Warum laufen die Beifahrer immer zur ZK?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal nachfragen, warum bei 200er Rallyes ("größere" bin ich noch nie gefahren), die Beifahrer immer ca. 5 Minuten vor der Sollzeit aus dem Auto aussteigen und an die rote ZK vorlaufen, dort warten und dann ihren Fahrer zur Sollzeit hereinwinken. Dass man das bei schönen Wetter macht, um mit den anderen Beifahrern noch ein kleines Schwätzchen zu halten, kann ich verstehen, aber die Beifahrer machen das auch bei strömendem Regen und eisiger Kälte.
    Mein Beifahrer bleibt immer im Auto sitzen und eine Minute vor der Sollzeit fahren wir zur roten ZK vor und wenn die Sollzeit erreicht ist, streckt er die Bordkarte heraus und lässt die Zeit eintragen. Dabei müssen wir uns manchmal von anderen Teilnehmern (Beifahrer, die an der ZK stehen) dumme Sprüche anhören.
    Bei den 200er Rallyes wird doch immer alles getan, dass möglichst viel "internationaler Flair" entsteht (z.B. Rampenstart, Start nach den neuen Funkuhren etc.), ich habe allerdings noch nie auf Eurosport gesehen, dass bei einem WM-Lauf ein Beifahrer an der ZK aussteigt...

  • das macht man normalerweiße auch nur wenn es am start zu verzögerungen kommt und man mit dem auto noch nicht bis zur ZK vorfahren kann

  • wie schon gesagt, das geht alles wenn du als einer der ersten 10 Autos an die ZK kommst..... aber danach kannst du es meistens vergessen da sich Verzögerungen einwirken....deshalb latschen wir alle zur ZK und das auch bei scheiß wetter....


    wo es meistens ohne Probleme geht ist bei nat. A veranstaltungen aber auch da siehe Sachsenrallye wars es auf WP 5 oder 6 so das wir laufen durften da noch 30 Autos vor der zk standen und sie dann auch noch neutralisiert wurde

  • In die Kontrollzone an der ZK, welche durch Symbole auf denen eine Uhr abgedruckt ist, darf immer nur ein Teilnehmer mit seinem Wagen stehen. Da aber an der Kontrollstelle eine Stempeluhr ist bzw. die Zeit von dem Posten in der Bordkarte eingetragen wird, geht der Beifahrer dort hin. Wenn die Uhr die gewünschte Zeit einzeigt, darf der Wagen in diese Zone einfahren. Danach ist dieser Bereich wieder zu räumen. Bei einem Rückstau am Start der WP, kann es schon mal passieren dass man auch die Kontrollzone als Rückstauraum benutzen muss.

    Thomas M.
    0170 38 20 483

  • Nabend,


    neben den scbon gemachten Ausführungen...


    Zu der Zeit, wo ich den Co gemacht habe mussten wir meistens die Bordkarte in eine Stempeluhr stecken. Und dazu musste man halt aussteigen. Sowas gibts auch heut noch. Irgendwie ist der Beifahrer-Tratsch vielleicht auch ein Stück Tradition.


    Auch als Fahrer würd ich mitunter vor der WP gern nochmal aussteigen und mir die Beine vertreten. Wenn da mehr als 5 Autos stehen mach ich das meist auch. Bisschen rumlaufen, Schwätzchen halten, "was habt ihr denn für eine Zeit gefahren, wie fandest du diese fiese Stelle..."


    Ist bei meinem Co genauso, der quasselt auch mal gern mit jemand anders als immer nur mit mir ;)


    Gruss Jo

  • Es gibt genug Beifahrer, die nicht mal eine richtige Uhr dabei haben. Dann muss man halt auf die ZK Uhr schauen.
    Dann gibt es Raucher, die noch schnell eine Schmauchen müssen.
    Oder man ein Nerverl als Fahrer, den mal als Co gerne mal alleine läßt.
    Seit flächendeckend Funkuhren eingesetzt werden ist wenigstens das Thema "Zeitunterschied" vergessen. Ich hatte mal auf einer Cadolzburg 200er einen Zeitunterschied von acht Minuten zwischen zwei ZK.

