot ist. Sicherlich ist der Schotter-Cup nicht das Sprungbrett in die WM, aber aus meiner Sicht eine tolle Möglichkeit, erstmal reinzuschnuppern. Wie man dann nach dieser Saison weitermacht, steht auf einem völlig anderen Blatt.


    Aus meiner Sicht müssten sich folgende Punkte ändern, um das Image des Rallye-Sports aufzuwerten:

    1. Wie bei fast jeder Outdoor-Sportart beeinflusst auch der Rallye-Sport die Umwelt. Dessen sind sich alle bewusst und es wäre nur konsequent, das auch auf das nötigste zu reduzieren. Damit meine ich nicht die Fahrweise auf der WP, sondern das Verhalten außerhalb. Es ist absolut nicht nötig, in der Stadt noch mit dem Gas zu spielen oder an der Ampel mit quietschenden Reifen anzufahren. Und wenn ich dann auf dem Weg durch den Service-Park noch Autos mit Aufkleber ala "F*** you Greta" oder "Umweltsau" sehe, frag ich mich ernsthaft, was diejenigen antreibt, sich selbst so ins Abseits zu stellen. Jetzt kommen sicher wieder einige mit Meinungsfreiheit, aber das ist keine Meinungsfreiheit, sondern prolliger, unsachlicher Mumpitz. Man kann von FFF und Co. halten was man will, aber ich bin mir sicher, dass es auch von der rallye-desinteressierten Allgemeinheit nicht als besonders konstruktiv wahrgenommen wird. Da werden sich kaum junge Menschen anschließen, weil immer die Gefahr droht, unter anderem auf sowas reduziert zu werden. In der heutigen Zeit ist es aber so, dass sich vielen eben strikt von bestimmten Dingen abgrenzen wollen. Stichwort: Fremdscham. Was ich also damit sagen will: Solange manche Rallyefahrer lieber den Macker raushängen lassen, wird das immer auf's Kollektiv zurückgeführt und schadet allen. Auch etwaige verbale Entgleisungen einiger Rallyefahrer in sozialen Medien untermauern den Eindruck noch zusätzlich. Ist ja jedem selbst überlassen, wen er wählt, heiratet oder was er isst. Schlafschaf, linksgrünversifft und was man dort noch so liest, sind aber alles andere als witzig, konstruktiv oder diskursfördernd. Schließlich wollen wir als Fahrer und Fans clever erscheinen. Etwas Zurückhaltung, gegenseitige Rücksichtnahme und Disziplin untereinander wäre da deutlich angebrachter, um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen, sodass man zu seinem Sport auch stehen kann, ohne direkt in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden.


    2. Die Hürden für die Bestzeitrallyes steigen immer mehr. Bevor man also das erste Mal in so ein Auto steigt (ob als Fahrer oder Beifahrer ist erstmal egal), ist man schlimmstenfalls locker 1400€ für Klamotten, Helm, HANS und Lizenz los. Das berappt im Leben kein Auszubildender oder Schüler, der das mal eben irgendwo bei Youtube, Instagram oder Tiktok sieht. Die Hürde zum Probieren ist einfach zu groß. Es müssen also interessante Formate her, die von den Hürden deutlich geringer sind. Was meine ich damit: Bei der letzten Rallye Hessisches Bergland gab es eine Elektro Effizienz Challenge. Da reicht ein Motorradhelm und RaceCard. Das hat nichts mit Highspeed zu tun, sorgt aber ebenso für Spaß und bringt gewisse Abläufe näher. Ja, es ist Elektro und ja, Elektro wird die Welt auch nicht retten (tun Wasserstoff und E-Fuels aber auch nicht). Es zeigt aber das sich Veranstalter Gedanken machen und Alternativen schaffen. Zudem nimmt man sicherlich dem ein oder anderen Kritiker auch den Wind aus den Segeln, der meint, man verpulvere im Rahmen solcher Veranstaltungen nur sinnlos Sprit. Bei solchen Sachen steht Cleverness im Vordergrund, was heutzutage (leider auch) eher gewertschätzt wird, als ein sauberer Drift (das macht man eben auch nicht aus der Kalten). Vorteil: Man sieht auch aktuellere Fahrzeuge, mit denen sich junge Menschen vielleicht mehr identifizieren können.


