Beiträge von Lucullus

    Für technisch interessierte Rallyefans wäre größere Vielfalt bei den Fahrzeugkonzepten natürlich schon schön. So wie es in den 80ern war - Allrad gegen Heck, Mittelmotor gegen Frontmotor, Saugmotor gegen verschiedene Formen der Aufladung, Karosse gegen Gitterrohrrahmen, sowas ist faszinierend. Vor allem könnte man dann sehen wie gut diese technischen Lösungen abseits vom Marketinggerede wirklich sind. Bestes Beispiel sind da die Allradsysteme: Bei den "zivilen" Autos wird immer wieder betont, dass die allgegenwärtigen Hang-On Systeme durchaus fahrdynamische Qualitäten haben können (neue Haldex oder der "Wunderallrad" vom Focus RS) aber im Motorsport wird, wenn es die Regeln zulassen nachwievor der klassische Diffgesteuerte Allrad mit hecklastiger Drehmomentverteilung benutzt, der konzeptionell identisch zu dem im WRX STI ist und dort aber von der Presse als altmodische "Dinosauriertechnik" bezeichnet wird.

    Der Trailer ist irgendwie sehr VAG-lastig, nur noch ein RX Fiesta kommt vor, sonst nur VW/Audi.
    Aber der 911er wird sicherlich sehr interessant, vor allem, weil Codemasters den Sound der Autos immer hervorragend dargestellt hat.

    Ja so muss es wohl sein. Dann ist das aber im Interview etwas undeutlich formuliert weil erst die Rede von Serienteilen ist und dann beim Motor steht "In diesem Punkt gibt uns das Reglement mehr Freiheiten. Vorschrift ist, dass der Motor des Rallyeautos von einem Serienmodell des Konzerns abstammen muss."
    Wenn bei allen Teilen Fahrzeuge vom Konzern genutzt werden können, stammt sicherlich auch einiges vom A1 quattro.

    Wenn ich das im Artikel richtig verstanden habe hatte nur Ott dieses Setup bzw. die Veränderungen bekommen.


    Ja, so hab ich das auch verstanden, aber dafür muss es ja einen Grund geben. Im Artikel werden nur Vorteile dieses Setups beschrieben also warum lässt Toyota die anderen mit einem vermeintlich schlechteren Setup fahren? Vielleicht liegt es auch am Reglement von der FIA? Oder die anderen Fahrer mögen das Setup einfach nicht. Es werden ja sicherlich bei den Tests alle Fahrer die verschieden Varianten gefahren sein.

    Das ultimative Erfolgsrezept scheint dieses Setup aber dennoch nicht zu sein. Denn sonst wären ja die anderen Teams oder zumindest die anderen Toyotafahrer auch so unterwegs gewesen. Es muss wohl die Kombination aus Ott Tänaks Fahrstil und diesem Setup sein die hier besonders gut funktioniert. Als Andreas Mikkelsen vor einiger Zeit mal den Citroen C3 gefahren ist, gab es einen Artikel, wo erwähnt wurde, dass er bei Tests unter anderem durch eine weniger hecklastige Drehmomentverteilung die Fahrbarkeit des C3 offenbar recht deutlich verbessern konnte. Dazu kommt noch, dass man die Drehmomentverteilung nur durch Austausch des Mitteldifferentials ändern kann, was sicherlich sehr zeitaufwendig ist.
    Dafür spricht allerdings wieder, dass ein großer Teil der Allradler im Motorsport seit Gruppe B Zeiten mit hecklastiger Verteilung unterwegs waren. (Delta S4,205 T16, später sogar der S1 E2, Escort Cosworth...)

    Wobei man es ja auch so sehen könnte: Entweder er ist tatsächlich selbst Schuld an den schlechten Ergebnissen in letzter Zeit, dann wäre es gut, dass er aufhört, oder das Team ist Schuld (weil es kein gutes Auto baut oder ihm soviel Druck macht, dass er zu riskant fährt), aber dann wäre es auch gut, dass er aus dem Team raus ist. Kurz gesagt: Als WRC Fahrer muss man schnell und unfallfrei fahren. Wenn man das nicht kann oder kein Team findet, dass einem das ermöglicht hat man halt Pech. Robert Kubica war auch teilweise sehr schnell unterwegs zwischen seinen zahlreichen Crashs, aber schnell sein reicht eben nicht.

    Ja, das mit der Handbremse funktioniert tatsächlich so, man sieht bei den Autos am Handbremsmechanismus neben dem zusätzlichen Geberzylinder, über den die Hinterräder dann gebremst werden, noch eine zusätzliche Hydraulikleitung, die die Kupplung betätigt um die Hinterachse zu entkoppeln. Interessant wäre aber auch, was beim "normalen Bremsen" passiert, also ob über ein Steuergerät die Trennkupplung betätigt wird beim Bremsen oder ob die Kupplung, wie bereits vermutet, gar nicht 100% kraftschlüssig schließt und durchrutschen kann. Allerdings hätte man dann ja auch das Problem dass beim Beschleunigen weniger Drehmoment nach hinten übertagen werden könnte.

    Hallo zusammen, ich hab eine Frage zur Technik der R5 und WRC (bis 2016): Bei diesen Fahrzeugen steht in den frei verfügbaren technischen Daten, dass kein Mitteldifferential verwendet wird, und die Verbindung zwischen Vorderachse und Hinterachse nur bei Betätigung der Handbremse durch eine Kupplung getrennt wird. Auf Bildern vom Inneren des Polo WRC kann man am Bremspedal jedoch auch ein Waagebalkensystem zur Bremskraftverteilung erkennen. Nun müsste ein solches System in Kombination mit dem starren Antriebsstrang doch eigentlich keine Wirkung haben, da ja auch Bremskräfte über die Kardanwelle übertragen werden würden. Außerdem wäre das Blockieren von nur einer Achse unmöglich. Ein Techniker aus einem R5 Team, hatte mir gesagt die Kupplung zwischen den Achsen würde Schlupf zulassen, aber ganz sicher schien er da nicht zu sein.
    Kennt sich hier jemand damit aus und kann mir genaueres dazu sagen? Spielt eventuell die Elastizität der Antriebswellen eine Rolle?