    Es heißt Rallyefahren, nicht Rallyebasteln.

  • Mit Funkuhren und ein wenig Erfahrung und Reglementkenntnis kannst Du als Beifahrer immer sitzen
    bleiben.
    Wer will schon gerne kalte und nasse Füsse, wenns nicht sein muss .....
    Aber es gibt schon reglementkonforme Möglichkeiten,
    dass mehrere Autos im richtigen Zeitfenster in der
    Kontrollzone sind.
    Damit kann man auch die Startreihenfolge an der
    WP beeinflussen, ohne dass es zu Strafzeiten kommt.
    Aber aufgepasst: Überholen in der Zone ist nicht !


    Ansonsten ist der Fussweg zur ZK nur Zeitvertreib und
    Muskelauflockerung.

  • Was machst Du, wenn die WP z.B. auf Grund eines Unfalls für 15 min gesperrt war und die Zone nach der ZK bis zum Start nur 50m lang ist ? Dann hast Du aufgrund des Rückstaus einige Autos vor Dir an der ZK, obwohl Du aufgrund der Deiner Funkuhr und Deiner Erfahrung :)) superpünktlich bist und dann ???
    Und wenn wirklich mehrere Autos in der Kontrollzone stehen, wie willst Du bis zur ZK vorfahren, damit der Co. die Bordkarte aus dem Fenster geben kann ?


    MfG Ralf (noch älter & noch grauer)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom !

  • Wenn es an der ZK zu "Stau" kommt, da es vielleicht einen Unfall auf der Wp gab, muss mein Beifahrer natürlich zur ZK laufen, damit er die richtige Zeit eingetragen bekommt, aber das passiert im Schnitt an einer ZK pro zwei Rallyes.
    Ich stellte die Frage, da ich den Eindruck habe, dass mind. 95% aller Beifahrer prinzipiell aussteigen und zur roten ZK vorlaufen (und das bei jedem Wetter).
    Aber so wie ich das aus Euren Antworten rausgehört habe, ist das vollkommen unnötig (es sei denn man will aussteigen um z.B. ein Schwätzchen zu halten).

  • Bimmer:


    du hattest geschrieben, dass ihr euch häufig dumme sprüche anhören müsst... den grund dafür würd mich jetzt doch bisl mehr interessieren, da ja viele hier schreiben, dass aussteigen nicht immer nötig ist...


    liegts evtl. daran, dass die "stempler" ans auto laufen müssen und ihr "bequem" sitzen bleibt??


    Gruss

  • Der wohl entscheidenste Grund, weshalb der Beifahrer zur ZK gehen sollte, ist die "Kontrolle der Zeit" an der ZK.


    Auch wenn die eigene Uhr des Co noch so genau oder vielleicht sogar nach der Funkzeit eingestellt wurde, maßgebend ist allein die Zeit an der ZK. Es hat schon oft Fälle gegeben, dass die Uhren dort falsch laufen, mal eine Minute vor, mal zwei zu langsam. Vielleicht, weil sie nur falsch justiert wurden. Dennoch gilt nur diese Zeit. Außerdem gibt es noch lange nicht überall Funkuhren. In Deutschland kann man den Zeitnehmer als erstes Team vielleicht noch über den Fehler informieren, doch im Ausland wird das schon schwerer. Deshalb gehen viele Beifahrer nach vorne, vergleichen die eigene mit der ZK-Zeit und haben dann Gewissheit, dass man auch zur richtigen Minute (frühestens eine Minute vor der Stempelzeit) in die Kontrollzone einfährt und eben nicht zu spät oder zu früh.


    Dass nur ein Auto in der Kontrollzone stehen darf, ist quatsch. Wenn zwei Autos oder sogar mehr zur gleichen Zeit stempeln müssen, geht das gar nicht anders. Ebenso bei einer Verzögerung.