    3. Wie von vielen schon angesprochen: Günstige Fahrzeuge. Hier sehe ich tatsächlich das größte Problem, was so schnell nicht zu lösen sein wird. Volvo war günstig und ist es sicher auch noch, aber auch diese Autos sind mittlerweile mindestens 25 eher 30 Jahre alt. Da gibt es nur noch ganz wenig Verstrahlte, die auf so ein Auto setzen würden. BMW 318is/ti werden auch nicht mehr und sind ähnlich alt. Zudem verschwinden Stück für Stück die Leute, die solche Autos schrauben/schnell machen können. Das alles selber zu entwickeln, wird zur Mammutaufgabe und bringt am Anfang jede Menge Frust und keine spürbaren Erfolge. Der neue Yaris GR ist zwar schick und sicher eine gute Basis, aber kostet auch direkt ein vielfaches der genannten Fahrzeuge. Da muss man schon sehr leidensfähig sein.


    4. Klasseneinteilung und Bewertung: Das ist ein Thema, was es in so ziemlich jeder Breitensportart gibt und immer auf Ärger hinausläuft. Man macht immer mehr Klassen und am Ende fahren dann in mancher Klasse nur 3 Autos. Vergleichbarkeit geht gegen Null, Siegerehrungen ziehen sich ewig und ein Klassensieg ist in bestimmten Klassen nichts wert. Da komme ich direkt wieder zum Eingangs erwähnten Schotter-Cup zurück. Die Punktevergabe in Abhängigkeit der Starterzahlen der jeweiligen Klasse honoriert auch Teams, die nicht das Geld für Topmaterial haben, aber im Vergleich zur Konkurrenz trotzdem sehr gut abschneiden. Das motiviert! Klar wollen die Hersteller alle ihre Rallye2 usw. verkaufen und auch siegen sehen, aber damit gäbe es eben auch Anreize vielleicht doch erstmal mit einem Rallye5 einzusteigen, wenn man damit um nationale Meisterschaften mitfahren könnte. Es wird dann sicher trotzdem genügend Leute geben, die auf großen Autos unterwegs sind.


    Was müsste also in D passieren, damit es wieder jemand weiter als bis zur DRM schafft: Der Sport an sich darf sich nicht durch einzelne Akteure ins schlechte Licht rücken lassen, sondern muss klar Stellung beziehen (ein klares Nein zu rufschädigendem Verhalten und notfalls mit Konsequenzen (auch wenn ich Bestrafungen kritisch gegenüber stehe)). Alternativangebote führen Leute vielleicht auch über günstigere Umwege zum "richtigen" Rallyesport. Günstige Autos bauen (... naja, man wird wohl noch träumen dürfen) und leistungsbezogene Bewertungen flächendeckend einführen, um Anfänger zu motivieren. Damit würde zumindest erstmal die Attraktivität und das Image verbessert werden, sodass junge Fahrer sich willkommen und wohl fühlen, diesen Sport auszuprobieren.


    VG
    Pascal

  • @ Koax Kalli : Sorry all Deine aufgeführten Kritikpunkte mögen zwar alle richtig sein , haben aber nichts damit zu tun obs ein Deutscher in die WM schafft !

    Ob es Fahrer gibt die in Ortschaften vor roten Ampeln ihren Gasfuß nicht im Griff haben oder nicht , spielt keine Rolle ob es ein Deutscher in die WM schafft .

    Was nützen " günstige " Einsteigerautos , wenn nach 1 oder 2 Jahren kein Geld vorhanden ist um sich ein R4 oder R3 Auto leisten zu können !?

