Beiträge von Thorin

    Grundsätzlich würde ich einfach mal empfehlen, sollte man sich frühere Wertungsprüfungen ansehen. Die Möglichkeit, dass die interessanteren Teilnehmer dann im Lauf der Veranstaltung schon ausgefallen sind, ist ja doch durchaus gegeben.

    Der Hinweis für die Sachsen Rallye ist hier ein wenig einfacher umzusetzen. Die Glückauf-Brücke befindet sich in der Stadt, da gibt es Parkmöglichkeiten, und es gibt Adressangaben.


    Aber mal ein Hinweis wie eine Rallye "gemacht" wird, bzw. wie die Auswahl der Wertungsprüfungen erfolgt. Und nur als Hinweis ich betrachte hier jetzt keine "spezielle" Zuschauerprüfung.

    Gesucht wird natürlich eine interessante Streckenführung für die Teilnehmer. Es soll keine 500 Gerade, 90°-Abzweig, 600m Gerade, 90°-Abzweig-Orgie werden, also sollten die Strecken schon ein wenig selektiver sein. Dann wird anschließend gekuckt, welche Straßen sind davon überhaupt betroffen, besteht eine Möglichkeit diese Strecke auch gesperrt zu bekommen, bzw. wie groß ist der Aufwand hier eine Umleitung aufzubauen. Bei der Thüringen Rallye konnte man eine Bundesstraße in der Ortschaft sperren. In Bayern und anderen Gebieten ist sowas völlig undenkbar. Dann wird geschaut, ob das Ganze denn auch in ein Gesamtkonzept passt. Also ob man die Gesamtkilometer der Rallye nicht ins Extrem treibt. Dann gehts darum, wie viele Anwohner sind betroffen und im schlechtesten Fall "eingesperrt". Dann kürzt man die WP mal so ein, dass man einen adäquaten Platz für Ziel-Zeitnehmer, Stop, Start und ZK hat. Denn man muss ja auch hier bestimmte Anforderungen erfüllen. Dann kommen noch ein paar einzelne Dinge, die von Rallye zu Rallye variieren können.

    Und irgendwann dann wird mal gesehen, wo man überhaupt Zuschauer hinbekommen kann. Dies ist nicht überall möglich. Zumal diese Art von Straßen, die ideal für eine Rallye sind, natürlich auch eher in abgelegenen Gebieten liegen.

    In diesen abgelegenen Gebieten ist eine Adressangabe schon mal schwierig. Wenn man dann Zuschauerpunkte macht, wird bei einer DRM-Veranstaltung schon eher überlegt, wo man dann auch die Zuschauer parken lässt. Bei einer kleineren Rallye wird da nicht sooooo viel darauf geachtet, da die Zuschaueranzahl normal auch nicht soooo groß ist. Häufig ist der Veranstalter auch nicht wirklich für alles verantwortlich, da beispielsweise ein lokaler Verein den Verkaufstand machen darf, somit auch die Einnahmen für sich behalten darf, dafür aber im Gegenzug die Absperrungen macht.


    Zum Thema Programmheft. 25 Verkaufsstellen ist wohl schon das Maximum, das man bei ner Rallye finden wird. Immerhin muss jemand aus der Orga mit allen Stellen Kontakt aufnehmen, muss die Logistik der Hefte regeln und dann kommt auch dazu, dass die Stelle ja überhaupt erstmal will. Häufig sind Rallyes Veranstaltungen die von Einzelnen geplant und organisiert werden. Da bleiben dann solche Aufgaben häufig auf der Strecke, da es wichtigere Themen für die Veranstaltung gibt. Ein blöder Spruch spiegelt das Ganze irgendwie auch wider: Eine Rallye ohne Zuschauer geht. Aber eine Rallye ohne WPs, Roadbook, Ausschreibung, und weiteren solchen Themen geht halt leider nicht...

    Der Unterschied im Rallye Reglement zwischen 2019 und 2021 liegt in diesem Passus genau in einem Satz:

    Art 20.1.2 in 2019: "Fahrzeuge, die den Parc Fermé-Bestimmungen (...) unterliegen, dürfen nur von Fahrern oder Offiziellen bewegt werden. Zu allen anderen Zeiten dürfen die Fahrzeuge von Jedermann von Hand geschoben werden. Die Fahrzeuge dürfen nur durch eigene Kraft und von Hand bewegt werden. Jede Andere Art der Fortbewegung eines Fahrzeugs ist verboten, sofern es nicht an anderer Stelle des Rallyereglements erlaubt ist."