    Das die Beifahrer an der ZK noch mal miteinander reden, die WP-Zeiten vergleichen oder sogar eine Zigarette rauchen, ist aus meiner Sicht nur zweitrangig.


    Überholen ist in der Tat verboten. Die Startreihenfolge kann man zwar mit einem kleinen Trick ändern, nur erwischen lassen sollte man sich dabei nicht. Außerdem geht es nur mit dem Fahrzeug, dass direkt vor oder nach einem selbst startet. Macht z.B. Sinn, wenn der Vorausfahrende mit einem Defekt startet (Platten, nur noch einen Gang) und sehr langsam über die WP fährt. Weil auf engen Prüfungen das Überholen oft unmöglich ist, könnte folgendes passieren. Das Team mit Defekt muss um 12:03h stempeln, das Auto dahinter eben um 12:04h. Weil dieser aber schon eine Minute vor seiner Zeit in die Kontrollzone fahren darf, rollt er sofort ab 12:03h ans rote Schild. Das defekte Auto folgt (mit ein bisschen Absprache) unmittelbar dahinter und stempelt noch um 12:03h zu seiner richtigen Zeit. Weil dieses Team in der Zone aber nicht mehr überholen darf, muss es warten, bis das schnelle Team um 12:04 h korrekt stempelt. Danach fahren beide zum Start und der schnelle darf zuerst auf die Piste.


    Hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
    Gruß
    Peter Göbel

  • So eine niedrige Startnummer hatte ich persönlich nur in der Zeit, als die G5 in Südbayern als erste starten durften.
    Als "Hinterbänkler" kann man seine eigene Zeitvorstellung mit der der Vorderleute vergleichen. Wenn der Beifahrer vor mir seine Bordkarte hinlegt, sollte es noch genau eine Minute bis zu meiner Zeit sein.


    Unterschätzt aber nie den beruhigenden Effekt der Frischluft.

    Es heißt Rallyefahren, nicht Rallyebasteln.

  • Das kann stimmen, vielleicht aber auch nicht.
    Was ist, wenn dieser Co auf der vorherigen WP eine Minute vor seiner Zeit gestartet wurde. Oder er sich verrechnet hat bis eben zu der nächsten ZK? Dann stimmt der Abstand von einer Minute nicht mehr und man kann sich nicht mehr auf den Vordermann verlassen.


    Besonders oft passiert das doch bei Rundkursen. Drei oder vier Autos werden auf einmal gestartet, alle haben (warum auch immer) eine einheitliche Startzeit. Und der fünfte stempelt an der nächsten ZK eine Minute nach seinem Vordermann. Schon wieder stimmt nix mehr.
    Und das passiert auch noch mit Startnummer 100.

  • Hallo R.B.,
    das mit älter wird Dir schwer fallen, grauer geht aber nicht ....
    Klar, wenn´s Stau gibt muss ich auch den faulen
    Kadaver quälen.
    Aber drollig ist es schon, wenn´s richtig eklig draussen
    ist und die Kollegen sind in den Wind stellen !

  • Hallo Peter,


    wir haben das neulich auch so gemacht, als wir mit Reifen und Fahrwerk bei Sturzregen verwachst hatten.
    Es funzt also in der Praxis und ich wüßte nicht, wo was dagegen steht.


    Also 2 kleine Fragen zu Deinen Ausführungen:


    Überholen ist in der Tat verboten. - Wo steht das?


    Die Startreihenfolge kann man zwar mit einem kleinen Trick ändern, nur erwischen lassen sollte man sich dabei nicht. - Warum nicht und wie würde dies bestraft?


    Danke und Gruss

  • Nimro2910:
    Genau das ist der Grund für die Sprüche: Wenn es draußen kalt u. windig ist und evtl. noch regnet, sitzt mein Beifahrer im Auto und reicht die Bordkarte zum Stempel raus, während andere von hinten an die ZK vorlaufen und im Regen stehen.