    Wer sagt denn das mit 18 Jahren in einem Einsteigerauto angefangen werden muss !? Es gibt Jugendliche die schon mit viel jüngeren Jahren erste Motorsporterfahrungen sammeln und mit 16 ...17 Jahren schon in einer EM oder WM fahren und dort richtig gut sind . Ja die fahren Kart haben aber ein gewisses Grundwissen auf das man aufbauen kann, man muss ihnen den Rallyesport nur schmackhaft machen und ihnen eine gute Perspektive bieten !

    Deine Elektro Geschichte mit Motoradhelm ist doch genau das Gegenteil was beim Rallyesport gefordert ist ! Rallye bedeutet am schnellsten von A nach B zu kommen , bei der Elekto Geschichte hast Du ne Tüte voll Strom und musst damit ein Ziel erreichen , wohlmöglich gewinnt nicht der Schnellste sondern der Langsamste weil er noch reichlich Strom in der Tüte mit ins Ziel gebracht hat .

    Warum muss sich denn in Deutschland der Rallyesport ändern , damit ein Deutscher in der WM fährt !? Lassen wir das Talent doch einfach in Belgien , Frankreich oder in den Nordländern fahren , in den Ländern funktioniert Rallyesport !

    Am Ende funktioniert es aber nur mit Geld, mit viel Geld und einem Konzept das auf mindestens 7- 8 Jahre angelegt und gesichert ist und man braucht einen jungen Mann oder eine junge Frau die bereit diesen Weg mitzugehen und bereit ist auf vieles zu verzichten !

    Wie schon geschrieben , es scheint diesen jungen Mann oder die junge Frau nicht zu geben , die bereit ist diesen Weg zu gehen und das hat nichts damit zu tun das im Rallyesport in Deutschland nicht alles Rund läuft !

  • Ich steig mal hier ein...

    Es wurde ja schon viel gesagt. Wirtschaft, Politik und Stimmung gegen das Auto.


    Nimmt man den amtierenden Weltmeister her so erfreut er uns mit der Dokumentation seiner Fahrversuche wo manch Zeitgenosse nicht mal richtig Fahrrad fahren kann.

    Mit 8 im eigenen Auto quer unterwegs, gefilmt vom Vater. Tausendfach geliked würde sich hier mit Sicherheit der eine oder andere finden dem dies nicht gefällt, da er erst ab 17 in Begleitung Auto fahren darf...

    Da fehlt sicher auch der eigene Grund und Boden wo man mit dem Nachwuchs fahren kann. Und selbst wenn, dann wird eben wegen dem Lärm oder unnötigem Hin und Herfahren angerufen.

    Das ist doch die Mentalität die uns von den erfolgreicheren Nationen unterscheidet.

    Wird der Filius erwischt ist es nichts mit Führerschein und man darf statt zur WRC zur MPU.

    60.Rallye Lutherstadt Wittenberg R70
    8. März 2025 8)

  • ...

    Wird der Filius erwischt ist es nichts mit Führerschein und man darf statt zur WRC zur MPU.

    Dazu gibt es in der Kankkunen Biografie viele schöne Geschichten ...

    Man bekommt den Jungen aus dem Dorf, aber nicht das Dorf aus dem Jungen...