    Art 20.1.2 in 2021: "Fahrzeuge, die den Parc Fermé- Bestimmungen (...) unterliegen, dürfen nur von Fahrern oder Offiziellen bewegt werden. Zu allen anderen Zeiten dürfen die Fahrzeuge von Jedermann von Hand geschoben werden. Die Fahrzeuge dürfen nur durch eigene Kraft und von Hand bewegt werden. Jede andere Art der Fortbewegung eines Fahrzeugs ist verboten, sofern es nicht an anderer Stelle des Rallyereglements erlaubt ist. Ausnahmsweise dürfen Fahrzeuge auf Wertungsprüfungen gezogen oder geschoben werden, um sie auf die Rallyestrecke zurückzubringen oder um diese von der Rallyestrecke zu entfernen."


    Und genau der letzte Satz ist der ausschlaggebende. Insofern war das Verhalten meiner Meinung nach korrekt UND reglementkonform.

    Die Problematik in Bezug auf Zuschauer liegt darin, dass man auf die Genehmigung von anderen angewiesen ist. Jeder Bereich, der offiziell für Zuschauer ausgewiesen wird, muss dann den kompletten Anforderungen der Genehmigungsbehörden entsprechen. Und dieses Konzept kann zwar heute erstellt werden, wird aber heute niemand für Oktober absegnen. Es wird immer auf eine "kurzfristige" Genehmigung rauslaufen, da niemand sagen kann, wohin sich das Ganze bewegen wird. Zudem kann heute noch keiner sagen, ob bis dahin Deutschland / Bayern und Österreich gleich laufen werden.


    Stand heute wird mit Zuschauern geplant, Zuschauerpunkte werden ausgearbeitet und Konzepte dafür dann bei den Behörden vorgelegt. Worauf man sich aber in jedem Fall einstellen kann ist die 3G-Thematik.

    Ausschreibung und Online-Nennungen der 3-Städte Rallye ist online. Es gibt in diesem Jahr die FIA ERT-Veranstaltung in deren Rahmen auch die Deutsche Rallye Meisterschaft, aber auch die Österreichische Staatsmeisterschaft mitfahren wird. ADAC Opel e-Rally Cup wird als separate Veranstaltung ausgeschrieben werden. Zusätzlich gibt es noch eine Rallye 70.

    Link zu ERT/DRM/ORM


    Link zur Rallye70


    Beide Veranstaltungen fahren Wertungsprüfungen in Deutschland und Österreich.

    Die Streckenkenntnisse sollten sich bei allen Beteiligten in Grenzen halten. Immerhin gibt es 4 komplett neue Wertungsprüfungen. Und auch die anderen Prüfungen wurden im Rahmen von aktuellen Rallyes nur einmal im Jahr 2019 gefahren.

    Siehe Ausschreibung , 12 WPs über 147 km

    Tatsächlich.

    Allerdings muss man sich auch den Zeitplan ein wenig genauer ansehen und kann daraus erkennen, warum das so sein kann:

    Die erste WP am Samstag wird vor dem ERC-Feld gefahren. Ab dann fährt man eine komplett eigene Rallye die dann mit der ERC-Veranstaltung bzw. deren Zeitplan nicht mehr viel zu tun hat. Startet der erste Teilnehmer noch 31 Minuten vor dem 1. ERC-Teilnehmer, kommt der erste Opel-Teilnehmer dann ca. 2einhalb Stunden nach dem ERC-Teilnehmer an diese Wertungsprüfung.


    Deutlich längere Ladezeiten lassen dann auch die Reichweiten wieder länger werden. Aber das passt halt leider nicht in den Ablauf einer regulären Rallye. Darum wurde in Stemwede auch nicht mehr gefahren.

    Ich hab mich in Hartberg ein bisserl näher damit beschäftigen können, was wirklich los war. Man muss nur die Ohren offen haben und zur richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, um jemandem, der Bescheid weiß, bei einer privaten Unterhaltung mit einem ehemaligen Staatsmeister zuzuhören (nicht versteckt, ich bin daneben gestanden). Die Sache ist ein wenig anders als manche glauben und dass BRR/Kreisel aus der Affäre natürlich ein wenig Propaganda in ihrem Sinne machen ist klar (und verständlich). Zumal sich die Gegenseite (also die AMF) in Österreich ja prinzipiell zu Kontroversen und Beschuldigungen nicht äußert und auch Berufungsverhandlungen und den genauen Berufungstext möglichst geheim zu halten versucht.

    und was sind dann die genauen Gründe? Vielleicht kannst Du diejenigen, die nicht daneben standen ja aufklären.