    Mittlerweile gibt es bei (fast) allen 200er Rallyes Funkuhren, d.h. man kann sich zu 99,9% auf die Uhr, die man morgens mit ner Funkuhr abgegleichen hat (oder man hat ne Funkuhr im Auto) verlassen.
    Aber selbst wenn die Uhrzeiten mal nicht zueinander stimmen sollten, bemerkt man das noch an der ZK, da man ja eine Minute vor der Sollzeit schon an die rote ZK vorfährt. Dort kann man aus dem Auto raus die offizielle ZK-Uhr ablesen und dann genau zur Sollzeit die Karte rausstrecken.


    Zum Thema Strarteihenfolge beeinflussen: Wenn vor einem ein deutlich langsameres Auto ist, kann man den ja auch fragen, ob er eine Minute zu spät stempelt und einen vor lässt (man hat ja pro Sektion 15Minuten Karenzzeit).
    Mir ist letztes Jahr bei ner Rallye auf der vorletzten Prüfung der Bremsbelag vorne rechts weggeflogen. Die letzte Wp war ein kleiner Zuschauerrundkurs und da ich den hinter mir nicht aufhalten wollte, bzw. beim Überholen behindern, hab ich einfach eine Minute zu spät gestempelt und ihn vorgelassen. Ich denke, bei ner 200er Rallye (bei der es im Prinzip um nichts geht), sollte so etwas möglich sein. Ob das bei einer internationalen Rallye (bei der es um viel Geld geht) auch noch so sportlich fair klappt, weiß ich nicht...

  • Ja, stimmt schon, nach Rundkursen kann man sich nicht auf die Zeit der Vorderleute verlassen. Das gilt auch, wenn seit dem letzten Regrouping der Vordermann ausgefallen ist. Da hilft wirklich nur die Zeitschätze oder Aussteigen.


    Ich habe mir das Rallyereglement nocheinmal vorgenommen und tatsächlich kein Überholverbot gefunden.
    www.dmsb.de/downloads/473/Rallye_Reglement.pdf
    Aus Art 18 ergibt sich: Fährt man in eine Kontrollzone ein, muss man innerhalb einer Minute eine Zeit bekommen. Der Zeitnehmer trägt die neue Startzeit für den nächsten Abschnitt ein, natürlich in der Reihenfolge "first in first out". Damit steht die Startreihenfolge fest.
    Von der Reihenfolge der Fahrzeuge oder von Überholverbot ab gelber Ankündigung steht nichts drin.
    Stehen also mehrere Fahrzeuge gleichzeitig an einer ZK, könnte man sich vor oder zurückstempeln, solange man innerhalb seiner Sollminute stempelt.


    Verspäteter Start zu einer WP durch Team-Verschulden -> 1 Min je Minute
    Startverweigerung zur zugeteilten Zeit -> mindestens 10 Minuten

    Es heißt Rallyefahren, nicht Rallyebasteln.

  • Das Überholverbot steht nun im aktuellen Reglement nicht mehr drin.
    Auch ist die zusätzliche Zeit von weiteren 5 Minuten für einen Reifenwechsel in der Kontrollzone vor einer WP nicht mehr drin. Hab eben eine Version von 2001 in die Hände bekommen, da war das noch aktuell.

  • Also meine Beifahrerin machts um mit den schon dort stehenden zu quatschen :D
    Man hat ja bei den meisten 200er Rallyes genug Zeit dazu...
    Nee Scherz bei Seite, wie schon angesprochen sollen die Fahrzeuge wenn möglich in der richtigen Reihenfolge stehen... also steigt der Co aus und rennt (damit er in seiner Zeit ist) zur ZK, denn mit dem Auto kommt man da meist nicht hin, was würde das denn für ein Gedränge geben :D
    LG Sandra

    :eek: ///DP-RACING/// Renn- und Rallyesport Düsseldorf

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!