  • Dann mal rein in den Ring... Hier ist ja wirklich von fast allem etwas. Zur Eingangsfrage, ich glaube immer noch an das Talent, dann kommt der Rest. Also ein Talent, wie Röhrl, Ogier, Loeb. Das Problem ist, was ist schlimm daran, wenn so einer nicht aus Deutschland kommt? Der Rallye Sport macht auf DRM Ebene viel Spaß, ebenso im Nationalen. Ist es denn erstrebenswert, so wie nur als Beispiel Lefebvre bei der Monte mit 180 km/h zwischen Planke und Felsen, Auto in der Luft, durch die Berge zu knallen? Um nicht mal im WRC 1 zu sitzen? Unsere Fahrer haben auch mal 150-180 km/h im Wald drauf, sind aber Abends bei der Siegerehrung, kehren zu ihren Familien zurück, hatten Spaß, wie auch die Fans. Kommt dann einer mit so einem Nagel im Kopf, bereit so reinzuhalten, kriegt der seine Chance von denen, die jetzt schon Fahrer unterstützen. Da sind wir bei einem Hauptthema, womit anfangen? Als Beispiel, es gibt nicht nur die schönen Volvo, mir geht die Auto Geschichte des aktuellen Saarland Meister auf den Wecker! Dessen Auto wird seit fast 2 Jahren zum Verkauf angeboten! Für ca. 5-6000 Euro! (Sorry, vielleicht reichen auch 4900 Euro bar? :D ) Ein Corsa in Opel Farben, von einem sehr schnellen Fahrer zu vielen Klassensiegen und zur Meisterschaft gefahren. (Das könnt Ihr doch auch, oder? ;) :/) Selbst in vielen Runden auf der Nordschleife fällt das Fahrzeug den Fachleuten und anderen Fahrern auf. Steht wie Blei im Fahrzeugteil. Mal sehen, wie das Team 2023 unterstützt wird? Was für mich nicht geht, ist 3,5,7 Jahre zu lernen. Oder auf der Playstation zu suchen, das mag bei der Rundstrecke klappen, aber nicht, wenn es in den Wald geht! Übrigens bin ich immer noch um jeden froh, der aus der Masse der Rennfahrer erfolgreich zur Rallye gefunden hat! Solange das noch geht! Da wird für mich in der politischen Lobby Arbeit am meisten versäumt, von uns, von den Verbänden, von der Industrie! Gerade die lässt sich vereinnahmen, als wären Auto Gegner die Mehrheit. Ein Tempolimit würde dem Motorsport schaden, wer kümmert sich um richtige Argumente? Schon die Berechnungsgrundlage der WHO aus den neunziger Jahren zu den ermittelten Schadstoff Werten hat sich umgedreht, hat aber heute noch Bestand. Hier wird zur Mäßigung aufgerufen, beim randalieren in der Stadt ja, dafür sorgen schon andere, aber nicht in der Diskussion. Mit Leuten, die Null auf andere Meinung reagieren, ganz undemokratisch. Beispiel? Ein Minister, heute in einem anderen Amt, scheitert mit dem Tempolimit deutlich im Bundesrat, später genauso deutlich im Bundestag. Ihn interessiert auch nicht, was im Koalitionsvertrag unterschrieben wurde, wie ein Kind am Bonbonregal beharrt er auf seine Meinung. Und zieht damit unwissende Talkshow Moderatoren mit, die auf den vermeintlich modernen Zug aufspringen wollen. Vermeintlich? Mehrheit? Wieviel Jünger hatte denn Fridays for Future nach ein paar Wochen? Einen Bruchteil von Fridays for Hubraum nach einer Woche! Durften die jemals vor einem Parlament oder der EU sprechen? Hoffentlich haben wir noch länger unseren Motorsport, mit leichten Veränderungen, aber dafür müssen alle bei jeder Gelegenheit sehr viel offensiver mithelfen, vor allem außerhalb der Motorsport Szene. Sonst brauchen wir wirklich nicht über viel Geld, Entbehrungen, Alter, Gelegenheiten oder Vergleiche mit anderen Ländern zu reden.

  • Hallo zusammen,

    ich versuche mal etwas auf die Kritiken einzugehen.

    Warum nicht jünger anfangen: In der Regel sitzt ein sehr guter Fahrer mit 14 nicht mehr im Kart. In der Rundstrecke bist du dann in der Formel 4 (gewesen) oder in einem kleinen Markenpokal (VW Up, früher Ford Fiesta, Citroen Saxo usw.). Bevor also jemand mit 17/18 in D in die Rallye einsteigt, ist er bereits in der Rundstrecke. Wer es bis 17/18 im Kart aushält, hat entweder nicht das nötige Kleingeld für ein größeres Projekt oder es fehlt das Talent für einen geförderter Aufstieg. Ich denke, die Anzahl der Fahrer, die solange Kart fahren, um auf die Rallye zu warten, ist verschwindend gering. In dem Alter sind 99% auf schnellen Fortschritt aus. Gründe sind bekannt.

    Ein paar wenige steigen dann auf Autocross um, was aber aus meiner Sicht nicht die entscheidende Talentschmiede für den Rallyesport ist.