    Auch wenn es sich viele nicht vorstellen können, aber als Veranstalter einer Rallye macht man das (zumeist) mal als Erstes dafür, dass sich Rallyeautos bewegen. Dass Zuschauer dem Spektakel beiwohnen können, ist natürlich auch wichtig. Aber Rallyeautos fahren auch ohne Zuschauer. Zuschauer ohne Rallyeautos macht kaum Sinn... Das Genehmigungsverfahren für solch eine Veranstaltung beginnt schon lange im Vorfeld und in Corona-Zeiten werden hier dann meist schon erste Absprachen getroffen. Änderungen der Corona-Beschränkungen bedeuten dann einen immensen Aufwand für den Veranstalter. Aufwand, den man häufig gar nicht mehr stemmen kann, da man die Manpower nicht mehr zu Verfügung hat.

    Lieber bekommt man die Veranstaltung genehmigt, als dass man sich in den zu vielen Themen verzettelt und gar nix durchführen kann.


    Und so böse es klingen mag: Der Satz "KEINE Zuschauer" öffnet aktuell viele Türen bedeutend leichter...

    Nur ein kleines Beispiel einer kleinen Rallye 35 aus Bayern:

    Die Veranstaltung ist zwar in Bayern gelegen, aber zeigt trotzdem die aktuelle Situation.

    Landläufig hört man jetzt überall, dass Zuschauer wieder genehmigt werden. Wenn man sich aber die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ansieht, dann gibt es hier eine Einschränkung. Es sind Außen bis zu 500 Zuschauer MIT FESTEN SITZPLÄTZEN erlaubt.


    Egal welcher Veranstalter, keiner hat zu viel Personal, das einfach mal rumsteht und das man locker verschieben kann. Wegen der Corona-Ka... müssen mehr Zusatzaufwände gestemmt werden. Kontaktnachverfolgung muss gegeben sein, Überwachung von diesem und jenem. Andere Abläufe, die plötzlich mehr Personal binden, damit grundsätzlich weniger Kontakte bestehen. All dies müssen jetzt alle Veranstalter machen, um überhaupt eine Genehmigung zu erhalten. Und all das muss mit jemandem vom Ordnungsamt oder Gesundheitsamt erstmal mühevoll abgeklärt und genehmigt werden.

    Unsere Veranstaltung ist am 3. Juli. Seit letztem Wochenende wissen wir, dass grundsätzlich Zuschauer wieder erlaubt sind. Aber dann geht genau der Zirkus los. Wie stellt man sicher, dass die Zuschauer-Kontaktdaten alle erfasst werden, dass sie alle korrekten Abstände (feste Sitzplätze und so) einhalten, dass es nicht zu viele werden, usw...

    Dies ist in der Kürze der Zeit nicht darstellbar. Und wenn, dass kostet es so viel Zeit, Geld und Personal, dass der Nutzen deutlich geringer als der Aufwand ist.

    Insofern fahren wir am 3. Juli im Labertal auch ohne Zuschauer am Rallyezentrum. Denn wir sind froh, dass wir den Aktiven eine Veranstaltung bieten können. Dass hier endlich wieder etwas vorwärts geht.


    Und ich gehe davon aus, dass es in Stemwede jetzt genauso ist. Wenn man sich das Hygienekonzept durchliest, dann erkennt man, dass schon viele Personen als mobile Einsatztruppen bzw. zur Absicherung von bestimmten Themen gefordert werden, die vorher nicht da waren.


    Jeder Veranstalter plant die Rallye in seiner Freizeit. Neben der regulären Arbeit und der Zeit die die Familie gerne in Anspruch nehmen würde. Jeder Veranstalter macht dies ehrenamtlich. Und die Lust so etwas zu machen sinkt immens, wenn man dann von Zuschauern immer wieder zu hören bekommt, wie sche.... das alles ist. Natürlich ist es dem Veranstalter lieber, wenn er Bilder seiner Rallye mit Zuschauern sieht. Aber noch lieber ist es ihm, dass es überhaupt ne Rallye gibt, bevor gar keiner was macht.