Hallo Zusammen,
ja wir sind bei der Rallye Lebacher Land, so wie bei allen SRM Läufen in diesem Jahr, wieder mit Straßenreifen gefahren. Wir waren mit dem Reifen sehr zufrieden (Uniroyal Rainsport 225/45 17). Selbst bei widrigsten Verhältnissen (WP 2) mit z.T. 10m langen Wasserpfützen auf der Straße zeigte der Reifen keinerlei Anzeichen von Aquaplaning. Bremsverhalten ebenfalls sehr gut. Gespannt waren wir auf die erstmaligen Gehversuche im Schotter, aber auch hier war der Reifen äußerst gutmütig und hatte einen großen Grenzbereich.
WP 6 war dann bis auf ein paar Ecken komplett abgetrocknet. Der sehr große Grenzbereich erlaubt ohne viel Risiko, das Auto kontrolliert rutschen zu lassen. Besonders viel Spaß macht die leichte Tendenz zum überbremsenden Heck.
Unsere Erfahrungen von nun fünf Rallye 200 Veranstaltungen mit Straßenreifen sind durchweg positiv. Abwechselnd setzen wir den Uniroyal Rainsport und den Continental Sport Contact 2 ein. Auf WP's mit vielen mittelschnellen und schnellen Kurven ist der Zeitverlust zu unserem Vorjahresreifen (Kumho V700) ca. 0,5 bis 1 Sekunde pro WP-Kilometer. Bei Strecken mit vielen Abzweigen sowie vielen langen und harten Bremsmanövern und anschließenden Beschleunigungsphasen aus dem 2.Gang ist der Zeitverlust mit 2 bis 2,5 sec. pro WP-Km etwas höher.
Reifenschäden hatten wir in der SRM noch keine, auch nicht auf dem Schotter am Samstag.
Grundsätzlich kann ich mich einigen Vorrednern bezüglich der Sicherheitsproblematik mit den heutigen Semi-Slicks anschließen und kann auch voll und ganz nachvollziehen, dass einige Fahrer großer Autos nicht nur bei der Rallye Lebacher Land sondern auch in der Vergangenheit bei Regen aufhörten. Wir selbst haben im letzten Jahr bei der Rallye Saar Ost mit dem Kumho V700 „Blut und Wasser“ auf der WP Mainzweiler geschwitzt. Mehrfach sind wir trotz übervorsichtiger Fahrweise eigentlich nur noch Passagier gewesen. Im zweiten Durchgang wechselten wir dann auf zwei mitgeführte Regenreifen. Das war zwar besser, aber zwei "Zeitbomben" waren immer noch montiert. Auch ich bin mittlerweile der Ansicht ein schwerer Unfall mit diesen Reifen im Regen ist nur ein Frage der Zeit.
Zu bedenken gilt auch, dass tendenziell die Reifen immer größer werden. 17 Zoll sind nicht mehr nur bei EVO’s und Cossies normal. Viele kleinere Fahrzeuge fahren immer öfter mit 17 Zoll Reifen. Gleichzeitig gilt aber festzuhalten, dass speziell für diese Größe mir bekannt kein Semi-Regenrennreifen angeboten wird. Wenn also der Vorschlag einer zusätzlichen Reifenwechselmöglichkeit bei Rallye 200 eingeführt würde, worauf bitteschön soll ein 17 Zoll Fahrer dann wechseln ?
War ich am Anfang meiner Überlegungen punkto Straßenreifen im Rallye 200 Sport hauptsächlich von Kostenargumenten ausgegangen, so sehe ich in den momentan als Semi-Slick eingesetzten Reifen ein echtes Sicherheitsproblem.
Die Verantwortung komplett auf die Fähigkeiten und den Verstand des Fahrers oder den Regelmöglichkeiten des Veranstalters abzuwälzen halte ich für nicht realistisch.
In allen Diskussionen, die ich bisher in Sachen Straßenreifen mit anderen Fahrern führte, hörte ich fast ausnahmslos eine Zustimmung zur generellen Einführung der Straßenreifenpflicht. Mich würde tatsächlich interessieren, ob dies nur mein sehr subjektiver Eindruck ist oder ob zwischenzeitlich tatsächlich die Akzeptanz für diesen Sicherheitsaspekt gestiegen ist.
Gruß
Lars M.