    Tempolimit = Schaden für den Motorsport: Finnland, Norwegen, Schweden, Frankreich haben alle Tempolimits und trotzdem klappt der Motorsport dort besser als in Deutschland. Allein am Tempolimit kann es also nicht liegen. Steile These von mir, aber vielleicht wäre sowas auch ein Zeichen im Sinne von "Rasen auf der Straße ist sinnlos. Wer jedoch die Grenzen seines Fahrzeugs erleben will, hat die Möglichkeit, das bei abgesicherten Rennen zu tun". Das bringt mich unter anderem zu einem weiteren Punkt: Wir haben direkt in der Nähe eine Rennstrecke, die auch regelmäßig freies Fahren angeboten hat. Fragt man die Autobegeisterten aber, wann sie mal dort waren kommt immer das gleiche: 40€ für 15 min fahren? Das ist es mir nicht wert. Stattdessen werden für 50 € Sticker gekauft und das ganze Auto beklebt und auf dem Rewe Parkplatz macht man dann wieder Faxen. Das zeigt eine sehr arrogante Oberflächlichkeit, wie es hier in Deutschland leider allzu üblich ist. Und an dieser Stelle müssen alle ran. Begeisterung für Technik schaffen, Vorurteile entkräften und die passenden Bedingungen schaffen. Aktuell ist es aber eben einfacher mit 250 über die Autobahn zu knallen, als mit 150 durch den Wald. Gäbe es die eine Option nicht mehr, würde die andere sicherlich interessanter (Vermutung meinerseits gepaart mit persönlichen Erfahrungen)

    FFF und Fridays for Hubraum: Gelungener Social Media Coup, mehr aber auch nicht. Schaut man mal, was mit dem Hashtag FridaysforHubraum so gepostet wird, braucht man sich fast nicht zu wundern, wenn davon niemand in Talkshows eingeladen wird. Sicher hatte der Initiator eine Message, die er damit rüberbringen wollte. Mittlerweile sind viele Beiträge der verschiedenen Ableger durchsetzt von Gewaltfantasien (Aktivisten überfahren, Grüne hängen, etc.) und plumpen Populismus (Grüne Bäh, Gemüse doof, alles teuer, wir sind die Größten). Damit sind diese Seiten kaum zu unterscheiden von denen einer bestimmten Partei. Und damit will sich auch nicht unbedingt jeder identifizieren müssen.

    Und auch wenn Energieeffizienz-Wettbewerbe keine richtigen Rallyes sind (da gebe ich Dir vollkommen recht, Lauda), können wir damit zumindest die Rallye-Blase öffnen und den Zugang für neue Interessenten leichter gestalten. Und wenn dann der ein oder andere Teilnehmer der EEC die Besonderheiten des Rallyesport nur kennlernt, weil man bei einer gemeinsamen Veranstaltung ist, kann das schon reichen, um Interesse zu wecken. Ob daraus ein Weltmeister wird ist sicherlich fraglich. Aus ihm kann aber auch mal ein Gemeinderat oder Bürgermeister oder Amtsmitarbeiter werden, der den Rallyesport nicht pauschal als unnötig abtut und damit Veranstaltungen verhindert. Ein zukünftiger Weltmeister wird nicht einfach so Weltmeister und wie auch schon richtig geschrieben wurde, sind einfach bestimmte Bedingungen notwendig. Die werden wir als Fans und Fahrer aber nicht alleine herbeiführen, sondern müssen es aktiv vorantreiben und mit schlüssigen Argumenten begründen.

    Wenn natürlich Leute nicht auf Meinungen reagieren, kann das mehrere Gründe haben. Entweder interessiert diese Leute die Meinung nicht oder sie sind nicht fähig, konstruktiv drauf zu antworten. Beides wird in der Regel durch die Wähler bestraft, sodass sich dieses Problem irgendwann auflöst. Bündnis90/Die Grünen waren schonmal an der Regierung beteiligt und haben den Rallyesport auch damals nicht abgeschafft (kein explizites Grünenbashing, sondern ein Beispiel, weil das hier öfter kommt). Das wird auch dieses mal nicht passieren, wenn man bedenkt, wie lange wir auf so manch andere Entscheidung schon warten (müssen).


    VG
    Pascal

  • Also mit 14 Jahren hab ich noch niemand in einem Markenpokal auf der Rundstrecke gesehen !

    Ja vielleicht fahren 17 ..18 jährige noch Kart weil das Geld für ein Formel Auto nicht aufgebracht werden konnte . Was spricht aber dagegen so einen 17 oder 18 jährigen ( mit Vorkenntnissen ) für Rallye zu begeistern !?

    Nur mal als Beispiel , wir hatten so jemanden für eine Sichtung eingeladen und ich kann nur sagen , der hat nach 3 Tagen im Auto mit einem erfahrenen Beifahrer abgeliefert , da konnte sich so manch "Rallye Junior" 3 Jahre älterer eine Scheibe von abschneiden ! Der junge Mann kam leider nicht in Frage , weil er und auch seine Eltern für die Zukunft andere Prioritäten gesetzt hatten .

    Ich weiß ich wiederhole mich , aber das ist der einzige und meiner Meinung nach richtige Weg der gegangen werden muss um einen Deutschen in die WM zu bekommen ! Egal in welche Richtung sich der Rallyesport in Deutschland entwickelt und viele Vorschläge und Anregungen die hier geschrieben wurden , umgesetzt werden , wird kein Talent nur Ansatzweise in Europa oder der Welt landen ! So lange es wichtiger ist ein Auto heil ins Ziel zu bringen weil sonst der Rest der Saison gefährdet ist , wird es nie für ein Niveau reichen um in EM oder WM in der Spitze mitzufahren!

  • Ich hatte es glaub ich an anderer Stelle schon geschrieben, der einzige Deutsche bei dem ich mir vorstellen kann das man ihn in naher Zukunft mal in der WM sieht ist Fabio Schwarz. Der hat den Background von Armin und saß auch schon sehr früh im Rallyeauto. Hoffe er hat auch den Willen und die Ausdauer dann könnte es was werden.

  • Ich versuche es kürzer, sonst wiederholt es sich... Wie sagte mal jemand, wichtig ist auf dem Platz! Und wenn es auf der Strecke nicht reicht, ist es kein Weltuntergang. Trotz der Sehnsucht nach einem deutschen Weltmeister, die Welt soll zusammen wachsen, freuen wir uns mit den Ländern, wo es gerade geht. Bei uns ist es eben zur Zeit die DRM, ich sage extra nicht: nur die DRM! Fabio Schwarz wünsche ich ein internationales Programm, vor allem das es finanziell passt, ich fürchte, bei 1 bis 2 Schäden wird es schwierig. Und genau deshalb muss der Motorsport dafür eintreten, für Sponsoren salonfähig zu bleiben. Dazu gehört das Meinungsbild in der Öffentlichkeit. Für mich kann ein Tempolimit als größter Trumpf unserer Gegner der Sargnagel für unser Hobby werden. Denn was im Ausland seit Jahrzehnten limitiert ist, funktioniert bei uns nicht. Kaum einer kauft noch etwas, was er nicht einmal benutzen könnte! Das dadurch die Rennstrecken voller werden, habe ich mal Experten gefragt, die haben es verneint. Deshalb hoffe ich, das die Entscheider standfest bleiben. Darum meine ich, man muss gegen falsche Berechnungen gegensteuern. Das ist mit Leuten, die, wenn sie mit dem Auto hassen nicht weiterkommen, beginnen, die Tiere wegen ihrem Co 2 Ausstoß in Frage zu stellen, doch ganz einfach. Schade, das hier das missbrauchen von Friday for Hubraum benutzt wird. Mir ging es um die vielfach höhere Zahl der Autofreunde, für mich das größte Versäumnis, das sich keine Leitfiguren fanden, die Bewegung sich unterwandern ließ. Wir hätten ganz sicher mit einem so großen Gegenpol im Motorsport profitiert!

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